Kaufberatung und Tipps
Backofen kaufen: Darauf sollten Sie achten
Von Backofen über Einbauherd bis Kombigerät: Wer einen neuen Backofen kaufen will, sollte einiges beachten. Wir erklären die Unterschiede und liefern hilfreiche Tipps.

Backen, kochen, gratinieren, grillen oder Braten: Ein Backofen ist ein echter Alleskönner und ist ein fester Bestandteil in jeder Küche. Wer sich dafür entscheidet, einen Backofen zu kaufen, der tätigt eine Anschaffung für viele Jahre. Entsprechend will die Kaufentscheidung gut überlegt sein. Unser Kaufratgeber stellt verschiedene Modellvarianten vor, erklärt worauf es ankommt und welcher Typ für Sie der richtige ist.
Wann sollte man einen neuen Backofen kaufen?
In vielen Haushalten ist der Backofen fast täglich im Einsatz. Dennoch gehört er, je nach Nutzung, zu den langlebigsten Haushaltsgeräten in der Küche. Durchschnittlich 13 – 15 Jahre hält ein Backofen für gewöhnlich.
Ein Defekt ist zweifelsohne der wichtigste Grund, einen neuen Backofen zu kaufen. Doch beileibe nicht der einzige: Moderne Backöfen arbeiten beispielsweise deutlich energieeffizienter, was auf der Stromrechnung spürbare Auswirkungen nach sich zieht. Auch praktische Zusatzfunktionen, besondere Programme und Smart-Home-Optionen können eine Neuanschaffung interessant machen.
Welche Backofenarten gibt es?
Abhängig von den eigenen Vorlieben und räumlichen Gegebenheiten kann die Wahl des richtigen Backofens unterschiedlich ausfallen. Neben freistehenden Backöfen und Einbau-Modellen buhlen auch Kombigeräte und Sets in Verbindung mit einem Herd um die Gunst der Kundinnen und Kunden.
Ein Backofen bezeichnet dabei das reine Ofen-Element, das mit oder ohne autarkem (Herd-)Kochfeld angeboten wird. Der Herd hingegen vereint Backofen und Kochfeld in einem Gerät, ist also immer eine Kombination.

Während der Herd als Klassiker gilt, erlaubt die Kombination aus Backofen und eigenem Kochfeld beispielsweise einen erhöhten Einbau des Ofens und eine versetzte Platzierung der Kochplatte.
- Freistehender Backofen: Diese Modelle sind deutlich seltener zu finden als Einbauherde. Zudem liegen sie auch meist als Herde, also inklusive Kochfeld vor und können frei in der Küche positioniert werden.
- Einbaubackofen: Diese kompakten Backöfen verzichten auf das Kochfeld und lassen sich beispielsweise rückenschonend in einer erhöhten Position in einem Hochschrank einbauen.
- Einbauherd: Im Gegensatz dazu ist der Einbauherd, also die Kombination aus Backofen und Kochfeld, nicht ganz so flexibel in seiner Positionierung. Denn hier wird das Kombigerät meist in einen dafür vorgesehenen Schrank eingebaut, während sich das Kochfeld eben direkt darüber befindet.
- Backofen-Set: Bei einem Einbaubackofen- oder Einbauherd-Set sind Ofen und Kochfeld perfekt aufeinander abgestimmt. Dennoch werden hier beispielsweise auch Kombinationen mit einem autarken Kochfeld angeboten. Sie sind also etwas flexibler als Einbauherde.
- Minibacköfen: Die kompakten Minibacköfen erinnern optisch ein wenig an eine Mikrowelle und eignen sich vor allem für Singlehaushalte. Sie sind vergleichsweise günstig und nehmen nur wenig Platz weg.

Welche Funktionen bietet ein smarter Backofen?
Einige moderne Backöfen lassen sich in das eigene Smart-Home-Ökosystem einbinden und warten mit praktischen Zusatzfunktionen auf. Ob Sie diese tatsächlich benötigen, hängt natürlich von den individuellen Vorlieben ab.
Smarte Geräte von Samsung bieten beispielsweise die Möglichkeit, sich am Smartphone benachrichtigen zu lassen, wenn der Backofen vorgeheizt ist und erlauben die Anpassung der Temperatur bequem vom Sofa aus.
Mit smarten Backöfen von Miele legen Sie den Bräunungsgrad von Backwaren fest und werfen vom Smartphone aus einen Blick in das Innere des Backofens. Möglich macht das eine Hitze-resistente Kamera.

Darüber hinaus lassen sich smarte Backöfen bereits von unterwegs aus vorheizen, um nach Feierabend die Tiefkühlpizza direkt reinschieben zu können oder schlagen Ihnen Rezepte anhand vorgegebener Zutatenlisten vor.
Welche Heizarten und Programme sollte ein Backofen beherrschen?
Grundsätzlich gibt es drei Heizarten, die heutzutage so gut wie jeder Backofen auf dem Kasten hat:
- Ober- und Unterhitze: Heizspiralen an der Decke und dem Boden heizen den Backofen auf. Die heiße Luft wird dabei statisch abgegeben und verteilt sich langsamer im Backofen. Backwaren, die keine Kruste bekommen sollen, werden dadurch besonders saftig.
- Umluft: Bei Umluft verwirbelt ein Ventilator, meist auf der Rückseite des Backofens, die heiße Luft von Decke und Boden und verteilt diese gleichmäßig. Hierbei wird bei 20 bis 30 °C niedrigeren Temperaturen dasselbe Ergebnis erreicht als bei Ober- und Unterhitze. Gleichzeitig verringert sich meist die Garzeit, während zusätzlich mehrere Backbleche gleichzeitig verwendet werden können.
- Heißluft: Anders als bei Umluft wird die heiße Luft hier durch einen Ringheizkörper am Ventilator erzeugt. Ansonsten ist die Funktionsweise fast dieselbe.

Weitere nützliche Programme sind beispielsweise Oberhitze, Dampfgaren und eine Grillfunktion.
Wofür eignet sich die Grillfunktion? Die Grillfunktion erkennen Sie an einem Symbol mit gezackten Linien. Diese kann zwar keinen echten Grill ersetzen, eignet sich jedoch hervorragend, um Speisen ein gutes Röstaroma zu liefern oder um Aufläufe, Lasagnen oder Desserts zu überbacken.
Andere Programme sind eher selten anzutreffen. Mittlerweile gibt es auch einige moderne Backöfen, die ein Automatikprogramm mitbringen. Hier können Sie beispielsweise ein Gericht auswählen, woraufhin Heizart, Temperatur und Backzeit automatisch festgelegt werden.
Auch Programme zum Dampfgaren oder eine Mikrowellenfunktion werden mittlerweile angeboten. Dampfgaren bereitet Speisen besonders schonend zu, nimmt jedoch mehr Zeit in Anspruch.
Darauf sollten Sie bei einem Backofen noch achten
Bei der Wahl des richtigen Backofens für Ihr Zuhause können allerdings noch andere individuelle Faktoren von entscheidender Bedeutung sein. Dazu zählen beispielsweise:
- Kindersicherung: Wenn Sie kleine Kinder im Haus haben, kann eine Kindersicherung nützlich sein. Diese verhindert, dass die Einstellungen versehentlich eingeschaltet oder Einstellungen verändert werden. Sie erkennen Sie, je nach Hersteller, meist an einem Schlüssel- oder Schlosssymbol. Auch eine automatische Türverriegelung und Zweifach- oder Dreifachverglasungen, die sich nicht erwärmen, gehören dazu.
- Timer-Funktion: Der Auflauf oder Kuchen soll in 20 Minuten aus dem Backofen geholt werden? Mithilfe eines Timers können Sie dies direkt am Gerät einstellen und so einen Ton wiedergeben lassen, wenn die zuvor eingestellte Zeit abgelaufen ist.
- Abschaltautomatik: Hierbei wird der Backofen beispielsweise nach einer gewissen Zeit selbstständig ausgeschaltet.
- Reinigungsfunktion: Einige Backöfen bieten mittlerweile auch eine integrierte Reinigungsfunktion mittels Pyrolyse. Hierbei heizt sich der Backofen auf eine besonders hohe Temperatur auf und verbrennt dabei eingebrannte Fette und Speisereste. Die zurückbleibende Asche lässt sich einfach mit etwas Küchenpapier entfernen.
- Energieeffizienz: Alte Backöfen können ganz schöne Stromfresser sein. Achten Sie beim Backofen kaufen auf die Energieeffizienz, die durch die Energieeffizienzklasse angegeben ist. Die Skala reicht von A+++ (besonders sparsam) bis D (besonders stromhungrig).
Backofen Reinigungssysteme im Vergleich
Neben der bereits angesprochenen Pyrolyse gibt es noch zwei weitere, häufig vorkommende, Reinigungssysteme in Backöfen:
Katalyse beispielsweise setzt eine spezielle Beschichtung des Backofens voraus, dank der sich Fett und Verkrustungen automatisch zersetzen. Backöfen mit Katalyse-Funktion sind meist günstiger als solche, die auf Pyrolyse setzen. Allerdings ist dabei ein Nachreinigen per Hand notwendig, währen die Beschichtung schneller verschleißt.

Die dritte Option ist die sogenannte Hydrolyse, bei der der Backofen mithilfe von Wasserdampf gereinigt wird. Das ist besonders umweltschonend und günstig, entfernt allerdings nur leichte Verunreinigungen und setzt die Zugabe von Wasser und Spülmittel voraus.
Beliebte Zusatzfunktionen von Backöfen
Einige Backöfen können aber noch mehr und bieten praktische Zusatzfunktionen. Eine Schnellaufheizung beispielsweise sorgt dafür, dass der Backofen schnell einsatzbereit ist. Die Intensivbackfunktion erspart Ihnen hingegen das Vorbacken bei Tortenböden oder ähnlichem.
Teleskopauszugsschienen sind ebenfalls empfehlenswert. Hier werden Backbleche einfach nach vorne aus dem Backofen herausgezogen, das Risiko der Verbrennung sinkt. Bei anderen Modellen werden die Backbleche direkt in die Tür eingesetzt, sodass Sie gar nicht mehr in Kontakt mit dem heißen Innenraum kommen.
3D- oder gar 4D-Heißluft hingegen sorgt für eine noch gleichmäßigere Hitzeverteilung auf jeder Ebene. Die Backergebnisse sind also oben, unten und in der Mitte dieselben.

Eine Dampfgar- und Dampfstoß-Funktion kann sinnvoll sein, wenn Sie bissfestes Gemüse oder besonders zartes Geflügelfleisch schätzen. Eine Dampfstoß-Funktion sorgt beim Backen von Brot und Brötchen dafür, dass diese innen saftig bleiben und außen eine schöne Kruste bilden.
Was kostet ein guter Backofen?
Je nach Backofen- oder Herd-Art schwanken die Preise recht deutlich. Grundsätzlich schlägt ein guter Einbaubackofen ungefähr mit 300 – 1.000 Euro zu Buche. Je nach smarten und zusätzlichen Funktionen sind aber auch höhere Preise möglich. Die besten Backöfen liegen meist in einem Preisbereich um die 700 Euro.
Gute freistehende Herde finden sich vor allem in einem Preisbereich zwischen 250 Euro und 700 Euro, doch auch hier gibt es Ausreißer nach oben. Kompakte und leichte Minibacköfen sind hingegen besonders günstig und schon für rund 100 Euro erhältlich.
Backofen kaufen: Unsere Empfehlungen
Einen empfehlenswerten Einbaubackofen markiert der Bosch HBG675BB1 Serie 8. Er zeichnet sich durch eine Pyrolyse-Selbstreinigung und besonders gleichmäßige 4D-Heißluft aus. AutoPilot 10 wählt aus zehn Möglichkeiten das passende Automatikprogramm aus, während die Bedienung mithilfe eines Touchscreens besonders intuitiv ist.
Ein energieeffizientes Set aus Einbaubackofen und Induktionskochfeld sichern Sie sich mit dem Privileg BAKO Turn&Go Steam 600. Der Backofen punktet mit einer Dampffunktion und Reinigung per Hydrolyse, während die Kochfelder dank Push&Go Automatikfunktion selbstständig die richtige Leistungsstufe und das passende Programm auswählen.
Der AEG CIB6470APM markiert einen hervorragenden, freistehenden Herd. Er kombiniert den Backofen mit einem Induktionskochfeld, bietet eine Pyrolyse-Reinigung und ermöglicht dank Teleskopauszügen ein sicheres Herausziehen der Backbleche.
Klein und leistungsstark kommt hingegen der Stillstern Minibackofen daher. Er wird in verschiedenen Fassungsvermögen (beispielsweise mit 35 Litern, 45 Litern oder 60 Litern) angeboten und ermöglicht das Backen, Frittieren, Grillen oder Auftauen in nur einem Gerät. Dank einer innovativen Heißluft-Technologie entfällt zudem das Vorheizen, während 13 Automatik-Programme die Handhabung erleichtern.