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Messsucherkamera

Bildqualität & Fazit

Autor: Annette Kniffler • 7.3.2017 • ca. 1:35 Min

Inhalt
  1. Leica M10 im Test
  2. Bildqualität & Fazit

Bildqualität  Zunächst einmal waren wir angesichts der JPEG-Testbilder – vorsichtig ausgedrückt – etwas überrascht: DL-Werte, die durchgehend unter 700 (DL-HC) bzw. 800 LP/BH (DL-LC) liegen? Kann das sein? Es folgten Nachmessungen, Fokusreihen. Am Ende stand fest: Ursache sind Schw...

Bildqualität 

Zunächst einmal waren wir angesichts der JPEG-Testbilder – vorsichtig ausgedrückt – etwas überrascht: DL-Werte, die durchgehend unter 700 (DL-HC) bzw. 800 LP/BH (DL-LC) liegen? Kann das sein? Es folgten Nachmessungen, Fokusreihen. Am Ende stand fest: Ursache sind Schwächen des Objektivs und die kamerainterne JPEG-Signalverarbeitung, die zu deutlichen Texturverlusten führt und die Feinzeichnung begrenzt. 

Die Rohdaten sehen knackig scharf aus, genau so detailreich und brillant, wie wir es von einer 24-Megapixel-Vollformatkamera im Allgemeinen und von einer Leica im Speziellen erwarten. Ab ISO 800 kommt ein leichtes Luminanzrauschen ins Bild; doch störend wird der Visual Noise erst oberhalb von ISO 1600. Artefakte sind mit bloßem Auge kaum auszumachen. Und die gute Dynamik lässt reichlich Spielraum, um bei der Nachbearbeitung mehr Zeichnung aus Schattenbereichen herauszuholen. Allerdings legt sie gegenüber dem Vorgängermodell auch mit ihren RAWs allenfalls moderat zu.​

Leica M10
Die M10 hat einen neuen 24-Megapixel-Vollformatsensor, eine schnellere Serienfunktion, Live-View und ein integriertes WLAN-Modul. USB-Anschluss, Sensorreinigung und Bildstabilisator fehlen.
© Leica

Fazit 

Mit dem RAW-Format liefert die M10 die hervorragende Bildqualität, die wir von einer 6500 Euro teuren Kamera erwarten, mit JPEG nicht. Dass sie weiterhin auf die Videofunktion verzichtet, dürfte für viele Leica-M-Anhänger unproblematisch sein. Eine elektronische Fokushilfe im Sucher wäre aber ein echter Mehrwert. Doch klar ist auch: Diese Kamera soll ganz gewiss nicht mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen, sie soll mehr sein als nur Mittel zum Zweck. Es geht um das gute Gefühl, eine Leica M in Händen zu halten, und das Fotografieren um des Fotografierens willen.​

Kommentar der Test-Autorin

Ihre Anhänger loben an Leica-M-Kameras gerne, dass sie sich auf das „Wesentliche“ konzentrieren. Das klingt vernünftig. Auch ich habe mich schon über das eine oder andere unübersichtliche, verschachtelte, von Unnötigem verstopfte Kameramenü geärgert.

Aber ich will ehrlich sein: Der Autofokus gehört für mich heutzutage zum „Wesentlichen“. Einfach, weil es mit ihm schneller geht; weil ich mit ihm flexibler auf alle sich bietenden Gelegen­heiten reagieren kann. Sicher muss man nicht jeden Trend mittragen. Aber warum auf wirklich nützliche, längst ausgereifte Funktionen verzichten?

Für mich hat Leicas AF-fähiges SL-System deshalb das größere Potenzial. Und wenn es eine M sein soll, dann doch lieber gleich die Leica M Monochrom, mit der ich einzigartige Schwarz-Weiß-Bilder von noch weitaus höherer Qualität machen kann.

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