Heimkino-Tipps
Fünf Tipps für Surround-Sets
Welche Boxen passen ins Heimkino und muss ein Subwoofer sein? Audio-Experte Stefan Schickedanz gibt Tipps rund um Surround-Systeme im Heimkino.

Tipp 1: Besserer Bass durch Subwoofer
Subwoofer werden gemeinhin häufig mit mehr Bass gleichgesetzt. Das mag vielleicht auf schwachbrüstige Zwei-Wege-Boxen zutreffen. In aller Regel bringen die Tieftonmodule aber nicht mehr, sondern besseren Bass. Selbst große Standboxen erscheinen, unterstützt durch einen hochwertigen Subwoofer, noch präziser und souveräner: ein Effekt, der sich selbst mit Musik herauskristallisiert. Bei Filmen bedeutet der Einsatz externer Bassmodule zudem ein Plus an Pegelreserven und entlastet den Receiver genau dort, wo er am meisten ackern (also Strom liefern und elektromotorische Gegenkräfte verdauen) muss.
Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität des Systems, das schon beim Aufstellen optimal an die räumlichen Gegebenheiten angepasst werden kann. Ganz großes Kino ist das Anlegen von Double-Bass-Arrays: Durch je zwei Subwoofer, die sich auf der Leinwand und der Rückseite des Heimkinos genau gegenüberstehen, lassen sich mit einem invertierten Signal Dröhnschwingungen eliminieren.
Tipp 2: Sicher mit 8 Ohm
Viele Receiver-Hersteller knausern mit dem Netzteil, das häufig kleiner ausfällt als bei einem audiophilen Stereo-Verstärker, aber im Surround-Betrieb bis zu sieben oder gar neun Kanäle versorgen muss. Daher lohnt es sich, auf die Impedanz zu achten. Nennimpedanzen unter 4 Ohm sollte man vermeiden, weil die oftmals sehr sensibel ausgelegten Schutzschaltungen sonst bei Impulsen früh einsetzen können. Doch auch kleine Impedanz-Einbrüche können zu einem angestrengten Klang führen. Wer sicher gehen will und einen kleinen Receiver hat, greift zu 8-Ohm-Boxen.

Tipp 3: Dipole als Surround-Lautsprecher
Die idealen Lautsprecher für die Surround-Kanäle sind Dipole. Einerseits gilt es, ein möglichst diffuses Klangfeld für eine grandiose Atmosphäre zu schaffen. Zum anderen sitzt man besonders dicht an den Lautsprechern, die man trotzdem nicht orten soll. Deshalb sieht die THX-Norm solche diffus abstrahlenden Boxen vor. Die Größe dieser Dipole ist nicht von Bedeutung, denn tiefe Töne lassen sich nicht orten und deshalb bequem mit dem Bass-Management des Receivers auf den Subwoofer oder die Frontboxen umleiten.
Tipp 4: Warten auf Dolby Atmos
Wer wünscht sich im Heimkino keine Flieger oder Raumschiffe, die lebensecht über die Köpfe zu fliegen scheinen? Und zwar nicht nur im Tiefflug. Dieser Sehnsucht versuchen die Hersteller mit Systemen wie Dolby Pro Logic IIz oder Audyssey DSX zu begegnen. Doch meist haben solche Effekte eine Nachhaltigkeit wie die obligatorischen DSP-Echo- und Hall-Spielereien a la Concert Hall oder Church. Sie verwässern die Sauberkeit und die Klangabbildung ganz besonders bei Musik, wenn man über seinen teuren Hauptlautsprechern noch ein paar Billigboxen aufhängt und ihnen ein synthetisch erzeugtes Signal zuführt.
Anders sieht die Sache aus, wenn sich Dolby Atmos durchsetzt. Und zwar auch auf dem Software-Sektor. Dann bekommen die Höhen-Lautsprecher nur jene Töne zugeteilt, die für den dreidimensionalen Klangeindruck verantwortlich sind. Einige Hersteller planen gar spezielle Frontboxen mit integriertem Front-Height-Kanal. Wenn Sie sich für 3D interessieren, lohnt es sich also, noch zu warten und Nägel mit Köpfen zu machen.
Tipp 5: Dreimal die gleiche Box
Die meisten Center haben durch die liegende Bauweise eine komplett andere Abstrahlcharakteristik als die Hauptlautsprecher. Wer kleine Boxen verwendet oder eine schalldurchlässige Leinwand hat, kann daher vorne dreimal die gleiche Box einsetzen.