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Canon EOS M6 im Test

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Eine Nummer rauf, Preis und Ausstattung moderat runter. Gegenüber der EOS M5 hat Canon bei der M6 auf den Sucher verzichtet, aber ansonsten viele technische Finessen aus dem Topmodell übernommen.

Autoren: Reinhard Merz und Erich Baier • 7.6.2017 • ca. 3:25 Min

Canon EOS M6
Das Innenleben der Canon EOS M6 – 24-Megapixel-Sensor mit Doppelpixel-Struktur und Digic-7- Prozessor – stammt von der M5. Beim Display hat Canon abgespeckt, der Sucher fehlt ganz, aber auch der Preis sinkt um 300 Euro.
© Canon

Ein aktueller 24-Megapixel-Sensor mit Doppelpixel-Struktur im APSC- Format plus Digic-7-Prozessor: Die EOS M6 teilt die für die Bildqualität entscheidenden Bauteile mit der höher positionierten M5 und den SLR-Kameras EOS 77D und 800D. Allerdings verzichtet die M6 auf den Sucher und kostet mit 800...

Pro

  • kompakt
  • liegt gut in der Hand

Contra

  • kein Sucher
  • kein Schnellwahlrad

Fazit

ColorFoto Testurteil: 56 Punkte (4 Punkte über den Durchschnitt) - Kauftipp Reisekamera

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Ein aktueller 24-Megapixel-Sensor mit Doppelpixel-Struktur im APSC- Format plus Digic-7-Prozessor: Die EOS M6 teilt die für die Bildqualität entscheidenden Bauteile mit der höher positionierten M5 und den SLR-Kameras EOS 77D und 800D. Allerdings verzichtet die M6 auf den Sucher und kostet mit 800 Euro immerhin 300 Euro weniger als die M5.​

Gehäuse und Ausstattung 

Ohne Sucher konnte die M6 tatsächlich noch ein paar Millimeter und fast 50 Gramm Gewicht gegenüber der M5 einsparen. Anordnung und Gestaltung der Bedienelemente an der Kamerarückseite sind bei beiden Kameras gleich, an der Kameraoberseite dagegen etwas unterschiedlich. Um den Auslöser herum ist ein drehbarer Ring für unterschiedliche Einstellungen angebracht,​ dahinter ein Einstellrad zur Belichtungskorrektur. Unter diesem befindet sich ein weiteres, in beide Richtungen drehbares Rad für unterschiedliche Einstellungen und neben dem Blitzschuh das Moduswahlrad mit zwölf wählbaren Einstellungen. Das individuell belegbare Schnellwahlrad der M5 fehlt hingegen bei der M6. Alle Einstellräder sind von bester Qualität und rasten satt und kräftig ein.​

Das verwendete Gehäusematerial ist Polycarbonat; die Form ist kompakt und liegt, dank der griffähnlichen Ausbildung an der rechten Kameraseite und der gummiähnlichen Beschichtung, gut in der Hand. Neben WLAN und NFC bringt die M6 Bluetooth mit, was ein stromsparendes Ein- und Ausschalten der Kamera und Auslösen aus der Ferne erlaubt. Komplexere Einstellungen erfordern auch hier WLAN.​

Canon EOS M6
Die Oberseite der Kamera ist aufgeräumt – der Blitzschuh kann entweder einen Aufsteckblitz oder einen Sucher tragen. Beides zusammen geht nicht.
© Canon

Sensor und Autofokus 

Der Dual-Pixel-Sensor mit 24 Megapixeln und der Digic-7-Bildprozessor stammen aus der M5. Die „Dual Pixel“ aus jeweils zwei Fotodioden lassen sich zur Fokussierung per Phasen-Detektion getrennt auslesen und helfen, dass die M6 auch bei per Adapter angeschlossenen EF/EF-S-Objektiven zügig scharfstellt. Mit 0,34 s bei 300/30 Lux ist sie zwar einen Tacken langsamer als die M5 (0,26/0,28 s), dafür punktet sie mit einer flotteren Einschaltverzögerung (1,1 s gegenüber 1,7 s).​

Display und Bedienung 

Der Verzicht auf einen Sucher ist der Hauptunterschied zur M5. Aber auch beim Touch-LCD hat Canon moderat gespart; es ist mit 3,0 Zoll und 367 000 RGB-Pixeln etwas kleiner und niedriger aufgelöst als die 3,2-Zoll-Variante der EOS M5 mit 540 000 Pixeln. Einen Unterschied macht das vor allem bei der Touch-Funktion, die bei der M5 tatsächlich treffsicherer ist. Das Display ist um 180 Grad nach oben und um 45 Grad nach unten klappbar, die Displayhelligkeit über fünf deutlich sichtbare Stufen regelbar.

​Lesetipp: Canon EOS-DSLRs im Test

Wer später einen Sucher nachrüsten möchte, findet zwei Modelle: Angeboten werden für die EOS M6 der Canon EVF-DC1 (Preis Canon Shop 300 Euro) und der Canon EVF-DC2 (Preis Canon Shop 270 Euro). Der kleine Einbaublitz mit LZ 5 bietet Auto- (ETTL II) und manuelles Blitzen sowie drei Einstellungen für die Blitzstärke. Externe Blitzgeräte (wie Canon Speedlite 270EX II oder 430EX III-RT) können angeschlossen werden, wenn kein Sucher auf dem Blitzschuh steckt. Beides gleichzeitig aufzusetzen, ist nicht möglich.​

Das Hauptmenü ist aufgeteilt in zwei Bereiche – Aufnahme und Wiedergabe. Der Menüblock für die Aufnahmeeinstellungen hat vier Untermenüs: Shoots, Setup, CFn, und MYMENU. Der Menü-block für die Wiedergabe bietet Zugriff auf zwei Untermenüs, Setup und Play. Auch bei der M6 hat es Canon geschafft, viele Funktionen sinnvoll auf mechanische Bedienelemente auszulagern. Filmen kann sie wie die M5 in Full HD (1920x1080 Pixel) mit maximal 60 Bildern pro Sekunde. Ein externes Mikrofon wird bei Bedarf per Klinke (3,5mm) angeschlossen.​

Canon EOS M6 Menü
Die verschiedenen Menüpositionen für die Bildwiedergabe werden in Blau angezeigt – hier die Menüposition „Play“ (links oben). Im Menübereich „Shoots“ wird an der unteren Leiste der Weißabgleich für die Aufnahme ausgewählt (rechts oben). Gelb ist die Menüposition für die Einstellung „Setup“. Hier kann u.a. die „Elek.Wasserwage“ aktiviert werden (unten).
© Canon

Bildqualität 

Die M6 liefert vergleichbare Laborwerte ab wie die M5 und kann die Auflösung sogar bis ISO 1600 über 1800 LP/BH halten. Die Unterschiede zur M5 sind insgesamt sehr gering, das gilt auch für Feinzeichnung und Artefakte. Das Leistungsniveau bei Detailzeichnung, Rauschen und Kontrast überzeugt. Wer aber das Maximum aus der M6 herausholen möchte, greift zum RAW-Format.

Fazit 

Mit der Canon EOS M6 gibt es die Technik der M5 jetzt schon für rund 800 Euro. Wer die Kamera als handliches Reisemodell nutzt, wird den Sucher nicht so sehr vermissen. Vielfotografierer sollten dagegen die Mehrinvestition von 300 Euro für eine M5 in Erwägung ziehen. Neben einem guten Sucher gibt es dafür auch ein größeres Display mit deutlich besserer Touch-Funktion. Nachteilig bei beiden Modellen ist das nach wie vor zu geringe Angebot an M-Objektiven, insbesondere fehlen lichtstarke Optiken.

Lesetipp: RAW-Test mit 12 Kameras

Die Canon EOS M6 liefert Auflösungswerte über 1800 LP/BH bis ISO 1600 – das ist für APS-C ein guter Wert. Die Dead-Leaves-Kurven sind angenehm unauffällig – vielleicht könnten die Kurven für hohen und niedrigen Kontrast bei den Eingangsempfindlichkeiten etwas näher beieinanderliegen, aber das ist Jammern auf sehr hohem Niveau. Wirklich vorbildlich ist das Kantenprofil, das Kanten betont, ohne sie unnötig aufzusteilen.

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