JBL Bar 1300 im Test - Breit, stark und vielseitig
JBL rüstet auf. Das neue Soundbar-Flaggschiff BAR 1300 kommt wieder mit abnehmbaren Satelliten, ist aber breiter geworden und gebietet nun über 11.1.4 Kanäle mit insgesamt 1170 Watt Ausgangsleistung. Da ist fulminanter 3D-Sound vorprogrammiert.

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- Messlabor JBL Bar 1300
Es hat einige Zeit gedauert, bis JBL das erste 3D-fähige Soundbar-System in sein Programm aufgenommen hat. Erst vor gut drei Jahren haben die Amerikaner das aufstrebende Marktsegment mit der Bar 9.1 besetzt, davor hatte man lange Zeit an klassischen Soundbars mit 5.1-Kanalkonfiguration festgehalten...
Es hat einige Zeit gedauert, bis JBL das erste 3D-fähige Soundbar-System in sein Programm aufgenommen hat. Erst vor gut drei Jahren haben die Amerikaner das aufstrebende Marktsegment mit der Bar 9.1 besetzt, davor hatte man lange Zeit an klassischen Soundbars mit 5.1-Kanalkonfiguration festgehalten.
JBL Bar 1300: Ein raffiniertes Konzept
Bei diesem System, das mit vollem Namen „Bar 9.1 True Wireless Surround with Dolby Atmos“ heißt, griff JBL auf ein raffiniertes Konzept zurück: Es verfügte über akkubetriebene Satelliten, die man von der Haupteinheit abkoppeln und als Rücklautsprecher nutzen konnte.
Ganz neu war diese Idee allerdings nicht. Philips hatte bei der Soundbar B5 schon früh damit experimentiert und ließ sie jetzt auch wieder in das aktuelle Flaggschiff Fidelio B97 einfließen.
JBL hat den Ansatz dann vor etwa fünf Jahren bei der Bar 5.1 adaptiert und setzt ihn nun als Alleinstellungsmerkmal exklusiv bei den 3D-fähigen Soundbar-Systemen um.
Davon gibt es aktuell drei Stück – das Sortiment wurde also deutlich ausgebaut und beginnt bei der BAR 800 mit 5.1.2-Konfiguration. Darüber steht die BAR 1000 mit 7.1.4-Konfiguration und schließlich das Topmodell BAR 1300 mit 11.1.4-Kanälen, das wir uns im Folgenden näher anschauen.

JBL Bar 1300: Sehr breit aber trotzdem dezent
Wie es sich für ein Topmodell gehört, beeindruckt die BAR 1300 allein schon mit ihrer schieren Größe. Bei einer Gesamtbreite von knapp 1,40 m liegt sie in der Größenordnung von 65-Zoll-Fernsehern.
Koppelt man die Satelliten ab, bleibt eine ziemlich genau ein Meter breite Haupteinheit übrig, was ungefähr den Abmessungen eines 48-Zoll-TVs entspricht. Mit einer Höhe von nur 6 cm und einer Tiefe von knapp 14 cm wirkt die Soundbar trotzdem insgesamt eher dezent. Das schlichte, ganz in Anthrazit gehaltene Gehäuse mit sanft abgerundeten Ecken trägt seinen Teil zu diesem unauffälligen Eindruck bei.
JBL Bar 1300: 10 Zoll Subwoofer mit ordentlich Power
Nicht ganz so unauffällig ist allerdings der gut 10 kg schwere und 300 Watt starke Subwoofer, der den neuen BAR-Modellen zur Seite steht. Dank der kabellosen Funkverbindung zur Soundbar kann man ihn aber flexibel platzieren, sodass sich sicherlich irgendwo ein Plätzchen im Wohnzimmer findet, wo er nicht so auffällt.
Dabei kann man sich in Europa sogar noch glücklich schätzen. Für den US-amerikanischen Heimatmarkt hat JBL die BAR 1300 mit einem noch größeren 12-Zoll-Subwoofer aufgelegt, da die dort vorherrschende Leichtbauweise mehr Bass schluckt.

Die JBL Bar 1300 ist ein wahres Multitalent
Und es gibt einen weiteren Unterschied: In der US-Version liest die Soundbar über die rückseitige USB-A-Buchse auch Musikdaten von angeschlossenen Massenspeichern aus. Hierzulande dient der USB-Anschluss nur zur Wartung.

Das sollte sich allerdings verschmerzen lassen, weil man der BAR 1300 sowohl über Bluetooth als auch über WLAN via Airplay, Chromecast oder Alexa MRM problemlos Musik vom Smartphone aus zuspielen kann. Das ist sowieso viel praktischer. Die entsprechenden Sprachassistenten von Apple, Google und Amazon unterstützt sie ebenfalls.
Der Haupteinsatzweck des Soundbar-Systems wird aber nicht unbedingt das Musikhören sein, obwohl es sich dabei erstaunlich gut schlägt. Mit angedockten Satelliten hat es eine respektable Basisbreite zu bieten, und auch die klangliche Abstimmung ist JBL wie üblich sehr gut gelungen.
Abgedockt lassen sich die beiden Satelliten, die autark bis zu zehn Stunden laufen, als eigenständige Bluetoothboxen nutzen und sogar zu einem Stereopaar koppeln.

JBL Bar 1300: Fetter Sound aus 21 Lautsprechern
Eigentliches Metier der BAR 1300 ist aber die Wiedergabe von TV- und Filmton in kanalbasierten Surround- und objektbasierten 3D-Tonformaten. Dafür stehen alleine in der Haupteinheit sechs ovale, 6,0 × 4,9 cm große Tiefmitteltöner bereit, die von JBL wegen der speziellen Form, die an eine Rennbahn erinnert, auch als „Racetrack-Treiber“ bezeichnet werden.
Flankiert werden sie von fünf 20-mm-Hochtönern, die sich um eine differenzierte Richtungsabbildung kümmern, und vier weiteren, klassisch rund geformten, nach oben ausgerichteten 7-cm-Breitbändern für die bei 3D-Wiedergabe essentiellen Höheneffekte.
Dazu steuern die beiden Satelliten jeweils noch einen weiteren Racetrack-Treiber, einen Hochtöner und einen Breitbänder für Höheneffekte bei, die durch zusätzliche Passivmembranen unterstützt werden.
Für das doch recht kompakte Gehäuse ist das ziemlich beeindruckend und ergibt zusammen mit dem Subwoofer ein Mehrkanalsystem in 11.1.4-Konfiguration und einer stattlichen Gesamtleistung von 1170 Watt.

JBL Bar 1300: Das Topmodell hat ein kleines Manko
Die Grenzen der Physik kann aber auch JBL nicht ganz aushebeln. Die Soundbar steht bei höheren Pegeln durchaus unter Stress und produziert auf breiter Front deutlich messbare Verzerrungen. Der nach strengen HiFi-Maßstäben berechnete Maximalpegel liegt daher nur bei 84 dB.
Den Subwoofer kann dagegen fast nichts umhauen – und das ist viel entscheidender für einen kinotauglichen Höreindruck. Die BAR 1300 kann man daher weit über diese 84 dB ausfahren, die leicht erhöhten Verzerrungen im Mittelton lassen sich dabei problemlos verschmerzen. Das zeigte sich dann sehr eindrucksvoll im Hörtest

Die JBL Bar 1300 liefert 3D-Sound vom feinsten
Wenn es um fulminante 3D-Kulissen ging, kam man letztes Jahr an einem Film kaum vorbei: Nach 26 Jahren legte Tom Cruise mit „Top Gun: Maverick“ ein Comeback hin, das man der versierten Wiederaufarbeitungsmaschinerie von Hollywood so nicht zugetraut hätte.
Klar, auch die Fortsetzung ist in erster Linie ein Werbefilm für die US-amerikanische Luftwaffe mit eher seichter Handlung, aber vor allem die Flugszenen, für die sich die Schauspieler teilweise in echte Cockpits zwangen, sind nicht nur bildlich absolut spektakulär.
Auch klanglich geht es dabei voll zur Sache, und zwar aus allen Richtungen. Die automatische Einmessfunktion richtete die Klangkulisse noch kurz zurecht, und dann ging es auch schon los – und wie! Das war 3D-Sound vom Feinsten, mit präzise platzierten Effekten und gewohnt sattem Tiefbassfundament, der die atemberaubenden Flugmanöver noch fulminanter wirken ließ, als sie eh schon waren.

Fazit
JBL weiß einfach, was wichtig ist: fetter Sound und kinderleichte Bedienung.
Das 3D-System passt sich mit seiner unkomplizierten Einmessautomatik an die räumlichen Gegebenheiten an und punktet dann mit einer guten räumlichen Abbildung und sattem Bass.
Die Bastelei mit den abkoppelbaren Satelliten muss man aber mögen. Die Idee ist dennoch clever: Mehr Basisbreite für Stereo und dedizierte Rücklautsprecher für Mehrkanal.