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Fünfte Generation

Fujifilm X-T5 im Test

Das neue Topmodell der X-T-Serie übernimmt von der X-H2 den 40-Megapixel-Sensor, das weiterentwickelte AF-System und einiges mehr. Den Fokus setzt Fujifilm bei der X-T5 klar auf die Fotografie, auf 8K-Video wie bei der X-H2 muss man verzichten. Das Gehäuse ist im Vergleich zur X-T4 wieder kompakter geworden.

Autor: Karl Stechl • 9.1.2023 • ca. 8:40 Min

Online-Siegel
Kauftipp
Bildqualität APS-C
Januar 2023
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Die Fujifilm X-T5 in unserem Test.
© Fujifilm

Pro

  • kompakt
  • klassische Bedienung
  • Sucher

Contra

  • -

Fazit

Wer die Kameras der X-T-Reihe und deren „analoge“ Bedienung schätzt, wer mehr fotografiert als filmt, wer kompakte Gehäuse mag, der ist mit der X-T5 sehr gut beraten.

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Kameras der X-T-Serie von Fujifilm erkennt man auf den ersten Blick: Das Gehäusedesign mit seinen Ecken und Kanten erinnert an Spiegelreflex-Klassiker wie Nikon FM oder Canon AE-1. Für Verschlusszeiten, ISO und Belichtungskorrektur reservierte Einstellräder vermitteln ein Gefühl analoger Bedienbarkeit.

Die X-T5 ähnelt stark ihren Vorgängerinnen X-T4 und X-T3, übernimmt aber den X-Trans CMOS 5 HR der X-H2 mit 40 Megapixeln. Dieser ist wie sein Vorgänger mit 26 Megapixeln ein BSI-Typ und zur Bildstabilisierung beweglich gelagert. X-T5 und X-H2 bieten die aktuell höchste Auflösung innerhalb der APS-C-Sensor-Klasse. Am nächsten kommt die Canon EOS R7 mit 32-Megapixel-CMOS.

Mit einem Einführungspreis von rund 2000 Euro positioniert sich die X-T5 knapp unterhalb der X-H2 (2250 Euro). Dafür hat Fujifilm den Rotstift an verschiedenen Stellen angesetzt. Davon betroffen sind vor allem Filmer, die z.B. auf 8K-Auflösung, CFexpress-Karten-Slot und Kopfhörerbuchse verzichten müssen. Wie ihre Vorgängerin ist die Kamera wahlweise mit schwarzer oder silbern abgesetzter Deck- und Grundplatte erhältlich.

Fujifilm-X-T5_top_XF18-55_silver
Neben den Einstellrädern für ISO, Verschlusszeiten und Belichtungskorrekturen gibt es zwei aus dem Gehäuse ragende Endlosräder mit Druckfunktion für Daumen und Auslösefinger. ISO- und Zeitenrad sind arretierbar.
© Fujifilm

Gehäuse und Ausstattung

Von der ersten bis zur vierten Generation der X-T-Serie wurden die Kameras immer ein Stück größer – eine Parallele zur A-Reihe von Sony. Bei der X-T4 mag das manchem Fujifilm-Fan schon etwas zuviel des Guten gewesen sein. Wohl deshalb hat der Hersteller das Gehäusevolumen der X-T5 im Vergleich zur X-T4 um fünf Prozent reduziert. Die Neue ist zwar nicht so klein wie eine X-T1, sondern eher mit der X-T2 oder X-T3 vergleichbar. Mit 557 g wiegt sie kaum mehr als eine X-T3 und ist 50 g leichter als eine X-T4. Im Vergleich zu dieser fällt vor allem der geschrumpfte Sucherhügel positiv auf. Die modifizierte Form des Handgriffs – mehr Kante statt Rundung – verbessert die Ergonomie.

Einen Batteriegriff wird es für die X-T5 nicht geben, eine Griffvergrößerung (MHG-XT5) ist optional erhältlich. Sie besitzt eine Arca-Swiss-kompatible Bodenplatte mit zusätzlichem Stativgewinde in der optischen Achse. Der Zugang zu Akku und Speicherkarte bleibt frei.

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Die optionale Griffverlängerung (MHG-XT5) besitzt eine Arca-Swiss-kompatible Bodenplatte mit zusätzlichem Stativgewinde in der optischen Achse. Der Zugang zu Akku und Speicherkarte bleibt frei.
© Fujifilm

Den Betriebsstrom liefert der Lithium-Ionen-Akku NP-W235 (2200 mA), eingeführt mit der X-T4. Zum Aufladen des Akkus in der Kamera wird ein USB-C-Netzteil mitgeliefert, das auch Dauerstrom liefern kann. Jedoch funktioniert die Dauerversorgung nur dann, wenn der Akku nicht komplett leer ist. Ein Ladegerät für zwei Akkus (BC-W235) mit digitaler Anzeige des Ladezustands ist für ca. 55 Euro erhältlich.

Zur Bilddatenspeicherung stellt die X-H5 zwei Steckplätze für UHS-I/II-kompatible SD-Karten bereit – anders als die X-H2, die SD- und CFexpress-Karte parallel verwenden kann. Für das „normale“ Fotografieren ist das kein Nachteil. Bei schnellen Bildserien kann sich die Beschränkung auf SD-Medien schon eher als Flaschenhals erweisen.

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HDMI ist bei der X-T5 – im Gegensatz zur X-H2 – nicht in Standard-, sondern in Micro-Version vertreten, eine Klinkenbuchse für Kopfhörer fehlt. Stattdessen verwendet man den USB-C-/Klinkenadapter im Lieferumfang der Kamera.
© Fujifilm

Auch beim Anschlussfeld finden sich Unterschiede: So muss man mit einer HDMI-Buchse in Micro-Ausführung (Typ D) vorliebnehmen, während die X-H2 die große Typ-A-Variante hat. Eine Klinkenbuchse für Stereomikrofone gibt es, einen Kopfhöreranschluss aber nicht. Immerhin lässt sich dieses Manko mit dem USB-C-/Klinkenbuchsen-Adapter im Lieferumfang der Kamera ausgleichen. Eine Remote-Buchse erlaubt den Anschluss eines Fernauslösers (Fujifilm RR-100), die Blitzkabelbuchse bewährt sich im Studio, wenn kein Funkauslöser zur Hand ist. Zur Drahtloskommunikation mit Smartphone oder Tablet hat die Kamera Bluetooth und WLAN an Bord. Die dafür benötigte App heißt Fujifilm Camera Remote.

Sucher und Monitor

Die Sucherauflösung der X-T5 beträgt wie bei ihrer Vorgängerin 1.230.000 RGB-Pixel, doch die effektive Vergrößerung wurde von 0,75- auf 0,8-fach erhöht. Die maximale Bildwiederholfrequenz beträgt 100 B/s. Die Sucherhelligkeit lässt sich wie üblich automatisch oder manuell regeln. Darüber hinaus kann man auch für den Auto-Betrieb eine insgesamt hellere oder dunklere Darstellung wählen (± 5 Stufen) – praktisch! Die Option „Natürliche Live-Ansicht“ reduziert Kontrast und Farbsättigung im Sucherbild, Filmsimulationen werden deaktiviert.

Der 3-Zoll-Monitor bietet eine Auflösung von 613.000 RGB-Pixeln und ist touchfähig. Beim Verstellmechanismus ist Fujifilm zu der bei X-T2 und X-T3 praktizierten Lösung zurückgekehrt: Der Monitor lässt sich auf zwei Achsen verschwenken – nicht nur nach oben und unten, sondern auch seitlich. Die seitliche Verschwenkbarkeit ermöglicht das Anwinkeln des Monitors bei Hochformataufnahmen. Bei der X-T4 und X-H2 schwenkt man den Monitor neben das Gehäuse, wo er sich dann um seine Achse drehen lässt. Filmer und Selfie-Fans bevorzugen diese Variante, während die Monitor-Konstruktion der X-T5 beim Fotografieren angenehmer ist, weil das Live-Bild immer in der optischen Achse bleibt.

Fujifilm-X-T5_back_black
Das doppelstöckige Einstellrad links vom Suchereinblick kombiniert ISO und Betriebsarten, das Rad rechts ist für Verschlusszeiten und Foto-/Videomodus zuständig. Der AF-Joystick ist nach wie vor zu weit unten platziert und haptisch wenig angenehm.
© Fujifilm

Autofokus und Verschluss

Mehr als drei Millionen Phasendetektionspixel versammelt der X-Trans CMOS 5HR auf seiner Oberfläche, was laut Fujifilm der Fokussiergenauigkeit zugutekommt. Der Fotografierende hat Zugriff auf bis zu 425 Einzelfelder in sechs wählbaren Größen. Zonen stehen in drei Größen mit 9, 25 und 49 Messpunkten bereit; dabei reduziert sich das Angebot an Messfeldern automatisch auf 117. Man kann aber auch bei Einzelfeldmessung von 425 auf 117 umschalten, um bei der Messfeldwahl schneller von A nach B zu kommen. 425 Felder haben dagegen den Vorteil, dass sich der Messpunkt genauer positionieren lässt – ein Vorteil etwa, wenn die Kamera auf einem Stativ fixiert ist.

Fujifilm-X-T5_Monitorbilder01
(Links) Die erweiterte Objekterkennung umfasst jetzt neben Tieren und Vögeln auch Autos, Motor-/Fahrräder, Flugzeuge und Züge. (Rechts) Zum Aufladen des Akkus in der Kamera wird ein USB-C-Netzteil mitgeliefert, das auch Dauerstrom liefern kann.
© Karl Stechl

Zur Motiverkennung verwendet die X-T5 den KI-basierten AF-Algorithmus mit Deep-Learning-Technologie aus der X-H2 bzw. X-H2s. Die dafür nötige Rechenleistung liefert der aktuelle X-Prozessor 5. Die Gesichts-/Augenerkennung wurde im Vergleich zur X-T4 verbessert. Wechselt man zur „Objekterkennung“, so fokussiert das System wahlweise auf Tiere, Vögel, Autos, Motor-/Fahrräder, Flugzeuge und Züge. Beim AF-Tracking erreicht die Kamera zwar nicht ganz das Niveau der mit Stacked-Sensor ausgestatteten X-H2S, ist aber besser als bei der X-T4.

Fujifilm-X-T5_Monitorbilder02
(Links) Der digitale Telekonverter entspricht einem nachträglichen Bildbeschnitt, macht bei 40 Megapixeln aber durchaus Sinn. (Rechts) Anders als bei der X-H2 beträgt die maximale Videoauflösung bei der X-T5 nicht 8K, sondern 6,2K mit maximal 30 B/s.
© Karl Stechl

Mit dem mechanischen Verschluss, der angenehm weich und geräuscharm arbeitet, sind Belichtungszeiten zwischen 1/8000 s und 900 s möglich. Der elektronische Verschluss schafft sogar extrem kurze Zeiten bis 1/180.000 s. Die Blitzsynchronzeit mit dem mechanischen Verschluss beträgt 1/250 s. Blitzen mit dem elektronischen Verschluss ist bis 1/125 s möglich, wenn das Systemblitzgerät die High-Speed-Synchronisation (HSS) beherrscht.

Als Serienbildgeschwindigkeit ermittelten wir bis zu 15 B/s mit dem mechanischen Verschluss; dies gilt für JPEGs und RAWs gleichermaßen. Bis zu 135 JPEGs konnten in Serie aufgenommen werden, aber nur 19 RAWs. Als Speichermedium wurde eine Lexar Prof. 2000x (SDXC/UHS-II, bis 300 MB/s) verwendet. Der elektronische Verschluss erlaubt sogar bis zu 20 B/s, jedoch muss man dann einen 1,29-fachen Crop (Bildausschnitt) in Kauf nehmen.

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(Links) Die Objektverfolgung mit kontinuierlichem Autofokus (AF-C) wurde im Vergleich zur X-T4 deutlich verbessert. (Rechts) Fast allen Tasten lassen sich unterschiedliche Funktionen zuordnen, auch den Richtungstasten am Multifunktionswähler.
© Karl Stechl

Foto und Video

Die Wahl eines Belichtungsprogramms funktioniert bei den X-T-Modellen mangels Programmrad anders als beim Rest der Welt: Zeitautomatik ist aktiviert, wenn man am Objektiv die Arbeitsblende einstellt, während das Verschlusszeitenrad auf der roten A-Position steht. Um mit Blendenautomatik zu fotografieren, stellt man den Blendenring am Objektiv auf „A“, um dann die gewünschte Verschlusszeit vorzuwählen. Für Programmautomatik wird sowohl am Objektiv als auch am Zeitenrad die A-Position eingestellt. Die X-T5 beherrscht zahlreiche Serienbildfunktionen (Bracketing) mit Blick auf Belichtung, ISO, Weißabgleich, Filmsimulation und Fokus. Auch Panorama- und HDR-Funktion sind an Bord.

Als Dateiformate stehen JPEG (Normal/Fine), HEIF mit 10-Bit-Farbkodierung und 14-Bit-RAW in drei Varianten zur Verfügung: unkomprimiert, komprimiert und verlustfrei komprimiert. Für den Fall, dass keine Software zum Öffnen von HEIF-Dateien verfügbar ist, erlaubt die X-H2 ((gemeint ist X-T5??)) die interne Konvertierung in TIFF (8/16 Bit) oder JPEG. Auch das Verarbeiten von RAWs zu JPEGs ist in der Kamera möglich.

Fujifilm-X-T5_Vergleich_JPEG-RAW
(Oben) Bei ISO 125 erreicht der X-Trans CMOS HR der X-T5 die höchsten Werte Messwerte für Auflösung und Dead-Leaves. Bei ISO 400 bleibt die Bildqualität nahezu unverändert, der leichte Rückgang an Auflösung fällt bei normalen Motiven kaum ins Gewicht. Ab ISO 1600 werden Texturverluste aufgrund verstärkter Rauschreduzierung deutlich sichtbar. (Unten) Um die RAWs den JPEGs anzugleichen, wurde der „Detail“-Regler in Adobe RAW von 25 auf 50 hochgezogen, der „Schärfen“-Wert bei Standardeinstellung (40) belassen. Diese Einstellung konnte bis ISO 800 beibehalten werden, erst bei ISO 1600 kamen der „Maskieren“-Regler (25) und eine moderate „Rauschreduzierung“ (10) ins Spiel.
© Karl Stechl

Wie die X-H2 beherrscht auch die X-T5 „Pixel-Shift-Multi-Aufnahmen“. Dafür belichtet die Kamera 20 Bilder in Serie mit dem elektronischen Verschluss, während der Bildsensor um jeweils einen bzw. einen halben Pixel verschoben wird. Zum einen werden dabei ergänzende RGB-Informationen gesammelt, zum anderen die Sensorauflösung um das Vierfache erhöht. Die 20 gespeicherten RAW-Dateien können in der Software Fujifilm Pixel Shift Combiner zu einem 160-Megapixel-Bild im DNG-Format verrechnet werden. Für gelungene High-Resolution-Aufnahmen benötigt man statische Motive, eine stabile Lichtquelle und ein möglichst standfestes Stativ.

Online-Siegel
Kauftipp
Bildqualität APS-C
Januar 2023

Trotz ihrer hohen Sensorauflösung erlaubt die X-T5 keine 8K-Videos wie die X-H2, sondern beschränkt sich auf 6,2K (6240 x 3150 Pixel) mit bis zu 30 B/s und 1,29-fachem Crop. In 4K (4096 x 2160 oder 3840 x 2160 Pixel) filmt die Kamera ohne Crop mit bis zu 60 B/s. In der attraktiven 4K-HQ-Variante arbeitet die Kamera mit 6,2K-Oversampling, dann aber wieder mit Crop und maximal 30 B/s. Über HDMI lassen sich 6.2K-RAW-Videos mit 12 Bit ausspielen. Der Log2-Modus sorgt für zusätzliche Dynamikreserven.

Den Verzicht auf 8K begründet Fujifilm mit dem kompakten Gehäuse der X-T5, das weniger Wärmeableitung zulässt als der voluminösere X-H2-Body. Externe Kühlung durch einen anschraubbaren Ventilator (FAN-001) bleibt ebenfalls der X-H2 vorbehalten.

Fujifilm-X-T5_HDR-Vergleich
Zu den Spezialfunktionen der X-T5 gehören Panorama und HDR. Der HDR-Effekt lässt sich manuell in vier Stufen oder automatisch steuern. Bei diesem kontrastreichen Motiv wurde mit maximaler HDR-Wirkung belichtet. (Links) Zum Vergleich: Einzelaufnahme mit starken Zeichnungsverlusten in Lichtern und Schatten. (Rechts)
© Karl Stechl

Bedienkonzept

Dreh- und Angelpunkt des Bedienkonzepts der X-T-Serie sind funktionsgebundene Einstellräder für ISO, Verschlusszeiten und Belichtungskorrektur. ISO- und Zeitenrad sind arretierbar und haben einen zweistöckigen Aufbau: Der jeweils untere Teil lässt sich separat drehen und bietet zusätzliche Einstellmöglichkeiten. Beim ISO-Rad ist das die Betriebsart (Einzel-/Serienbild, Bracketing, Kreativfilter, HDR, Panorama), unterhalb des Zeitenrads gibt es einen Foto-/Video-Drehschalter. In Reichweite des Auslösefingers und Daumens finden sich zwei Endlosräder mit zusätzlicher Druckfunktion.

Neben den beiden Funktionstasten – eine rechts vom Auslöser, die zweite vorne am Gehäuse – lassen sich auch die meisten anderen Bedientasten umwidmen, auch die Richtungstasten des 4-Wege-Schalters. Zusätzlich kann man das Angebot an Funktionstasten durch Wischbewegungen am Monitor erweitern. Wie immer praktisch bei Fujifilm: Drückt man die Disp/Back-Taste etwas länger, gelangt man ohne Umwege in das Menü für die Tastenzuweisung.

Das Schnelleinstellmenü gefällt durch eine variable Anzahl an Funktionsfeldern (4, 6, 12 und 16). Die Zuordnung von Funktionen ist ebenso individualisierbar wie die Anordnung der Felder. Anders als im Hauptmenü kann man im Q-Menü auch per Touch navigieren. Das Hauptmenü, gegliedert durch senkrecht angeordnete Dateireiter, wirkt in Teilen etwas verschachtelt, was den Überblick erschwert.

Fujifilm-X-T5_Monitorverstellung
Der Monitor lässt sich auf zwei Achsen verstellen; so dass eine angewinkelte Position auch bei Aufnahmen im Hochformat möglich ist. Das Live-Bild bleibt dabei immer in der optischen Achse.
© Fujifilm

Bildqualität

Die X-T5 erreicht mit dem X-Trans-CMOS 5 HR (40,2 MP) eine Auflösung von 3257/2784 LP/BH und Dead-Leaves-Werte von 1386/1253 LP/BH bei ISO 100. Der erste Wert steht bei Auflösungs- und DeadLeaves-Messwerten für Strukturen mit hohen Kontrasten und der zweite für Strukturen mit niedrigen Kontrasten. Bei ISO 400 überschreitet der HC-Wert der Auflösung immer noch die 3000er-Marke (3155/2627 LP/BH). Beim Wechsel auf ISO 800 geht die Auflösung signifikant um 742/410 LP/BH zurück, während die Dead-Leaves auf hohem Niveau (1261/1025 LP/BH) bleiben. Ab ISO 1600 fallen auch die DL-Werte deutlicher ab, nur noch 519/266 LP/BH sind es bei ISO 3200. Die Auflösung liegt auf dieser ISO-Stufe mehr als 900 LP/BH niedriger als bei Eingangsempfindlichkeit.

Das JPEG-Rauschen bleibt bis ISO 1600/3200 moderat (VN 1,7/2,0), auch wenn Texturverluste aufgrund der stärker einsetzenden Rauschminderung unvermeidlich sind. Fotografiert man im RAW-Modus, so kann man zumindest selbst entscheiden, ob man mehr Texturerhalt gegen erhöhtes Rauschen tauscht, das z.B. bei detailreichen Motiven weniger auffällt als bei homogenen Flächen. Außerdem gewinnt man mit RAWs mehr Spielraum für die Lichter- und Schattenzeichnung. Der Weg über RAW ist beim X-Trans-Sensor aber nicht immer das Patentrezept für bessere Bilder. Oft kostet es einige Mühe, um mit RAWs auf das Qualitätsniveau der JPEGs aus der Kamera zu kommen, geschweige denn, darüber hinaus. Zumindest gilt das für die RAW-Verarbeitung in Adobe Lightroom oder Photoshop.

Fazit

Nach der Markteinführung der X-H2 konnte man sich die Frage nach der Existenzberechtigung einer X-T5 stellen: zwei Kameras mit 40-Megapixel-Sensor, die sich preislich um gerade mal 250 Euro unterscheiden? Jetzt ist die X-T5 da und lässt vorschnelle Kritik an sich souverän abprallen. Sie bringt den Charme der ersten X-T-Generation zurück, weil sie im Vergleich zur X-T4 wieder deutlich kompakter geworden ist. Zwar wiegt sie gut 100 g mehr als eine X-T1, bietet dafür aber einen bildstabilisierten Sensor und ein viel besseres AF-System. Wer die Kameras der X-T-Reihe und deren „analoge“ Bedienung schätzt, wer mehr fotografiert als filmt, wer kompakte Gehäuse mag, der ist mit der X-T5 sehr gut beraten. Hantieren Sie jedoch häufiger mit schweren Telezooms, dann liegt die X-H2 aufgrund ihres großen Griffs besser in der Hand. Wer überwiegend filmt, sollte ohnehin zur X-H2 greifen: 8K-Video, ein optionales Kühlsystem, CFexpress-Steckplatz, Standard-HDMI (Typ A) und eine Kopfhörerbuchse sind wichtige Argumente.

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