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Foto-Duell

iPhone 7 Plus vs. Moto Z: Apps, Bildqualität und Fazit

Autor: Annette Kniffler • 9.6.2017 • ca. 3:10 Min

Die herstellereigene Kamera-App Apples Kamera-App beschränkt sich auf wenige Einstelloptionen. Neben den fünf Icons am oberen Bildschirmrand (u.a. HDR, Blitz, Bildstil) gibt es eine Modusauswahl (Foto, Video, Porträt, Pano, Quadrat, Zeitraffer und Slo-Mo) – das war es dann allerdings auch ...

Motorola Moto Z Kamera-App
Wenn das 10-fach-Zoom am Moto Z angeschlossen ist, erscheint in der herstellereigenen Kamera-App oben rechts ein „H“-Symbol, das zum Hasselblad-spezifischen Untermenü mit RAW-Funktion und Motivprogrammen führt (links). Neben der Automatik („Photo“) gibt es einen Video-, einen Panorama- und einen Professional-Modus (rechts).
© Screenshot WEKA / ColorFoto

Die herstellereigene Kamera-App 

Apples Kamera-App beschränkt sich auf wenige Einstelloptionen. Neben den fünf Icons am oberen Bildschirmrand (u.a. HDR, Blitz, Bildstil) gibt es eine Modusauswahl (Foto, Video, Porträt, Pano, Quadrat, Zeitraffer und Slo-Mo) – das war es dann allerdings auch schon. Ambitionierte Fotografen werden an der herstellereigenen App also einiges vermissen, allem​ voran die RAW-Funktion. Immerhin schaltet Apple RAW frei, sodass sich zumindest mit geeigneter Fremd-App Rohdaten aufnehmen lassen. Um die Videoauflösung und die Bildrate von Sl-Mo-Clips vorzugeben, muss man von der Kamera-App zu „Einstellungen, Fotos & Kamera“ wechseln.​

Lesetipp: Fotos mit dem Smartphone scannen

Obwohl die Motorola-App einen deutlich größeren Funktionsumfang abdeckt, präsentiert sie sich auf den ersten Blick mindestens ebenso schlicht und übersichtlich wie das Apple-Pendant. Oben finden sich Touch-Icons für Blitzmodus und Timer, unten eines für den Aufnahmemodus (Photo, Video, Panorama, Professional) und die Selfie-Kamera. Im Professionell-Modus gibt es zusätzlich Regler zum manuellen Fokussieren, für Weißabgleich, Verschlusszeit, ISO und Belichtungskorrektur. Durch horizontales Wischen öffnet sich je nach Richtung entweder das Hauptmenü (u.a. Verschlussart und Videoauflösung) oder die Wiedergabe. Mit angeschlossenem Hasselblad- Modul blendet die App in der rechten oberen Ecke ein „H“-Symbol ein, das zum „Hasselblad“-spezifischen Untermenü führt. Es enthält die RAW- und eine Schwarzweiß-Funktion, zudem fünf Motivprogramme. Den App- Vergleich entscheidet Motorola/ Hasselblad klar für sich.​

Bildqualität 

Im Messlabor liegt wiederum das iPhone 7 Plus vorne. Zwar erreicht das​ Hasselblad-Modul in der Bildmitte und in Weitwinkelstellung die höhere Auflösung (bis 1532 LP/BH). Dafür fallen die Werte außerhalb der Mitte stark, in den Ecken teils um mehr als 500 Linienpaare ab. Im Tele (10x) löst das Modul sogar in der Bildmitte nur mit 1042 LP/BH auf. Hier begrenzt auch die Blende 6,5 durch Beugung die Auflösung.​

Im Vergleich dazu sind die Ergebnisse von Apple bemerkenswert homogen. Mittig liegt die Auflösung im WW meist über, im Tele knapp unter 1400 LP/BH. Und auch der Randabfall bleibt vergleichsweise moderat. Ähnliches gilt für die Feinzeichnung. Bei den DeadLeaves- Messungen für hohe und niedrige Kontraste hat Apple ebenfalls die Nase vorn: Das iPhone erreicht bei 1000 Lux 705 (High) und 869 Linienpaare/Bildhöhe, das Hasselblad nur 491 (High) und 397 LP/BH (Low).​

Für Porträts haben wir die Normalbrennweite des iPhones mit einer entsprechenden Zoom-Stellung des Motorola verglichen. Hier zeigt das​ iPhone Top-Ergebnisse bei ISO 25, muss aber bei steigenden ISO-Zahlen das Hasselblad vorbeiziehen lassen.​

Im Vergleich bringt Hasselblad mehr Artefakte und einen stärkeren Visual Noise ins Bild. Zum Teil verdankt das iPhone die besseren VN-Werte dem lichtstärkeren Objektiv, ein wenig aber auch seinem Rauschfilter, der die Sättigung noch etwas beherzt zurücknimmt. Trotzdem verstärkt sich auch hier das Rauschen mit abnehmendem Umgebungslicht und im Tele sichtbar. Nicht zuletzt deshalb haben es beide Kandidaten mit einer eher mäßigen Dynamik von maximal 7,4 (iPhone) bzw. 7,0 Blenden (Hasselblad) zu tun.​

Im Weitwinkel enthalten die Rohdaten des Hasselblad-Moduls zudem eine massive Verzeichnung, die sich nachträglich nur aufwendig beseitigen lässt. Das iPhone korrigiert die Verzeichnung in den RAWs sehr effektiv, hat jedoch die Farbverläufe hin zu den Bildrändern weniger gut im Griff.​

Fazit

Im Smartphone eine Zoom-Kamera unterzubringen ist und bleibt eine riesige Herausforderung. Doch beide Lösungen – Zweitkamera wie Aufsatzmodul – sind bei aller Detailkritik gute Ansätze für die Zukunft. Auf den ersten Blick wirkt das 10-fach-Zoom von Hasselblad trotz der Baugröße attraktiver. Doch die Resultate sprechen für Apple: Weniger ist mehr – weniger Zoom, mehr Bildqualität. Das iPhone 7 Plus bietet zwar nur zwei Brennweiten, bleibt dafür aber ein kompaktes, elegantes Smartphone und ist technisch dem Hasselblad-Aufsatz überlegen. Das gilt nicht nur für die Bildqualität der RAWs, sondern auch für die Geschwindigkeit von Autofokus und Serienfunktion. Schade nur, dass die interne Kamera-App nach wie vor auf die RAW-Funktion verzichtet. 

Das Motorola-Hasselblad-Duo punktet mit der besseren App und lässt dem Fotografen mit seinem mehrstufigen 10-fach-Zoom deutlich mehr gestalterischen Spielraum. Allerdings werden die Leistungen nicht den Erwartungen gerecht, die sich an den Namen Hasselblad knüpfen. Hauptkritikpunkte sind die geringe Lichtstärke und die Auflösungsverluste am Bildrand des Weitwinkels sowie im Tele generell. Mit dem 10-fach-Zoom ist eine lichtstarke Optik wahrscheinlich nicht realisierbar. Weniger Zoom und mehr Lichtstärke könnte bei einem Nachfolgemodul zu niedrigeren ISO-Werten und weniger Beugung führen. Beides würde der Bildqualität direkt zugutekommen.​

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