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Fotokalender: Whitewall-Papiersorten im Vergleich

10.12.2019 von Joachim Sauer

Drei Whitewall-Fotokalender mit unterschiedlichen Papieren. Lohnt der Umstieg vom günstigen Standardpapier auf ein teures Struktur- oder Naturpapier? Lesen Sie unseren Vergleichstest hierzu.

ca. 4:40 Min
Vergleich
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Fotokalender: Whitewall-Papiersorten im Test
Fotokalender: Whitewall-Papiersorten im Vergleich
© Joachim Sauer

Der Wandkalender mit eigenen, über das Jahr gesammelten Fotomotiven ist immer noch eines der beliebtesten Geschenke. Entsprechend herrscht bei den Fotodienstleistern zum Jahresende Hochkonjunktur. 

Whitewall hat sich als Spezialist für große Druckformate etabliert und bietet entsprechend auch Fotokalender in gleich zwölf verschiedenen Formaten bis zur XXL-Größe von 65 x 46 Zentimetern an. Diesen Kalender druckt Whitewall auf Fineart-Papier. 

Für die übrigen Formate gibt es die Wahl zwischen vier Papieren. Neben dem klassischen und günstigsten Format Premium Seidenmatt haben wir zwei weitere A4-Kalender auf Struktur- und Naturpapier bestellt. 

Ordern kann man mit Hilfe der Whitewall-Software oder so, wie wir es gemacht haben: mittels Browser, wobei sowohl die Produktauswahl als auch die Gestaltung einfach, aber nicht gänzlich frei von Irritationen ist. 

So kann man beim Hochladen der Bilder keinen kompletten Ordner auswählen, aber immerhin alle Fotos, die in einem Ordner versammelt sind. Bilder im Tiff-Format und mit mehr als 50 Megabyte nimmt Whitewall nicht entgegen. 

Fotokalender: Whitewall-Papiersorten im Test - Screenshot
Whitewall bietet nur die wichtigsten Bearbeitungsfunktionen für Bilder. Ganz offensichtlich rechnet man hier mit bereits bearbeiteten Fotos.
© Joachim Sauer

Dafür warnt die Onlinegestaltung bei schlechter Bildqualität – sogar in zwei verschiedenen Stufen: Ein rotes Ausrufezeichen signalisiert ein deutlich zu kleines Bild, ein gelbes stuft es als zumindest kritisch ein. 

So kann man schnell entscheiden, ob man den Bildrahmen verkleinert, bis die Warnung verschwindet, oder ob man besser gleich ein anderes Foto verwendet. Natürlich steht es auch frei, sich über die Warnung hinwegzusetzen und eine schlechtere Qualität in Kauf zu nehmen.

Übersichtliche Bedienung 

Gut zwanzig Vorlagen helfen bei der Gestaltung. Allerdings: Wer sich für ein Layout entschieden hat, kann diesen Grundentwurf nicht mehr verändern. Lediglich Papierart und Spiralfarbe sowie die Größe, aber nicht Farbe des Papiers lassen sich noch ändern. 

Wer mehr umgestalten will, muss wieder ganz von vorn anfangen beziehungsweise den Kalender von Hand bearbeiten. Je nach Vorlage gibt es ein bis zwei Bildfelder auf dem Kalenderblatt. Will man mehr Fotos einbinden, kann man mit der Taskleiste auf der rechten Seite schnell ein weiteres Bildfeld hinzufügen.

In der Grundeinstellung dockt Whitewall die Fotos automatisch an einer virtuellen Hilfslinie an. Das Einrasten kann man abschalten, doch leider ein Raster nicht zuschalten. Dafür darf man sich den Beschnittbereich anzeigen lassen, was bei formatfüllender Bildgestaltung sinnvoll ist.

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Nahezu selbsterklärend ist die Bedienleiste, die sich unter den hinzugefügten Aufnahmen öffnet. Echte Bildbearbeitung gibt es hier nicht, doch man kann das Bild kleiner und größer ziehen, den Bildbereich auf das Maximum vergrößern, die Aufnahme spiegeln sowie einen von zwölf Bildeffekten auswählen. 

Die Taskleiste bietet alle wichtigen Funktionen und auch gleich passende, kurze Hilfsanweisungen. Hier gibt es auch die Option, einen runden Bildausschnitt sowie Text festzulegen oder Bilder überlappend anzuordnen. 

Auch das Kalendarium lässt sich hier mit verschiedenen Farben für Datum, Jahr, Tages- und Monatsnamen individualisieren. Eine andere Schrift steht leider nicht zur Wahl.

Immer anmelden 

Wer sich so weit vorgearbeitet hat, sollte allerdings tunlichst darauf achten, den Entwurf in dem bereits angelegten Whitewall-Account zu speichern. Merkwürdigerweise lässt sich der Kalender auch ohne Anmeldung im Account speichern. 

In der Meinung, bereits eingeloggt zu sein, haben wir das Fenster geschlossen. Doch ohne Anmeldung ist der Kalender anschließend nicht mehr aufrufbar. Eine Warnung, wenn man noch nicht angemeldet ist, wäre deshalb hier dringend nötig. 

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Zudem wäre es wünschenswert, dass man einen bereits erstellten Kalender erneut öffnen, bearbeiten und unter anderem Namen speichern kann, um auf diese Weise Varianten zu erstellen. 

Obwohl der Kauf auf Rechnung auf der Startseite angepriesen wird, konnten wir diese kundenfreundlichste Bezahlvariante nicht im Warenkorb finden. 

Whitewall lieferte die drei Kalender innerhalb von vier Tagen ordentlich mit Schutzfolie auf einem Karton aufgespannt und in einem stabilen Karton verpackt.

Seidenmatt liegt vorn

Interessant sind die unterschiedlichen Papiervarianten, die bei den Testern auf den ersten Blick sehr unterschiedlich gut ankamen, was teils – aber eben nur teils – Geschmacksache ist. Sehr überzeugend wirkt die günstigste Variante „Premium Seidenmatt“. 

Seidenmatt-Papier

Auf dem von uns gewählten schwarzen Hintergrund kommen die Bilder sehr gut und im Vergleich mit den beiden teureren Versionen eindeutig am ausgewogensten heraus. Die Druckqualität ist untadelig, egal ob man schwarzweiße oder kräftig bunte Bilder hat. 

Auch die Farben sind ausgeglichen und sehr dicht am Original. Details werden sauber gedruckt, sodass ein sehr hoher Schärfeeindruck und viel Plastizität entstehen. Selbst das vergleichsweise niedrig auflösende Foto aus dem Smartphone kann noch mit einer guten Schärfe überzeugen. 

Fotokalender: Whitewall-Papiersorten im Test - Seidenmatt
Das Seidenmatt-Papier überzeugt mit der besten Bildschärfe, hat aber immer noch einen leichten Glanz, der störende Reflexe verursacht. Auch die Details wie kleine Wassertropfen auf der Flasche sind beim günstigsten Kalender auf Seidenmatt-Papier noch klar zu erkennen. Die Farben stimmen sehr exakt.
© Joachim Sauer

Naturpapier

Doch der Eindruck ist für zwei der vier Tester schon zu „clean“. Entsprechend attraktiver fanden genau diese beiden das Naturpapier, auch wenn darauf der schwarze Hintergrund nicht mehr sattschwarz ist. Beim genauen Betrachten wirken hier allerdings aufgrund der Struktur vor allem die Hautpartien etwas merkwürdig. 

Die Schärfe ist nicht nur im Vergleich zum seidenmatten Kalender deutlich reduziert. Auch die Farben wirken weniger ausgewogen und bekommen einen leicht rötlichen Einschlag. 

Dafür überzeugt dieser Kalender aus größerer Entfernung mit der matteren Oberfläche. So wirkt das Naturpapier an der Wand auf Distanz etwas hochwertiger, auch wenn die Druckqualität im Detail nicht wirklich perfekt ist.

Fotokalender: Whitewall-Papiersorten im Test - Naturpapier
Auf Naturpapier wirkt der schwarze Rand schon leicht grau, auch wenn das mit etwas Abstand betrachtet und bei den kräftigen Farbbildern weniger auffällt, als beim Schwarzweißbild, das dadurch insgesamt etwas matt wirkt und damit im Vergleich die geringste Brillanz mitbringt.
© Joachim Sauer

Strukturpapier

Beim Strukturpapier haben wir auf den schwarzen Hintergrund verzichtet, denn dieses Papier ist leicht gelblich. Damit wirkt der Kalender sehr elegant, doch alle Aufnahmen bekommen darauf einen leichten Sepia-Eindruck. Je nach Thema kann das gut aussehen, aber weitere Effekte sollte man bei diesem Papier wohl eher nicht anwenden. 

Entsprechend fällt hier die Farbwiedergabe alles andere als exakt aus, wirkt dafür aber durchaus harmonisch; die Farbabstimmung stimmt also prinzipiell. Die Bildschärfe ist etwas knackiger als beim Naturpapier, aber deutlich niedriger als im Kalender auf dem Seidenmatt-Papier.

Fotokalender: Whitewall-Papiersorten im Test - Strukturpapier
Das Strukturpapier mit seiner leicht gelblichen Färbung passt besonders gut zu Schwarzweißbildern und zeigt einen leichten Sepia-Ton. Bei Hauttönen verursacht das leicht gelbliche Papier eine leichte Verfälschung, und auch die Hemdfarbe neigt etwas zu stark ins Dunkle mit leichter Lila-Verfärbung.
© Joachim Sauer

Fazit

Ganz ohne Haken und Ösen ist der Service von Whitewall nicht: Hierzu gehört die fehlende Warnung beim Speichern, wenn man die Anmeldung vergessen hat. 

Die Gestaltungsoptionen sind leicht zu verstehen, was auch an den eingeschränkten Optionen liegt. Wer auf maximale Bildqualität Wert legt, sollte den günstigsten Kalender wählen.

Diese seidenmatte Variante hat die beste Bildschärfe und Farbtreue. Sobald die Kalender an der Wand hängen, spielen die teureren Varianten aber durchaus ihre Stärke aus. 

Das mattere und dickere Papier wirkt aus der Entfernung hochwertiger, die leichten Farbverfälschungen und die geringere Schärfe verlieren an Bedeutung. 

Am Ende geht der günstigste Kalender als Sieger aus dem Test hervor, aber das Strukturpapier bekommt den „Kauftipp Wandschmuck“, da es als Produkt attraktiver wirkt.

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