Systemcheck
Olympus: Drei MFT-Kameras im Test
Die Olympus OM-D E-M1 Mark 2, die Pen-F und die OM-D E-M5 Mark 2 sind bei uns im Test. Die drei MFT-Kameras sind schnell und kompakt - aber auch gut?
- Olympus: Drei MFT-Kameras im Test
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Olympus hält sich an die Vorgaben des Micro-Four-Thirds-Standards (MFT) und macht sich damit alle Vorteile zunutze, die ein von mehreren Herstellern getragenes System zu bieten hat. Micro-Four-Thirds steht für eine große, besonders vielseitige Auswahl an Kameras und Objektiven, zudem für eine kompakte Konstruktion.
Grundlage dafür bilden der im Vergleich zum APS-C-Format kleinere Sensor mit 17,3 x 13,0 statt 23,6 x 15,6 mm und das platzsparende MFT-Bajonett.
Die drei Top-Modelle
Olympus teilt seine MFT-Kameras in zwei Linien ein: Die eine heißt OM-D, die andere Pen – beide in Anlehnung an gleichnamige analoge Klassiker, die im letzten Jahrhundert zur Legende wurden.
Die OM-Ds setzen auf das klassische SLR-Design mit dem Sucher in der Mitte, die Pens haben, wenn überhaupt, einen Sucher in der Ecke oben links. Technisch sind die Grenzen zwischen den beiden Zweigen allerdings fließend. Offenkundig ist vor allem ein Unterschied:
Die Top-Modelle der OM-D-Baureihe bekommen konsequent ein spritzwassergeschütztes Magnesiumgehäuse spendiert. Laut Spezifikation sollen die zweieinhalb Jahre alte OM-D E-M5 Mark II für 1000 Euro und die neuere E-M1 Mark II für 2000 Euro sogar Extremtemperaturen bis -10 und bis +40 °C unbeschadet überstehen.

Die Pen-F steckt dagegen im Aluminiummantel ohne Dichtungen, obwohl sie sich mit einem stolzen Preis von rund 1200 Euro eigentlich oberhalb der E-M5 Mark II positioniert. Dafür muss Letztere noch mit dem älteren 16-Megapixel-CMOS ohne Tiefpassfilter vorliebnehmen, wohingegen die Pen-F bereits wie die E-M1 Mark II den neuen Micro-Four-Thirds-Sensor mit 20 Megapixeln besitzt.
5-Achsen-Bildstabilisator
Ohne den vorne klar ausgeformten Griff mag die Pen-F zwar schlank und ähnlich edel wie ihr gleichnamiges Vorbild aus den 1960er-Jahren aussehen. Doch beim Fotografieren liegt sie weit weniger stabil in der Hand als die SLR-ähnlichen OM-Ds, die eine klar definierte, strukturiert beschichtete Griffauswölbung bieten.
Ein WLAN-Modul gehört in dieser Klasse zur Standardausstattung, ebenso der separate Aufsteckblitz im Lieferumfang, genauer gesagt der wettergeschützte FL-LM3 mit Leitzahl 7. Zu Recht viel gelobt: der mechanische 5-Achsen-Bildstabilisator von Olympus.
Als semiprofessionell ausgelegtes Topmodell besitzt die E-M1 II als einzige Kandidatin in diesem Test zwei SDHC/ XC-Steckplätze; einer davon ist UHS-II-kompatibel. Die Pen-F bringt einen Slot für UHS-I/II, die E-M5 Mark II einen für UHS-I mit.
Elektronischer Sucher und Klapp-Touchscreen

In den OM-Ds sitzt der hochauflösende, elektronische 100%-Sucher mittig oberhalb des Objektivs; in der Pen-F ist er dagegen so weit nach links versetzt, dass sich die Nase beim Durchsehen neben der Kamera befindet und den Monitor nicht verschmiert. Die effektive Vergrößerung liegt bei 0,62x (Pen-F) bzw. 0,74x (M1 II, M5 II).
Die Helligkeit kann man je nach Bedarf um +/-2 (Pen- F) bzw. +/-7 Stufen ((M1 II, M5 II), die Farbtemperatur um +/-3 (Pen-F) bzw. +/-7 Level (M1 II, M5 II) korrigieren. Dazu verbaut Olympus einen ebenfalls guten 3-Zoll-Touchscreen, der sich seitlich ausklappen und dann so weit um die eigene Achse drehen lässt, dass er bei Selbstporträts stets im Blickfeld des Fotografen bleibt.
40, 50 Megapixel und mehr
Alle drei Olympus-Kameras können mithilfe ihrer Sensor-Shift-Funktion die Auflösung erhöhen. Sie erstellen dazu in schneller Folge mehrere Bilder mit jeweils minimal versetztem Sensor und rechnen die Daten anschließend zusammen.
In der M5 II steigt die Nennauflösung der JPEGs dadurch von 16 auf 40 Megapixel (7296 x 5472 Pixel), in M1 II und Pen-F von 20 auf 50 Megapixel (8160 x 6120 Pixel). Im RAW-Format kommt die M5 II auf 64 Megapixel (9216 x 6912 Pixel); M1 II und Pen-F bringen es mit RAW sogar auf 80 Megapixel (10 368 x 7776 Pixel).
Die Bildqualität gewinnt dadurch enorm, insbesondere die Darstellung feinster Strukturen. Doch wie so oft hat die Sache einen gewaltigen Haken: Damit die High-Resolution-Funktion tatsächlich zu besseren Ergebnissen führt, dürfen sich Kamera und Motiv während der Reihenbelichtung kein bisschen bewegen.
Andernfalls entstehen Bildfehler und bisweilen geradezu bizarr anmutende Effekte. Freihandaufnahmen scheiden also aus, und selbst statische Landschaftsbilder können an windigen Tagen misslingen.