Lösungen, Anbieter und Tipps
Große Dateien versenden: So geht’s
Wer große Dateien online verschicken möchte, stößt bei den meisten E-Mail-Anbietern schnell an seine Grenzen. Wir verraten, welche Möglichkeiten es gibt.

Das 4K-UHD-Video von der letzten Familienfeier, hochauflösende Bilder vom Firmenausflug, wichtige Dokumente oder die eigens komponierte Musik: Dateien erreichen heute schnell eine enorme Größe. Wer diese online verschicken möchte, erlebt bei den meisten E-Mail-Anbietern jedoch schnell sein blaues Wunder, denn die Datenmenge von Anhängen ist oft begrenzt. Mehr als 25 Megabyte erlaubt kaum ein Anbieter. Wir verraten, welche Möglichkeiten es gibt.
Große Dateien in die Cloud hochladen
Cloud-Speicher nutzt heutzutage fast jeder. Sie stellen eine hervorragende Möglichkeit dar, die eigenen Daten online zu sichern und erlauben auch das Teilen mit anderen Personen. Apple-User nutzen iCloud, während das Microsoft-Pendant OneDrive bei Windows bereits vorinstalliert ist.
Beide Cloud-Lösungen kommen mit jeweils 5 Gigabyte an kostenlosem Speicherplatz daher, die sich über einen kostenpflichtigen Plan zudem noch deutlich erweitern lassen. Zwei Gigabyte an Speicherplatz stehen Ihnen im kostenlos Basic-Modell des US-Anbieters Dropbox zur Verfügung.
Den größten kostenlosen Speicherplatz bietet Google Drive, die Cloudspeicher-Lösung des Suchmaschinengiganten. Hier stehen Ihnen ganze 15 Gigabyte zur Verfügung, der allerdings mit dem Gmail-Postfach geteilt wird.

Die Funktionsweise sämtlicher Cloud-Dienste ist dabei dieselbe: Hier laden Sie die gewünschten Dateien hoch, die dann ganz einfach per Link mit anderen Personen geteilt werden können. Tipp: Auch einige Webmail-Anbieter wie beispielsweise GMX und WEB.DE bieten mittlerweile einen Cloud-Speicher an.
Filehoster/Upload-Services nutzen
Filehoster oder Upload-Services sind eine weitere Option, wie Sie große Dateien schnell zum gewünschten Empfänger bekommen. Der bekannteste Vertreter ist vermutlich WeTransfer. Er bietet den Vorteil, dass Sie Dateien auch ganz ohne Anmeldung verschicken können.
Diese sind auf eine Größe von maximal 2 Gigabyte beschränkt und werden direkt per E-Mail an die gewünschten Empfänger verschickt. Sieben Tage lang bleiben die Dateien dabei abrufbar, bevor sie automatisch vom Server gelöscht werden.
Ganz ähnlich funktioniert HiDrive Share, deren Server in Deutschland von Strato gehostet werden. Hier können Sie, ganz ohne Anmeldung, bis zu 2 GB an Daten teilen. Diese werden auf den Servern DSGVO-konform gespeichert.
Deutlich größere Dateien lassen sich bei SwissTransfer hochladen. Bis zu 50 GByte an Daten lassen sich auf einmal hochladen, zudem punktet der Anbieter mit einem zusätzlichen Maß an Datenschutz, denn die Server stehen in der Schweiz und lassen sich mit einem zusätzlichen Passwort versehen. Das Teilen erfolgt ebenfalls simpel per E-Mail oder über einen Link, der sich einfach im Browser erstellen lässt.
Eine interessante Alternative hört auf den Namen sendanywhere. Sie steht nicht nur im Browser, sondern wahlweise auch als App für Mac, Windows, Android oder iOS zum Download bereit. Dateien lassen sich codiert teilen: Nur Empfänger, die über den 6-stelligen Zahlen- oder einen QR-Code verfügen, erhalten Zugriff auf die Dateien. Diese sind allerdings nur zehn Minuten lang verfügbar.
Weiterer Vorteil: Über die App oder das Browser-Plugin können Sie unbegrenzte Datenmengen hochladen und verschicken – im Browser liegt die Beschränkung bei 1 GB.
Mit einem NAS zur eigenen Cloud
Wenn Sie hingegen wissen, dass Sie öfters große Dateien online verschicken werden, dann kann sich der Kauf eines sogenannten NAS lohnen. Die Abkürzung steht für „Network Attached Storage“ und bezeichnet eine Netzwerkspeicher-Lösung, mit der Sie ihren eigenen Cloud-Speicher anlegen.
Die meisten NAS-Geräte bieten die Möglichkeit, Dateien freizugeben, ganze Ordner und Verzeichnisse zu teilen oder berechtigten Personen Zugang zu sämtlichen darauf hinterlegten Inhalten zu gewähren.
Den Speicherplatz eines NAS-Servers bestimmen Sie selbst, denn die Geräte müssen selbst mit Festplatten bestückt werden. Ein wenig technisches Knowhow ist also von Nöten.
Wichtig: Bei Ihrem eigenen Netzwerkspeicher sind auch Sie allein für die Sicherheit verantwortlich. Dabei gilt es beispielsweise, nicht nur den NAS, sondern auch den eigenen Router stets mithilfe von Firmware- und Sicherheitsupdates aktuell zu halten und diese zusätzlich durch starke Kennwörter oder eine Zwei-Faktor-Authentifizierung zu schützen.