Richtig Scannen - so geht's
Scanner sind die Schnittstellen zwischen der analogen Papierwelt und der digitalen Datenbearbeitung. Wir geben Ihnen praxisnahe Tipps, damit die Umwandlung perfekt klappt.

Wie platziere ich randlose Fotos optimal auf dem Flachbett-Scanner?Legt man kleine Fotos ohne Rand direkt an der Begrenzung der Flachbetteinfassung an, kann es passieren, dass der Scanner die Details direkt am Rand nicht alles aufnimmt. Deshalb lege ich solche kleinen Fotoformate nicht direkt an die...
Wie platziere ich randlose Fotos optimal auf dem Flachbett-Scanner?
Legt man kleine Fotos ohne Rand direkt an der Begrenzung der Flachbetteinfassung an, kann es passieren, dass der Scanner die Details direkt am Rand nicht alles aufnimmt.
- Deshalb lege ich solche kleinen Fotoformate nicht direkt an die vorgeschriebenen Flachbettränder an, sondern etwas zur Mitte verschoben.
- Damit die Vorlage dann noch korrekt ausgerichtet gescannt wird, helfe ich mir mit einer gerade geschnittenen Visitenkarte.
- Diese lege ich in die vorgeschriebene Ecke des Scannerbetts.
- Danach platziere ich mein Foto etwas mittig versetzt direkt an die Visitenkarte.
- Nach dem Scannen lade ich das Ergebnis in ein Bildbearbeitungsprogramm und schneide das Bild zielgenau aus.

Die Software aktueller Scanner bietet oft eine automatische Ausrichtung der Scans. Sie macht die Visitenkarte als Ausrichtungshilfe überflüssig. Für Fotos und andere Dokumente mit Rand kann man auf diesen Behelf ebenfalls verzichten und sie direkt an die vorgeschriebenen Kanten stoßen lassen. Denn ein etwas abgeschnittener weißer Rand spielt beim Digitalisieren keine entscheidende Rolle.
Wie vermeide ich beim Scannen das Durchscheinen?
Bestes Beispiel: die Tageszeitung. Wer das dünne Papier auf den Scanner legt, erhält als Ergebnis einen Scan mit der verwaschenen Ansicht von Vorder- und Rückseite der Vorlage. Um das zu vermeiden, sollten Sie über die Vorlage ein dickeres schwarzes Blatt Papier legen. Ich habe mir aus der Bastelkiste meines Enkels Scherenschnittpapier ausgeborgt.
Zwar wird das Scanergebnis dann etwas dunkler; aber dieses Manko können Sie nach Bedarf in einer Bildbearbeitungssoftware mit den Reglern für die Helligkeitseinstellung recht schnell ausgleichen.
In der Regel können Sie in Bildbearbeitungsprogrammen die Wirkung der Reglerverschiebung in Echtzeit begutachten und die beste Einstellung speichern. Ein wenig Geduld und Probieren sind hier angesagt.

Wie wähle ich die passende Auflösung beim Scannen?
Die Scannersoftware stellt je nach Gerät verschiedene Auflösungen zur Wahl.
- Onlinebilder oder Handouts können durchaus mit nicht so speicherintensiven 75 oder 100 dpi leben.
- Eine Texterkennungssoftware (OCR-Software) benötigt schon etwas höhere Auflösungen von etwa 200 bis 300 dpi.
- Für kleinformatige Fotoausdrucke mit 10 x15 Zentimetern sollte man Auflösungen nicht unter 300 dpi wählen.
- Soll der Scan für Vergrößerungen ab A4 herhalten, sind Auflösungen von 600 dpi und mehr notwendig.
Es sollte jedoch auch klar sein, dass die Qualität der Vorlage für die jeweilige Weiterverwendung meistens Grenzen setzt.

Was ist der Unterschied zwischen Simplex- und Duplex-Scan?
- Ist von Simplex-Scan die Rede, ist das Scannen nur einer Seite der Vorlage gemeint. Mit einem Flachbettscanner ist in einem Arbeitsschritt auch nichts anderes möglich.
- Anders sieht das bei Druckern oder Dokumentenscannern mit Duplex-ADF aus. Damit können Vorder- und Rückseite in einem Durchgang digitalisiert werden. Das spart bei umfangreichen Dokumentationen oder stetigen Archivierungsvorgängen viel Zeit. Am schnellsten sind dabei die Scanner mit oberer und unterer Scanzeile.

Was sind optische und interpolierte dpi?
Dots per inch (dpi) definieren das Auflösevermögen von Scannern. Je größer das Auflösevermögen, desto feiner erfasst ein Scanner Details. Doch hier ist etwas Vorsicht geboten. Die Angabe der optischen oder physikalischen Auflösung beschreibt die tatsächliche Leistung der Scanner-Hardware.
Sie liegt bei aktuellen Consumer-Geräten in der Regel zwischen 600 und 2400 dpi. Hohe Auflösungen wird man bei preiswerten Geräten wohl kaum finden. Deshalb werben die Hersteller oft mit der interpolierten Auflösung, die nahezu die doppelten Werte verspricht.
Diese Auflösung wird aber nur durch mathematische Pixelverdichtung erreicht, die auch schnell zu Fehlinterpretationen führt.
Tipp: Beim Kauf eines Scanners oder Multifunktionsdruckers sollte man sich deshalb immer von der Angabe der optischen oder physikalischen Auflösung leiten lassen.
Wie kann ich mehrere Bilder in einem Vorgang scannen?
Gute Scanner oder Scaneinheiten in Multifunktionsgeräten erlauben das Scannen von mehreren Vorlagen auf dem Scannerglas. Das ist insofern erfreulich, dass man damit Zeit spart und eventuell nötige Voreinstellungen nur einmal vornehmen muss. In der Regel lassen sich die einzelnen Vorlagen sogar in separate Dateien speichern.
Allerdings ist es mir nicht bekannt, dass sich auch verschiedenen Speicherorte definieren lassen. Aber das kommt vielleicht noch. Bei solch einem Mehrfach-Scan ist es notwendig, dass der Scanner Zwischenräume zwischen den einzelnen Vorlagen erkennt. Wie groß die sein müssen, steht im jeweiligen Handbuch des Scanners.

Wie wähle ich den richtigen Scanner?
- Das private Umfeld wird durch preiswerte Flachbettscanner, Stand-alone-Fotoscanner und Multifunktionsdrucker mit Scaneinheit abgedeckt.
- Der ambitionierte Fotofreund für das Digitalisieren von Negativen oder Dias zu speziellen Fotoscannern mit Durchlichteinheit. Sie sind in der Regel mit hochwertigeren Softwaretools zur Digitalisierung ausgestattet.
- Spezielle Dokumentenscanner bieten kein Vorlagebett. Sie sind nur mit einem ADF ausgestattet und für einen hohen Durchsatz von Office-Dokumenten und deren Archivierung ausgelegt.
- Mobile Scanner sind klein und leicht für den Außeneinsatz konzipiert.
Wie kopiere ich Vorder- und Rückseite eines Dokumentes auf eine Seite?
Aktuelle Multifunktionsdrucker bieten die Möglichkeit der 2-auf-1-ID-Kopie. Mit dieser Funktion lassen sich bei Bedarf Personaldokumente oder Kreditkarten mit Vorder- und Rückseite auf ein A4-Blatt kopieren. Das geschieht mit der zweimaligen Vorlage des Dokuments über das Scannerbett. Ein Workflow am Display oder im Handbuch assistiert dabei.

Was ist der Unterschied zwischen einem CIS- und einem CCD-Scanners?
Während CCD-Scanner eine Kaltlichtröhre als Abtastlicht einsetzen, verwenden CIS-Scanner in die Scaneinheit integrierte Leuchtdioden.
Damit lassen CIS-Scanner eine geringere Bauhöhe zu und verbrauchen weniger Strom. Die geringe Höhe der CIS-Scanner bedingt allerdings eine geringere Tiefenschärfe als bei CCD-Modellen.
Wie kann ich zu große Vorlagen scannen?
Ist die Vorlage für das Flachbett zu groß, scannt man sie in sich überlappende Einzelscans. Beim unten abgebildeten Plattencover waren es vier Scans. Die einzelnen Bilder lasen sich später in einer Bildbearbeitungs- oder einer Stitcher-Software für Panoramafotos wieder zusammenfügen und zurechtschneiden. Als Stitcher-Software eignet sich zum Beispiel Hugin.
