Ricoh GR Digital III
Laut Hersteller wurde diese Kamera für den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland nominiert.

- Ricoh GR Digital III
- Datenblatt
Ob Schlichtheit und ordentliche Haptik unbedingt einen Designpreis verdienen, sei dahingestellt. Sie sammeln aber auf jeden Fall Pluspunkte beim Handling. Das gilt auch für die angenehm strukturierte Oberfläche des Kamerabodys und die klare Anordnung der wenigen Bedienelemente. Die Tasten haben de...
Ob Schlichtheit und ordentliche Haptik unbedingt einen Designpreis verdienen, sei dahingestellt. Sie sammeln aber auf jeden Fall Pluspunkte beim Handling. Das gilt auch für die angenehm strukturierte Oberfläche des Kamerabodys und die klare Anordnung der wenigen Bedienelemente. Die Tasten haben deutliche Druckpunkte, das zeugt von einer guten Qualität. Eine schöne, schlichte Kamera, die sehr gut in der Hand liegt.
Ein kleines Schmankerl für die Freunde des klassischen Einstellrads gibt es an der Kameraoberseite zu bewundern. Dieses Einstellrad ist nämlich durch einen Stift gegen unbeabsichtigtes Verdrehen gesichert. Erst wenn der Stift niedergedrückt wird, lässt sich das Einstellrad bewegen. Ein kleines, schlaues Detail, das sich bei SLR-Kameras schon lange bewährt hat und auch auch hier überzeugt. Überhaupt sind alle Einstellungen über zahlreiche Drehräder sowie Knöpfe überdurchschnittlich gut erreichbar. Wer eine Einstellung korrigieren will, kommt mit der Ricoh schnell zum Ziel. Der Blitzschuh erlaubt das Aufstecken externen Blitzgeräten oder von Suchern. Aber es geht auch ohne Sucher. Durch den sehr guten 3-Zoll-Monitor mit 306 667 RGB-Pixeln lässt sich das Motiv auch bei eher ungünstigen Lichtverhältnissen noch gut beurteilen.
Während andere Kompakte die manuelle Blendeneinstellung oft auf wenige Stufen beschränken, bietet die Ricoh GR Digital III deren 14 zwischen f1,9 und f9,0. Das lässt dem Fotografen zumindest ansatzweise ein paar mehr Gestaltungsmöglichkeiten, auch wenn die Tiefenschärfe aufgrund der kurzen Brennweite generell relativ hoch ist. Klassische Motivprogramme wie "Sonnenuntergang" oder "Action" sucht man dagegen vergebens. Auch die Möglichkeit, RAW-Dateien zu speichern unterstreicht, dass Ricoh hier eher den mitdenkenden Fotografen als Käufer sieht, als den Knipser. Dafür dürfte auch der gehobene Preis von rund 400 Euro (UVP) sorgen. Zur umfangreichen Ausstattung gehören weiter ein Multi-Pattern-Weißabgleich für Motive mit unterschiedlicher Farbtemperatur und eine Dynamikerweiterung durch Doppelbelichtung.
Mit ihrer Festbrennweite gehört die Ricoh zu den Exoten unter den Kompaktkameras. Ein klares Plus ist die hohe Lichtstärke von Blende 1,9 des 28mm Weitwinkels (vergleichbarer KB-Wert). Auf dem 1 / 1,7 Zoll großen Sensor der GR III bringt der Hersteller 10 Megapixel unter, die jeder für sich entsprechend größer und lichtstärker sind als die 16 Millionen Pixel eines 1 / 2,3-Zoll-Sensors vieler anderer Kompakten. Allerdings kann sie das Bildrauschen dadurch lediglich auf 1,3 (ISO 100) bis 2,3 VN (ISO 400) drücken, wobei auch die Textur mit 1,1 und 2,4 eher mäßig abschneidet. Da sind Kameras mit vergleichbarem Sensor wie die Canon G12, die Nikon P7100 oder die Panasonic LX5 besser. Der Randabfall der Auflösung zu den Ecken ist mit rund 100 Lp/BH eher weniger stark ausgeprägt und fällt bei normalen Motiven kaum auf. Die Farben wirken ausgewogen und natürlich. Der Autofokus fand im Test fast immer die richtige Schärfe und geht mit 0,26s auch vergleichsweise schnell zur Sache.
Fazit: Als Kompaktkamera mit lichtstarker Weitwinkelfestbrennweite bedient die Ricoh GR Digital III einen Nischenmarkt. Die Kamera enttäuscht nicht, erreicht aber auch nicht die Qualität der Edelkompakten von Canon, Nikon, Leica oder Panasonic.
Ricoh GR Digital III
Vollbild an/ausRicoh GR Digital III | |
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Ricoh GR Digital III | |
Hersteller | Ricoh |
Preis | 390.00 € |
Wertung | 46.5 Punkte |
Testverfahren | 1.6 |