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Panasonic Lumix S5II im Test

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Die zweite Generation der S5 bietet Phasen-AF, hat ­einen verbesserten OLED-Sucher und filmt mit bis zu 6K. Ihr Bildsensor ist neu, doch seine Auflösung bleibt mit 24 Megapixeln unverändert. Bereits angekündigt hat der Hersteller die S5IIX mit erweiterter Videofunktionalität.

Autor: Karl Stechl • 3.4.2023 • ca. 9:05 Min

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April 2023
Panasonic-LUMIX-S5II-Front
Die Panasonic Lumix S5II im Test.
© Panasonic

Viel Lob erntete die Panasonic Lumix S5, als sie im Herbst 2020 als kompaktes Schwestermodell der semiprofessionellen S1 auf den Markt kam. Dennoch stand die Spiegellose mit 24-MP-Sensor im Kleinbildformat immer im Schatten ihrer direkten Konkurrentinnen Canon R6, Nikon Z6 und Sony A7 III. Dafür ...

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Pro

  • verbesserter Autofokus mit Phasen-AF
  • 6K-Video-Aufzeichnung

Contra

  • ab ISO 1600 stärkeres Rauschen

Fazit

Wenn es am spiegellosen S-System von Panasonic etwas zu kritisieren gab, dann war es vor allem der fehlende Phasen-AF. Mit der S5II schließt der japanische Hersteller diese Lücke und macht die S-Serie fit für die Zukunft. Dazu gehören auch ein verbesserter OLED-Sucher und die UHS-II-Kompatibilität beider SD-Karten-Slots.

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Viel Lob erntete die Panasonic Lumix S5, als sie im Herbst 2020 als kompaktes Schwestermodell der semiprofessionellen S1 auf den Markt kam. Dennoch stand die Spiegellose mit 24-MP-Sensor im Kleinbildformat immer im Schatten ihrer direkten Konkurrentinnen Canon R6, Nikon Z6 und Sony A7 III. Dafür mag es verschiedene Gründe geben. Einen der wichtigsten hat man bei Panasonic inzwischen dingfest gemacht: das Fehlen eines schnellen Phasen-AF-Systems. Und so erhielt die S5II einen neuen CMOS, der die Kontrast-AF-Messung mit einem Phasen-AF kombiniert. Die Sensorauflösung bleibt unverändert bei 24 Megapixeln. Filmer profitieren von dem neuen Sensor durch die auf 6K (5952 x 3968 Pixel) erhöhte Auflösung und eine erweiterte Videofunktionalität inklusive aktiver Gehäusekühlung.

Der Preis für die neue Panasonic mit ­L-Bajonett ist mit 2200 Euro eher moderat. Zum Vergleich: Die Sony A7 IV kostet 2500 Euro, die Canon EOS R6 II sogar 2900 Euro. Nur die Nikon Z6 II ist mit 2050 Euro noch etwas günstiger als die S5II. Bereits angekündigt hat Panasonic die 2500 Euro teure S5IIX mit nochmals erweiterten Videofunk­tionen, vor allem mit Blick auf die RAW-Video-Ausgabe. Äußerlich wird sich die X-Variante durch ein komplett in Schwarz gehaltenes Design – dies gilt auch für das Firmenlogo und die Typenbezeichnung – vom Standardmodell abheben.

Panasonic_S5II_Back
Das Bedienlayout entspricht dem der Vorgängerin. Fast alle Tasten lassen sich um­definieren, und die Haptik des Joysticks wurde verbessert. Das hochauflösende LC-Display lässt sich drehen und schwenken.
© Panasonic

Gehäuse und Ausstattung

Das Gehäusedesign hat sich bei der S5II kaum verändert. Lediglich der ­Sucherhügel ist etwas anders geformt und weist an beiden Seiten Lüftungsschlitze auf. Darunter befindet sich ein kleines Gebläse zur Gehäusekühlung bei ausgedehntem Videobetrieb. Der Lüfter erlaubt verschiedene Betriebsmodi, lässt sich aber auch komplett ­abschalten. Der Hersteller betont, dass der Staub- und Spritzwasserschutz des Gehäuses von der Lüfterkonstruk­tion nicht beeinträchtigt wird.

Ergonomisch kann die neue Spiegel­lose mit den Besten ihres Fachs konkurrieren: Sie liegt noch etwas besser in der Hand als die Sony A7 IV (mit der Canon R6 II vergleichbar), ist aber etwas größer und schwerer (720 g statt 659 g). Eine raue Beschichtung und ein fühlbarer Grat an der Innenseite des Handgriffs sorgen für sicheren Halt. An der nach vorne abfallenden Oberseite des Griffs sitzt – gut erreichbar für den Zeigefinger der rechten Hand – eine smarte Kombination aus Drehrad und Auslöser.

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Der Bildsensor der S5II ist beweglich gelagert und ermöglicht die kamera­interne Bildstabilisierung, die mit dem optischen Bildstabilisator systemkompatibler Objektive zusammenarbeitet und so Verwacklungen auf fünf Achsen ausgleicht. Als Stromquelle dient wie bisher der Lithium-Ionen-Akku DMW-BLK22 mit 2200 mAh, der genügend Ausdauer für einen durchschnittlichen Fototag verspricht. Im ­direkten Vergleich hielt der Akku der Sony A7 IV aber noch länger durch.

Über die USB-C-Schnittstelle kann der Akku in der Kamera geladen oder dauerhaft Betriebsstrom zugeführt werden. Der Ladezustand des Akkus wird auf dem LC-Display oder im Sucher nur als Balken mit fünf Segmenten, nicht aber in Prozent angezeigt, wie es in dieser Preisklasse eigentlich Standard ist. Zum externen Speisen des Akkus muss man das Ladegerät DMW-­BTC15E für circa 100 Euro hinzukaufen.

Panasonic_S5II_Top
Die Kamera erlaubt viele Direktzugriffe über Bedientasten und Einstellräder. Praktisch: der kleine Drehschalter unterhalb des Programmrads, mit dem man zwischen AF-S, AF-C und manuellem Fokus wählt.
© Panasonic

Neben USB bietet die Kamera HDMI (Typ A) als digitale Schnittstelle. Kopfhörer und Stereomikrofon lassen sich per Klinkenbuchse anschließen. Zum Speichern von Bildern gibt es zwei ­SD-Karten-Slots, von denen nunmehr beide UHS-II-kompatibel sind. Dank integriertem Bluetooth und WLAN (2,4/5 GHz) ist die S5II für die Drahtloskommunikation mit Smartphone und Tablet gerüstet. Wie üblich lässt sich die Kamera auch per Lumix-Sync-App fernsteuern.

Panasonic_S5II_Bildqualitaet
Zwischen ISO 100 (links) und 800 (Mitte) gibt es kaum Unterschiede bei der Bildqualität, dies betrifft gleichermaßen Auflösung und Texturwiedergabe. Bei ISO 1600 (nicht abgebildet) erkennt man in der Holzmaserung Texturverluste, die bei ISO 3200 (rechts) zunehmen, aber in einem akzeptablen Rahmen bleiben. RAWs konnten zum Testzeitpunkt noch nicht in Adobe RAW geöffnet werden.
© Karl Stechl

Sucher und Monitor

Mit einer Auflösung von rund 1,2 Millionen RGB-Pixeln schließt der OLED-Sucher der S5II zur Konkurrenz auf. Die effektive Suchervergrößerung ist jetzt 0,78-fach. Dies entspricht dem Faktor, den Sony für die A7 IV angibt. Die Bildwiederholrate lässt sich auf 60 B/s (Standard) oder 120 B/s einstellen. Das macht Kameraschwenks noch einen Tick flüssiger, erhöht aber wohl den Stromverbrauch. Das Sucherbild wirkt sehr natürlich, was Farben und Kontraste anbelangt. Störende Effekte wie Flimmern oder Moiré-Muster in Motivdetails zeigen sich kaum.

Das 3-Zoll-Display brilliert mit einer hohen Auflösung von 613 333 RGB-Bildpunkten; nur die Nikon Z6 II bietet mit 786 333 RGB-Bildpunkten noch etwas mehr. Das Display lässt sich aus dem Gehäuse klappen und drehen wie beim Großteil der Konkurrenz. Die Touchfunktionalität erstreckt sich auf die komplette Navigation im Quick- und Hauptmenü.

Panasonic_S5II_Menue01
Alle sieben verfügbaren AF-Modi lassen sich per Touchbutton (AF-Erkng EIN/AUS) mit Motiverkennung kombinieren (links). Erkannte Augen werden nicht wie üblich durch ein kleines AF-Feld markiert, sondern ins Fadenkreuz genommen (rechts).
© Karl Stechl

Nicht alltäglich sind die Einstellmöglichkeiten, gleichlautend für Sucher und Monitor: Außer der Anzeigehelligkeit kann man auch Kontrast, Farb­sättigung und Farbwiedergabe – letztere auf zwei Farbachsen (Blau/Gelb und Rot/Grün) – justieren. Für die Einstellung der Helligkeit gibt es auch den obligatorischen Automatikmodus.

Panasonic_S5II_Menue02
In der Einstellung auf „Animal+Human“ werden die Körper von Säugetieren und Vögeln, nicht aber deren Augen erkannt (links). Der Lüfter lässt sich in mehreren Modi betreiben und beugt vor allem bei 6K-­Videos Überhitzungs­problemen vor (rechts).
© Karl Stechl

Autofokus und Bildserien

Alle Systemkameras von Panasonic, egal ob mit MFT- oder KB-Sensor, verwendeten bisher zur Fokussierung das hauseigene DFD-Verfahren. Dabei errechnet die Kamera aus zwei defokussierten Aufnahmen den ungefähren Motivabstand, um grob scharfzustellen. Die Feinarbeit übernimmt dann der Kontrast-AF. Er wird in der zweiten S5-Generation durch einen Phasen-AF ergänzt. Insgesamt 779 Messfelder nutzt der Hybrid-AF zum Fokussieren, wodurch sich vor allem das Verfolgen von Motiven beschleunigt. Die Empfindlichkeit des AF-Systems reicht von EV -6 bis +18.

Neben der Messfeldautomatik und der Motivverfolgung sind verschiedene Zonen- und Einzelfeldvarianten verfügbar. Bei „Zone (Vertikal/Horizontal)“ werden Streifenmuster zur AF-Messung an­gelegt, die sich anders als bei der S5 aber nicht in ihrer Größe verändern lassen. Die „Zone (Oval)“ gibt es jetzt nur noch in zwei und nicht mehr in sechs Größen. Bei der Einzelfeldmessung hat man wie bisher die Wahl zwischen acht Messfeldgrößen, für die erweiterte Einzelfeldmessung stehen jetzt zwei Feldgrößen bereit (vorher drei). Das Positionieren von Messfeldern/-zonen ist mittels Joystick oder mit der Fingerspitze auf dem ­Monitor möglich.

Panasonic_S5II_Menue03
Außer Helligkeit, Kontrast und Sättigung lässt sich der Farbton auf zwei Achsen (Rot-Grün/Blau-Gelb) einstellen (links). Beim Filmen kann der Sensor-Shift-Bildstabilisator von der elektronischen Bildstabilisierung unterstützt werden (rechts).
© Karl Stechl

Messfeldgrößen verändern Sie durch Zoomen mit zwei ­Fingern oder mittels Einstellrad. Bei Punktmessung wird die Messstelle als Fadenkreuz angezeigt. Sobald man den Auslöser halb durchdrückt oder die AF-on-Taste betätigt, wird ein Teil des Bildschirms zusammen mit dem Messpunkt vergrößert angezeigt. Mit dem Fokussierring des Objektivs können Sie manuell nachjustieren (Individualfunktion AF+MF) und sich ­dabei von Fokus-Peaking unterstützen lassen. Alternativ lässt sich der ver­größerte Bildteil vollflächig auf dem Monitor anzeigen. Ergänzend zur Lupe wird beim manuellen Fokussieren eine Entfernungsskala eingeblendet, auf der ein grüner Balken die Schärfentiefe entsprechend der Arbeitsblende anzeigt.

Alle Messmodi mit Ausnahme der Punktmessung lassen sich mit Motiv­erkennung kombinieren. Diese wurde bei der S5II von Personen auf Tiere ausgeweitet. Im Auswahlmenü findet sich eine Voreinstellung für Personen (Human), eine zweite für Menschen und Tiere (Animal+Human) und eine dritte für die Gesichts-/Augenerkennung (Face/Eye).

Panasonic_S5II-High-Resolution-Aufnahme
Für High-Resolution-Aufnahmen nutzt die S5 II den Sensor-Shift-Bildstabilisator und erzeugt acht Einzelbelichtungen mit jeweils leicht versetzter Position des Bildsensors. Da­raus generiert sie ein Foto mit der vierfachen Sensorauf­lösung (12 000 x 8000 Pixel = 96 MP). RAWs nimmt die S5 II immer mit voller Auflösung im Seiten­verhältnis 3:2 auf. JPEGs lassen sich auch mit geringerer Auflösung, je nach eingestelltem Seitenverhältnis, aus­geben. Bis zu einem gewissen Grad kann das System Motivbewegungen kompensieren und stellt dafür zwei ­automatische Bearbeitungsmodi bereit. Maximale Auflösung liefert der HR-Modus aber nur bei ruhenden Motiven, mit der Kamera auf dem Stativ. Parallel zur HR-Aufnahme produziert die Kamera ein Einzelbild mit 24 Megapixeln.
© Karl Stechl

Bei Personen, die direkt in die Kamera blicken, funktionieren in der Regel alle drei Voreinstellungen. Die Gesichts-/Augenerkennung arbeitet überwiegend ­zuverlässig. Bei Gruppenaufnahmen kann man per Joystick von einem ­Gesicht zum nächsten wechseln. Gesichter im Profil oder im Halbprofil werden mit „Face/Eye“ weniger gut erkannt, dann empfiehlt sich das Umschalten auf „Human“.

Mit Tieraugen kann das AF-System nichts anfangen, „Face/Eye“ ist dafür ­somit keine Option. Bei Einstellung auf „Animal+Human“ legt sich der Fokussierrahmen über den gesamten Tierkörper oder Teile davon – zum Beispiel über Kopf und Hals bei einem Pferd. Das funktioniert wiederum mit hoher Trefferquote. Den fließenden Übergang der AF-Zielerfassung vom Körper über das Gesicht zum Auge schaffen andere aktuelle Kameras wie die Canon R6 II oder die Sony A7 IV aber besser.

Panasonic Lumix S5 im Test
Spiegellose Systemkamera mit Kleinbildsensor Panasonic Lumix S5 im Test: Klein und fein

Belichtung und Video

Der mechanische Schlitzverschluss der S5II ermöglicht Belichtungszeiten ­zwischen 1/8000 und 60 s, das gleiche gilt für den elektronischen Verschluss (1/16 000 s bei Videos). Wird der erste Verschlussvorhang elektronisch gebildet, reduziert sich die kürzeste Zeit auf 1/2000 s. Das Auslösegeräusch ist in jedem Fall sehr dezent. Praktisch: Beim Fotografieren vom Stativ lässt sich eine Auslöseverzögerung (1, 2, 4 oder 8 s) einstellen. Mit dem elektronischen Verschluss schafft die Kamera bis zu 30 B/s, mit dem mechanischen sind 7 B/s mit AF-Nachführung (AF-C) beziehungsweise 9 B/s (AF-S/MF) möglich.

Am Modusrad mit Entriegelungstaste wählt man die Belichtungsprogramme (iA, P, A, S, M), M-Video (Filmen mit ­manueller Zeit-/Blendeneinstellung), S&Q (Zeitlupe/Zeitraffer-Video) oder drei Individualspeicher (C1-3). Ein zweites Modusrad links vom Sucher ist für das Einstellen der Betriebsart (Einzel-/Serienbild, Selbstauslöser, HR-­Modus) zuständig. Die Bracketing-Funktionen im Aufnahmemenü umfassen Belichtungs-, Blenden-, WB- und Fokusreihen. Ebenfalls möglich ist die von der S5 bereits bekannte High-Resolution-Aufnahme für Bilddateien mit bis zu 96 Megapixeln (siehe Kasten „High-Resolution-Aufnahme“).

Panasonic-LUMIX-S5IIX-04
Die teurere S5IIX bietet erweiterte Funktionalität für Filmer, vor allem mit Blick auf die Video-RAW-Ausgabe. Das Design ist komplett in Schwarz gehalten.
© Panasonic

Die S5II filmt maximal mit 6K-Auf­lösung (5952 x 3968 Pixel), 30 B/s und 4:2:0/10-Bit im MOV-Dateiformat. 4K (3840 x 2160 Pixel) und Cinema-4K (4096 x 2160 Pixel) sind auch mit 60 B/s und 4:2:2 möglich, dabei ist ein APS-­C-Crop in Kauf zu nehmen. Full-HD (1920 x 1080 Pixel) geht auch mit maximal 120 B/s. Möglichen Temperaturproblemen bei 6K begegnet die S5II mit dem eingebauten Lüfter. Er lässt sich in zwei automatischen Modi oder manuell in drei Gebläsestufen mit unter­schied­licher Geräuschentwicklung be­treiben. In der Einstellung „Fast“ dürfte kaum zu vermeiden sein, dass das Betriebsgeräusch auf Videos zu hören ist.

Nicht möglich ist zunächst die Aus­gabe von Video-RAW im Apple ProRes-Format (5,8 K) über HDMI oder USB wie bei der S5IIX. Die S5II soll einen Teil der Videofunktionen des X-Modells über ein späteres Firmware-Update übernehmen; man wird dann für 200 Euro einen Software-Schlüssel (DMW-SFU2) erwerben können. Zum externen Aufzeichnen der Videodaten verwendet man Atomos-Rekorder oder SSD-Speichermedien.

Bedienkonzept

Das Bedienkonzept der S5II umfasst alles, was man von einer gut ausge­statteten Kamera erwartet: zahlreiche Direktzugriffe über Bedientasten, ein Schnell­einstellmenü (Q-Taste), dessen Belegung und Layout veränderbar sind, einen touchfähigen Monitor. Zum Positionieren von AF-Punkten oder AF-Zonen findet man den obligatorischen Joystick mit verbesserter Haptik, ergänzt durch Touch-AF mit und ohne Auslösung. Drei Drehräder, davon zwei für den Daumen (eines in den Richtungsschalter integriert), das dritte für den Auslösefinger, erlauben das schnelle Verändern von verschiedenen Parametern.

Praktisch ist der kleine Drehschalter zwischen dem Suchereinblick und der AF-on-Taste. Zum einen schaltet man damit zwischen AF-S, AF-C und MF um, zum anderen ruft die im Schalter integrierte Taste das AF-Modus-Menü auf. Das Hauptmenü fällt – dem Funk­tionsumfang der S5 II geschuldet – recht umfangreich aus, ist aber klar strukturiert. Kleine Icons auf den Register-Reitern helfen, das Gewünschte schneller zu finden.

Womöglich stehen bei Panasonic neue Objektive auf dem Plan.

Insgesamt 13 Bedienelemente finden sich am Gehäuse, wenn man die Set-Taste des 4-Wege-Schalters sowie die Druckfunktion des Joysticks dazurechnet. Fast alle lassen sich individuell ­belegen, dazu gehören die mit WB, ISO und ± (Belichtungskorrektur) beschrifteten Tasten ebenso wie die Richtungstasten am Multifunktionswähler. Außer den Funktionstasten Fn1 und Fn2 lassen sich noch fünf weitere als virtuelle Buttons am rechten Bild­feldrand des Touchmonitors anlegen.

Bildqualität

Von ISO 100 bis ISO 800 messen wir eine konstante Auflösung bei den hochkontrastigen Siemenssternen mit 1808 bis 1818 LP/BH. Bei den Siemenssternen mit reduziertem Kontrast sind die Werte für ISO 800 noch ein wenig höher und erreichen 1657 LP/BH. Bis ISO 6400 fällt der HC-Wert (High Contrast) moderat auf rund 1700 LP/BH. Bei den LC-Werten (Low Contrast) der Auflösungsmessung ist von ISO 1600 auf 3200 ein stärkerer Rückgang von 1637 LP/BH auf 1336 LP/BH zu verzeichnen.

An den Dead-Leaves fällt auf, dass der LC-Wert auf fast allen ISO-Stufen (außer ISO 1600) über dem HC-Wert angesiedelt ist. Den maxi­malen DL-LC-Wert erreicht die Ka­mera bei ISO 100 (1408 LP/BH), das DL-HC-Maximum liegt bei ISO 800 (1338 LP/BH). Überraschend hoch im Vergleich zur Konkurrenz sind die DL-LC-Werte bei ISO 3200 (1092 LP/BH) und ISO 6400 (1149 LP/BH), allerdings häufen sich in den Testbildern die Artefakte. Das JPEG-Rauschen übersteigt bereits bei ISO 1600 die VN-2,0-Grenze und erreicht VN 3,0 bei ISO 6400. RAW-­Dateien aus der S5II konnten zum Testzeitpunkt noch nicht in Adobe RAW geöffnet werden.

Fazit

Videofans bietet die Panasonic S5II eine interne 6K-Aufzeichnung und 4K mit bis zu 60 B/s, ein aktives Kühlsystem für verlängerte Betriebszeiten und einen verbesserten elektronischen Bildstabilisator (Active I.S.). Ein kluger Schachzug ist es, die RAW-Video-Ausgabe in ein teureres Modell (S5IIX) beziehungsweise in ein aufpreispflichtiges Firmware-Upgrade zu verlagern – so muss man keine Funktionen bezahlen, die gar nicht benötigt werden. Attraktiv ist auch das Objektivangebot für das L-Bajonett, zu dem neben Panasonic auch Sigma und Leica Produkte bei­tragen. In Summe bringt die S5II damit genügend Argumente mit, um den Konkurrentinnen von Canon, Nikon und Sony auf Augenhöhe zu begegnen.

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