Das Nikon Z-System

Nikon Z 50 im Test

29.8.2023 von Wadim Herdt

Die Z 50 für 750 Euro ist Nikons erste Spiegellose mit einem APS-C-Sensor. Beim Objektivanschluss geht Nikon den gleichen Weg wie Sony: Kleinbild- und APS-C-Kameras verwenden dasselbe Bajonett mit identischen Abmessungen. Das noch begrenzte Angebot an APS-C-Objektiven kann so zum Teil durch KB-Modelle ausgeglichen werden.

ca. 2:30 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
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Die Nikon Z 50 im Test.
© Nikon

Pro

  • günstiger Einstieg

Contra

  • kein Bildstabilisator

Fazit

Die Kamera selbst glänzt mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis: Der Z 50-Sucher gehört zu den besten, die man in der Kameraklasse bis 1000 Euro bekommen kann.

Der Z 50-Sensor bietet 20 Megapixel Auflösung. Allerdings ist der Sensor fest verbaut, und es gibt keine kamera­seitige Bildstabilisierung. Gehäusefront und -oberseite bestehen aus einer robusten Magnesiumlegierung, die Anbauteile aus Kunststoff. Das Gehäuse soll ähnlich aufwendig gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet sein wie die der Kleinbildmodelle. Den Handgriff haben die Konstrukteure nicht nur weit nach vorne gezogen, sondern auch noch ein Stück über die Ober­kante des Gehäuses hinaus, wodurch sich die Grifffläche vergrößert. Für eine Kamera dieser Größe liegt die Z 50 hervorragend in der Hand.

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Sucher & Monitor

Der OLED-Sucher der Z 50 erreicht zwar nicht ganz die Qualität seines Pendants in den KB-Modellen der Z-Serie, gehört im Konkurrenz­umfeld aber zu den besten. Seine ­Auflösung (786.666 RGB-Bildpunkte) und effek­tive Vergrößerung (0,68-fach) entsprechen etwa denen des Suchers in der ­Sony A6600. Das Sucherbild der Nikon wirkt jedoch natürlicher, und es ist so gut wie kein Flimmern oder Ruckeln zu beobachten. Der TFT-­Monitor auf der Rückseite hat eine Bilddiagonale von 3,2 Zoll und lässt sich entlang einer Achse verschwenken.

209 AF-Messpunkte sind für den Phasen- und Kontrast-AF gleichermaßen zuständig; die Bildfeldabdeckung beträgt circa 90 Prozent in der Vertikalen und in der Horizontalen. Die Empfindlichkeit des AF-Systems reicht bis -4 EV. Schade nur, dass Nikon den prak­tischen AF-Joystick eingespart hat. ­Gesichts- und Augenerkennung sind selbstverständlich vorhanden, sogar Tiere wie Katzen und Hunde kann die Kamera unterscheiden. Videos nimmt die Z 50 maximal in ­4K-Auflösung (3840 x 2160 Pixel) mit 30 Vollbildern pro Sekunde auf; dabei erfasst sie den vollen Bildwinkel (kein Crop).

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Ein AF-Joystick fehlt ­leider, obwohl über dem Multifunktionswähler genügend Platz vorhanden ist.
© Nikon

Die Touchfunktionalität des Monitors lässt sich zum Navigieren durch die Menüs und bei der Bildwiedergabe nutzen. Im Sucherbetrieb ist das Display jedoch nicht als Touchpad ver­wendbar, etwa zum Verschieben des ­AF-Punkts. Im Info-Modus (i-Taste) lassen sich zwölf Funktionsfelder für Kameraeinstellungen innerhalb des Bildfelds einblenden – die Auswahl sowie die Anordnung sind individuell ­definierbar. An der Z 50 finden sich zwei Einstellräder: eines für den Daumen, das andere für den Zeigefinger, ergänzt von einem rastenden Wahlrad für die Belichtungsprogramme. Frei konfigurierbar sind die beiden Funk­tionstasten Fn1 und Fn2, die rechts ­neben dem Bajonettanschluss platziert sind. Der ­Fokusring des Objektivs steht alternativ zum Einstellen der Blende, des ISO-Werts oder der Belichtungskorrektur zur Verfügung.

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Bildqualität

Mit ihrem 20-MP-Sensor erreicht die Z 50 eine maximale Grenzauflösung von 1899 LP/BH bei hohen Kontrasten und 1632 LP/BH bei den niedrigen, ­gemessen bei ISO 100. Die Auflösung lässt bereits bei ISO 400 um etwa 100 LP/BH bei hohen Kontrasten nach. Bei niedrigen Kontrasten bleiben die Messwerte stabil. Ab ISO 800 verlieren wiederum die Letzteren etwas stärker.

Insgesamt fallen die Ergebnisse von Auflösung, Dead Leaves, Kanten und Rauschen ähnlich aus wie schon beim Schwestermodell Nikon Z fc, wobei die Z 50 stets um Haaresbreite dahinterliegt. Bei ISO 100 und ISO 400 rauscht sie mit V/N 1,3 und 1,5 um ein Zehntel mehr. Bei ISO 800 bis 3200 machen hauptsächlich die unteren Dead-Leaves-Werte für niedrigkontrastige Strukturen den Unterschied. In der Praxis sind diese Unterschiede unwesentlich.

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Das schlanke Gehäuse kombiniert Nikon mit einem großen Handgriff, der sehr hilfreich ist wenn schwere Objektive an der Kamera sitzen.
© Nikon

Fazit

Das Handling ist gut – allerdings vermissen wir den Joystick. Das Fehlen eines eingebauten Bildstabilisators lässt sich verschmerzen, wenn die Objektive mit optischem Bildstabilisator ausgestattet sind. Die Bildqualität ist ordentlich, die Signalverarbeitung etwas zu kräftig. Derzeit hat Nikon allerdings nur drei APS-C-Objektive für Z-Kameras im Verkauf, ein weiteres Zoom steht auf der Roadmap.

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