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Testbericht

Olympus Pen E-P2

Die zweite Micro-Four-Thirds-Systemkamera von Olympus ohne Spiegelkasten ist ihrer einige Monate alten Schwester Pen E-P1 optisch wie technisch äußerst ähnlich. So übernimmt die P2 von der P1 das edle Metallgehäuse und das nostalgische Design, wobei sie sich aber auf eine Farbe, nämlich Schwarz, beschränkt.

Autoren: Redaktion pcmagazin und Annette Kniffler • 29.1.2010 • ca. 3:30 Min

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Inhalt
  1. Olympus Pen E-P2
  2. Datenblatt

Die zweite Micro-Four-Thirds-Systemkamera von Olympus ohne Spiegelkasten ist ihrer einige Monate alten Schwester Pen E-P1 optisch wie technisch äußerst ähnlich. So übernimmt die P2 von der P1 das edle Metallgehäuse und das nostalgische Design, wobei sie sich aber auf eine Farbe, nämlich Schwar...

Die zweite Micro-Four-Thirds-Systemkamera von Olympus ohne Spiegelkasten ist ihrer einige Monate alten Schwester Pen E-P1 optisch wie technisch äußerst ähnlich. So übernimmt die P2 von der P1 das edle Metallgehäuse und das nostalgische Design, wobei sie sich aber auf eine Farbe, nämlich Schwarz, beschränkt. Wie die P1 basiert sie auf einem 17,3 x 13,0 mm großen 12-Megapixel-CMOS-Sensor mit zweifachem Bildwinkelfaktor im Vergleich zu Kleinbild und ermöglicht die freie Objektivwahl aus dem Four-Thirds-Sortiment.

Während man bei der P1 noch auf das Display und Live-View angewiesen war und allenfalls auf einen optischen Sucher ausweichen konnte, liegt der Neuen jetzt bereits ab Werk der elektronische Sucher VF-2 bei. Zweifellos ein Mehrwert, den sich Olympus allerdings auch mit 200 Euro bezahlen lässt: Das P2-Gehäuse kostet derzeit inklusive VF-2 etwa 900 Euro. Der Sucher wird über den Zubehörschuh angeschlossen und blendet auf Wunsch die wichtigen Aufnahmeparameter, Gitterlinien oder ein Live-Histogramm über der kontrastreichen, farbintensiven Vorschau ein. Die hohe Sucherauflösung von 480 000 RGB-Pixeln reicht aus, um ein ordentliches Bild ohne sichtbare Pixelstruktur anzuzeigen. Der VF-2 deckt 100 % des Bildfelds ab und klappt bei Bedarf um 90 Grad noch oben aus.

Auch der 3-Zoll-Monitor liefert trotz seiner nicht berauschenden Auflösung von 76 667 RGB-Pixeln eine ordentliche Vorschau. Im Dunkeln zeigt sich ein sichtbares, aber noch akzeptables (Farb-)Rauschen, dafür stimmt die Helligkeit der Vorschau recht gut mit der des Fotos überein.

Leider fehlt der P2 der integrierte Blitz, der Fotograf muss sich mit einem externen Gerät behelfen. Das bedeutet zum einen, dass der elektronische Sucher seinen Platz im Zubehörschuh räumen muss. Zum anderen kostet der externe Blitz extra, der Olympus FL-14 etwa 200 Euro. Letzterer passt mit seinem silbernen Gehäuse zur P1; eine auf die P2 abgestimmte, schwarze Variante gibt es nicht.

Wie bei Kompaktkameras üblich hat die P2 keine speziellen AF-Sensoren. Stattdessen liefert der Bildsensor das AF-Signal (11 Messfelder), was sich negativ auf die Auslöseverzögerung auswirkt: 0,83 s bei 3000 lux und 1,0 s bei 30 lux, keine Glanzleistung, obgleich schneller als die P1. Beim manuellen Fokussieren hilft eine Lupenansicht mit wahlweise 7- oder 10-facher Vergrößerung. Ein eingebauter, mechanischer Bildstabilisator hilft gegen Verwacklungsunschärfe.

Bedienkomfort

Die P2 liegt dank Daumenmulde an der Rückseite und Kunststoffaufsatz mit lederartiger Narbung an der Front sicher in der Hand. Zum Wechsel der Speicherkarte muss der Anwender jedoch stets die Stativplatte abschrauben, da Olympus für deren Steckplatz und den Akku nur ein Fach an der Kameraunterseite vorsieht.

Das Menü ist im Großen und Ganzen logisch aufgebaut. Doch warum regelt man Helligkeit und Farbbalance für den Sucher über das Menü Anzeige/Disp, gleiches für den Monitor, aber auf der Registerkarte für allgemeine Einstellungen? Die hierarchische Struktur macht die Bedienung nicht immer komfortabler. Um etwa den Rauschfilter zuzuschalten, muss sich der Anwender durch drei Menü-Ebenen klicken.

Trotzdem geht die Bedienung nach kurzer Zeit schnell von der Hand, nicht zuletzt wegen der definierbaren Funktionstaste, dem Schnellzugriffsmenü, dem separaten Button für Belichtungskorrektur und der Vierrichtungswippe. Letztere wird von einem Drehrad eingefasst, mit dem man bequem im Menü navigieren oder die Belichtungszeit regeln kann. Über ein weiteres Drehrad lässt sich die Blende variieren.

HD-Video mit manueller Zeit- und Blendenwahl

Die P2 nimmt wie die P1 bis zu sieben Minuten lange HD-Videos mit Stereoton auf. Dabei kann der Nutzer nicht mehr nur auf Programm- und Zeitautomatik, sondern nun auch auf einen manuellen Modus zurückgreifen, in dem er Blende und Belichtungszeit einstellen kann. Der Autofokus funktioniert zwar auch beim Filmen, allerdings nicht so verlässlich wie von besseren Camcordern gewohnt. Da das interne Stereomikrofon die Betriebsgeräusche des AF-Motors mit aufnimmt, empfiehlt sich im Zweifelsfall der Einsatz eines externen Mikrofons. Dieses wird über einen Adapter am Blitzschuh angebracht. Das heißt jedoch: kein Sucher, kein Blitz.

Bildqualität

Im Messlabor schlägt sich die P2 minimal besser als die P1 und etwas besser als die eng verwandte Panasonic GF1. Der Ricoh GXR mit 24-72-mm-S10-Modul ist sie deutlich überlegen, jedoch hat die Ricoh mit 50-mm-Modul bei hohen Empfindlichkeiten die Nase vorn. Zu den besonderen Stärken der P2 gehört die Textur bei ISO 100/400 mit einer Kurtosis von 0,1/0,6. Gleichzeitig hält die P2 auch das Bildrauschen mit 0,9/1,5 VN auf einem recht niedrigen Niveau. Bei ISO 800 und ISO 1600 hat beispielsweise die GF1 die bessere Feinzeichnung, aber den stärkeren Visual Noise. Die P2 löst für eine 12-Megapixel-Kamera hoch auf und stellt je nach Empfindlichkeit 1172 bis 1409 LP/BH dar. Zum Vergleich: Die GF1 schafft 1227 bis 1292 LP/BH. Der Objektkontrast ist mit 7 bis 8,5 Blenden bei P1, P2 und GF1 gleichermaßen mager, der Weißabgleich dafür mit 1 DeltaRGB recht präzise.

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Bildausschnitt ISO400
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Bildausschnitt ISO800
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Bildausschnitt ISO1600
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Olympus Pen E-P2

Vollbild an/aus
Olympus Pen E-P2
Olympus Pen E-P2
HerstellerOlympus
Preis270.00 €
Wertung32.0 Punkte
Testverfahren1.6
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