Spiegellose Systemkamera
Olympus Pen E-PL8 im Test
Mit der Pen-Serie will Olympus Systemkomfort und handliches Design unter einen Hut bringen und zielt dabei vor allem auf die weibliche Kundschaft. Die Einsteigerserie wurde jetzt mit dem neuen Modell E-PL8 noch einmal aufgehübscht. Wir haben die Olympus Pen E-PL8 im Testlabor geprüft.

Vorbei sind die Zeiten, in denen die Hersteller vor allem die technischen Vorzüge ihrer neuen Modelle anpriesen. Heute ist eine Kamera ja durchaus ein Lifestyle-Gadget. Beispiel gefällig? Nun, Olympus bewirbt die neue Pen E-PL8 auf der Firmenwebseite so: „Auf der Suche nach Inspiration? Machen Sie die neue Olympus Pen E-PL8 zu Ihrer persönlichen Muse. In stylischem Braunton oder anderen klassischen Farben wird diese Digitalkamera das It-Teil des Jahres!“ Passend dazu bietet man Zubehör für „Foto-Fashionistas“ an.
Das braucht nicht weiter zu verwundern. Zwar unterscheidet sich das Gehäuse sichtbar vom Vorgängermodell Olympus E-PL7. Unter der Haube steckt aber absolut die gleiche Technik mit 16-Megapixel-Micro- Four-Thirds-Sensor, 3-Zoll-Klappdisplay inklusive Touchfunktion, jedoch ohne Sucher, ab 400 Euro.
Gehäuse, Ausstattung und Bedienung
Fangen wir mit dem Äußeren an: Zwar hatte man schon mit der Olympus E-PL7 klar auf eine junge, stylische und vor allem weibliche Käuferschaft gezielt, doch wollte der klobige Haltewulst auf der rechten Kameravorderseite so gar nicht zu diesem Anspruch passen.
Hier ist die E-PL8 deutlich gelungener. Die Erhebung passt sich den Formen jetzt sehr viel besser an. An der Kamerarückseite ist auch die Position für den Daumen entsprechend gestaltet. Dank einer griffigen Oberfläche an den richtigen Stellen lässt sich die Kamera sicher halten – zumindest solange man eher zarte Hände und keine Pranken hat. Mit 374 Gramm ist die E- PL8 ein paar Gramm schwerer als das Vorgängermodell, für die Einhandbedienung einen Tick zu schwer, doch das war die E-PL7 ja auch schon.

Das Gehäuse ist aus Metall und fasst sich nicht nur gut an, sondern macht auch einen soliden Eindruck. Alle mechanischen Elemente sind für den intensiven Gebrauch ausgelegt und versprechen Robustheit und Langlebigkeit; das gilt auch für die vielen mechanischen Bedienelemente. Die Belederung der ansonsten silbernen Kamera bietet Olympus in Weiß, Vintage-Braun und Schwarz an.
Das Gehäuse ist zu einem Preis von knapp 450 Euro im Handel, zusammen mit dem Pancake-Zoom M.Zuiko Digital ED 14-42mm 1:3,5-5,6 EZ werden rund 600 Euro fällig. Der Objektivdeckel bedeckt unsinnigerweise nur die Linse und nicht die ganze Objektivfront. Beim Auf- und Abnehmen muss man reichlich fummeln.
Das Haupteinstellrad neben dem Auslöser bietet die bekannten Vorwahleinstellungen, P, A, S, M, iAuto und vier weitere Haupteinstellungen, darunter Szenenprogramme und Artfilter. Zum Einstellen der gewünschten Werte nutzt man das Einstellrad rund um den Auslöser. Die Struktur des Hauptmenüs erscheint zwar zunächst etwas eigenwillig, erweist sich nach kurzer Eingewöhnungsphase aber durchaus als sinnvoll. Es gibt zwei Aufnahmemenüs, ein Wiedergabemenü, ein Anwendermenü und ein Einstellungsmenü. Bei allen Menüs helfen die mechanischen Bedienelemente, die Vielzahl an Menüfunktionen zu entzerren und damit beherrschbarer zu machen. Werte für schnellen Zugriff werden ausgelagert:
Fünf Bedientasten sind definierbar, darunter zwei Tasten der kleinen Vier-Richtungswippe. Weniger versierte Nutzer lassen mit der „iAuto“-Einstellung alle Einstellungen von der Kamera erledigen. Die Objektivauswahl ist üppig, denn durch den herstellerübergreifenden Micro- Four-Thirds-Standard gibt es derzeit über 60 passende MFT-Objektive am Markt.
Ein integrierter Ausklappblitz ist dem kompakten Design zum Opfer gefallen, stattdessen liegt ein separates Blitzgerät mit LZ5 zum Aufstecken auf den Zubehörschuh bei. Das ist zwar ein Notnagel, dauert in vielen Situationen aber einfach zu lange, zumal das Handling anfangs etwas hakelig ist. Nach ein paarmal Auf- und Abstecken hat man den Bogen dann raus. Die Blitzeinstellungen sind OK, auch Langzeitblitzen ist möglich.

Für den Blitzschuh gibt es einen aufsteckbaren Sucher als Zubehör für rund 200 Euro (VF-4). Mit der App „Olympus Image Share“ lässt sich die E-PL8 kabellos per Smartphone fernsteuern. Neben der Fernsteuerung bietet sie auch diverse Einstelloptionen und die Möglichkeit, Bilder zu bearbeiten. Zusätzlich lassen sich die GPS-Daten vom Smartphone auf die Fotos übertragen.
Sucher und Monitor
Auch das Sucher-/Monitor-Konzept der E-PL8 wurde 1:1 von der E-PL7 übernommen. Das 3-Zoll-Display ist scharf und lässt sich für besondere Aufnahmesituationen rund 80 Grad nach oben oder 180 Grad nach unten kippen. So sind auch Überkopf-Aufnahmen, Aufnahmen in Bodennähe oder die beliebten Selfies ohne große Verrenkungen möglich. Drehbar ist das Display nicht. Über die Touchscreen-Funktion sind Einstellungen möglich sowie das Fokussieren mit dem Finger und das Auslösen der Kamera.
Eine Besonderheit ist der „Selfie-Modus“, der automatisch aktiviert wird, wenn man den Monitor um 180 Grad nach unten klappt. Die Kamera wählt daraufhin praktischerweise selbsttätig eine weitwinklige Brennweite und das Szenenprogramm „Porträt“.

Autofokus und Belichtungsmessung
Beim Autofokus setzt Olympus alleine auf einen Kontrast-Autofokus mit 81 Messfeldern, der allerdings voll überzeugen kann. Auslöseverzögerungen von 0,22/0,29 s bei 300/30 Lux machen der E-PL8 alle Ehre. Die Einschaltverzögerung liegt bei 1,0 s – das ist flott, aber hier war die E-PL7 mit nur 0,6 s noch schneller. Auch bei den Modi gibt es keinen Anlass zur Klage: Einzel-Autofokus, kontinuierlicher Fokus bei bewegten Motiven oder Fokus mit Gesichtserkennung. Die manuelle Scharfstellung direkt am Objektivring wird von einer Lupe unterstützt, die das Fokussieren sehr einfach macht.
Der Verschluss erlaubt Belichtungszeiten von 1/4000 Sekunde bis zu 60 Sekunden, ein Messsystem mit 324 Zonen soll für die richtige Belichtung sorgen. Wird der Bulb-Modus verwendet, kann man bis zu 30 Minuten am Stück belichten und mit Live-Bulb bereits während der Langzeitbelichtung die Entwicklung des Bilds am Monitor mitverfolgen beziehungsweise die Aufnahme im richtigen Moment beenden. Der Sensor liefert rund 16 Megapixel an den True-Pic-VIISensor. Ein dreiachsiger mechanischer Bildstabilisator soll dafür sorgen, dass die Bilder nicht verwackeln.
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Die Videofunktion kann weniger überzeugen: 4K ist nicht in Sicht, man muss sich mit Full HD und einer Bildwechselfrequenz von 30 Vollbildern pro Sekunde begnügen. Die sonst oft üblichen 60 B/s bietet die E-PL8 nicht, die Full- HD-Filme wirken mitunter ein wenig zu flau. Gut dagegen: Bei Schwenks über eine Szene werden Fokus und Belichtung zügig nachgeführt. Über ein integriertes Mikrofon lässt sich Stereo- Ton aufnehmen, aber das Mikrofon zeichnet grenzwertig viele Störgeräusche mit auf. Immerhin kann man über ein optionales Adapterset ein externes Mikrofon anschließen.
Bildqualität
Grundsätzlich sind die Auflösungswerte bei der Einstiegsempfindlichkeit für einen Micro-Four-Thirds-Sensor der 16-Megapixel-Klasse gut: 1700 LP/BH bei der Grenzauflösung sowie DL-Werte von 1045 LP/BH und 926 LP/BH bei starken und schwachen Kontrasten. Allerdings stehen dem einige Schwächen gegenüber: So steigen die DL-Kurven deutlich über 1, was für eine sichtbare Kontrastanhebung steht. Die Kantenschärfung ist vor allem auf der dunklen Seite sehr ausgeprägt. Das kann bei kritischen Motiven zu unschönen Doppelkonturen führen.
Die visuelle Beurteilung der Bilder bestätigt die Messwerte: Der Gesamteindruck bis ISO 400 ist OK, doch die Kantenschärfung ist schon bei relativ geringer Vergrößerung sichtbar. Die Gesichter auf unserer Testtafel gehen bei ISO 800 noch gerade so durch, bei höheren Empfindlichkeiten wird es fleckig. Wer Wert auf beste Qualität legt, sollte sich gerade mit dieser Kamera angewöhnen, im RAW-Modus zu fotografieren – auch wenn das dem stylischenSchnappschuss für unterwegs entgegen läuft.
Fazit
Die Olympus E-PL8 mag für eine junge, weibliche Zielgruppe konzipiert sein, machte aber auch beim Testteam – Männer im besten Alter – durchaus einen gefälligen Eindruck. Sie ist blitzsauber verarbeitet, sieht schnuckelig aus und überzeugt im Alltag. Die Auslöseverzögerung ist kaum spürbar, Belichtung und Fokus sind schnell und zuverlässig und durchaus auf dem Niveau deutlich teurerer Kameras. Auch die Bildqualität ist prinzipiell OK, die JPEGs sind allerdings übertrieben stark „optimiert“, was zu Artefakten in flächigen Motivteilen und übersteilten Kanten führt. RAW ist fast schon Pflicht. Dafür gibt es trotz mancher Highlights dann doch keinen Kauftipp.
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