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Systemkameras

Kaufen mit System - Teil 2

Rund 20 Systemkameras von 650 bis 7000 Euro stellen wir Ihnen im weiten Teil unserer großen Kaufberatung vor. Auf der folgenden Doppelseite erfahren Sie, worauf Sie beim Kauf achten sollten; dann folgt eine Einzelkritik aller Modelle und zuletzt eine Tabelle mit allen Daten und Testergebnissen.

Autor: Karl Stechl • 8.9.2010 • ca. 3:45 Min

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© Archiv

Im zweiten Teil unserer großen Systemkamera-Kaufberatung (den ersten Teil finden Sie hier ) regiert die Vielfalt, was sich auch in einer enormen Preisbandbreite niederschlägt - das günstigste und teuerste Modell unterscheiden sich preislich um den Faktor 10. Höchst unterschiedli...

Im zweiten Teil unserer großen Systemkamera-Kaufberatung (den ersten Teil finden Sie hier ) regiert die Vielfalt, was sich auch in einer enormen Preisbandbreite niederschlägt - das günstigste und teuerste Modell unterscheiden sich preislich um den Faktor 10. Höchst unterschiedlich sind auch die dahinter stehenden Kamerakonzepte.

Größe des Bildsensors

Das beginnt bei der Größe des Bildsensors: Insgesamt acht Modelle verwenden einen Sensor im Kleinbildformat, sechs arbeiten mit einem Sensor im APS-C-Format, vier mit Four-Thirds-Sensor. Zwischen APS-C- und KB-Format ist der CMOS der Canon EOS 1D Mark IV angesiedelt (27,9 x 18,6 mm, Bildwinkelfaktor 1,3). Völlig aus dem Rahmen fällt die modular aufgebaute Ricoh GRX, bei der nicht nur das Objektiv getauscht wird, sondern ein Modul mit Optik, Bildsensor und -prozessor. Mit dem verwendeten Modul variiert die Größe des Bildprozessors.

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© Olympus

Der Anteil an spiegellosen Systemkameras der neuen Generation beschränkt sich in dieser Auswahl auf drei Modelle: Olympus Pen E-P2, Panasonic DMC-GH1 und Ricoh GRX, von denen jede individuelle Akzente setzt. Ebenfalls ohne Spiegel tritt die Leica M9 an - als digital aufgerüsteter Kameraklassiker, der sich preislich und technisch von den drei anderen genannten Modellen erheblich unterscheidet. Eine ausführliche Diskussion der prinzipiellen Vor- und Nachteile spiegelloser Systemkameras finden Sie in Heft 8 und auf www.colorfoto.de.

GehäusequalitätFür knapp 800 Euro bekommt man mit der Canon EOS 50D bereits ein Kameragehäuse aus robustem Leichtmetall (Magnesium), das auch semiprofessionellen Ansprüchen genügt. Diese Reihe lässt sich mit weiteren Modellen von Canon (EOS 7D, 5D Mk II), Nikon (D300s, D700), Olympus (E-3), Pentax (K-7) und Sony (Alpha 850/900) fortsetzen. Die meisten sind zusätzlich gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet. Ausnahme: die EOS 50D, bei der das nur für das Speicherkarten- und Akkufach gilt.

Optimal gerüstet für harte Einsätze sind die Profimodelle von Canon und Nikon mit integriertem Akkuhandgriff und ohne eingebauten Blitz, der eine potentielle Gehäuseschwachstelle darstellen könnte. Bei den Semiprofis ist ein Blitzgerät dagegen willkommen: Nikon D300s/D700 oder Olympus E-3 haben es an Bord, Sony Alpha 850 und 900 dagegen nicht. Der EOS 50D und 7D mit APS-C-Sensor gönnt Canon ein Blitzgerät, während die EOS 5D Mark II trotz vergleichbaren Kamerakonzepts darauf verzichten muss. Zukaufen muss man ein Blitzgerät aber auch bei der Designkamera Olympus Pen E-P2.

Sucher und MonitorEin großer optischer Sucher gehört zu den Qualitätsmerkmalen einer (semi-)professionellen Systemkamera, wobei die größten Sucher mit einer effektiven Vergrößerung um 0,7x überwiegend bei den Vollformatmodellen zu finden sind. Ausnahme: der elektronische Sucher der Panasonic DMC-GH1. Bei einer Kamera mit APS-C-Format-Sensor gilt dagegen eine effektive Suchervergrößerung um 0,6x als Messlatte. Beim TFT-Monitor sind 3 Zoll der aktuelle Standard, auch eine hohe Auflösung von mehr als 300000 RGB-Bildpunkten findet sich bei den meisten Modellen - Ausnahmen wie Canons Topmodell EOS 1Ds Mark III (76700 Bildpunkte) bestätigen die Regel.

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© Sony

Live-View und VideoLive-View ist nahezu Allgemeingut, wenn man von Sonys Alpha-Modellen und der Leica M9 absieht. Auch Videoaufzeichnung bieten viele Kameras (außer Sony Alpha, Leica M9 und den E-Modellen von Olympus), wobei Canon alleine vier Modelle mit Full-HD-Video stellt. Die bislang ungeschlagene Königin des bewegten Bildes aber ist die Panasonic DMC-GH1, die ein für Video-Anwendungen optimiertes Kit-Objektiv (Lumix G Vario HD 4-5,8/14-140 Asph. OIS) vorweisen kann: Der Autofokus arbeitet schnell und geräuscharm, die Blendensteuerung stufenlos.

BedienkonzeptDie Bedienkonzepte der hier versammelten Kameras sind entsprechend der unterschiedlichen Ausrichtung von Design bis Reportage höchst verschieden. Tendenziell wird man in der Klasse oberhalb 1000 Euro eher Modelle finden, die sich aufgrund zahlreicher Bedienelemente intuitiver bedienen lassen als Kameras der Consumerklasse. Besonders deutlich merkt man das bei Nikon, wenn man etwa eine D300s/D700 mit einer D5000, D90 oder gar D3000 vergleicht.

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© Canon

Fazit

Bei 20, zum Teil sehr unterschiedlichen Kamerakonzepten, ist die Leistungsbandbreite entsprechend groß: Canon EOS 550D und Nikon D90, zwei APS-C-Modelle, erhalten einen Kauftipp für ihr hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis, beide Modelle kosten um 700 Euro. Steht die Bildqualität im Vordergrund, macht ein Griff zu Vollformatkameras Sinn, da deren größere Sensorfläche  entsprechend mehr Bildqualität bei hohen Empfindlichkeiten ermöglicht. Beide Kauftipps, die Canon EOS 5D Mk II und Nikon D700, kosten allerdings gut 2000 Euro. Bei 4800 Euro liegt das Profimodell Nikon D3s als Empfehlung und Spezialist für die High-ISO-Fotografie, während die Olympus E-P2 mit betont edlem Design punktet. Die Panasonic DMC-GH1 bietet die derzeit konsequenteste Lösung für das Filmen in Full-HD-Qualität mit AF-Unterstützung - Kauftipp Video.