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Testbericht

Nikon D3100 & D5000 - Einstieg

Autor: Karl Stechl • 8.3.2011 • ca. 3:45 Min

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Die D3100 war die erste Kamera von Nikon mit hauseigenem Bildsensor (14-Megapixel-CMOS) und löste die D3000 als letzte Nikon mit 10-Megapixel-CCD ab. Die D5000 verwendet wiederum den bewährten 12-Megapixel-CMOS aus Sony-Fertigung, den man auch in der D90 und D300s finde.

Nikon D3100
© Nikon

Ausstattung

Die Kunststoffgehäuse der D3100 und D5000 sind ordentlich verarbeitet, aber gedrungener und etwas weniger griffig als bei höheren Nikon-Modellen. Ein bei der D3000 noch geäußerter Kritikpunkt wurde indes beseitigt: Bei D3100 und D5000 findet man im Griffbereich des Daumens eine gummierte Fläche, die Halt gibt, während man an gleicher Stelle bei der D3000 nur glattes Gehäuse zu fassen bekommt.

Nikon D3100
D3100: Im Gegensatz zur Vorgängerin D3000 ist das Gehäuse im Griffbereich des Daumens jetzt gummiert; der Guide-Modus hilft Einsteigern, mit den Kamerafunktionen schneller vertraut zu werden.
© Nikon

Beide Kameras sind mit einem Bildreinigungssystem ausgestattet, bei dem eine Folie vor dem Bildsensor mit vier verschiedenen Schüttelfrequenzen in Bewegung gesetzt wird, um sich anhaftenden Staubs zu entledigen. Als weitere Maßnahme gegen lästigen Staub im Gehäuse nennt Nikon das "Airflow-Control"-System, das Luftverwirbelungen durch den Spiegelschlag so steuern will, dass der Staub nicht auf dem Sensor landet, sondern an einer Stelle im Kameragehäuse, wo er nicht stört.

Der wichtigste Unterschied zwischen den Einsteigermodellen besteht im dreh- und schwenkbaren Monitor der D5000, der im sonstigen Nikon-Programm keine Parallele hat. Bedingt durch den Klappmechanismus muss sich die D5000 aber mit 2,7 Zoll Diagonale zufriedengeben, während die D3100 mit 3 Zoll dienen kann; die Auflösung ist mit 76.700 RGB-Bildpunkten identisch. Die Unterschiede beim SLR-Sucher sind marginal: In beiden Fällen handelt es sich um eine Pentaspiegelkonstruktion mit 95 % Bildfeldabdeckung und einer effektiven Vergrößerung von 0,51x (D3100) bzw. 0,49x (D5000). Erwähnenswert ist allerdings, dass sich bei der D5000 Gitterlinien in den Sucher einblenden lassen, bei der D3100 nicht. Unterm Strich hat die D5000 bei der Ausstattung die Nase vorn.

Nikon D3100
Neu hinzugekommen ist bei der D3100 im Vergleich zur D3000 der praktische Wählhebel am Belichtungsprogrammrad für Einzel-/Serienbild und Selbstauslöser.
© Nikon

Aufnahmefunktionen

Beim Autofokussystem sind sich die beiden Modelle wieder einig: Das Multi-CAM 1000 verfügt über 11 Messpunkte inklusive zentralem Kreuzsensor. Die Auslöseverzögerung ist bei beiden Kameras etwas länger als wünschenwert: 0,52/0,74 s (D31000) und 0,42/0,78 s (D5000) bei 3000/30 Lux. Allerdings ermöglicht die D5000 mit 3,9 B/s etwas schnellere Bildserien als die D3100 (2,8 B/s). Mit Belichtungsprogrammen sind D3100 und D5000 bestens ausgestattet. Neben Standards wie Voll-, Programm-, Zeit- und Blendenautomatik, ergänzt durch manuelle Einstellung von Zeit und Blende, hat man über das Moduswahlrad Zugriff auf sechs Motivprogramme. Weitere 13 Varianten erreicht man über die Einstellung "Scene". Anders als die D3100 verfügt die D5000 über eine Belichtungsreihenautomatik (Bracketing), die sich auch auf Weißabgleich und Aktives D-Lighting (Kontrastausgleich) ausdehnen lässt. Verfügbar ist die Funktion nicht nur als motivabhängig agierende Automatik wie bei der D3100, sondern auch in vier manuell einstellbaren Stufen. Außerdem zählt D-Lighting zu den zahlreichen Nachbearbeitungsfunktionen der Kamera. Dabei stehen aber nur drei Einstellstufen bereit.

Nikon D5000
Auf den bei der D3100 erwähnten Wählhebel muss man auch bei der D5000 verzichten. Ansonsten findet sich dort eine vergleichbare Anordnung der Bedienelemente.
© Nikon

Live-Modus mit Sensor-AF ermöglichen beide Modelle (anders als noch die D3000) und auch beim Filmen sind beide Kameras mit dabei - mit zwei wesentlichen Unterschieden: Die jüngere D3100 kann auch Full-HD-Video (1920 x 1080 Pixel, 30 Vollbilder), während sich die D5000 mit HD (1280 x 720 Pixel, 24 Vollbilder) zufriedengeben muss. Zudem kann man bei der D3100 mit AF-Unterstützung filmen, während die D5000 nach manueller Fokussierung verlangt. Praktisch bei der D3100 ist die an der Rückseite zu findende Kombination aus Schalthebel (zum Aktivieren des Live-View) und Record-Taste zum Starten einer Videosequenz. Videoaffine Fotografen bekommen bei der D3100 also mehr geboten, leider aber nicht den Schwenkmonitor der D5000.

Bedienkonzept

Zentraler Bestandteil des Bedienkonzepts ist bei der D3100 die Guide-Funktion: Man fragt den Anwender, was er vorhat, und bietet ihm dann die dazu passende Lösung an. Beispiel: ein Porträt mit unscharfem Hintergrund. Wählt man z. B. diese Lösung, so stellt die Kamera die dafür nötigen Parameter (große Blendenöffnung) ein. Der Guide ist nämlich nicht als Lernprogramm konzipiert, sondern als Bedienhilfe, die zudem zwischen Einsteigern und Fortgeschrittenen differenzieren kann. Wer weiter fortgeschritten ist, findet bei der D3100 aber auch alle üblichen Belichtungs- und Motivprogramme bis hin zur komplett manuellen Steuerung von Zeit und Blende.

Nikon D5000
D5000: Als einziges Nikon-Modell ist die D5000 mit einem Schwenkmonitor ausgestattet, der mit 2,7 Zoll etwas kleiner ausfällt als bei der D3100/D90 (3 Zoll) und nur ein Drittel der Auflösung des D90-Monitors hat.
© Nikon

Abgesehen vom Guide-Modus bietet die D5000 ein der D3100 vergleichbares Bedienkonzept. Zugriff auf die wichtigsten Funktionen wie Empfindlichkeit, Weißabgleich, Auflösung, Belichtungsmessung, AF-Modus, Belichtungs- und Blitzbelichtungskorrektur hat man über den Daten-Monitor. Um eine Funktion einzustellen, wechseln Sie zuerst mit der Info-Taste (grüner Punkt) in das entsprechende Menüfenster (entspricht der "klassischen" Darstellung), um dort eine gelbe Markierung mit der 4-Wege-Taste auf das gewünschte Feld zu verschieben. Durch Drücken der OK-Taste gelangen Sie dann in das eigentliche Einstellmenü, in dem die Parameter durch passende Beispielbilder illustriert sind.

Bildqualität

ColorFoto
Nikon D5000
© ColorFoto

Beide Kameras liefern für ihre Preiskategorie eine sehr gute Bildqualität ab, doch liegt die D5000 ab ISO 400 vorn. Zwar bietet die D3100 etwas mehr Grenzauflösung, bleibt beim Texturverlust mit Werten zwischen 0,5 und 0,9 deutlich hinter der D5000 (max. 0,2). Beim Rauschen und Objektkontrast sind die Unterschiede geringer. Unterm Strich entscheidet die D5000 dieses Kapitel für sich und liegt auch in der Gesamtwertung vor der D3100.

Hier finden Sie die ColorFoto-Tests der Nikon-Kameras:

Nikon D3100

Nikon D5000