Netflix-Serie
The Witcher Staffel 3 Kritik: Endlich auf einem guten Weg?
In unserer Kritik zu Staffel 3 von The Witcher klären wir, ob Netflix besser mit dem Hexer-Universum umzugehen weiß oder ob die Fantasy-Serie langsam den Bach runtergeht.

Im Juni war es endlich soweit: Netflix brachte die Fantasy-Serie "The Witcher" mit einer dritten Staffel zurück auf den Streamingdienst. Während die zweite Staffel noch am Stück released wurde, erschien diese Iteration in zwei Teilen. Seit dem 28. Juli sind alle Folgen der Serie abrufbar.
Das haben wir uns zum Anlass genommen, die 3. Staffel von The Witcher in einer Kritik Revue passieren zu lassen. Mit unserer Einschätzung wollen wir klären, ob Netflix doch noch auf den richtigen Pfad geraten kann, um die Serie zum Erfolg zu bringen, oder ob nach hinten raus doch die Luft ausgeht.
Hinweis: Diese Kritik ist nicht ganz spoilerfrei gehalten, sieht aber davon ab, konkrete Details zur Handlung zu verraten.
Worum geht es in Staffel 3 von The Witcher?
Wenig überraschend beginnt die Handlung der dritten Staffel dort, wo die zweite Staffel endete. Turbulente Zeiten stehen bevor, denn die Welt befindet sich kurz vor einem Krieg, der durch die Invasion von Nilfgaard in die Nördlichen Königreiche begonnen hat. Alle suchen immer noch nach Ciri, denn sie könnte das Blatt noch wenden, da sie die Erbin von Cintra ist. Außerdem wohnt ihr eine große Macht inne, die sie selbst aber noch nicht endgültig begreift.
Trotz aller Widrigkeiten befinden sich Geralt, Yennefer und Ciri zunächst in glücklicher Abgeschiedenheit. Alle Probleme scheinen vergessen, doch lange währt dieser Frieden natürlich nicht. Ein neuer Feind bahnt sich an, und auch Nilfgaard rückt immer näher. Zum Ende der Staffel hin haben alle drei etwas verloren und müssen erneut ihren Weg zurück zu ihren Liebsten finden.
The Witcher: Staffel 3 | Offizieller Trailer 2 | Netflix
Wie gut ist The Witcher Staffel 3?
Zu den besonders starken Momenten der dritten Staffel von The Witcher gehört definitiv das Zusammenspiel aus Geralt, Ciri und Yennefer, wenn sie zu Beginn als Familie zusammenwachsen. Denn hier nimmt sich die Serie Zeit, um zu zeigen, was die Charaktere miteinander gewonnen haben, und was sie dementsprechend auch schnell wieder verlieren könnten.
Zudem merkt man, wie die individuellen Hintergründe der Charaktere immer wieder aufeinander prallen, was zu Konflikten und schließlich auch zu Versöhnung führt.
Besonders die Chemie zwischen Henry Cavill und Anya Chalotra ist dabei kaum von der Hand zu weisen. Von unauffälligen Blicken über Gesten bis hin zu engen Berührungen – hier sprühen immer noch die Funken. Allerdings hält sich die Serie dieses Mal mit expliziten Inhalten sehr zurück und zeigt wenig Nacktheit.
Bei der Gewalt nimmt The Witcher allerdings kein Blatt vor den Mund. Es scheint fast so, als dürften keine zehn Minuten vergehen, in denen keine actionreiche Kampfszene mit übertriebener Zeitlupen-Sequenz stattfindet, in der auch noch jede Menge Blut spritzt. In diesen Momenten verliert die Adaption leider immer noch zu oft ihren Tiefgang und setzt stattdessen auf trailergerechte Schauwerte, was wir als überaus schade empfinden.

Nichtsdestotrotz hat es auch sein Gutes, wenn die Charaktere auch mal ihr Schwert schwingen dürfen. Denn insbesondere Geralts und Ciris Choreographien mit wahlweise Stahl- oder Silberklinge machen durchaus etwas her. In anderen Momenten ist die Action allerdings weniger gut gelungen, was die Macher versuchen, mit wackeliger Kamera und vielen Schnitten krampfhaft auszugleichen.
Auch die CGI-Kreaturen, die wir in der dritten Staffel zu sehen bekommen, sehen meist eher ungewollt grotesk als wirklich monsterhaft aus. Das war in den ersten Staffeln noch deutlich besser, beispielsweise bei Geralts Kampf gegen die unheimliche Bruxa.
Zwar wird sich die Handlung der Serie voraussichtlich immer mehr auf Politik, Krieg und Ciris Kräfte fokussieren, allein aufgrund der Vorlage, doch das stimmige Design der Monster sollte dennoch nicht außer Acht gelassen werden.

Erzählerisch kann man Staffel 3 deutlich zugutehalten, dass sie deutlich besser als die zweite Staffel mit dem Ausgangsmaterial umgeht. Besonders gegen Ende merkte man in Staffel 2 deutlich, dass die Autoren der Serie wenig Respekt gegenüber der Vorlage zeigen wollten und lieber andere Wege gingen, was zu teils absurden Neuerungen und wirren Plots führte.
Staffel 3 traf dieses Mal die richtige Entscheidung und besann sich zurück auf die Wurzeln. Viele Handlungsstränge aus den Büchern scheinen nun in die richtige Richtung zu führen, auch wenn hier und da die Ausführung noch etwas gehetzt wirkte.
Umso angenehmer war da die fünfte Folge der Serie, die das Finale von Part 1 der Staffel darstellte. Hier sind Geralt und Yennefer auf einem Ball, der einer wichtigen Zusammenkunft vorangeht. Mehr wollen wir nicht dazu verraten, doch die Erzählweise ist hier ganz anders als in der restlichen Serie, weil achronologisch gehalten. So ergibt sich erst am Ende der Folge ein komplettes Bild des Abends – mit all seinen Akteuren, Geheimnissen und Enthüllungen.
Leider konnten nicht alle Episoden dieses Niveau halten. Besonders dann, wenn Ciri im Mittelpunkt der Handlung steht und nicht Geralt, fällt doch sehr auf, dass die Geschichte nur sehr lose zusammengehalten wird und mit wenigen echten Höhepunkten wie dem Thanedd-Ball und dessen Folgen glänzen kann.

Zum Thema Cast sollten wir nicht unerwähnt lassen, dass Staffel 3 den letzten Auftritt von Henry Cavill als Hexer Geralt darstellt. Mit seinem Abgang wird der Serie vermutlich der größte Pluspunkt genommen, denn nicht nur versprühte der Schauspieler ein großes Charisma als Geralt, sondern verstand den Charakter und die Bücher wie kein anderer. Ob Liam Hemsworth einen angemessenen Ersatz bieten wird, ist aktuell noch unklar.
Immerhin will sich Netflix aber bemühen, den Darsteller-Wechsel auch innerhalb der Handlung zu erklären, damit niemand allzu negativ davon überrascht wird. Das passiert allerdings nicht mehr in Staffel 3.
Neu eingeführte Charaktere wie Philippa Eilhart oder Prinz Radovid tun sich derweil relativ schwer, neben den bereits etablierten Personen Fuß zu fassen. Im Moment scheinen sie noch nicht viel zu tun zu haben, was sich spätestens in Staffel 4 ändern muss.

Schade ist aber vor allem, dass die Showrunner sich weiterhin damit schwertun, die Welt von The Witcher auch denjenigen näher zu bringen, die mit den Büchern und Spielen bisher wenig am Hut hatten. Ortwechsel erfolgen meist abrupt und mit nahezu gar keinem Kontext, wichtige Ereignisse wie der Tod oder Verrat eines Charakters werden im Nebensatz behandelt und dann lange Zeit nicht erwähnt. Der normale Zuschauer, der nicht jedes bisschen Lore kennt, soll sich aber viele Episoden später immer noch an alle Details erinnern, um Geschehnisse einordnen zu können. Das geht definitiv besser.
Kenner des Witcher-Universums werden hingegen oft enttäuscht, weil viele Details fehlen oder nicht ideal umgesetzt wurden, die das Ganze vom Fantasy-Standard abzuheben mag. Gute Kostüme und brutale Momente gibt es auch bei der Konkurrenz. Daher muss sich The Witcher auf seine zentrale Geschichte und dessen Stärken fokussieren, um nicht unterzugehen.
The Witcher Staffel 3: Fazit
Netflix schafft es mit Staffel 3 von The Witcher gerade noch so, die Kurve zu kriegen. Nachdem das geradezu katastrophale Ende der zweiten Staffel mit wirr hinzugedichteten Plots und schlechten Entscheidungen für sehr viel Unmut unter den Fans gesorgt hatte, schaffen die neuen Episoden, sich wieder näher an der Vorlage zu bewegen.
Zu den großen Pluspunkten gehören besonders die ruhigen Momente zwischen Geralt, Ciri, Yennefer und auch Rittersporn. Negativ fällt der Fokus auf Action auf, die nicht immer ihr eigenes Niveau halten kann. Erzählerisch waren wir aber positiv überrascht von der Staffel, auch wenn sie nicht ganz an die erste herankommt.
- Wertung: 3,5/5 Sterne
- Zu streamen bei: Netflix
- Verfügbare Staffeln: 3
- Anzahl der Folgen: 24 (8 in Staffel 3)
- Start von Staffel 3 in Deutschland: 29. Juni 2023
- Erstausstrahlung der letzten Folge: 28. Juli 2023
- Showrunner: Lauren Schmidt Hissrich
Und so geht es voraussichtlich in Staffel 4 von The Witcher weiter: Alle neuen Infos zur Fortsetzung haben wir im folgenden Lesetipp gesammelt.
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