Vergleichstest
Zwei Surround-Sub-/Sat-Sets im Duell
Zwei todschicke 5.1-Surround-Systeme wollen beweisen, dass sie auch musikalische Talente besitzen. Wir baten B&W und Elipson zur Casting-Show in den Hörraum. Ist ein Set vielleicht ein Superstar?

Stellen Sie sich vor, es fragt Sie jemand nach einem 5.1-Surround-System. Jemand, der weder vorhat, seinen Sparvertrag vorzeitig aufzulösen noch seine Ehe. Ihre spontane Antwort: "Mit dem MT-50 bietet Bowers & Wilkins eines der schönsten, dezentesten und vielseitigsten Sub-/Sat-Systeme auf diesem Planeten an."
Dabei fällt Ihnen ein, dass es sogar noch spaßiger geht: "Hinter den sieben Weinbergen gibt es seit 1938 das französische Unternehmen Elipson, dessen Kombination aus Planet M und Planet Sub noch tausendmal ausgefallener wirkt."
Wir bestellten die "kleinen Engländerinnen" und "Französinnen" zum Casting-Termin in die Redaktion. Dort bekamen sie die Chance, der Welt zu beweisen, dass sie nicht nur bildschön, sondern auch sehr musikalisch sind.
B&W M1: Aufbau
Beide Systeme punkteten bereits beim Auspacken. Die jeweiligen Satelliten sind sehr solide ausgeführt: Die B&W M1 bestehen aus hochwertigen Materialien und haben einen Metallsockel mit Kugelgelenk. Die Kabel werden versteckt durch kleine Öffnungen in den Fuß geführt und dort von Metallklemmen gehalten. Der Nachteil: Die Lösung erlaubt weder dicke Kabel noch Bananenstecker. Dafür findet sich in der unteren Abdeckung jedes Sockels ein Inbusschlüssel zum Abnehmen oder Umdrehen der Halterung.
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Kaum zu glauben: Die B&W-Entwickler haben den Minis nicht nur den legendären Nautilus-Hochtöner spendiert, der auf seiner Rückseite ins Röhrchen pustet, um Beeinträchtigungen der Klangtauglichkeit zu eliminieren. Der Tiefmitteltöner ist State of the Art: mit einem riesigen, starken Antriebsmagnet, einer Glasfaser-Membran mit hoher innerer Dämpfung und einem Antiresonanz-Plug gegen das Aufbrechen durch unkontrollierte Partialschwingungen bei hohen Frequenzen.
Elipson Planet M: Aufbau
Wer die in kleine Säcke gehüllte, aus Fiberglas mit Metallgrill gefertigten Planet M aus ihren Kartons holt, glaubt nicht, einen Lautsprecher in der Hand zu halten. Mit der hochglänzenden Oberfläche wirken die Zwei-Wege-Boxen wie überdimensionale Billard- Kugeln. Man ist versucht, damit irgendeinen Unsinn anzustellen.
Man ist auch versucht, der Design-Optik Selbstzweck zu unterstellen. Damit begibt man sich aber schnell auf den Holzweg. Zur Aufklärung: Akustisch gesehen, spricht alles für ein kugelförmiges Lautsprechergehäuse. Warum diese rare Spezies sich auffallend oft in Frankreich findet, ist eine andere Frage.
Auch der in Brest ansässige Hersteller Cabasse versah seine Koaxial-Lautsprecher bereits des Öfteren mit der Form einer Kugel. Das ist konsequent, weil diese Bauform perfekte Immunität gegen stehende Gehäusewellen bietet und die Abstrahlung nicht durch Kantenbrechungen der Schallwand behindert.
Zudem erweist sich diese Form als ideal in Verbindung mit Koaxial-Lautsprechern. Genau die setzt Elipson in der Planet M ein, und zwar in Zwei-Wege-Bauweise mit 10 cm durchmessendem Mittelton-Papierkonus und einer 2-cm-Gewebekalotte. In Verbindung mit dem runden Gehäuse mit einem Durchmesser von 15 Zentimetern ergibt sich so die fast perfekte Punktschallquelle.
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So schrullig die in den 70er-Jahren etwa auch von Grundig favorisierte in den Raum zu integrierende Form auch wirken mag, so ernsthaft und professionell gelang den Franzosen die technische Umsetzung. Das beginnt schon beim Anschließen. Die soliden Metallklemmen nehmen zuverlässig dicke Kabel mit Bananenstecker ebenso wie dünne Strippen auf.
Subwoofer: Aufbau
So sammeln die Satelliten schon vor dem ersten Laut Pluspunkte. Ihr aktiver Woofer will dem nicht nachstehen und verkleidet sich als Drum mit Hochglanz-Oberfläche, die es in Schwarz, Weiß und Rot gibt. Sein 20-cm-Tieftöner strahlt nach unten ab, die Bassreflex-Öffnung sitzt auf der schmalen "Rückseite", wo sich auch die Anschlüsse für Vorverstärker- und Lautsprecher-Ausgänge sowie diverse Knöpfe und Schalter befinden.
Der elf Kilogramm schwere und knapp 40 Zentimeter hohe Sub hat also nicht ganz 360-Grad-Design. Dafür kann der Benutzer bequem die Übergangsfrequenz des Tiefpassfilters zwischen 50 und 200 Hz verschieben.
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Während der Planet Sub als Design- Objekt ein Hingucker ist, ist der Woofer von Bowers & Wilkins eher Mittel zum Zweck. Sein Design bezieht seinen kargen Charme aus seinem quadratischen Seitenverhältnis und dem geschwungenen Grill. Wie sein Gegenspieler offeriert er neben diversen Einstellmöglichkeiten eine Phasen-Umschaltung sowie Lautsprecher-Eingänge für den Fall, dass dem Amp ein Subwoofer-Ausgang fehlt.
Hörtest
Das französische Ensemble nagelte die Phantomschallquellen nahtlos aneinander. Wenn sich ein Protagonist auf der Leinwand bewegte, dann folgte ihm seine Stimme wie ein Schatten. Man fühlte sich hineingezogen ins Geschehen mit besonderer, ungebremster Intensität und großer Natürlichkeit. Ob Film oder Musik auf dem Programm stand, spielte dabei keine Rolle.
Als Übergangsfrequenz empfahlen sich 120 Hz - vor allem, wenn es auf Abbildung oder Natürlichkeit ankam. Bei 150 Hz zerfiel das Klavier ganz leicht in einen diffusen Mix aus Saiten und Korpus, weil der Woofer sich in diesen Regionen schwertat. Rock und Pop profitierten bei der höheren Übernahmefrequenz jedoch von einer lockeren Spielweise.
Das britische Team wirkte mit 120 Hertz Übergangsfrequenz quietschfidel. Überhaupt überraschten die Spielfreude und die Auflösung des B&W-Sets. Zwar verbarg sich hinter der immensen Spritzigkeit und Transparenz ein gutes Stück Übertreibung, doch das ließ sich wegen der extremen Präzision und Sauberkeit leicht verzeihen.
Dafür erzeugten die M1 bereits in Stereo einen riesigen und authentisch wirkenden Raum, um dann die Zuhörer bei Surround endgültig in eine andere räumliche Dimension zu beamen. Da konnten die Franzosen nicht ganz mithalten, in den unteren Oktaven dagegen schon.
Das Duell der Woofer verwandelte ein Waterloo in einen Triumph. Zwar wirkte der Elipson-Bass nicht staubtrocken, doch bot der Zylinder mehr Präzision, Differenzierung und Tiefgang als der britische Würfel.
Fazit
Frankreich entscheidet das Stechen der Schönen knapp für sich. Doch mit besserer Bassbegleitung taugt das britische Quintett zu Weltstar-Kult.
Standpunkt
Beide Sets haben mich regelrecht begeistert. Um diesen Level zu toppen, muss man tief in die Tasche greifen und das Zimmer mit Technik vollstellen. Die Minis laufen hingegen auch mit einfachen Amps zur Hochform auf und überzeugen gerade in puncto räumliche Abbildung.
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