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Digitalkamera

Ricoh GR im Test

Die Ricoh GR ist mit einem Preis unter 800 Euro eine sehr günstige unter den spiegellosen Systemkamera-Neuheiten. Wir haben die Kamera für Sie getestet.

Autor: Annette Kniffler • 7.10.2013 • ca. 3:40 Min

Ricoh GR Test Review
Ricoh GR Test Review
© Ricoh
Inhalt
  1. Ricoh GR im Test
  2. Datenblatt
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Pro

  • sehr leichtes Gehäuse
  • günstiger Preis
  • integrierte Farbmoiré-Korrektur

Contra

  • schwacher Ausklappblitz
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Pro

  • sehr leichtes Gehäuse
  • günstiger Preis
  • intergrierte Farbmoire-Korrektur

Contra

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Die Ricoh GR verzichtet auf ein Tiefpassfilter und legt sich auf eine Festbrennweite fest. Dabei setzt die Kamera auf einen APS-C-Sensor (CMOS) mit 16 Megapixeln und einem Bildwinkel mit 18,3 mm Brennweite und 27 mm Kleinbildäquivalent. Der Fokusbereich beginnt bei 30 cm, in Makroeinstellung bei 10 cm. Mit f2,8 Offenblende erreicht das Ricoh-Objektiv ein gutes Niveau.

Die gerade einmal 3,5 cm flache, 243 g leichte Ricoh GR kommt bei eingefahrenem Objektiv optisch sehr nah an Kompaktkameras heran, ihr Aluminium-Magnesium-Gehäuse ist ordentlich gefertigt. Das Moduswahlrad ist mit einer Arretierung gesichert, und dank der kompakten Bauform und der logisch angeordneten Bedienelemente eignet sich die Ricoh GR gut zum einhändigen Fotografieren.

Die Ricoh GR hat einen recht schwachen Ausklappblitz mit LZ2 und arbeitet relativ leise. Die Digitalkamera beherrscht Verschlusszeiten bis 1/4.000 s, allerdings erst ab Blende f 5,6; mit offener Blende geht sie lediglich bis 1/2.000 s. Damit man bei sehr hellem Licht nicht zu schnell an Grenzen stößt und die Aufnahmen überbelichten, besitzt die Ricoh GR einen zuschaltbaren, integrierten Neutralfilter (49-mm-Anschluss).

Ricoh GR - oben - Test
© Ricoh

Ricoh legt der GR statt eines Akkuladegeräts ein Netzteil bei. Nachteil: Die Kamera ist während des Ladevorgangs blockiert - es ist also nicht möglich, mit einem Akku zu fotografieren, während der Zweitakku lädt. Dazu braucht es das optionale Ladegerät, das etwa 50 Euro kostet.

Monitor und Sucher

Anstelle eines integrierten Suchers bietet die Ricoh GR die Möglichkeit, einen externen Sucher zuzukaufen und über den Blitzschuh anzuschließen. Passend zur Ricoh GR gibt es den optischen Sucher GV-1 mit 90 % Gesichtsfeld für rund 160 Euro. Ohne Sucher ist der fest verbaute 3-Zoll-Monitor für die Bildkontrolle verantwortlich. Er liefert ein gutes Bild liefern und ist auch recht gut entspiegelt. Bei starker Unterbelichtung hellt Ricoh die Vorschau auf.

Ricoh GR - Test
Die Ricoh GR lässt sich komfortabel mit einer Hand bedienen. Die meisten Tasten befinden sich, gut erreichbar für Daumen und Zeigefinger, rechts vom Display.
© Ricoh

Aufnahmefunktionen

Die APS-C-Kamera betreibt ihre Sensoren mit Empfindlichkeiten von ISO 100 bis ISO 25 600. Weitreichende manuelle Einstellmöglichkeiten inklusive (teil)manuellen Modi und Programmautomatik sind in dieser Klasse obligatorisch. Nicht so Features wie Motivprogramme; stattdessen bietet die Ricoh GR ein RAW-Entwicklungs- und Bildbearbeitungs-Tool inklusive dreistufiger Farbmoire-Korrektur. Praktisch, zumal die teils störenden Moire-Effekte bei Kameras ohne Tiefpassfilter verstärkt auftreten können. Die Brennweite kann der Anwender mithilfe des passenden Weitwinkelkonverters (rund 90 Euro) auf 21 mm KB-äquivalent verkürzen.

Kaufberatung Systemkameras: So finden Sie die richtige Spiegellose

Autofokus und Performance

Für die automatische Fokussierung führt die Ricoh GR eine Kontrastmessung am Aufnahmesensor auf 15 Feldern durch. Sie arbeitet dabei schnell, braucht zum Scharfstellen und Auslösen nur 0,22 s bei guten und 0,35 s bei schwierigen Lichtverhältnissen - SLR-Niveau. Bei Bildserien schafft die Ricoh 3,9 B/s und 10 Bilder in Folge. Bemerkenswert: Im RAW-Modus kann die GR das Tempo auf 5,0 B/s steigern.

Ricoh GR
Die Ricoh GR zeigt über der Live-View-Vorschau eine elektronische Wasserwaage an - vorausgesetzt, im Setup-Menü ist die Ausrichthilfe aktiviert.
© Annette Kniffler

Video und Handhabung

Für Ricoh spielt die Videofunktion scheinbar eine untergeordnete Rolle: Die Ricoh GR bringt weder einen separaten Videoauslöser mit, noch kann sie die Schärfe während des Filmens nachziehen. Zudem machen ihre Full-HD-Videos einen unscharfen und detailarmen Eindruck.

Bei der Ricoh GR gestaltet sich die manuelle Schärfeeinstellung komplizierter: Der Zeigefinger muss das vordere Drehrad betätigen, während der Daumen die obere Makro-Taste des Vier-Wege-Schalters gedrückt hält. Die Lupenansicht ist im Vergleich zur Sony weniger klar und muss etwas umständlich im Menü unter "Fokushilfe/Ziel versch." aktiviert werden. Ansonsten erweist sich das Bedienkonzept aber nach kurzer Eingewöhnungsphase als effektiv und gelungen. Die Kamera reagiert besonders schnell auf Eingaben und bringt eine Abblendtaste mit (Effect).

Ricoh GR
Im Aufnahmemenü der GR lässt sich bei Bedarf ein integriertes Neutralfilter (ND) zuschalten.
© Annette Kniffler

Bildqualität

Obwohl die Ricoh auf ein Tiefpassfilter verzichtet, um die maximale Auflösung aus dem 16-Megapixel-Sensor herauszukitzeln, sind die Ergebnisse nicht optimal. Auch das Rauschen (0,7 bis 1,3 VN bei ISO 100 bis 1600) und die Texturverluste (0,6 bis 1,5 Kurtosis) sind recht ausgeprägt und die Dynamik bei ISO 100 und 400 nicht überdurchschnittlich. Bei höherer ISO-Zahlen kann die Ricoh wieder punkten. In den JPEG-Aufnahmen halten sich die typischen Objektivfehler in Grenzen, allerdings hat die Signalverarbeitung dabei sicher auch ihre Hand im Spiel.

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Fazit

Als günstige Alternative für unter 800 Euro kann die Ricoh GR gut bestehen. Sie kommt mit ihren Abmessungen nah an Kompaktkameras heran und empfiehlt sich daher für Reisen, auf denen jedes Gramm zählt. Außerdem ist sie mit ihrem Kontrastautofokus sehr schnell. Ihre Bildqualität reicht nicht ganz an die der erheblich teureren Luxuskameras von Sony und Leica heran; in ihrer Preisklasse aber mischt die Ricoh GR zweifellose weit vorne mit.

Ricoh GR

Vollbild an/aus
Ricoh GR
Ricoh GR
HerstellerRicoh
Preis750.00 €
Wertung48.5 Punkte
Testverfahren1.6