NAS, Projektmanagement und WLAN-Access-Point
Protonet Maya im Test: Eigene Cloud mit einfacher Einrichtung
Protonet Maya vereint NAS, Projektmanagement und WLAN-AP in einem Gerät. Das lohnt sich, wenn einfache Administration am wichtigsten ist. Unser Test!

Groupware und eine eigene Cloud sind in. Statt einem Wildwuchs von Geräten und Programmen setzen kleine Unternehmen wie Arztpraxen, Anwaltskanzleien und Agenturen auf Lösungen aus einer Hand. Ein solches Produkt ist Maya von Protonet. Maya beherbergt einen WLAN-Access-Point, eine NAS, eine Firewall sowie leicht zu verwaltendes Projektmanagement für bis zu 10 Nutzer. Wir haben den Test!
Passive Kühlung mit Kamineffekt
Den hohen Preis von rund 1.600 Euro will der Hersteller durch zwei Dinge rechtfertigen: einfachste Einrichtung und Administration sowie lautlosen Betrieb. Dafür ist der Dual-Core-Celeron mit 1,4 GHz samt seinen 8 GByte RAM passiv gekühlt. Pfiffig: Das achteckige Gehäuse arbeitet zur Kühlung mit dem Kamineffekt. Das externe Netzteil im Notebook-Format hat im Test auch eine 2,5-Zoll-Festplatte mit 2 TByte zuverlässig versorgt. Solche USB-Speicher lassen sich aber nur als Backup, nicht als Erweiterung der Kapazität einsetzen. Backups lassen sich aber automatisch und inkrementell durchführen.
Die Einrichtung des Servers erfolgt über ein von der Box aufgespanntes 2,4-GHz-WLAN - 5 GHz beherrscht das Gerät nicht -, das mit einem im Handbuch abgedruckten Standardpasswort versehen ist. Das kann ein Sicherheitsrisiko darstellen, im Zweifel erledigt man das Setup also in einer funksicheren Umgebung. Die gesamte Einrichtung mit Online-Zugang per Ethernet, dem Anlegen von Benutzern und Freigeben von Verzeichnissen lässt sich von halbwegs erfahrenen Windows-Anwendern in einer halben Stunde erledigen - perfekt.
Die Nutzer lädt man über ihre Mailadressen ein. Sie erhalten darin einen Link zum Einloggen auf der Oberfläche per Browser. Die gesamte Verwaltung und auch die Nutzung erfolgt bis auf SMB-Freigaben für Windows-Netzwerke über die "Soul" genannte Firmware der Maya. Soul ist ein Linux-Derivat, das sich auch per SSH fernbedienen lässt.
Die enge Bindung an den Browser hat den Vorteil, dass Nutzer auch von unterwegs mit jedem Endgerät an ihre Daten kommen. Per App für iOS und Android gibt es nur einen Messenger, der verschlüsselte Gruppenchats erlaubt.
Lesetipp: NAS-Geräte im Test
Die Oberfläche reagiert stets flott, viel schneller sogar als die NAS-Interfaces von Qnap oder Synology. Im Vergleich dazu kann sie aber auch weniger: Raw-Fotos lassen sich nicht direkt anzeigen, und Videos nicht im Browser abspielen. Dafür will Protonet über eine Kooperation mit dem Unternehmen Pixio demnächst Plugins anbieten. Die Arbeit mit JPEG-Bildern klappt jedoch auch mit Soul alleine reibungslos. Einen DLNA-Server gibt es nicht.
Leistungstest
Beim Kopieren großer Dateien auf eine SMB-Freigabe lastet die Maya mit über 100 MByte/s ein Gigabit-Netz voll aus. Schreiben drei Clients gleichzeitig einen 10-GByte-Ordner mit 1.200 Fotos, sind maximal 23 MByte/s drin. Insgesamt ist die NAS-Performance für ein Gerät dieser Klasse noch gut, aber darauf liegt nicht der Schwerpunkt: Gemeinsame Kalender, Aufgaben, Termine und Notizen sind kaum einfacher zu bekommen. Ein eigener Mail-Server fehlt indes noch, Desktop-Benachrichtigungen per Browser für Termine und andere Ereignisse sind aber möglich. Der Energiebedarf ist mit 9 Watt sehr gering.
Fazit
Maya tut als Groupware-Server und NAS genau, was eine solche Lösung leisten soll. Die Stärke liegt in der problemlosen Einrichtung. Maya ist eine Alternative für das kleine Unternehmen.
Zusatzinformationen: Protonet Maya
- Prozessor: Celeron, Dual-Core, 1,4 GHz
- Kapazität: 512 GByte, 2 TByte (400 Euro)
- Anschlüsse: 1x Gigabit-Ethernet, 2x USB 3.0,
- HDMI, Mini-DP, Strom
- Gewicht: 2,3 Kilogramm