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Fujifilm macht Tempo

Fujifilm X-H2S im Test

Mit der X-H2S präsentiert der japanische Hersteller Fujifilm das neue Flaggschiff der X-Serie und unterstreicht damit seine Vorreiterrolle bei spiegellosen Systemkameras mit APS-C-Sensor. Der Test!

Autor: Karl Stechl • 3.10.2022 • ca. 9:25 Min

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Oktober 2022
Fujifilm-X-H2S mit XF16-55mm
Die Fujifilm X-H2S im Test.
© Fujifilm

Mit einem neuen Topmodell für 2750 Euro will Fujifilm die X-Serie für Sport- und Tierfotografen attraktiver machen. Für das ­nötige Tempo sorgt ein X-Trans-CMOS der fünften Generation im BSI- und Stacked-­Design, der erste seiner Art im APS-C-Format. Die Sensorauf­lösung bleibt bei 26 Megap...

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Pro

  • schnell
  • hohes Sensortempo für AF und Video
  • hochauflösender Sucher

Contra

  • hoher Preis

Fazit

Preislich macht die Kameraserie einen Sprung nach oben: Bislang lag die Obergrenze in der X-Serie bei etwas mehr als 2.000 Euro, jetzt werden 750 Euro mehr fällig. Für den Aufpreis bekommt man aber viel geboten.

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Mit einem neuen Topmodell für 2750 Euro will Fujifilm die X-Serie für Sport- und Tierfotografen attraktiver machen. Für das ­nötige Tempo sorgt ein X-Trans-CMOS der fünften Generation im BSI- und Stacked-­Design, der erste seiner Art im APS-C-Format. Die Sensorauf­lösung bleibt bei 26 Megapixeln, doch schafft die Neue bis zu 40 Bilder pro Sekunde.

Mit der X-H2S präsentiert der japanische Hersteller Fujifilm das neue Flaggschiff der X-Serie und unterstreicht damit seine Vorreiterrolle bei spiegellosen Systemkameras mit APS-C-Sensor. Das Kürzel „S“ im Produktnamen steht für „Speed“ und ist Programm, denn die Neue empfiehlt sich als Alternative für Sport- und Tierfotografen, die bisher auf Profikameras mit Kleinbildsensor gesetzt haben. Den Schlüssel dazu liefert ein neu ent­wickelter Bildsensor (X-Trans-CMOS 5 HS) in BSI- und Stacked-Architektur.

Fujifilm-X-H2S Ventilation
Aktive Kühlung: Für ausgedehnte Video-Sessions ist ein kleiner Ventilator (FAN-001) erhältlich, der an der Rückseite der Kamera festgeschraubt wird. Das Display lässt sich dann nicht mehr einklappen.
© Fujifilm

APS-CMOS in Stacked-Version

BSI steht für „Back Side Illumination“ und beschreibt einen Sensortyp, bei dem die lichtempfindliche Siliziumschicht der Kameraoptik zugewandt ist. Die Schaltkreise sind dahinter angeordnet und stehen somit den Lichtstrahlen nicht im Weg. Dieser Aufbau erhöht die Lichtausbeute und fördert die High-ISO-Qualitäten des Sensors. Sowohl der X-Trans-CMOS der vierten Generation, wie er mit der X-T4 eingeführt wurde, als auch der Bildsensor der X-H2S ist ein BSI-Typ. Die Nennauflösung beträgt jeweils 26 MP.

Die Stacked-Architektur des X-Trans-CMOS 5 HS aber ist ein Meilenstein in der APS-C-Klasse. Bislang wurden solche Sensoren nur in professionelle Kleinbildmodelle von Sony (A9 II und A1), Nikon (Z9) und Canon (R3) eingebaut, die zwischen 4000 und 7300 Euro kosten. Auch die X-H2S ist mit 2750 Euro ziemlich teuer, kostet sie doch fast 1000 Euro mehr als die X-T4. Die potenzielle Klientel dürfte dieser Preis aber kaum abschrecken.

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Oktober 2022

Bei Stacked-Sensoren sind Fotodioden, Zwischenspeicher und Schaltkreise wie bei einem Sandwich übereinander geschichtet (englisch „stacked“). Auf diese Weise lässt sich das Auslesen des Sensors enorm beschleunigen, zumal Fujifilm beim X-Trans-CMOS 5 HS die vierfache Anzahl an A/D-Konvertern und Übertragungsschaltkreisen einsetzt, den Pufferspeicher vergrößert und die Rechengeschwindigkeit des Bildprozessors verdoppelt hat. Davon profitieren die Serienbildleistung (bis 40 B/s), die Videoauflösung (bis zu 6,2K mit 30 B/s) und die AF-Geschwindigkeit, vor allem beim Verfolgen von ­Objekten.

Die Vorgängerin X-H1 war die erste Kamera der X-Serie mit Sensor-Shift-Bildstabilisator (IBIS). Auch der CMOS der X-H2S ist beweglich gelagert und stabilisiert das Bild auf fünf Achsen. Das Sensor-Shift-System arbeitet laut Fujifilm mit der optischen Bildstabilisierung von Objektiven zusammen. Bei Fujifilm gilt das fast nur für Zooms, Festbrennweiten sind nur vereinzelt bildstabilisiert.

Fujifilm-XH2S_menue01
Links: Das Erscheinungsbild des Schulter­displays lässt sich verändern und zwar separat für den Standbild- und Videomodus. Rechts: Im Schnellmenü kann man nicht nur die Zuordnung von Funktionen, sondern auch die Anordnung und Anzahl der ­Felder variieren.
© Karl Stechl

Bei Stacked-Sensoren sind Fotodioden, Zwischenspeicher und Schaltkreise wie bei einem Sandwich übereinander geschichtet (englisch „stacked“). Auf diese Weise lässt sich das Auslesen des Sensors enorm beschleunigen, zumal Fujifilm beim X-Trans-CMOS 5 HS die vierfache Anzahl an A/D-Konvertern und Übertragungsschaltkreisen einsetzt, den Pufferspeicher vergrößert und die Rechengeschwindigkeit des Bildprozessors verdoppelt hat. Davon profitieren die Serienbildleistung (bis 40 B/s), die Videoauflösung (bis zu 6,2K mit 30 B/s) und die AF-Geschwindigkeit, vor allem beim Verfolgen von ­Objekten.

Fujifilm-XH2S_menue02
Links: Die Bildrate des OLED-Suchers kann auf 120 B/s und 240 B/s erhöht werden, um schnelle Bewegungen flüssig dar­zustellen. Rechts: Die maximale Videoauflösung der X-H2S beträgt 6,2K (6240 x 4160 Pixel) mit bis zu 30 B/s und 10-Bit-Farbabtastung (4:2:2).
© Karl Stechl

Die Vorgängerin X-H1 war die erste Kamera der X-Serie mit Sensor-Shift-Bildstabilisator (IBIS). Auch der CMOS der X-H2S ist beweglich gelagert und stabilisiert das Bild auf fünf Achsen. Das Sensor-Shift-System arbeitet laut Fujifilm mit der optischen Bildstabilisierung von Objektiven zusammen. Bei Fujifilm gilt das fast nur für Zooms, Festbrennweiten sind nur vereinzelt bildstabilisiert.

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Links: Der optionale Ventilator erlaubt verschiedene Betriebsmodi mit Blick auf maximale Kühlung oder geringe Ge­räuschentwicklung. Rechts: Bis zu 40 B/s sind mit AF-Nachführung und ohne Sucher-Blackout möglich – aber nur mit dem elektronischen Verschluss.
© Karl Stechl

Gehäuse und Ausstattung

Die Ähnlichkeit der X-H2S mit ihrer Vorgängerin ist unverkennbar, jedoch ist die Neue kompakter und gefälliger im Erscheinungsbild. Der Handgriff der Kamera bietet allen Fingern der rechten Hand Platz, nur bei sehr kräftigen Händen könnte es für den kleinen Finger etwas eng werden. Das Magnesiumgehäuse ist gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet, das Gewicht mit 660 g moderat. Für Speichermedien hält die Kamera zwei Steckplätze bereit; der eine ist für SD-Karten (UHS-I/II-kompatibel), der andere für CFexpress-Karten (Typ B) ausgelegt.Die Stromversorgung übernimmt der Lithium-Ionen-Akku NP-W235 (2200 mA), der sich bereits in der X-T4 bewährt hat.

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Die Rückseite wirkt äußerst aufgeräumt. Die meisten Bedientasten wurden ­nahe am rechten Displayrand platziert und sind für den Daumen gut zu erreichen. Die Oberfläche des AF-Joysticks ist größer und griffiger. Hinteres und vorderes Einstellrad haben keine Druckfunktion mehr.
© Fujifilm

Zum Aufladen des Akkus in der Kamera wird ein USB-C-Netzteil mitgeliefert; ein externes Ladegerät für zwei Akkus (BC-W235) ist optional für ca. 58 Euro erhältlich. An Anschlüssen ist bei der X-H2S kein Mangel. Neben USB-C (3.2 Gen2 Typ C) gibt es eine HDMI-Buchse (Typ A), dazu Miniklinkenanschlüsse für Kopfhörer und Stereomikrofon, ergänzt durch eine Remote-Buchse für einen kabelgebundenen Fernauslöser (Fujifilm RR-100, ca. 39 Euro). Zur Drahtloskommunikation mit dem Smartphone hat die Kamera Bluetooth 4.2 und WLAN an Bord. Die dazu­gehörige App heißt Fujifilm Camera Remote.

Fujifilm-X-H2S_top
Das bei der X-H1 noch vorhandene ISO-Einstellrad hat man sich bei der X-H2S gespart. Im Gegenzug wanderte das Programmwahlrad auf die linke Seite. Das Schulterdisplay schließt jetzt rechts an den Sucherhöcker an, daneben ist Platz für mehrere Bedientasten.
© Fujifilm

Im Zubehörprogramm der X-H2S finden sich gleich zwei Batteriegriffe, die jeweils zwei NP-W235-Akkus aufnehmen und so die Betriebszeiten verlängern. Der VG-XH kostet 450 Euro und hat einen zweiten Satz Bedienelemente für das Fotografieren im Hochformat. Der FT-XH (1100 Euro) wurde speziell für Presse-, Sport- und Studiofotografen entwickelt. Er stellt eine LAN-Buchse bereit und lässt sich somit kabelgebunden, aber auch drahtlos in eine Netzwerkumgebung einbinden, um Bilder direkt nach der Aufnahme an einen Computer oder Server zu übertragen. Tethered-Shooting im Studio ist über LAN oder WLAN möglich; bis zu vier X-H2S-Kameras lassen sich über eine Browser-Anwendung fernsteuern.

Sucher und Monitor

Bei der Ausstattung des OLED-Suchers hat Fujifilm im Vergleich zur X-T4 oder X-H1 eine Schippe draufgelegt: Die Auflösung beträgt jetzt 1 920 000 RGB-Pixel, die effektive Vergrößerung 0,8-fach (KB-äquivalent). Das Sucherbild gefällt durch seine natürliche Farb- und Kontrastwiedergabe. Wie üblich lassen sich Helligkeit und Farbe manuell einstellen. Praktisch ist, dass man auch im Automatik-Modus den Sucher tendenziell heller oder dunkler stellen kann (± 5 Stufen). Verwendet man die „Natürliche Live-Ansicht“, so werden Kontrast und Farbsättigung im Sucherbild reduziert und die für Fujifilm typischen Filmsimulationen deaktiviert. Ob Belichtung und Weißabgleich weiterhin simuliert werden sollen, können Sie selbst entscheiden.Weitere Optionen versteckt Fujifilm im Einstellungen-Menü. Unter „Power Management“ können Sie Prioritäten für die Bilddarstellung im Sucher oder am Monitor setzen. Sie entscheiden, ob es Ihnen mehr auf die Auflösung oder Restlichtverwertung ankommt. Alternativ lässt sich die Bildwiederholfrequenz vom Standard (60 B/s) auf 120 B/s oder 240 B/s erhöhen. Das Erhöhen der Bildrate ist aber nur sinnvoll bei Motiven, die sich schnell bewegen. Der 3-Zoll-Monitor mit einer Auf­lösung von 540 000 RGB-Bildpunkten ist dreh-/schwenkbar gelagert und touchfähig.

Fujifilm-X-H2S_Seitenansichten
Anschlussfeld (links): HDMI in Standardausführung (Typ A) und USB-C sind die digitalen Schnittstellen der X-H2S. Auch ein Synchronanschluss für Blitzkabel ist vorhanden. Anders als die X-T4 bietet die Neue auch eine Klinkenbuchse für Kopfhörer. Dualer Karten-Slot (rechts): Zum Speichern von Bildern stellt die ­Kamera je einen Steckplatz für UHS-I/II-kompatible SD-Karten und CFexpress-Medien (Typ B) bereit. Darüber befindet sich eine Remote-Buchse für einen kabelgebundenen Fernauslöser.
© Fujifilm

Autofokus

Laut Hersteller kann die X-H2S pro Zeiteinheit dreimal so viele AF-Operationen bewältigen wie das bisherige Topmodell X-T4. Davon profitieren die Objekterkennung und -verfolgung, vor allem, wenn der Motivkontrast gering ist. Den Leistungszuwachs verdankt das AF-System nicht nur dem Stacked-Sensor und schnelleren Bildprozessor, sondern auch dem Einsatz von künst­licher Intelligenz (KI) und „Deep-Learning“ bei der Programmierung der Algorithmen.

Die Gesichts- und Augenerkennung bei Menschen arbeitet schneller und zuverlässiger als bisher. Hat das System ein Gesicht oder Auge erkannt, kann man durch Bewegen des Joysticks zu einer anderen Person wechseln. Die Motiverkennung wurde auf Tiere, Vögel und Fahrzeuge (Auto, Motorrad, Fahrrad, Flugzeug, Zug) ausgeweitet. Bei Rennautos und Motorrädern wählt das AF-System häufig den Fahrerhelm als Ziel.

An den Eckdaten des hybriden AF-Systems hat sich nichts Wesentliches verändert: Die kombinierte Phasen- und Kontrastmessung ist mit insgesamt 425 Messfeldern möglich; die Anzahl lässt sich, wenn gewünscht, auf 117 reduzieren. Neben Messfeldautomatik (Weit/Verfolgung) und Einzelpunkt-AF mit sechs Messfeldgrößen lassen sich Zonen mit 9, 25 oder 49 Messfeldern einrichten. Für den kontinuierlichen Autofokus (AF-C) stehen fünf Presets zur Wahl, ein sechstes Set kann der ­Anwender in drei Parametern selbst justieren.

Aufnahme und Serienbilder

Die X-H2S verfügt über einen mechanischen Verschluss (1/8000 bis 900 s) und eine elektronische Variante, die ­extrem kurze Belichtungszeiten bis 1/32 000 und lautlose Auslösung ermöglicht. Systemblitzgeräte synchronisiert der mechanische Verschluss mit 1/250 s, der elektronische immerhin mit 1/150 s. Die Serienbildgeschwindigkeit beträgt maximal 15 B/s mit dem mechanischen Verschluss. Mit dem elektronischen sind dagegen 40 B/s mit AF-Nachführung und ohne Sucher-Blackout möglich. Im Labortest konnten 182 JPEGs und 148 RAWs (unkomprimiert) in ­Serie aufgenommen werden; als Speichermedium wurde eine CFexpress-Karte (Lexar Prof. 128 GB, 1750 MB/s) verwendet. Begnügt man sich mit 30 B/s, so lässt sich die Anzahl der Bilder pro Serie noch deutlich steigern. Mit einer schnellen SD-Karte (Sony Tough, 64 GB, 300 MB/s) waren im Praxistest mehr als 550 JPEGs in Serie möglich, mit einer CFexpress-Karte dürften es deutlich über 1000 sein.

Über das arretierbare Modusrad links vom Sucherhöcker hat man Zugriff auf Belichtungsprogramme (P, S, A, M), ­Videomodus und Filtereffekte (13). ­Rekordverdächtig ist die Anzahl an ­Anwenderspeichern (C1 bis C7), die sich mit dem Rad anwählen lassen. Filmsimulationen erreicht man dagegen über das Haupt- oder Schnelleinstellmenü. Neben simulierten Kleinbildfilmen wie Provia, Velvia oder Astia gehören „Eterna/Kino“ (für Kinofilm-ähnliche Videos) und die Schwarzweißfilm-Simulation „Acros“ mit Kontrastfiltern zu den Highlights der Auswahl.

Über die Drive-Taste an der Rückseite hat man Zugriff auf verschiedene Serienbildmodi und viele Bracketing-Funktionen: ISO, Belichtung, Weißabgleich, HDR, Filmsimulation, Dy­namikbereich und Fokus. Auch Mehrfachbelichtungen und Panoramaaufnahmen sind möglich.Als Dateiformate stehen JPEG (Fine, Normal), HEIF mit 10-Bit-Farbkodierung und 14-Bit-RAW in drei Varianten zur Verfügung: unkomprimiert, komprimiert und verlustfrei komprimiert. Da sich Bilder im HEIF-Format nicht problemlos in Standardprogrammen öffnen lassen, bietet die X-H2S eine interne Konvertierung in TIFF (8/16 Bit) oder JPEG an.

Fujifilm_Camera-Remote_b-und-Aufnahmeserie
(Links Zur drahtlosen Fernsteuerung der X-H2S bzw. für die Bildübertragung installiert man die App Fujifilm ­Camera Remote am Smartphone oder Tablet. Die App bietet Zugriff auf die wichtigsten Einstellungen für Standbilder und Videos. Das Setzen von AF-Punkten im Live-Bild ist möglich. (Rechts) Die linke Aufnahme ist die erste, die rechte die letzte einer Serie mit 40 B/s. Der Krankenwagen hat sich ­dabei nur um wenige Meter nach vorne bewegt. Lässt man die 40 Aufnahmen im Wiedergabemodus der Kamera schnell nacheinander ablaufen (rechte Richtungstaste halten), so ergibt sich der Eindruck einer flüssigen Bewegung: Daumenkino auf digitale Art!
© Karl Stechl

Professioneller Videostandard

Die Videofunktionen der X-H2S bieten professionellen Standard. Die maximale Auflösung beträgt 6,2K (6240 x 4160 Pixel) mit bis zu 30 B/s und 10-Bit-Farbabtastung (4:2:2). Bei 4K-Videos (4096 x 2160 bzw. 3840 x 2160 Pixel) beträgt die Bildrate bis zu 60 B/s. Zeitlupen sind mit 4K und 120 B/s oder in Full-HD mit 240 B/s möglich. Der neue F-Log2-Modus sorgt für zusätzliche Dynamikreserven in der Postproduk­tion. Zudem unterstützt die X-H2S den von Apple eingeführten ProRes-Video-Codec.Als maximale Aufnahmezeit für 4K mit 60 B/s nennt Fujifilm 240 Minuten. Für ausgedehnte Video-Sessions ist ein kleiner Ventilator (FAN-001) erhältlich, der an der Rückseite der Kamera festgeschraubt wird. Dafür muss das ­Display nach außen geklappt werden. Der FAN-001 kostet rund 200 Euro, wird von der Kamera mit Strom versorgt und verhindert, dass sich die ­Kamera wegen Überhitzung vorzeitig abschaltet.

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Der Batteriegriff FT-XH für zwei Akkus stellt einen LAN-Kabelanschluss bereit. Die Kamera lässt sich damit kabelgebunden oder drahtlos in eine Netzwerkumgebung einbinden, um Bilder direkt nach der Aufnahme an einen Computer oder Server zu übertragen.
© Fujifilm

Bedienkonzept

Die Bedienung der X-T-Modelle ist bekanntlich durch dedizierte Einstellräder für ISO, Verschlusszeiten und Belichtungskorrektur gekennzeichnet. Im Gegensatz dazu setzt Fujifilm bei der X-H1, X-S10 und X-H2S auf ein am Mainstream orientiertes Bedienkonzept. Dazu gehören Einstellräder mit variabler Funktion und ein Modusrad für Belichtungsprogramme.Die X-H1 und X-H2s besitzen darüber hinaus ein Schulterdisplay. Dieses wurde bei der X-H2S ein Stück nach links verfrachtet, sodass rechts davon noch Platz für Bedientasten bleibt. Drei davon haben feste Funktionen (Video-Start/Stopp, ISO, WB), die vierte ist ­individuell konfigurierbar. Ebenfalls funktionsvariabel sind die beiden Einstellräder für Daumen und Zeigefinger. Eine Druckfunktion haben die Räder aber nicht mehr.

Der frühere Fokusmodus-Schalter an der Vorderseite, mit dem man zwischen AF-S, AF-C und manueller Fokussierung (M) wechselt, hat sich bei X-H2S in eine Taste verwandelt, mit der man das dazugehörige Auswahlmenü öffnet. Der Taste lassen sich aber auch andere Funktionen zuordnen. Die Oberfläche des AF-Joysticks ist jetzt größer und griffiger als bei der X-H1, die Q-Taste für das Schnelleinstellmenü rechts vom Display besser erreichbar. Neben drei Funktionstasten lassen sich fast alle vorhandenen Bedientasten, auch die am 4-Wege-Schalter, individuell konfigurieren. Auch Wischbewegungen am Monitor können mit Funktionen verknüpft werden.

Das Hauptmenü gliedert sich durch senkrecht angeordnete Karteireiter, ­denen bis zu vier Menüseiten mit bis zu acht Einträgen pro Seite zugeordnet sind. Während das Hauptmenü mal ein Facelifting vertragen könnte, gefällt das Schnelleinstellmenü (Q-Taste) mit einer variablen Anzahl an Funktions­feldern (4, 6, 12, 16). Sie können selbst entscheiden, was Ihnen wichtiger ist: mehr Zugriffsmöglichkeiten oder eine reduzierte und damit übersichtlichere Darstellung. Die Zuordnung von Funktionen ist ebenso individualisierbar wie die Anordnung der Felder. Im Q-Menü kann man auch per Touch navigieren, im Hauptmenü verwendet man dafür Einstellräder und Tasten.

Fujifilm-X-H2S-ISO-Vergleich-JPEG-gegen-RAW
Die X-H2S schärft die JPEGs bei ISO 160/400 stark nach. Die RAWs wirken bei Standardeinstellung in Adobe RAW weicher, zeigen aber etwas mehr Textur. Erhöht man den „Schärfen“-Wert von 40 (Standard) auf 50, so erhält das RAW-Bild mehr Biss. Bei höheren ISO-Einstellungen ab 1600 wird weniger nachgeschärft, die Rauschminderung aber angehoben. Dem Glattbügeln von Texturen kann man durch kameraseitiges Absenken der Rauschreduzierung um ein bis zwei Stufen begegnen. Bei RAW-Verarbeitung lassen sich noch mehr Parameter beeinflussen, die Unterschiede zum JPEG sind beim X-Trans-Sensor aber geringer als gewohnt – zumindest, wenn Adobe RAW im Spiel ist.
© Karl Stechl

Bildqualität

Mit dem X-Trans-CMOS 5 HS (26 MP) schafft die Fujifilm X-H2S die bislang höchsten Auflösungswerte einer Kamera der X-Serie: 2595/2250 LP/BH bei ISO 160. Zum Vergleich: 2160/1905 LP/BH sind es bei der X-S10 und 2100/1869 LP/BH bei der X-T4. Ab ISO 800 schmilzt der Vorsprung der X-H2S allmählich dahin.Bei den Dead-Leaves-Werten sind die Unterschiede zu den Schwestermodellen generell geringer. Vom Maximum bei ISO 160 (1114/1084 LP/BH) bleiben bei ISO 1600 noch 938/859 LP/BH. Erfreulich ist, dass die DL-Werte für hohe und niedrige Kontraste auf allen ISO-Stufen wenig auseinander driften. Die recht niedrigen Visual-Noise-Werte von 1,6 bei ISO 1600 und 2,0 bei ISO 3200 erkauft sich die Kamera durch starkes Entrauschen, wodurch Texturen glattgebügelt werden.Im RAW-Modus lässt sich bei moderater Rauschminderung mehr Detailzeichnung erhalten. Die Unterschiede zum JPEG sind bei der Fujifilm allerdings nicht besonders groß – zumindest gilt das für die RAW-Verarbeitung in Adobe Lightroom oder Photoshop.

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