Pentax K-1 Mark II im Test: Vollformatkamera mit tollen Verbesserungen
Die neue Vollformatkamera Pentax K-1 Mark II bietet einen überarbeiteten Bildprozessor. Zudem sorgt „Pixel Shift Resolution II“ jetzt auch beim Fotografieren aus der Hand funktionieren. Grund genug für einen Kamerawechsel? Unser Test zeigt es Ihnen.

- Pentax K-1 Mark II im Test: Vollformatkamera mit tollen Verbesserungen
- Pentax K-1 Mark II im Test: Autofokus, Bildqualität und Fazit
Vor zwei Jahren brachte Pentax mit der K-1 erstmals eine SLR-Kamera mit Vollformatsensor auf den Markt. Sie punktete mit umfangreicher Ausstattung und überzeugender Qualität. Zur Bildaufzeichnung verwendet die K-1 einen 36-Megapixel-CMOS, den die Mark II unverändert übernimmt. Auch hier verzicht...
Vor zwei Jahren brachte Pentax mit der K-1 erstmals eine SLR-Kamera mit Vollformatsensor auf den Markt. Sie punktete mit umfangreicher Ausstattung und überzeugender Qualität. Zur Bildaufzeichnung verwendet die K-1 einen 36-Megapixel-CMOS, den die Mark II unverändert übernimmt. Auch hier verzichtet der Hersteller zugunsten der Bildschärfe auf einen Tiefpassfilter. Er lässt sich im Bedarfsfall – wenn Moiré-Effekte drohen – durch minimale Sensorschwingungen simulieren.
Dem Prime-IV-Bildprozessor wurde ein Koprozessor als „Beschleunigereinheit“ zur Seite gestellt, um den neuen Bildverarbeitungsalgorithmen gerecht zu werden. Als Folge lassen sich jetzt ISO-Werte bis 819 200 einstellen; bei der K-1 waren es maximal 204 800. Mit einem Gehäusepreis von rund 2000 Euro kostet die K-1 II zur Markteinführung ebenso viel wie ihre Vorgängerin. Wer will, kann seine K-1 durch ein Hardware-Update (Platinentausch) für 500 Euro auf den Stand der Mark II bringen.
Sensor-Shift-Funktionen
Zu den dicksten Pluspunkten der K-1-Reihe gehört der integrierte 5-Achsen-Bildstabilisator. Im Vollformatsegment bieten das nur spiegellose Sonys, nicht aber SLR-Modelle. Den dafür nötigen Sensor-Shift-Mechanismus nutzt Pentax nicht nur zur Bildstabilisierung, sondern unter anderem für die Astrotracer- Funktion. Der bewegliche Sensor kann die Erddrehung ausgleichen, damit Himmelskörper bei Langzeitbelichtung als Punkte und nicht als Streifen abgebildet werden.
Ebenfalls möglich ist eine Korrektur des Bildausschnitts, wenn vom Stativ mit Live-View fotografiert wird. In engen Grenzen lässt sich auch die Funktion eines Shift-Objektivs simulieren oder der Horizont gerade rücken. Noch spannender ist die spezielle Serienbildfunktion „Pixel Shift Resolution“. Sie belichtet automatisch viermal, wobei der Bildsensor jeweils um ein Pixel nach oben, unten, links und rechts versetzt wird.
Aus den Einzelaufnahmen wird ein 36-Megapixel-Bild errechnet, für das Farbinformationen nicht wie sonst aus benachbarten Pixeln interpoliert werden müssen. Das Ziel ist eine weiter verbesserte Feinzeichnung. Bei der K-1 gibt es Pixel Shift Resolution nur in Kombination mit elektronischem Verschluss und in zwei Varianten: mit und ohne Bewegungskorrektur. Beides beherrscht auch die Mark II.
Man stellt die Kamera dafür auf ein Stativ. Auslösen aktiviert die Serienbelichtung mit Sensorversatz; der Monitor zeigt die vier Belichtungen nacheinander als Tableau an. Anschließend signalisiert ein Fortschrittsbalken, dass das Bild berechnet wird (als JPEG, RAW oder RAW+JPEG). Bei der Variante mit Bewegungskorrektur übernimmt die Kamera nur für die statischen Motivelemente Bilddaten aus allen vier Einzelbelichtungen.
Für bewegte Elemente zieht sie dagegen nur ein Einzelbild heran, um Geisterbilder zu verhindern. Das klappt erstaunlich gut. Die Mark II beherrscht die Pixel Shift Resolution in einer dritten Variante, die in Kombination mit dem mechanischen Verschluss funktioniert. Auch hier startet einmaliges Auslösen die Reihenaufnahme mit vier Bildern. Der Sensor-Shift-Mechanismus dient nicht nur zum Versetzen des Sensors, sondern auch zur Bildstabilisierung, sodass man aus der Hand fotografieren kann – eine rechenintensive Aufgabe für das System.
Damit sei laut Pentax etwa 70 % der Qualität erreichbar, die mit der elektronischen Variante möglich ist. In unseren Tests konnten wir allerdings dieses erwartete Plus bei der Bildqualität nicht feststellen. Aber vielleicht gibt es ja Motive oder Situationen, in denen es funktioniert?

Gehäuse und Bedienung
Das voluminöse, aber ergonomisch geformte Gehäuse der K-1 ist eine solide Aluminiumkonstruktion, laut Hersteller mit 87 Dichtungen gegen Staub und Spritzwasser geschützt. Der helle Pentaprismensucher deckt 100 % des Bildfelds ab und bietet eine 0,7-fache effektive Vergrößerung. Gitterlinien lassen sich einblenden, die Mattscheibe bei Bedarf wechseln. Zum Speichern stehen zwei Slots für SD-Karten bereit.
Der 3,2-Zoll-Monitor lässt sich nach oben um 90 ° und in alle anderen Richtungen um bis zu 45 ° schwenken. Ein kleines LC-Dis- play an der Oberseite informiert über ISO-Wert, Verschlusszeit, Blende, Belichtungskorrektur und Batteriestand. Aktiviert man die Display-Beleuchtung, werden auch das Kamerabajonett, das SD-Kartenfach und die Fernauslöserbuchse mittels kleiner LEDs beleuchtet.
Für die Bedienfeldbeleuchtung muss man den Bildschirm aus dem Gehäuse ziehen, da sich die LEDs an der Monitor-Rückseite befinden. Die Bedienung gefällt trotz fehlender Touchfunktion, da sie Bewährtes wie das Belichtungsprogrammrad mit Neuem verknüpft, z. B. mit dem Funktionsrad mit fest zugewiesenen Funktionen: Belichtungskorrektur, ISO, Einzel-/Serienbildschaltung, Bracketing, HDR, Grid (Gitterlinien), SR (Shake Reduction), Crop (Formatumschaltung) und WiFi-
Für Einstellungen verwendet man das Funktionsrad in Kombination mit dem Daumenrad. Direktzugriffstasten für ISO, Belichtungskorrektur oder GPS findet man ebenso wie frei belegbare Funktionstasten. Weitere Einstellmöglichkeiten bietet der Info-Monitor mit insgesamt 20 Funktionsfeldern.