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Testbericht

Canon Powershot S110 HS im Test: Digicam für die Hemdtasche

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Kleines Gehäuse, großer Sensor: Mit der Powershot S110 präsentiert Canon ein Hemdtaschenmodell für anspruchsvolle Amateure.

Autoren: Reinhard Merz und Erich Baier • 21.12.2012 • ca. 3:05 Min

Canon Powershot S110 HS
Canon Powershot S110 HS
© Canon
Inhalt
  1. Canon Powershot S110 HS im Test: Digicam für die Hemdtasche
  2. Datenblatt

99 x 61 x 27 mm klein kommt unsere Canon Powershot S110 HS in vornehmem Schwarz und sehr zurückgenommenem, schlichtem Design daher - Adel verpflichtet. Nimmt man sie in die Hand, wundert man sich zuerst über das relativ hohe Gewicht von beinahe 200 Gramm; ungewöhnlich viel für einen solchen Zwer...

Pro

  • großer Sensor mit guter Bildqualität
  • trotzdem sehr kompakte Bauweise
  • manuelle Einstellmöglichkeiten
  • akzeptables Rauschverhalten bis ISO 1600

Contra

  • schwache Lichtstärke im Tele
  • deutliche Verzeichnung im Weitwinkel
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99 x 61 x 27 mm klein kommt unsere Canon Powershot S110 HS in vornehmem Schwarz und sehr zurückgenommenem, schlichtem Design daher - Adel verpflichtet. Nimmt man sie in die Hand, wundert man sich zuerst über das relativ hohe Gewicht von beinahe 200 Gramm; ungewöhnlich viel für einen solchen Zwerg.

Wertig und nobel

Doch die ungewohnte Relation von Größe und Gewicht ist keinesfalls unangenehm, wirkt wertig und nobel. Allerdings hat das vornehme Design auch seinen Preis - nicht in Form eines UVP von knapp unter 500 Euro, sondern auch in Sachen Bedienfreundlichkeit: Die gesamte Kameraoberfläche ist zwar leicht angeraut, sonst sind aber keinerlei Rutschbremsen angebracht. Von sicherem Halt kann so kaum die Rede sein.

Canon
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Die Ein-Aus-Taste sitzt hebt sich von der Kameraoberfläche nicht hat und hat nur 4 mm Durchmesser. Das ist ein guter Schutz gegen versehentliches Einschalten in der Tasche. Das kleine Haupteinstellrad an der Kameraoberseite hat einen Durchmesser von 15 mm und lässt sich dank einer deutlichen Rändel-Struktur gut einstellen. Die Tasten und deren Kennzeichnungen sind etwas klein, das ließ sich bei der sehr kompakten Bauweise wohl kaum vermeiden.

Im Hauptmenü und Funktionen-Set werden die Grundeinstellungen definiert. Verschiedene mechanische Bedienelemente ermöglichen eine Aufsplittung der Parameter und Zugriffsmöglichkeiten. Etwa über den großen Steuerring, der das Objektiv umschließt. Dieser Ring rastet sehr exakt und ist in beide Richtungen frei drehbar. Hierhin können Funktionen ausgelagert werden, auf die schnell zugegriffen werden soll.

Und damit nicht genug. Auch eine weitere, separate Ringtaste kann mit Funktionen belegt werden, die man auf einen Tastendruck kontrollieren oder ändern möchte.

Farbneutral und knackscharf

Der 3-Zoll-Touchscreen hat eine Auflösung von 153.700 RGB Pixeln und überzeugt: Motive werden farbneutral und knackscharf wiedergegeben, Symbole und Text sind gut erkennbar. Die Touchscreen-Funktion kann im Hauptmenü aktiviert oder deaktiviert werden.

Auch wenn diese Funktion deaktiviert ist, kann der gewünschte Fokusbereich per Touch am Display gewählt werden. Auf diesen Punkt fokusiert die Kamera, die Auslösung erfolgt durch die Auslösetaste. Die Auswahl des Fokusbereichs geht auf diese Art natürlich wesentlich schneller als mit einer Taste.

Canon
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Im Inneren steckt ein vergleichsweise großer Bildsensor im 1/1,7-Zoll-Format sowie ein Zoomobjektiv mit einem Brennweitenbereich von 24 bis 120 mm (KB). Die Anfangslichtstärke von 2,0 ist beachtlich, aber auf dem Markt längst kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Die Lichtstärke von 5,9 bei der langen Brennweite ist dagegen für eine solche Kamera definitiv mau - noch ein Preis der kompakten Bauweise.

Der integrierte Blitz fährt nur nach Tastendruck am Vierwegetaster aus dem Nest und nicht wie bei manch anderer Canon beim Anschalten. Gut so. Auch der Rückweg erfolgt nur über den Vierwegtaster.

Die Kamera ist insgesamt gut verarbeitet und macht einen sehr soliden Eindruck. Da fällt die Abdeckung der Steckanschlüsse leider aus dem Rahmen, hier sitzt nur ein ein schlabbriger Kunststoffdeckel. Die Buchse für das Stativgewinde ist mittig angeordnet.

Für Technikfreaks und Puristen

Neu im Vergleich zum Vorgängermodell S100 ist das WLAN-Modul, das die Kamera mit anderen Geräten verbinden kann. Der Full-HD-Videomodus mit 1920 x 1080 Bildpunkten wird über eine separate Taste gestartet - das geht flott von der Hand.

Für verspielte Geister bietet die PowerShot S110 eine lange Liste von Filtern und Effekten, für Puristen komplett manuelle Einstellungen. Die Bilder können auch im verlustfreien RAW-Format aufgenommen werden.

Bei der Bildqualität erfüllt die Kamera die ob des großen Sensors hohen Erwartungen weitgehend. 1396 LP/BH bei ISO100 und Weitwinkel in der Bildmitte sind in etwa das, was wir von einem 12MP-Sensor erwarten; auch der Abfall nach den Ecken (250 LP/BH bei ISO 100, <100 LP/BH bei höheren Empfindlichkeiten) und mit steigender Empfindlichkeit (>1000 LP/BH bis ISO 1600) passt in dieses Raster.

Positiv zu Buche schlägt vor allem, dass Canon das Rauschen bis zu einer Empfindlichkeit von ISO 800 gut im Griff hat. Auch wenn feine Details dann schnell verloren gehen - was auch die steigenden Kurtosis-Werte belegen -, wirken die Bilder noch lebendig und ausgewogen. Deutlich besser als in der Kompaktklasse üblich jedenfalls.

Fazit

Im Test erweist sich die Canon Powershot S110 HS als kleiner, hübscher Brummer mit gehobener Ausstattung und einem guten Kompromiss zwischen handlicher Größe und erfreulicher Bildqualität.

Canon Powershot S110 HS

Vollbild an/aus
Canon Powershot S110 HS
Canon Powershot S110 HS
HerstellerCanon
Preis480.00 €
Wertung56.5 Punkte
Testverfahren1.6
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