Synology DiskStation DS224+ im Test
Das Synology DS224+ richtet sich an kleinere Arbeitsumgebungen oder ambitionierte Heimanwender. Wir haben das Komplettpaket getestet.

Synologys DS224+ gehört der Plus-Serie des NAS-Herstellers an und ist vornehmlich für Anwendungen im (Small-) Business- oder im ambitionierten privaten Umfeld ausgelegt. Das Gerät kommt mit einer Intel Celeron CPU und 2 GByte DDR4-RAM, kann aber mit einem 4-GByte-Speichermodul von Synology für e...
Synologys DS224+ gehört der Plus-Serie des NAS-Herstellers an und ist vornehmlich für Anwendungen im (Small-) Business- oder im ambitionierten privaten Umfeld ausgelegt.
Das Gerät kommt mit einer Intel Celeron CPU und 2 GByte DDR4-RAM, kann aber mit einem 4-GByte-Speichermodul von Synology für etwa 110 Euro nachträglich auf insgesamt 6 GByte Arbeitsspeicher aufgestockt werden.
Neben zwei 3,5-Zoll-HDDs, die man komfortabel und schraubenlos in die beiden Laufwerksrahmen einbaut, können alternativ auch 2,5-Zoll-SSDs genutzt werden, die über mitgelieferte Schräubchen befestigt werden.
Das DS224+ bietet zwar keinen Multigigabit-Port, dafür aber zwei 1GbE-LAN-Ports. Mit einem einzelnen Client erzielen wir maximale Nettodatenraten von 113 MByte/s beim Lesen und Schreiben an einem der beiden LAN-Ports, die übrigens beide Wake-on-LAN (WoL) unterstützen.

Nutzt man den Energiesparplan, dann fährt das NAS sogar dann wieder zum voreingestellten Start-Termin hoch, wenn die Stromversorgung während der Ruhephase des NAS vorübergehend unterbrochen war. Man läuft also keine Gefahr, dass das NAS nach einem Stromausfall einfach nicht mehr hochfährt, wenn man für längere Zeit außer Haus ist.
Im Festplatten-Sleep-Modus, wenn das NAS noch eingeschaltet ist, sinkt die Leistungsaufnahme des NAS von 11,5 auf sparsame 4,3 Watt ab. Im ausgeschalteten Zustand (WoL aktiv) sind es nur noch knappe 0,4 Watt.
Synology DS224+ im Test: Datensicherheit mit Backups, Btrfs und Snapshots
Für Backups von NAS-Inhalten installiert man sich die NAS-App „Hyper Backup“ aus dem mit zahlreichen Erweiterungen ausgestatteten Paket-Zentrum. Mit Hyper Backup lassen sich automatisierte Datensicherungen von der DS224+ auf externe Speichermedien, auf Remote-NAS-Geräte, Dateiserver (rsync, WebDAV…) oder auf diverse Cloud-Dienste durchführen.

Wer sein(e) Volume(s) im Speicherpool mit dem Dateisystem Btrfs formatiert hat, kann für seine Freigabeordner individuelle Snapshots anlegen, so dass deren Inhalte jederzeit wiederhergestellt werden können. Hierzu installiert man sich die NAS-App Snapshot Replication aus dem Paket-Zentrum und kann damit den aktuellen Zustand eines Freigabeordners „einfrieren“ und später nach Bedarf wiederherstellen. Alle zwischenzeitlich vorgenommenen Änderungen an den Inhalten können so wieder rückgängig gemacht werden.
Alternativ lässt sich ein Snapshot auch öffnen und durchsuchen, so dass auch nur einzelne Dateien oder Ordner aus dem Snapshot wiederhergestellt beziehungsweise zurück kopiert werden können.
Snapshots sind ein wichtiger Sicherheitsfaktor, um Daten auf dem NAS besser vor Malware – insbesondere Ransomware – schützen zu können. Wer möchte, kann zudem einzelne Freigabeordner auf dem NAS verschlüsseln.

Wir haben in diesem NAS den Ausfall eines der beiden internen HDD-Laufwerke simuliert. Für den Austausch des defekten Laufwerks muss man dieses erst im Speichermanager unter "HDD/SSD" mit "Aktion / Laufwerk deaktivieren" in der Weboberfläche des NAS aus dem Speicherpool entfernen.
Nach dem Einbau des neuen Laufwerks startet man im Speicherpool den Reparationsvorgang und fügt im nun startenden Assistenten die neue Festplatte hinzu. Dieser Vorgang ist zwar in der Online-Hilfe des NAS gut dokumentiert, doch könnte Synology durch entsprechende Hinweise im Webmenü hier noch etwas besser durch das Procedere führen. Gerade in kleineren Büros wird der IT-Beauftragte nicht allzu häufig mit dem Wechseln von HDDs zu tun haben.
Synology DS224+ im Test: Foto- und Business-Apps
Über die App Synology Photos steht eine umfassende Bildverwaltung mit Gesichtserkennung bereit, die man allerdings erst explizit in der Web-Oberfläche der NAS-App aktivieren muss. Auch eine Objekterkennung in der Fotosammlung ist mit der DS224+ möglich, die allerdings 4 GByte RAM voraussetzt, so dass man für diese Funktion den Arbeitsspeicher des NAS per RAM-Modul erweitern muss.
Für den Einsatz im Small-Business-Bereich kann der Synology MailPlus Server aufgesetzt werden, der in der DS224+ bereits fünf kostenlose Mail-Konten bereithält. Mit dem Virtual Machine Manager lassen sich außerdem virtuelle Maschinen auf dem Netzspeicher ausführen. Doch auch hierfür sollte man den Arbeitsspeicher aufrüsten.
Synology DS224+ im Test: Fazit
Die Synology DiskStation DS224+ ist ein funktional sehr gut ausgestattetes und erfreulich sparsames NAS für kleine Unternehmen, das zwar keinen Multi-Gigabit-LAN-Port, dafür aber zwei 1-Gbit-LAN-Ports und eine Vielzahl hochwertiger Business-NAS-Applikationen bietet. Das Gerät bietet eine Intel Celeron CPU, 2 GByte DDR4 RAM und kann auf 6 GByte RAM erweitert werden. Es unterstützt zudem den Einbau von zwei 3,5-Zoll-HDDs oder 2,5-Zoll-SSDs.
Das Synology-NAS verfügt über Funktionen wie Wake-on-LAN, Energiesparplan und Snapshots zum Schutz vor Malware. Es bietet eine Vielzahl hochwertiger Business-NAS-Anwendungen: Mit der App "Hyper Backup" können Daten automatisiert auf verschiedene Speichermedien und Cloud-Dienste gesichert werden. Hinzu kommt eine umfassende Bildverwaltung mit Gesichts- und Objekterkennung. Kleine Unternehmen werden mit dem Synology MailPlus Server und dem Virtual Machine Manager unterstützt.