NAS-Speicher: 4 günstige Heimnetz-Speicher im Test
Nicht jeder möchte seine Fotos und andere Dokumente ausschließlich in der Cloud mit Google, Amazon & Co. teilen, sondern seine privaten Daten lieber zu Hause auf dem eigenen Netzspeicher ablegen. Geeignete NAS-Speicher mit zwei Laufwerkseinschüben gibt es bereits unter 200 Euro. Wir haben uns vier Geräte verschiedener Hersteller näher angesehen.
Mit einem eigenen NAS bestimmen Sie alleine, was mit Ihren Daten passiert. Auch bei einem Ausfall der Internetverbindung können Sie jederzeit von verschiedenen Geräten im Heimnetz auf Ihre Schätze zugreifen. Und mittlerweile lässt sich selbst der Fernzugriff auf Ihren NAS viel einfacher einricht...
Mit einem eigenen NAS bestimmen Sie alleine, was mit Ihren Daten passiert. Auch bei einem Ausfall der Internetverbindung können Sie jederzeit von verschiedenen Geräten im Heimnetz auf Ihre Schätze zugreifen. Und mittlerweile lässt sich selbst der Fernzugriff auf Ihren NAS viel einfacher einrichten, da alle großen NAS-Hersteller inzwischen den dazu erforderlichen Relay-Dienst anbieten. Man muss also nicht mehr zwingend mit Port-Weiterleitungen im Router herumhantieren.
NAS oder Cloud?
Wer stattdessen lieber auf Cloud-Speicher setzen möchte, muss vor allem für größere Datenmengen ab 1 TByte oder mehr mit monatlichen Abokosten von etwa 10 Euro rechnen. Und wer zudem möglichst flott auf den Online-Speicher zugreifen möchte, benötigt natürlich auch einen schnellen Glasfaseranschluss mit 500 Mbit/s oder besser 1 Gbit/s Bandbreite und zwar in beide Richtungen, also auch im Upload.
Und dann kommt noch der Sicherheitsaspekt hinzu, denn alle Ihre Daten lagern weit weg auf den Servern eines hoffentlich vertrauenswürdigen Anbieters. Beim Zugriff auf Ihre Daten (Up- oder Download) sind jedes Mal große Strecken zu überbrücken – selbst wenn Sie gerade zu Hause sitzen.
Die Daten auf Ihrem NAS fließen im Regelfall nur durch das Kabel zum Router und von dort zum zugreifenden Client und wieder zurück – und bleiben damit innerhalb Ihres Heimnetzes.
Oder NAS mit Cloud-Option?
Dennoch bieten alle von uns getesteten NAS-Geräte auch Möglichkeiten, mit denen man bestimmte Inhalte auf dem NAS in die Cloud sichern kann. Oder mit denen man die Inhalte eines Cloud-Drives mit dem NAS synchron halten kann. Damit haben Sie die Möglichkeit, Daten sowohl in der Cloud als auch auf dem NAS zu sichern, und können damit Ihren NAS als „Offline-Speicher“ optimal mit einem oder mehreren Cloud- Diensten als „Online-Speicher“ kombinieren.
Hier unsere Kandidaten:
1. Platz: Synology DS223j im Test
2. Platz: Asustor AS1102T im Test
3. Platz: QNAP TS-233 im Test
4. Platz: Terramaster F2-212 im Test
Wir geben Ihnen einen Überblick über wichtige Backup- und Sicherungsmöglichkeiten, die die meisten, hier getesteten Geräte unterstützen.
Wie sichert ein NAS ihre Daten?
Auch die günstigeren 2-Bay-NAS-Geräte bieten eine Reihe von Datenschutzmechanismen. Allerdings liegt es am NAS-Besitzer, diese auch entsprechend einzusetzen.
Datenspiegelung (RAID 1): Zwei gleichgroße NAS-Festplatten, am besten dasselbe Modell, sollten in einem 2-Bay-NAS grundsätzlich als RAID-1-Verbund konfiguriert werden, was auch als Laufwerksspiegelung (engl. Mirroring) bezeichnet wird. Das halbiert zwar die Speicherkapazität, erhält aber alle Daten, falls eines der beiden Laufwerke komplett ausfällt.
Sicherung auf USB-Speicher: Lassen Sie Ihren NAS per automatischem Backup-Auftrag in regelmäßigen Abständen Ihre besonders wichtigen Ordner auf einen externen, angesteckten USB-Speicher sichern.
Cloud-Backup: Ein Cloud-Backup kann im Katastrophenfall (Brand, Hochwasser…) oder auch bei Diebstahl wichtige Daten retten.
Ordner-Sync. mit Clients: Einige NAS-Geräte ermöglichen die automatische Synchronisierung von Ordnern auf dem NAS mit Ordnern auf PCs oder Smartphones – wahlweise in beide Richtungen oder auch nur vom NAS zum Client. Kommt ein Client abhanden, sind die Daten noch auf dem NAS. Geht der NAS kaputt, sind die Daten noch auf den Clients.
Snapshots: Snapshots sichern den aktuellen Zustand Ihrer Daten zum Zeitpunkt des Snapshots. Wenn im Anschluss Ihre Daten beispielsweise durch einen Virus verschlüsselt, versehentlich gelöscht oder anderweitig verändert werden, gelangen Sie über den Snapshot wieder zurück zum ursprünglichen Zustand der Daten zum Zeitpunkt des Snapshots.
Testerfahren NAS
Wir bauen zunächst zwei HDDs von Seagate in das NAS-Gehäuse ein, installieren das Betriebssystem und richten einen RAID-1-Verbund mit Volume(s) und Freigabeordnern ein, bis der NAS einsatzbereit ist. S
o erhalten wir bereits wichtige Bewertungskriterien für das Setup, die Bedienung, die Dokumentation und zur technischen Ausstattung. Wir messen die maximalen Nettodatentransfers, ermitteln die Leistungsaufnahme und prüfen die Energiesparoptionen. Ausstattung und Funktionalität (Dienste, Multimedia, Fernzugang, etc.) sind weitere Testkriterien, wobei wir hier besonderes Augenmerk auf die Datensicherungsmöglichkeiten und -funktionen legen. Ein Vulnerability-Scan mit Nessus sollte keine schwerwiegenden Sicherheitslücken zutage fördern.
Experten-Meinung: Michael Seemann, Autor PCgo und PC Magazin
Unser Testsieger beweist, dass man bereits unter 200 Euro einen gut ausgestatteten und sehr sicheren NAS bekommen kann – samt Snapshot-Unterstützung. Doch selbst in der Einstiegsklasse gibt es teils deutliche Unterschiede, was beispielsweise die Verwaltung von Bildern, die maximal möglichen Übertragungsraten oder eben die Snapshot-Unterstützung angeht. Man muss sich schon genau überlegen, ob man lieber einen snapshots-fähigen NAS mit intelligenter Bildverwaltung möchte oder stattdessen auf einen deutlich schnelleren NAS mit Multigigabit-Port setzt ohne die Snapshot-Funktion.
