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3-Bay-NAS

Qnap TS-364-4G im Test: Speichervielfalt

Das NAS TS-364-4G präsentiert sich mit drei SATA- und zwei M.2-Schnittstellen als Speichermultitalent. Wir haben das Gerät von Qnap getestet.

Autor: Michael Seemann • 26.10.2023 • ca. 2:45 Min

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Qnap TS-364-4G
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Das Qnap TS-364-4G kann bis zu drei Festplatten und zwei SSDs aufnehmen. Wir haben es im Test.
© Qnap

Als einziger Hersteller bietet Qnap auch NAS-Gehäuse mit drei Festplattenschächten an. Das ist keine schlechte Idee, da man damit bereits einen RAID-5-Verbund aufbauen kann, bei dem nur ein Drittel des Gesamtspeichers dem Risiko eines Fest­plattenausfalls geopfert werden muss – und nicht die HÃ...

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Pro

  • Einfacher Speichereinbau
  • M.2-Schnittstellen für NVMe-SSDs
  • RAMs bis zu 16 GByte erweiterbar
  • Hochwertige NAS-Apps

Contra

  • Stromverbrauch des Geräts
  • Längere Boot-Zeit

Fazit

Das Qnap TS-364 kombiniert mit seinen zwei M.2-Slots und drei SATA-Bays höchste Geschwindigkeit mit hoher Speicherkapazität und lässt viel Spielraum für unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten.

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Als einziger Hersteller bietet Qnap auch NAS-Gehäuse mit drei Festplattenschächten an. Das ist keine schlechte Idee, da man damit bereits einen RAID-5-Verbund aufbauen kann, bei dem nur ein Drittel des Gesamtspeichers dem Risiko eines Fest­plattenausfalls geopfert werden muss – und nicht die Hälfte des Speichers wie bei einem 2-Bay-NAS im RAID-1-Verbund.

Der HDMI-Port der TS-364 ermöglicht außerdem den Anschluss eines Monitors, sodass das NAS mit angeschlossener Tastatur parallel als Ubuntu-Linux-Station dienen kann.

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Zwei USB-3-Gen2-Ports und ein 2,5-GbE-Port sorgen für die schnelle (USB-) Speicher- und Netzwerkanbindung.
© Qnap

Das von uns getestete TS-364-4G-Modell kommt mit 4 GByte vorinstalliertem RAM, kann aber bei Bedarf auf bis zu 16 GByte DDR4-RAM (2 x 8 GByte) ausgebaut werden, sodass sich das NAS auch problemlos als Host-Server für Virtuelle Maschinen (VMs) verwenden lässt.

Achtung: Es gibt noch ein weiteres TS-364-Modell mit vorinstallierten 8 GByte RAM (TS-364-8G). Der Arbeits­speicher dieses Modells ist nicht erweiterbar, sondern bleibt auf 8 GByte beschränkt!

Qnap TS-364-4G im Test: Einfacher Einbau der Speicher

Für den Einbau des Speichers wird das Leergehäuse über drei Schrauben geöffnet, damit man an die Laufwerksschächte (Bays) gelangt. Die Befestigung der 3,5-Zoll-HDDs in den Laufwerksrahmen erfolgt schraubenlos. Alternativ können 2,5-Zoll-SSDs verbaut werden, für die man allerdings entsprechende Rahmenadapter von Qnap erwerben muss. Darüber hinaus stehen in der TS-364 zwei M.2-Schnittstellen (PCIe Gen 3x2) bereit, um NVMe-SSDs mit dem Formfaktor 2280 aufzunehmen.

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Das NAS kann drei SATA-HDDs und zwei NVMe-SSDs aufnehmen. Für unseren Test haben wir zwei getrennte Speicherpools angelegt.
© PC Magazin

Wir haben die beiden M.2s ebenfalls mit Speicher bestückt – 2x Seagate Ironwolf 525 NVMe – und als eigenes Speicherpool mit RAID-1 und einem Thin-Volume kon­figuriert. Die drei verbauten HDDs – ebenfalls Seagate Ironwolf – haben wir in einem RAID-5-Speicherpool organisiert, auf dem wir ein Thick-Volume angelegt haben.

Alternativ lässt sich der NVMe-Speicher für SSD-Caching (Cache-Beschleunigung) oder für Auto-Tiering nutzen. Dabei können die SSDs einem HDD-Speicherpool zugefügt werden, und das NAS verlagert dann häufig aufge­rufene Inhalte automatisch auf den schnelleren Hardwarespeicher.

Allerdings konnten wir in unserem Test über die 2,5-GbE-LAN-Schnittstelle des TS-364 keine nennenswerten Geschwindigkeitsunterschiede zwischen dem HDD-RAID-5 und dem NVMe-RAID-1 feststellen. Das NAS reizt über beide Speicherpools die jeweils maximale 2,5-GbE-Geschwindigkeit von mehr als 280 MByte/s beim Lesen von großen Dateien und von rund 270 MByte/s beim Schreiben großer Dateien aus. Auch bei einem Übertragungstest mit zahlreichen kleineren Dateien zeigte sich der RAID-1-NVMe-Pool nicht schneller als der RAID-5-HDD-Pool.

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Mit sehr guten Lese- und Schreibraten überzeugt das NAS TS-364-4G von Qnap.
© PC Magazin

Qnap TS-364-4G im Test: Flotte KI-Bildverwaltung auf dem TS-364

Deutlich schneller als beispielsweise auf einem TS-233 läuft auf dem TS-364 die KI-gesteuerte Bildverwaltungs-App QMagie, die Fotosammlungen per Gesichtserkennung nach Personen filtern und Dinge oder Gegenstände erkennen kann. Um einen mit 1700 Fotos gefüllten Ordner mithilfe von KI zu scannen, benötigte der Netzwerkspeicher lediglich etwa 15 bis 20 Minuten.

Dafür liegt der Stromverbrauch des Geräts wie zu erwarten höher als der eines 2-Bay-NAS ohne NVMe-Speicher. Das mit HDDs und NVMes vollbestückte Gerät gönnt sich im Leerlauf zwischen 30 und 34 Watt und senkt den Verbrauch im energiesparenden Datenträgerbereitschaftsmodus je nach Bestückung auf etwa 20 bis 26 Watt. So lohnt es sich, das NAS bei Nichtnutzung automatisiert (Energiezeitplan) vorübergehend auszuschalten, dann verbraucht es mit aktivem Wake-on-LAN (WoL) nur noch knapp 2 Watt.

Das Booten des NAS dauert, wie von Qnap ­gewohnt, auch bei diesem Gerät länger als fünf Minuten, was man beim Anlegen des Energiezeitplans berücksichtigen sollte.

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Zudem überzeugt das TS-364 mit seiner enormen Vielfalt an hochwertigen Erweiterungen (NAS-Apps) und einer großen ­Menge an Einstellungsmöglichkeiten. Darüber hinaus versorgt Qnap den interessierten Anwender mit allen erdenklichen Detailinformationen zum Status des Netzwerkspeichers und bietet eine vorbildliche Dokumentation im Webmenü und als PDF-Handbuch (hard- und softwareseitig).

Qnap TS-364-4G im Test: Fazit

Das Qnap TS-364 ist ein äußerst vielseitiges NAS-Gehäuse. Mit seinen zwei M.2-Slots und drei SATA-Bays kombiniert das TS-364 höchste Geschwindigkeit mit hoher Speicherkapazität und lässt viel Spielraum für unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten. Damit ist das TS-364 die perfekte Wahl für technikbegeisterte Anwender, die sowohl Leistung als auch Flexibilität benötigen.