Digitale Drucktechnik Fotoalben
Internet-Dienstleister bieten fertige Fotoalben als Alternative zu Abzügen an. Martin Biebel erläutert die Herstellung solcher Alben.

- Digitale Drucktechnik Fotoalben
- Xerox iGen3
- Kodak Nexpress 2100 plus
- HP Indigo Ultrastream 2000
Wer seine Prints über das Internet bestellt, erhält Ausdrucke auf "traditionellem" Fotopapier. Die digitalen Bilddaten werden auf Papier ausbelichtet, das für die Belichtung optimiert ist und anschließend ganz konventionell entwickelt und fixiert. Trotz mancher Modifikation ist es immer noch der...
Wer seine Prints über das Internet bestellt, erhält Ausdrucke auf "traditionellem" Fotopapier. Die digitalen Bilddaten werden auf Papier ausbelichtet, das für die Belichtung optimiert ist und anschließend ganz konventionell entwickelt und fixiert. Trotz mancher Modifikation ist es immer noch der bewährte chemische Prozess. Das Ergebnis sind brillante und vergleichsweise lichtechte Fotos.
Bei Alben kommen digitale Druckverfahren zum Einsatz. In Deutschland setzen die Dienstleister auf Maschinen von HP, Kodak und Xerox mit ähnlicher, aber im Detail verschiedener Technik, was die sehr unterschiedlichen Ergebnisse in unserem Test auf Seite 50 erklärt. Die meisten Maschinen gibt es in verschiedenen Ausführungen, unsere Erläuterungen konzentrieren sich auf die bei unserem Test genutzte Variante.
Die DruckvorbereitungDer Onlineservice, zu dem die Bilder für das Album versandt wurden, erfasst den Album-Auftrag, generiert aus den Auftragsdaten einen Balkencode, verpackt die Datei in ein Zip und schickt das Datenpaket aus Bildern und Layout via FTP-Datenprotokoll an den Server des Druckers, der meist ganz woanders steht. Dort geht es vollautomatisch weiter: Das korrekte Ausgabeprofil wird ermittelt, die Zip-Datei entpackt und in ein PDF-Dokument umgerechnet, das gleich das rechte Format für die anschließende Fadenheftung berücksichtigt. Bis zu ein Gigabyte kann so eine Datei groß sein; die meisten Fotobücher haben in der Praxis 250 Megabyte. Die Druckmaschine holt sich noch über den Barcode die Arbeitsanweisungen und beginnt direkt zu drucken. Es gibt keine, genau für diesen Auftrag erstellte teure Druckplatten mehr. Daher der Name Direktdruck.
Der digitale Direktdruck war die Revolution in der Druckindustrie im vergangenen Jahrzehnt. Erst mit ihm wurde es möglich, statt einer Riesenauflage Einzelaufträge und Kleinserien zu realisieren. Dabei ist es den Maschinen ziemlich egal, ob sie jetzt ein Buch, anschließend Türschilder und kurz darauf ein Fotoalbum drucken. Der Albumdruck funktioniert schon seit fast drei Jahren. Der Markt wächst, aber reich werden die Drucker noch nicht damit. Bei der Digital-print-group in Erlangen, die das Pixopolis-Album produziert, schätzt man dieses Jahr einen Gesamtmarkt in Deutschland von 1 Million Alben. Klingt viel - für einen Drucker, der mit seiner Direktdruckmaschine zwischen 1000 und 2000 A3-Seiten in der Stunde drucken kann, ist das aber nur ein Klacks. Probleme sieht man derzeit vor allem bei der Eingabe. Viele Leute kommen mit der Gestaltungs-Software und dem Upload noch nicht klar. Das Werkzeug zur Erstellung einer eigenen Album-Software für Internet-Imaging-Anbieter gibt es bei Agfa als Vorlage fertig zu kaufen. Die Basissoftware wird dann für den Anbieter personalisiert. Je nach Ausbaustufe kosten digitale Druckmaschinen, die Alben drucken können, zwischen 320 000 und 400 000 Euro. Die Preise sind immer ähnlich, egal bei welchem der drei konkurrierenden Digital-Druckmaschinen-Hersteller man kauft.

