Stative im Vergleichstest: 5 Aluminium-Sets von 150 bis 260 Euro
Wenn der Bildstabilisator nicht mehr ausreicht und der ISO-Wert bereits hoch ist, hilft ein gutes Stativ weiter. Wir haben fünf Sets im Test.

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Nicht jeder mag die Bildverluste bei hohen ISO-Werten akzeptieren, und die Leistungsfähigkeit von Bildstabilisatoren hat ihre Grenzen. Mancher nutzt lange Belichtungszeiten für die kreative Bildgestaltung. Die Gründe, auch heute noch Stative zu nutzen, sind also vielfältig. Viele...
Nicht jeder mag die Bildverluste bei hohen ISO-Werten akzeptieren, und die Leistungsfähigkeit von Bildstabilisatoren hat ihre Grenzen. Mancher nutzt lange Belichtungszeiten für die kreative Bildgestaltung. Die Gründe, auch heute noch Stative zu nutzen, sind also vielfältig. Viele Fotografen schwören zudem auf die Entschleunigung, die das Aufstellen und Ausrichten mit sich bringen. Der Bildausschnitt lässt sich wirklich exakt festlegen - bei Architektur-, Panorama- und Produktfotografie, und Action-Fotografen können ihre Motive gut verfolgen. Doch nicht jedes Stativset ist für jeden Einsatzzweck geeignet, eine eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht, aber gute Kompromisse. Reisefotografen wollen ein kleines, leichtes Stativ. Architekturfotografen eher ein stabiles, mit einem Kopf der sich exakt ausrichten lässt und sich beim Loslassen schwerer Objektive möglichst nicht mehr bewegt.
ColorFoto hat sich einige aktuelle Aluminium-Stative angeschaut - vom Reise-Mini zum Universal-Stativ. Das eine glänzt hier, das andere kann das besser. Neben der Gesamtpunktzahl sollte vor dem Kauf genau geklärt werden, welche Ausstattungsmerkmale wichtig sind.
Cullmann Concept One 625 OH2.5V

Der Aluminium-Dreibeiner von Cullmann ist ein Allrounder. Für knapp 240 Euro bekommen Käufer eine gepolsterte Tasche mit einem solide verarbeiteten Stativ mit Hybrid-Kugelkopf. Das Kugelgelenk lässt sich in der vertikalen Achse sperren und wird zum Zweiwege- Neiger für Video.
Mit 2 kg inklusive Kopf zählt es nicht zu den Fliegengewichten, dafür hat das Concept One 625 andere Qualitäten: Aufgrund des Eigengewichts steht es stabiler, außerdem erreicht es eine maximale Arbeitshöhe von 161 cm, ohne Mittelsäule noch 135 cm. Dank umkehrbarer Holme lässt es sich auf ein Packmaß von 45 cm inklusive Kopf zwängen. Die dicken Holme sind mit Neopren ummantelt und haben drei Auszüge. Spikes fehlen. Praktisch: Die drei automatisch einrastenden Abspreizwinkel sind mit großen Schiebe- Elementen versehen, sodass sie selbst mit Expeditionshandschuhen noch gut bedienbar sind.

Der Kugelkopf OH2.5V ist zwar klein, aber sehr gut verarbeitet. Er läuft sowohl in der Panorama- als auch in der Kugelachse butterweich. Fotofilmer dürften sich über das in der Vertikalachse arretierbare Kugelgelenk freuen. Zusammen mit dem Ausleger wird aus dem Kugelkopf so ein richtig guter Video- Neiger. Wichtig: Den Führungsarm muss man vor Gebrauch mit einem in der Mittelsäule verstauten Inbusschlüssel fixieren. Der Schlüssel dient auch zum Entfernen des Stativkopfs, denn er ist ohne Stativauflage direkt auf der Mittelsäule verschraubt und gegen versehentliches Losdrehen geschützt. Die Kamera nimmt auf einer Schnellwechselplatte Platz, die gegen Absturz gesichert ist. Sie rastet automatisch ein, muss aber noch fixiert werden.
Im Labor macht das Concept One 625 OH2.5V eine gute Figur. Die Feststellabweichung beträgt 5 mm auf 5 m - sehr gut. Die Belastungsabweichung ist mit 3 cm nicht schlecht und eigentlich die einzig brauchbare im Testfeld. Vibrationen steckt das Set ebenfalls gut weg. Kurzfazit: Cullmanns Concept One 625 überzeugt mit pfiffigen Details und sehr guter Handhabung. Zudem punktet es mit den besten Messwerten im Testfeld - und eignet sich als einziges auch für schwerere Ausrüstung - Testsieger.