Jason Statham verkloppt Haie

Meg 2: Die Tiefe - Kritik zum Riesen-Hai-Actioner

19.9.2023 von Konstantin Grassl

Nachdem Jason Statham im ersten Teil von "Meg" den urzeitlichen Riesenhai besiegen konnte, taucht nun eine neue Horde auf. Unsere Kritik zu Meg 2: Die Tiefe.

ca. 4:10 Min
Testbericht
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Meg2 Die Tiefe
Der zweite Teil von "Meg" bietet erneut Jason Statham und monströse CGI-Monster auf.
© Warner

Eines gleich zu Beginn: Lassen Sie Ihr Gehirn für "Meg 2" bitte zu Hause. Schicken Sie alle neuronalen Zellen in den Urlaub, knipsen Sie jegliche Areale aus, die sich auch nur im Entferntesten mit solch unangenehmen Arbeiten wie Logik, Kohärenz und vernünftigen Problemlösungen beschäftigen. In den nächsten knapp zwei Stunden benötigen Sie nichts davon - ganz im Gegenteil: jede Art von dem, was man herkömmlich unter einem plausiblen Gedanken versteht, wird Sie während der Laufzeit von "Meg 2" nur unnötig stören.

Schon der erste Teil von "Meg" war weit davon entfernt, ein clever ausgetüfteltes Mensch-gegen-Natur-Epos zu sein. Da gab es einen riesigen CGI-Hai und einen recht gut aufgelegten Jason Statham, der diesem mit trockenen Sprüchen eins auf die Nase gab - und das wars dann auch.

Während sich Teil 1 jedoch zumindest noch ein wenig Mühe dabei gab, seine Handlung und die Motivationen seiner Figuren nachvollziehbar zu erklären, schlägt sich Teil 2 mit dieser Art von anstrengendem Ballast nun nicht mehr herum. Dafür gibt es jetzt mehr Haie, mehr Jetskis und mehr Bomben - Unsere Kritik zu Meg 2: Die Tiefe verrät, ob das für einen gelungenen Filmabend ausreicht.

Meg 2 Die Tiefe
Eine neue Bedrohung macht das Meer unsicher.
© Warner

Worum geht es in Meg 2?

Der Versuch, die Handlung von "Meg 2" sinnvoll zusammenzufassen, ist ein Kunststück, das derart komplex ist, dass wir uns an dieser Stelle mit dem Pressetext behelfen, den Warner für Meg 2 dankenswerter Weise zur Verfügung stellte. Hier ein Auszug:

"Machen Sie sich bereit für den ultimativen Adrenalinstoß in diesem Sommer! „Meg 2 - Die Tiefe“! Eine Achterbahnfahrt, die den Blockbuster von 2018 noch übertrifft und die Action mit mehreren riesigen Megs und vielem mehr in noch höhere Höhen und noch größere Tiefen bringt. Tauchen Sie mit Jason Statham und der Action-Ikone Wu Jing in unbekannte Gewässer, während sie ein mutiges Forschungsteam auf einen Erkundungstauchgang in die tiefsten Tiefen des Ozeans führt. Ihre Reise endet im Chaos, als ein böswilliger Minenbetrieb ihre Mission bedroht und sie zu einem Kampf ums Überleben zwingt. Im Gefecht gegen kolossale Megs und unerbittliche Umweltplünderer müssen unsere Helden in einem rasanten Wettlauf gegen die Zeit den gnadenlosen Raubtieren entkommen."

Alles verstanden? Es gibt böse Umwelt-Sünder und dieses Mal nicht nur einen, sondern gleich drei Megs. Die Guten müssen den Bösen den Garaus machen und alle müssen versuchen nicht von Megs gefressen zu werden, manchmal in kleinen U-Booten, meistens auf Jetskis, weil Jetskis noch cooler als kleine U-Boote sind. Das wars.

Meg2 Die Tiefe
Die neuen Megs haben Appetit auf Jason Statham.
© Warner

Wie gut ist Meg 2?

Starten wir mit dem Positiven: Jason Statham ist ein guter Action-Schauspieler. Selbst mit einem Skript, das von zwei 10-Jährigen auf einem Zucker-Flash geschrieben sein könnte und umgeben von billig animierten Riesen-Haien, gibt sich der 56-jährige Brite noch immer nicht der Lächerlichkeit Preis - eine Leistung, die durchaus nicht jeder Hollywoodstar zustande bringen würde.

Die Liste der nicht ganz so positiven Aspekte von "Meg 2" fällt dann leider aber ein wenig länger aus. Jede einzelne Figur in diesem Film verhält sich so, als hätte man ihr gerade mit einem großen Metallrohr ordentlich eins auf die Rübe gegeben.

Meg 2 Trailer Deutsch

Quelle: Warner
Die Riesen-Hai ist zurück - und er hat Freunde mitgebracht...

Die Charaktere von "Meg 2" sind allerdings nicht einfach nur richtig dumm, sie sind dazu auch noch so eindimensional, dass man meinen könnte, jede weitere Charaktereigenschaft hätte die Drehbuchschreiber bares Geld gekostet. Wer in "Meg 2" böse ist, ist genau das: böse! Und sonst nichts. Nicht verschlagen, hinterlistig, vorlaut, nicht einmal wirklich wütend, nur BÖSE! Wer gut ist, ist gut, wer ängstlich ist, ist ängstlich, usw. Jede einzelne Rolle wirkt auf diese Weise wie ein Abziehbild einer Figur, die man ziemlich genau so schon mal in irgendeinem anderen Actionfilm gesehen hat - nur vielleicht noch etwas dümmer.

Dazu gesellt sich dann noch eine Story, bei der kaum eine Szene wirklich auf der vorangegangenen aufbaut. Vielmehr wirkt alles stückweise aneinandergeklebt, um es irgendwie zur nächsten Actionsequenz zu schaffen. Leider ist aber auch die Action von "Meg 2" bestenfalls okay. Während ein paar Explosionen und einige Jetski-Rasereien noch ganz nett anzuschauen sind, wirken bedauerlicherweise gerade die Riesen-Haie wenig aufregend, da die Computer-Effekte nie wirklich gut, sondern fast immer billig und nicht mehr zeitgemäß daher kommen.

Gegen Ende nimmt der überbordende Schwachsinn dann sogar noch einmal zusätzliche Fahrt auf. Im großen Finale von "Meg 2" wird schließlich alles so absurd, hanebüchen und überladen, dass es schon fast wieder unterhaltsam ist.

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Gemessen an herkömmlichen Bewertungskriterien ist "Meg 2" so weit von einem guten Film entfernt wie "Der Bachelor" von einem Grimme-Preis. Die Charaktere sind dumm wie zwei Meter Feldweg, die Handlung ergibt auch nicht den Hauch von Sinn und die CGI-Effekte sind zumeist derart plump auf jede zweite Szene geschmissen, dass der Begriff "lieblos" hier noch geschmeichelt wäre.

Den wohl größten Fehler, den man bei Jason Stathams neusten Blockbuster begehen könnte, wäre es allerdings "Meg 2 - Die Tiefe" in auch nur irgendeiner Form ernst zu nehmen. Das alles hier ist dumpfste, schwachsinnigste Nonsense-Action, ohne auch nur den Hauch eines Anspruchs an irgendeiner Stelle irgendeinen Sinn zu ergeben.

Wer allerdings bereit und willens ist, jegliche Art von Hirnaktivität für knapp zwei Stunden auszuschalten und einfach nur schlichten, debilen Spaß haben möchte, der kann bei "Meg2" durchaus auf seine Kosten kommen - alle anderen sollten sich jedoch so schnell wie möglich vor diesem Koloss des Schwachsinns in Sicherheit bringen.

  • Wertung: 1,5/5 Sterne
  • Veröffentlichung: Ab 2.11 auf 4K Ultra HD, Blu-ray und DVD erhältlich.
  • Dauer: 1 Std. 55 Min
  • Regie: Ben Wheatley
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