Testbericht
Sony Alpha A99 im Test
Die Alpha A99 ist Sonys neuestes Mitglied der SLT-Familie mit teildurchlässigem Festspiegel und hochauflösendem elektronischen Sucher. Mit üppiger Ausstattung, flexiblem Bedienkonzept und 24-Megapixel-CMOS-Sensor im Vollformat fordert sie ihre etablierten Konkurrenten heraus.
- Sony Alpha A99 im Test
- Datenblatt

Nicht immer wird Fortschritt so unmittelbar greifbar wie bei Sonys neuem Profimodell mit Vollformatsensor: Die SLT-A99 ist wohlproportioniert und deutlich weniger klobig als eine Alpha 850/900. Sie bringt gut 100 Gramm weniger auf die Waage, liegt aber mindestens ebenso gut in der Hand. Dafür sorgen ein ergonomisch geformter Handgriff und Gummibeschichtungen an den richtigen Stellen.
Anders als bei der A77 aber vermisst man ein eingebautes Blitzgerät zum dezenten Aufhellen oder drahtlosen Zünden eines externen Systemblitzgeräts. Die Kamera soll etwa 2.800 Euro kosten, das lichtstarke Standardzoom SAL-2470Z (2,8/24-70 mm) rund 2.000 Euro. Parallel mit der A99 bringt Sony außerdem das 300-mm-Objektiv SAL-300F28G2, ebenfalls mit Anfangsöffnung 1:2,8, für zirka 7.700 Euro auf den Markt.

Sony verspricht Langlebigkeit
Bei Sonys SLT-Kameras ist der Spiegel im Gehäuse starr eingebaut und teiltransparent. Er lässt permanent Licht in Richtung Bildsensor passieren und lenkt nur etwa ein Drittel da von auf die Phasen-AF-Module um. So kann der Sensor ständig ein Signal für das Live-View erzeugen, während zugleich der Phasen-AF aktiv bleibt.

Live-View ist bei den SLT-Modellen wahlweise am Monitor oder im elektronischen Sucher möglich. Das Magnesiumgehäuse der Kamera ist solide und makellos verarbeitet, zudem umfassend gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet. Sony weist außerdem explizit darauf hin, Gehäuse und Bedienelemente seien "so gearbeitet, dass ihnen auch ein intensiver jahrelanger Gebrauch nichts anhaben kann" - da sollte man den Hersteller beim Wort nehmen.
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Der eingebaute elektronische Sucher entspricht technisch dem Stand der A77: Mit einer Auflösung von 786.432 RGB-Pixeln, 100 Prozent Bildfeldabdeckung und einer effektiven Vergrößerung von 0,71fach kommt er der Darstellungsqualität der besten SLR-Sucher sehr nahe; Rauschen und Ruckeln bei wenig Licht halten sich in Grenzen.
Bei sehr hellem Umgebungslicht nimmt man das Sucherbild jedoch dunkler wahr, als man das von einem SLR-Sucher gewohnt ist. Der 3-Zoll-Monitor löst 307 200 RGB-Bildpunkte auf und sorgt dank RBGW-Technologie mit zusätzlichen Weißpixeln für ein kontrastreiches Bild. Er lässt sich aus dem Gehäuse klappen und um seine Achse schwenken, so dass er in praktisch jeder sinnvollen Position verwendet werden kann.
Gute Ideen zur Ergonomie
Dem Optimieren der Ergonomie haben die Konstrukteure offenbar viel Zeit gewidmet: Position und Formgebung der Bedienelemente erleichtern die "blinde" Bedienung erheblich; da hat jemand mal richtig mitgedacht. Zwei Einstellräder und ein Joystick mit Richtungstastenfunktion ermöglichen schnelle Einstellungen und das Navigieren in den Menüs.

Zusätzlich hat Sony der Kamera vorne links neben dem Bajonett ein weiteres Einstellrad spendiert. Dieser auch von Handycams bekannte Multi-Controller arbeitet nichtrastend und somit nahezu geräuschlos, was vor allem beim Filmen praktisch ist, wenn man dabei Einstellungen verändern will.
Außerdem schafft der neue Multi-Controller dank integrierter Bestätigungstaste eine weitere Einstellebene neben dem Quick-Menü, das über die Fn-Taste aufgerufen wird. Dort navigiert man mittels Joystick auf den gewünschten Menüpunkt, um anschließend mit dem hinteren Einstellrad Parameter bzw. Funktionen zu verändern. Intuitiver und flexibler lässt sich derzeit wohl kaum ein anderes Kameramodell bedienen.
Das Wahlrad für die Belichtungsprogramme lässt sich nur nach Drücken einer Entriegelungstaste drehen, was unbeabsichtigtes Verstellen unterbindet. Geboten werden Standardprogramme (Auto, P, A, S, M) ebenso wie Motivprogramme (8 Scenes), Video, Highspeed-Tele-Modus mit reduzierter Auflösung und Schwenkpanorama sowie drei benutzerdefinierte Programmspeicher. Zum Speichern der Bilder findet man zwei Slots für SD-Karten; einer davon nimmt auch Memory-Sticks vom Typ Pro Duo auf.

Filme zeichnet die Kamera in Full-HD mit maximal 50/60 Vollbildern auf; der kontinuierliche Autofokus arbeitet mit einer in drei Stufen schaltbaren Objektverfolgung. Der Ton zum Film lässt sich in 31 Stufen manuell einpegeln; ein Kopfhöreranschluss ist an Bord. Mit dem als Zubehör erhältlichen Kit XLR-K1M können auch professionelle Mikrofone mit XLR-Anschluss adaptiert werden.
Neues duales AF-System
Ein Novum stellt bei Sony das duale AF-System dar: Zu dem von der A77 bekannten Phasendetektionsmodul mit 19 AF-Punkten (11 Kreuzsensoren) im Kameragehäuse gesellt sich ein weiteres Phasen-AF-System mit 102 Messpunkten direkt auf dem Bildsensor; das Ganze addiert sich zu einer Messmatrix von 121 Feldern. Speziell auf das duale AF-System zugeschnitten ist der Fokussierungsmodus AF-D für sich schnell bewegende Objekte. Dabei sollen der 19- und 102-Punkt-AF nahtlos ineinander greifen, um zu verhindern, dass das Objektiv aus dem Fokus gerät.
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Kleiner Wermutstropfen: Dieser Modus wird derzeit nur von sechs Sony-Objektiven unterstützt: SAL-2470Z, SAL-2875, SAL-50F14, SAL-300F28G2, SAL-70400G und SAL-500F4G. Weitere Objektive sollen im Zuge eines baldigen Firmware-Updates ebenfalls diese Funktionalität ermöglichen. Beim manuellen Scharfstellen hilft eine Kantenanzeige in drei wählbaren Farben (Rot, Gelb, Weiß).

Mit einer Auslöseverzögerung von 0,40/0,42 s bei 1000/30 Lux erreicht die A99 ordentliche Werte, ist aber nicht besser als das Schwestermodell A77 (0,29/0,39 s). In diesem Punkt würde man vom SLT-Topmodell eigentlich mehr erwarten. Um das AF-Tempo zu erhöhen, kann der AF-Arbeitsbereich eingegrenzt werden. Die gewünschten Nah- und Fernpunkte lassen sich nach Drücken der AF-Range-Taste komfortabel mit zwei Einstellrädern an einer Entfernungsskala am Monitor festlegen. Bei voller Auflösung erreicht die A99 eine Serienbildgeschwindigkeit von knapp 6 Bildern pro Sekunde.
Bessere Bilder als bei A77

In der A99 soll ein neues Tiefpassfilter eine bessere Abbildungsleistung ermöglichen; dazu kommt laut Sony eine effizientere Rauschunterdrückung durch den neuen Bionz-Bildprozessor. In der Tat hält sich das Rauschen auch bei hohen Empfindlichkeiten in engen Grenzen (VN 1,4 bei ISO 6400/12 800). Der Exmor-CMOS mit 24 MP Nennauflösung schafft eine hohe Grenzauflösung von maximal 1628 LP/BH bei ISO 100 und eine gute Leistungskonstanz zwischen ISO 400 und 6400; die Auflösung sinkt dabei nur um etwa 100 LP/BH ab.
Beim Blick auf die Testbilder und Dead-Leaves-Diagramme fällt auf, dass die Kamera im Vergleich zur A77 weniger aggressiv abgestimmt ist; besonders die Porträts wirken deutlich natürlicher. Die Farbgenauigkeit ist vor allem bei ISO 100 besser, und bei höheren ISO-Zahlen hat die A99 generell die Nase vorn. Allerdings könnten die Kurtosiswerte zwischen ISO 1600 und 6400 niedriger sein.
Erfreulich dagegen die hohe Dynamik um 10 Blenden bei ISO 100/200 und 9 Blenden bei ISO 800/1600; selbst bei ISO 12 800 sind noch knapp 8 Blenden drin. Unterm Strich ist bei der A99 ein etwas stärkerer Qualitätsabfall hin zu höheren ISO-Einstellungen zu verzeichnen als bei der Nikon D600 oder Canon EOS 5 Mark III mit vergleichbarer Nennauflösung.
Fazit
Mit der A99 liefert die Firma Sony ihr bisheriges Meisterstück innerhalb der SLT-und SLR-Reihe ab: Was Ausstattung und Bedienkonzept anbelangt, spielt die Kamera in der ersten Liga, Haptik und Verarbeitung sind auf professionellem Niveau.
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Die Bildqualität ist insgesamt sehr gut, auch wenn das Niveau der Topmodelle von Canon und Nikon nicht auf allen ISO-Stufen ganz erreicht wird. Umgekehrt hat jedoch die Sony bei der Ergonomie als Paket aus Bedienkonzept, Schalteranordnung, Monitor und dem ausgezeichneten Sucher die Nase vorn und erhält einen entsprechenden Kauftipp.
Sony Alpha 99
Sony Alpha 99 | |
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Hersteller | Sony |
Preis | 2800.00 € |
Wertung | 57.0 Punkte |
Testverfahren | 1.6 |
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