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Ausprobiert

Canon EOS 100D im ersten Praxistest

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ColorFoto-Autor Horst Gottfried hatte Gelegenheit, ein Vorab-Exemplar (Firmware 1.0.0) von der neuen Einsteiger-Spiegelreflexkamera Canon EOS 100D einen Tag lang auszuprobieren. Hier seine ersten Eindrücke.

Autor: Horst Gottfried • 17.5.2013 • ca. 3:30 Min

Canon EOS 100D Praxistest
Canon EOS 100D Praxistest
© Canon

Hinweis: vollen Test der Canon EOS 100D...

Mit der neuen EOS 100D präsentiert Canon sein bisher kompaktestes DSLR-Einsteigermodell mit konventionellem Rückschwingspiegel. Das Gehäuse ist 117 x 91 x 70 mm groß und wiegt samt Akku und SD-Speicherkarte rund 410 g. Dazu kommen noch mal knapp 200 g und 68 O x 75 mm für das Kit-Objektiv mit integriertem Bildstabilisator. Die etwas verringerten Abmessungen sind für EOS-Kameras ein kleiner Fortschritt. Mit der Kompaktheit spiegelloser Systemkameras, denen Canon mit der EOS 100D als digitale Spiegelreflexkamera entgegenhalten will, kann die EOS 100D aber nicht wirklich konkurrieren.

Die kleinste EOS-DSLR ist gut zu halten, auch dank griffiger Gummi-Armierung vorne und hinten am Gehäuse. Die von anderen EOS-Modellen bekannten übersichtlichen Bedienungselemente geben keine Rätsel auf. Allein die 4-Richtungswippe auf der Rückseite ist durch die kompakten Kamera-Abmessungen etwas klein ausgefallen.

Canon EOS 100D Bedienung
© Canon

Wer sich beim Fotografieren ganz auf sein Motiv konzentrieren will, wählt einfach die grüne "A+"-Einstellung am zentralen Wählrad mit automatischer Motivanalyse und -programmwahl durch die Kamera. Dass der Blitz im "A+"-Modus dauernd aufklappt, lässt sich im Menü abschalten. Leider vergisst die Canon EOS 100D diese Einstellung, und nach dem nächsten Aus-/Einschalten klappt der Blitz wieder ungefragt auf. Also besser gleich am Ring die zweite, benachbarte Vollautomatik-Einstellung ohne Blitz wählen.

Standardmäßig geht die Canon EOS 100D nach dem Einschalten in den traditionellen Spiegelreflex-Betrieb mit optischem Sucher. Mit 0,53x effektiver Vergrößerung ist er nicht besonders groß. Auf dem nicht klappbaren LCD-Monitor erscheinen nur die Anzeigen mit Werten und Symbolen. Erst nach Druck auf eine extra Taste schaltet die Canon EOS 100D in den Live-View-Betrieb, der auf dem LCD-Monitor das Bild in Helligkeit, Farbe und Schärfe, so wie es vom Sensor kommt, in Echtzeit zeigt.

Canon EOS 100D Display
© Canon

Das hat auch Auswirkungen auf den Autofokus. Im herkömmlichen SLR-Modus arbeitet er mit separatem Phasendetektionssystem mit 9 Sensoren gewohnt schnell und zügig. Beim Live-View-Betrieb tritt ein Hybrid-Autofokus-System auf dem neu entwickelten 18-Megapixel-CMOS-Sensor der Canon EOS 100D in Aktion. Es soll die Vorteile der bei SLRs üblichen schnellen Phasendetektion mit der Präzision eines Sensor-Kontrast-AF-Systems vereinen. Bei einem typischen touristischen Stadtbummel bei Tag erwies es sich als schnell und präzise. Es gab außer versehentlicher Verschiebung des AF-Zielfeldes durch unbeabsichtigtes Berühren des Touchscreen-Monitors nichts zu meckern.

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Bei schlechten Lichtverhältnissen aber arbeitet der Canon-Sensor-Autofokus langsamer als vergleichbare AF-Systeme etwa von Olympus oder Panasonic. Der Fokuswechsel von Nah auf Fern führte bei Dunkelheit oder dunklen, kontrastarmen Motiven zu einem "Pumpen" um den Fokuspunkt herum. Das verzögerte die Scharfstellung. Am schnellsten arbeitete der AF erwartungsgemäß im 1-Feld-Modus. Auch bei der Videoaufnahme dauerte es einen Moment, bis der AF beim Heranzoomen eines Bilddetails nachfokussierte.

Canon EOS 100D bei Mischlicht

Die Belichtungssteuerung der Canon EOS 100D mit automatischer Korrektur von Helligkeit und Kontrast verrichtete treffsicher ihren Dienst. Bei strahlendem Sonnenschein bot nur die Erkennbarkeit der Anzeigen auf dem sehr scharfen 3-Zoll-Touch-LCD-Monitor der Canon EOS 100D Anlass zur Kritik. Die Anzeigen waren selbst im Körperschatten nur schwer lesbar. Das trübte das Vergnügen am Umgang mit unter "CA" (Kreativ-Automatik) und "SCN" (zusätzliche Motivprogramme) gebotenen Belichtungsoptionen. Es erschwerte so den Umgang mit diesen ohnehin oft nicht ganz intuitiven Einstellungen zusätzlich, etwa wenn man das HDR-Motivprogramm aufrufen oder den Kreativfilter "Miniatureffekt" wählen und den Blitz unterdrücken wollte.

Praktisch ist, dass man mit der Canon EOS 100D eine Effekt- und eine Standard-Aufnahme zugleich aufnehmen kann. Einige Digital-Effekte lassen sich auch nachträglich auf in der Kamera gespeicherte Bilder anwenden. Das empfiehlt sich speziell beim Miniatureffekt, um die Schärfeebene in Ruhe möglichst gezielt zu platzieren.

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Canon EOS 100D bei ISO 400

Bildqualität

Die Qualität der Bilder spricht für die Effektivität der elektronischen Objektivfehlerkorrektur der Canon EOS 100D im Zusammenspiel mit dem Standard-Kit-Zoom. Der ISO-Bereich der EOS 100D, der von Hause aus ISO 100 bis ISO 12.800 umfasst, kann wenn es sein muss, bis auf ISO 25.600 erweitert werden. Für die normale Praxis ist man mit einer Begrenzung des ISO-Automatikbereichs auf maximal ISO 6400 auf der qualitativ sicheren Seite, und selbst nächtliche Aufnahmen mit ISO 25.600 waren nicht unansehnlich.

Horst Gottfried testet Canon EOS 100D
ColorFoto-Autor Horst Gottfried unterzog die Canon EOS 100D einem ersten Test in der Praxis.
© Horst Gottfried

Preis und Verfügbarkeit

Zusammen mit dem 3,5-5,6/18-55 mm IS STM Kit-Zoom soll die neue Canon EOS 100D 800 Euro kosten. Das ist angesichts von Preisen von rund 500 Euro für eine 16-Megapixel Nikon D5100 (Test) oder knapp 700 Euro für eine 24 Megapixel Nikon D5200 (Test), jeweils mit 18-55-mm Kit-Zoom, kein Sonderangebot. In Online-Shops ist die Canon EOS 100D schon jetzt für rund 620 Euro (nur Gehäuse) bzw. 720 Euro (mit Kit-Objektiv) gelistet.

Ob die Canon EOS 100D letztlich ihr Geld wert ist, zeigt demnächst der große ColorFoto-Labortest eines Serienmodells.

Update: Die DSLR war nun auch im Testlabor. Lesen Sie nun auch den vollen Test zur Canon EOS 100D.

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