Das Nikon Z-System

Nikon Z fc im Test

3.1.2022 von Wadim Herdt

Die erste Retrokamera von Nikon kam 2013 auf den Markt: Die Df hatte noch einen Spiegel und einen Kleinbildsensor mit 16 Megapixeln.

ca. 2:55 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
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Die Rädchen für die Korrektur von ISO-Wert, Verschlusszeit und Belichtung bestimmen das Aussehen der Kameraoberseite. Auf dem ­Mini-LCD lässt sich die Arbeitsblende ablesen. Als einzige Kamera der Z-Serie hat die fc einen Monitor, der sich seitlich neben die Kamera schwenken und drehen lässt.
© Nikon

Pro

  • klassische Bedienung

Contra

  • kein Bildstabilisator

Fazit

Die Z fc ist eine mit viel Liebe zum Detail gestaltete, moderne Systemkamera im Look der klassischen Spiegelreflexmodelle der FM-/FE-Serie aus den 1980er-Jahren.

Mittlerweile ist auch das zweite Retromodell erhältlich: Die Z fc ist technisch aktuell als spiegel­lose Systemkamera konzipiert und zeichnet Fotos mit dem 20-MP-APS-C-Sensor aus der Z 50 auf. Rund 900 Euro werden für das Z-fc-Gehäuse fällig. Wie die Z 50 bietet die Z fc keine kameraseitige Bildstabi­lisierung.

Sowohl die Deckkappe als auch die Gehäusefront der Z fc bestehen aus Magnesium, der Rest aus Kunststoff; das Gewicht ist mit 445 g auf dem Niveau der Z 50. Das Gehäuse der Z fc sieht schick aus, hat aber den Fingern wenig Halt zu bieten. Die Kamera ist gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet, jedoch nicht im gleichen Umfang wie die Z 6/Z 7 II.

Der OLED-Sucher der Z fc hat eine Auflösung von 786 666 RGB-Bildpunkten und eine rund 0,7-fache effektive Vergrößerung das ist weniger als bei der Z 6/Z 7 II. Doch das Sucherbild zeigt so gut wie kein Flimmern oder Ruckeln, das Bildrauschen in dunkler Umgebung ist gering. Der TFT-Monitor an der Rückseite hat 346 666 RGB-Bildpunkte, ebenso viel wie bei der Z 50. Seine Diagonale von 3,0 Zoll ist aber etwas kleiner als beim Schwestermodell (3,2 Zoll). Dafür lässt er sich nicht nur um eine Achse schwenken, sondern zusätzlich drehen. Die Touchfunktionalität ist gut ausgebaut und umfasst auch das Navigieren in den Menüs. Oben an der Kamera, in der Nachbarschaft des Auslösers und des Verschlusszeitenrads, hat Nikon ein winziges LC-Display eingebaut.

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Kauftipp Design
Zusätzliche Infos
Getestet durch Redaktion ColorFoto
Januar 2022

Autofokus und Bedienung

Der Hybrid-AF der Z fc verwendet bis zu 209 Messpunkte, die alle die Phasen- und Kontrastmessung beherrschen; die Bildfeldabdeckung beträgt ca. 90 Prozent in der Vertikalen und Horizontalen. Die Empfindlichkeit des AF-Systems reicht bis -4,5 LW. Der Personen- und Tiererkennungs-AF der Z fc ist dem der Z 6/Z 7 II vergleichbar: Gesichts- und Augenerkennung funktionieren bei automatischer Messfeldsteuerung und innerhalb der Messzone „Großes Messfeld (Wide-L)“, die Tier­erkennung beschränkt sich auf Hunde und Katzen.

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Von der technisch verwandten Z 50 unterscheidet die Z fc vor allem das Bedien­konzept: Über rastende Einstellräder hat man direkten Zugriff auf ISO, Verschlusszeiten und Belichtungskorrekturen. Zusammen mit den beiden Endlosrädern für Daumen und Zeigefinger verfügt die Z fc über nicht weniger als fünf Einstellräder.

Einen praktischen AF-Joystick sucht man vergebens. Die Touchfunktionalität des Monitors kann für den Autofokus, aber auch zum Navigieren in den Menüs und bei der Bildwiedergabe (Blättern, Bildlupe) genutzt werden. Wie bei ­Nikon üblich, gibt es ein großes Angebot an Individualfunktionen, mit denen sich die Kamera an die Bedürfnisse ihres Benutzers anpassen lässt.

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Auf der Oberseite sind ein klassisches Zeitenrad, ein ISO-Rad und die Belichtungskorrektur positioniert.
© Nikon

Bildqualität

Die Z fc verwendet den gleichen 20-Megapixel-Sensor wie die Z 50. Die Messergebnisse beider Kameras sind vergleichbar, die Bildverarbeitung aber leicht unterschiedlich abgestimmt. Die Auflösung erreicht bei ISO 100 knapp 1850 LP/BH bei hohen und ca. 1650 LP/BH bei niedrigen Kontrasten. Mit steigender Empfindlichkeit baut diese pro ISO-Stufe zwischen gerundet 50 bis 100 LP/BH.

Die Dead-Leaves-Werte nehmen kräftiger ab, vor allem bei Strukturen mit niedrigem Kontrast. Bei ISO 100 messen wir 1197/1151 LP/BH und bis ISO 800 bleiben die Werte oberhalb der 1000er-Grenze. Bei ISO 1600 fallen die Werte für niedrige Kontraste um ca. 240 LP/BH ab, bei ISO 3200 nochmals um 200 LP/BH.

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Gleich vier Drehräder prägen die Ansicht von hinten, auf einen Joystick muss der Fotograf jedoch verzichten.
© Nikon

Die JPEGs aus der Z fc rauschen stärker als die einer Vollformat Nikon Z, aber sind vergleichbar mit der Z 50. Die Rauschminderung führt zu Texturverlusten bei höheren ISO-Einstellungen und ist mitverantwortlich für den stärkeren Anstieg von Artefakten bei höheren Empfindlichkeiten.

Fazit

Die Z fc ist eine mit viel Liebe zum Detail gestaltete, moderne Systemkamera im Look der klassischen Spiegelreflexmodelle der FM-/FE-Serie aus den 1980er-Jahren. Materialauswahl sowie Fertigungsqualität überzeugen beim Kameragehäuse, allerdings nicht im gleichen Maß bei Nikons APS-C-Objektiven für das Z-Bajonett. Zudem sind momentan nur drei APS-C-Rechnungen lieferbar, eine weitere steht auf der Roadmap. Gut, dass auch Kleinbildobjektive an der Z fc verwendet werden können.

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