Ricoh GR II im Test
Die Edel-Digitalkamera Ricoh GR II kombiniert einen APS-C-Sensor mit einem kompakten Gehäuse. Ob das gut geht, zeigt unser Test.

Die Ricoh GR II hat zwei wesentliche Vorteile im Vergleich zu Konkurrenten wie der Sony RX100 IV oder der Canon Powershot G3 X: einen im Vergleich zum 1-Zoll-Format etwa dreimal so großen APS-C-Sensor und statt eines (Mega-)Zooms eine weitwinklige Festbrennweite, was die Objektivkonstruktion und di...
Die Ricoh GR II hat zwei wesentliche Vorteile im Vergleich zu Konkurrenten wie der Sony RX100 IV oder der Canon Powershot G3 X: einen im Vergleich zum 1-Zoll-Format etwa dreimal so großen APS-C-Sensor und statt eines (Mega-)Zooms eine weitwinklige Festbrennweite, was die Objektivkonstruktion und die Korrektur von Abbildungsfehlern erleichtert. Lichtstärke (Blende 2,8) und Brennweite (18,3 mm, 27 mm Kleinbildäquivalent) der Optik sind gegenüber der Vorgängerin unverändert, ebenso die Nennauflösung des Sensors mit 16,2 MP und der Verzicht auf den Tiefpassfilter. Neu sind die WLAN/NFC-Funktion und die überarbeiteten Algorithmen für einen besseren Weißabgleich und weniger Rauschen.
Die Ricoh GR II sieht trotz des APS-C-Sensors wie eine Kompaktkamera aus, misst nur 3,5 cm in der Tiefe und wiegt in ihrem stabilen, aber nicht abgedichteten Aluminium-Magnesium-Gehäuse 247 g inklusive Objektiv, SD-Karte und Ausklappblitz (LZ4). Der fest verbaute 3-Zoll-Monitor liefert ein klares, hochauflösendes Bild und scheint gut entspiegelt zu sein. Einen integrierten Sucher und einen Bildstabilisator gibt es nicht. Außerdem liegt anstelle des Akkuladegeräts ein Netzteil bei.
Komfortabel
Was das Tempo des 15-Punkt-Kontrastautofokus betrifft, überzeugt die Ricoh GR II mit 0,27 bis 0,29 s Auslöseverzögerung. Im Serienmodus arbeitet sie langsamer als die Konkurrenz und kommt auf 3,9 JPEG- bzw. 5,1 RAW-Bilder/s.

Trotz großen Funktionsumfangs und einiger Eigenheiten lässt sich die Ricoh GR II gut bedienen. Sie reagiert schnell auf Eingaben und hat neben Modus- und Universal ein praktisches, druckempfindliches Daumenrad zum Öffnen und Durchblättern des schlanken Schnellmenüs.
Bildqualität
Mit größerem Sensor und Festbrennweite übertrifft die GR II in diesem Test bei allen ISO-Stufen die Konkurrenz mit 1-Zoll-Sensoren, vor allem dank sichtbar besserer Feinzeichnung und schwächerem Rauschen. Im APS-C-Vergleich muss sie die Rolle des Überfliegers abgeben und sich mit einem eher durchschnittlichen Ergebnis begnügen.

Auch im Objektiv-Test schneidet die Ricoh GR II recht ordentlich ab. Bei offener Blende 2,8 lässt zwar die Schärfe von der Mitte zu den Ecken nach, abgeblendet um zwei Blenden auf 5,6 sind Auflösung und Kontrast jedoch über das gesamte Bildfeld recht stabil. Positiv auch die chromatische Aberation von nur 0,5 Pixeln. Negativ fällt dagegen die Verzeichnung um 1,3 Prozent auf. Die vergleichbare KB-Brennweite beträgt 27 mm.
Fazit
Die Ricoh GR II kombiniert die Vorteile eines APS-C-Sensors mit denen einer Kompakten: eine gute Zweitkamera für unterwegs. Gegenüber der Vorgängerin zeichnet sie sich durch ihr WLAN-Modul aus.