Dörr Platin HQ1615 im Test

Gerade mal 150 Euro kostet das Stativset Platin HQ1615 von Dörr. Im Lieferumfang des Alu-Stativs befinden sich Tasche, Tragegurt und ein Netz, das sich zwischen den Holmen als Ablage oder für Gewichte aufhängen lässt. Mit knapp 2 kg inklusive Kopf ist es nicht sehr leicht, dafür bietet es maximal 168,5 cm Arbeitshöhe, ohne Mittelsäule 135 cm. Generell macht es einen soliden und gut verarbeiteten Eindruck. Das Packmaß fällt trotz umkehrbarer Holme mit 52,5 cm nicht ganz so kompakt aus. Die Holme - nur einer ist mit Neopren ummantelt - haben einen großen Durchmesser, was gut für die Handhabung ist. Innovativ sind dagegen die Abspreizwinkel gelöst. Von denen rasten sechs automatisch ein - drei normal und drei in umgekehrter Ausrichtung. So steht es auch auf dem Kopf sehr stabil und kommt direkt bis auf Bodenhöhe - ganz ohne Umbau. Außer großen Gummifüßen hat es Spikes, wenn man die Füße abmontiert und verkehrt herum wieder eindreht.

Der Kugelkopf macht ebenfalls einen guten Eindruck. Die Kamera sitzt auf einer 8 cm langen Schiene, die gegen Absturz gesichert ist. Außerdem hat die Schiene ein Band, das die Kamera beim Herausnehmen schützt. Eine Wasserwaage fehlt, eine Skala an der Panorama-Achse ist aber vorhanden. Die aufgedruckte Friktionsskala stimmt nicht mit der Einstellung überein. Bei sehr strammer Einstellung hängt die Panorama-Achse an einer Stelle, sonst läuft sie geschmeidig - Feineinstellen gelingt beim Kugelgelenk ebenfalls nicht ganz ruckelfrei.
Die Feststellabweichung ist mit 11 mm auf 5 m gut, die Vibrationsresistenz im Rahmen. Schwere Objektive verträgt das Set aber nicht: Es sackt über 5 cm auf 5 m ab - für Tele-Aufnahmen zu viel.
Kurzfazit
Das Dörr Platin HQ1615 bietet gute Ausstattung und innovative Details zum günstigsten Preis im Testfeld. Für Tele-Objektive oder präzises Ausrichten eignet sich das Set jedoch eher nicht - Kauftipp Preis/Leistung.