Supervectoring ohne WiFi 6 und 6e
Fritzbox 7590: Lohnt sich das alte Flaggschiff noch?
Für DSL-Nutzer lange Zeit das Nonplusultra: die Fritzbox 7590. Mit der 7590 AX kam 2021 eine WiFi-6-Version. In der Zukunft kommt ein neues Flaggschiff. Lohnt sich die Fritzbox 7590 noch?

Wer sich in Fritzbox- bzw. Router-Kaufberatungen für seinen DSL-Anschluss mit Supervectoring das Top-Gerät ausgesucht hat, steht vor der Wahl: Fritzbox 7590, Fritzbox 7590 AX oder warten auf ein neues Flaggschiff? Wir gehen der Frage auf den Grund, ob sich der WLAN-Router von 2017 heute noch für Sie lohnt. In aktuellen Angeboten lassen sich immerhin gut 30 Euro sparen, wenn Sie auf den aktuellen WiFi-6-Standard verzichten. Wer noch warten kann, wird von AVM vermutlich mit einem neuen DSL-Flaggschiff belohnt, das sogar WiFi 6e oder mit der Fritzbox 5690 Pro gleich Wifi 7 beherrscht. Wann diese oder gar eine Fritzbox 7690 erscheint, bleibt aber noch abzuwarten.
Für eine Fritzbox 7590 anstelle der noch älteren Fritzbox 7490 müssten Sie sich – wohlgemerkt mit Ansprüchen für die High-End-Geräte – entscheiden, wenn Sie DSL-Supervectoring an Ihrem Anschluss nutzen können und wollen. Als Flaggschiff nutzt es u.a. die maximal mögliche Anzahl von WLAN-Antennen für eine hohe Reichweite und Stabilität, bietet u.a. vier Gigabit-Anschlüsse und eine DECT-Basis, die Telefon- und Internetanwendungen in Ihrem Zuhause zentral verwaltet.
Unterschiede zwischen der Fritzbox 7590 und der 7590 AX sind zum einen in der Unterstützung des aktuellen WiFi-6-Standards zu finden. Die AX-Version bekommt dafür ein moderneres 4x4-MU-MIMO-Antennensystem, das kumuliert und in der Theorie bis zu 3,6 statt 2,533 Gbit pro Sekunde schafft. Das zahlt sich in der Praxis aus, wenn Sie über WLAN hohe Datenmengen übertragen. Durch die neuere Technik ist auch die Latenz für Signale niedriger. Das hilft beispielsweise bei Online-Spielen mit einem geringeren Ping-Wert. Das kann nicht immer auffallen und bleibt dem guten alten LAN-Kabel unterlegen, kann aber je nach Spiel spürbare Verbesserungen bringen.
Zum anderen sind Unterschiede bei den Anschlüssen zu verzeichnen. AVM hat in der Zwischenzeit eine neue Version der Fritzbox 7590 AX auf den Markt gebracht, die auf den ISDN-Anschluss verzichtet (Fritzbox 7590 AX v2). In Sachen Provider ist das zu vernachlässigen. Alte ISDN-Geräte, die aber noch funktionieren würden, wären dann jedoch auszumustern.
Ein Punkt, den Sie sich überlegen könnten: Beide Modelle – sowohl Fritzbox 7590 als auch 7590 AX verzichten auf einen 2,5-Gbit-Anschluss. Das wiederum ist für DSL-Anschlüsse zu vernachlässigen, nicht aber wenn Sie mit einem entsprechend schnellem Heimnetz planen.
Fazit:
Wer unbedingt jetzt WiFi 6 nutzen will, um drahtlos schneller Daten übertragen zu können, kann die Mehrkosten wie oben verargumentieren. Für den Durchschnittsnutzer reicht WLAN 5 (ac) in unseren Augen noch aus.
Auch, wenn die AX-Version ein Top-Router ist: Bei langfristiger Planung ist schwer einzuschätzen, wann ein neues DSL-Gerät kommt, das auch den bereits anstehenden WiFi-6-Nachfolger 6e bzw Wifi 7 beherrscht und bei Bedarf mehr Netzwerkgeschwindigkeit per LAN-Kabel ermöglicht. Darauf gehen wir im folgenden Lesetipp ein.
Ebenso ist mit Spannung zu erwarten, wie künftige Top-Fritzboxen oder andere moderne Modelle bepreist werden. Jüngere Beispiele sind ein 5G-Topgerät für 569 Euro und ein abgespecktes Gerät im Einsteiger-Mittelklasse-Bereich für 129 Euro.
Um die eingangs gestellte Frage zu beantworten: Wenn Sie Top-Empfang und Reichweite haben wollen sowie Ihnen das Feature-Portfolio des Flaggschiffs gut genug ist, dann ja: Die Fritzbox 7590 lohnt sich noch, wenn via WLAN keine Speed-Rekorde gebrochen werden müssen.