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Fujifilm GFX 50S II im Test

Fujifilm kombiniert seinen 50-MP-Mittelformatsensor mit dem ­modernen Gehäuse der GFX100S und schnürt daraus ein preislich attraktives Paket um 4.000 Euro – eine Konkurrenz für Kleinbildmodelle mit hochauflösendem Sensor.

Autor: Karl Stechl • 1.12.2021 • ca. 9:15 Min

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Getestet durch Redaktion ColorFoto
Dezember 2021
Fujifilm-GFX50S-II_front_slant_GF35-70
Die Fujifilm GFX 50S II im Test.
© Fujiilm, Subbotina Anna/Shutterstock.com

Nicht nur Autos, sondern auch ­Kameras werden gern nach dem Baukastenprinzip konstruiert. Ein aktuelles Beispiel dafür ist Fujifilms neue Mittelformatkamera GFX 50S II, die den Bildsensor ihrer Vorgängerin mit dem Gehäuse der GFX100S kombiniert. Aufnahmeformat (43,8 × 32,9 mm) und Auf...

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Pro

  • kompaktes Mittelformt
  • hohe Bildqualität

Contra

  • nur Kontrast-AF

Fazit

Zugegeben, der Sensor ist nicht mehr der neueste, die damit erzielbare Bildqualität aber überzeugt nach wie vor sehr.

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Nicht nur Autos, sondern auch ­Kameras werden gern nach dem Baukastenprinzip konstruiert. Ein aktuelles Beispiel dafür ist Fujifilms neue Mittelformatkamera GFX 50S II, die den Bildsensor ihrer Vorgängerin mit dem Gehäuse der GFX100S kombiniert. Aufnahmeformat (43,8 × 32,9 mm) und Auflösung (8256 × 6192 Pixel) bleiben ebenso unverändert wie das sensor­basierte AF-System, das ausschließlich die Kontrastmessung beherrscht – im Gegensatz zum hybriden AF-System der GFX100S mit 100-MP-Sensor. Zudem handelt es sich beim 50-MP-CMOS der GFX 50S II nicht um einen rückseitig belichteten BSI-Typ. Aufgewertet wurde der Bildsensor durch einen Shift-Mechanismus zur Bildstabilisierung (IBIS), wodurch sich die Freihandgrenze um bis zu 6,5 EV-Stufen erweitern soll – realistisch dürften bis zu drei Blendenstufen sein.

Mit dem Marktpreis von rund 4000 Euro spielt die GFX 50S II in der Liga spiegel­loser Kleinbildkameras wie der Sony Alpha 1 (50 MP) oder der Canon EOS R5 (45 MP). Zu den Haupt­argumenten für das Mittelformat gehört, dass die Pixel auf dem Sensor bei vergleichbarer Auflösung größer sind als bei Kleinbildkameras. Das lässt auf ein geringeres Rauschen und mehr Dynamik bei hohen ISO-Einstellungen hoffen.

Gleichzeitig mit der GFX 50S II führt Fujifilm ein neues Standardzoom ein, das GF 4,5-5,6/35-70 mm WR. Es deckt einen kleinbildäquivalenten Brenn­weitenbereich von 28 bis 56 mm ab, kostet rund 1000 Euro und ist im Kit mit der Kamera (ca. 4500 Euro) deutlich günstiger erhältlich.

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Gehäuse und Ausstattung

Das Gehäuse im SLR-Design übernimmt die GFX 50S II von der GFX 100S. Es besteht aus einer Magnesiumlegierung und ist sehr robust, zudem abgedichtet gegen Staub und Spritzwasser. Gemessen am Aufnahmeformat darf die Kamera als kompakt gelten, zumal der Sucherhöcker ziemlich flach ausfällt. Der Handgriff ist ergonomisch ­gestaltet, die Daumenstütze an der Rückseite markant ausgeformt, sodass sich die Kamera auch mit schweren Objektiven gut handhaben lässt.

Als Akku verwendet die GFX 50S II den leistungsfähigen NP-W235 (2200 mAh), der nicht nur in der GFX 100S, sondern auch im APS-C-Topmodell X-T4 zum Einsatz kommt. Die GFX-Modelle 50S und 50R begnügen sich mit dem recht schwachen NP-T125 (1250 mAh).

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Zwischen den Bedienelementen auf der Rückseite ist viel Raum, was Fehlbedienungen verhindert. Der AF-Joystick dient auch als Richtungsschalter beim Navigieren. Das hier abgebildete Q-Menü erlaubt auch die Touchbedienung.
© Fujifilm

Dank USB-C-Anschlusses lässt sich der Akku in der Kamera laden; ein USB-Netzteil wird mitgeliefert. Bei laufendem Betrieb kann der Stromspeicher nicht geladen werden. In diesem Fall dient das USB-Netzteil als externe Stromversorgung, wobei der Akku sehr langsam entladen wird. Spätestens, wenn man einen zweiten Akku in Betrieb hat, vermisst man ein Gerät zum externen Laden wie das optional erhältliche BC-W235. Es kann zwei Akkus gleichzeitig befüllen und kostet circa 60 Euro wie der Ersatzakku.

Zum Speichern von Bildern und Videos stellt die GFX 50S II zwei UHS-II-kompatible Steckplätze für SD-Karten bereit. Für die Drahtloskommunikation mit dem Smartphone oder Tablet hat die Kamera Wi-Fi und Bluetooth 4.2 an Bord; die dafür nötige App heißt Fujifilm Camera Remote. Kabelgebundenes Fotografieren (Tethered Shooting) mit dem Rechner ist via USB möglich; man nutzt dafür z. B. Capture One, Photoshop oder Lightroom mit einem kostenlosen Fujifilm-Plug-in.

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Das beleuchtbare Statusdisplay auf der rechten Gehäuseschulter informiert über Aufnahmeeinstellungen. Am Programmwahlrad auf der linken Seite lassen sich bis zu sechs Anwender-Speicher (C1-C6) vorwählen.
© Fujifilm

Sucher und Monitor

Auch der OLED-Sucher mit einer Auflösung von 1 230 000 RGB-Bildpunkten und einer effektiven 0,77-fachen Vergrößerung stammt von der GFX100S. Die Darstellungsqualität ist damit auf dem Niveau einer Sony A7R III angesiedelt. Farb- und Kontrastabstimmung sind natürlich, an Motivstrukturen aber lassen sich Moiré- bzw. Flimmereffekte beobachten. Bei geringer Umgebungshelligkeit sieht man ein leichtes Grieseln. Noch auffallender ist – ebenfalls bei wenig Licht – das Bildruckeln bei Kameraschwenks. Die Qualität der besten derzeit verfügbaren Sucher, etwa von Canon (R5), Nikon (Z7 II) oder Sony (A7s III) wird nicht erreicht.

Der TFT-Monitor hat eine Diagonale von 3,2 Zoll und eine Auflösung von 786 667 RGB-Pixeln. Er lässt sich um ­90 Grad nach oben und um 45 Grad nach unten schwenken, zudem seitlich kippen. Das berührungsempfindliche Display erlaubt Touch-AF ohne Aus­lösung, das Navigieren im Schnelleinstellmenü und verschiedene Aktionen bei der Wiedergabe wie Bildwechsel oder Zoomen.

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Autofokus und Serienbilder

Zum automatischen Scharfstellen verwendet die GFX 50S II einen Kontrast-AF mit 425 Messpunkten – und nicht den Hybrid-AF aus der GFX 100S mit der gleichen Anzahl an Messpunkten. Der ­X-Prozessor 4 sorgt jedoch in der GFX 50S II für eine generelle Leistungs­steigerung des AF-Systems. Der Autofokus arbeitet somit sehr präzise und überdies hinreichend schnell.

Die Einstellmöglichkeiten des AF-Systems sind bekannt. So kann man etwa die Anzahl der AF-Punkte von 425 auf 117 reduzieren, um beim Verschieben des Messpunkts schneller von A nach B zu kommen. Bei Einzelfeld-Messung sind sechs Größen möglich, die Zonenmessung ist in drei Varianten mit 3 × 3, 5 × 5 und 7 × 7 Messpunkten verfügbar. Verwendet man den Touch-AF, kommen die vorab eingestellten Messva­rianten und -feldgrößen zum Einsatz.

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Das AF-System der GFX50S II beherrscht nur die Kontrastmessung. 425 (alternativ 117) AF-Punkte lassen sich einzeln anwählen (links). Zu den zahlreichen Reihenbelichtungsfunktionen gehört Fokus-Bracketing. ­Damit kann man die Schärfentiefe z. B. bei Makroaufnahmen erweitern (rechts).
© Karl Stechl

Im Modus „Wide“ (AF-Automatik) und bei Einzelbild-AF (AF-S) sucht sich die Kamera selbst die passenden Messfelder innerhalb des Bildfelds. Bei der Gesichts- beziehungsweise Augen­erkennung lässt sich die Priorität auf das linke oder rechte Auge legen, sofern man diese Entscheidung nicht lieber der Automatik überlässt, die einen guten Job macht.

Wechselt man auf kontinuierlichen ­Autofokus (AF-C), aktiviert man den Tracking-AF, der ein Objekt über das Bildfeld verfolgt. Diese Disziplin ist ebenso wenig eine Stärke des Mittelformats wie die Serienbildleistung: rund 3 B/s im JPEG- und RAW-Modus, wobei die Kamera im RAW-Modus ­bereits nach acht Bildern eine Verschnaufpause benötigt. Fujifilm sollte dafür den Pufferspeicher deutlich vergrößern.

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Filmsimulationen lassen bei den Fujifilm-Kameras den Look von Farbfilmklassikern wie Velvia, Provia oder Astia wieder aufleben (links). Für das Schulterdisplay sind drei Anzeigemodi wählbar, unter anderem mit simu­lierten Einstellrädern für die Verschlusszeit und die ISO-Empfindlichkeit (rechts).
© Karl Stechl

Belichtung und Video

Der Metallschlitzverschluss ermöglicht ­eine kürzeste Belichtungszeit von 1/4000 s, der elektronische Verschluss erweitert diese Kurzzeitgrenze bis auf 1/16 000 s. Die längste Verschlusszeit hängt vom Belichtungsprogramm ab: 4 s bei Programmautomatik (P), 30 s bei Zeitautomatik (A) und bis zu 60 min. bei Blendenautomatik (S) und manu­eller Einstellung (M). Der Verschluss arbeitet angenehm weich und gefühlt vibrationsarm. Um Vibrationen weiter zu minimieren, lässt sich der erste ­Verschlussvorhang auch elektronisch realisieren.

Für die Vorwahl der Belichtungspro­gramme (P, A, S, M) und User-Speicher (C1-C6) ist auf der linken Gehäuseschulter ein arretierbares Moduswahlrad platziert. Das beleuchtbare Statusdisplay rechts vom Sucherhöcker informiert über die wichtigsten Aufnahmeparameter wie Belichtungszeit, Blende, ISO-Wert, Belichtungskorrektur, Weißabgleich und anderes.

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Den sechs verfügbaren Nutzerspeichern kann man griffige Namen geben, die aber beim Fotografieren im Display oder ­Sucher nicht angezeigt werden (links). Beim häufigen Einsatz eines Blitzgeräts empfiehlt es sich, das Untermenü mit der Blitzkorrektur auf eine Funktionstaste zu legen (rechts).
© Karl Stechl

Zu den zahlreichen Reihenbelichtungs­funktionen zählen das Fokus-Bracketing mit einstellbarer Schrittweite und die Pixel-Shift-Multi-Aufnahme. Letztere nutzt den beweglichen Sensor, um 16 Einzelaufnahmen im RAW-Modus zu belichten, wobei der Sensor jeweils um ein halbes Pixel verschoben wird. Die Kamera verwendet dafür ausschließlich den elektronischen Verschluss, ein Stativ ist somit Pflicht. Die Einzelaufnahmen lassen sich am Rechner mittels Freeware (Fujifilm Pixel Shift Combiner) zu einer Bilddatei mit mehr als 200 Megapixeln kombinieren und im DNG-Format speichern.

Filmern hat die Kamera wenig Auf­regendes zu bieten: Es bleibt bei Full-HD mit 30 Vollbildern pro Sekunde wie in der ersten Generation der GFX 50S. Immerhin versteckt Fujifilm die Videofunktion nicht mehr im Drive-Menü. Stattdessen findet sich ein „Movie/Still“-Umschalter vor dem Programmwahlrad auf der linken Geräteschulter. Gestartet wird die Videoaufnahme mit dem Auslöseknopf

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Der Monitor lässt sich vertikal und seitlich verschwenken, ­sodass man ihn beim Fotografieren im Hochformat auch von oben betrachten kann – oder von unten, wenn man die Kamera um 180 Grad dreht.
© Fujifilm

Bedienkonzept

Nach dem Vorbild der GFX-100-Reihe verabschiedet sich die GFX 50S II vom quasi analogen Bedienkonzept ihrer Vorgängerin und der X-T-Serie: De­dizierte Einstellräder für Verschlusszeit, ISO-Einstellung oder Belichtungskorrektur sind passé. Die Belichtungspro­gramme werden über das PASM-Rad vorgewählt, Belichtungsparameter wie Zeit, Blende oder ISO verändert man mit Endlosrädern.

Dabei spielt das beleuchtbare Schulterdisplay eine zentrale Rolle. Es lässt

die Wahl zwischen einer numerischen Anzeige, einer grafischen Anzeige mit virtuellen Einstellrädern und einem großen Live-Histogramm. Die Rädergrafiken für Verschlusszeit und ISO-Wert korrespondieren mit den mechanischen Endlosrädern für Daumen und Auslösefinger. Für die individuelle ­Zuordnung der Räder sollte man sich genügend Zeit nehmen, weil die Druckfunktion der Endlosräder auch Doppelbelegungen möglich macht, was anfangs etwas verwirrend ist.

Der Joystick dient zum Anwählen von AF-Punkten. Ein Druck auf den Joystick blendet das AF-Feld-Raster ein, anschließend wählt man die gewünschte Position für den AF-Punkt beziehungsweise für die Zone. Durch Drehen eines Steuerrads verändert man die Größe eines AF-Felds oder ­einer Zone. Man kann den Joystick aber auch als Richtungsschalter zum Navigieren in den Menüs oder bei der Bildwiedergabe verwenden.

Außer den vier dedizierten Funktionstasten kann der Fotograf auch andere Bedientasten wie AE-L oder AF-On individuell belegen. Durch Wischbe­wegungen am Touch-Monitor lassen sich bis zu vier weitere Funktionstasten simulieren. Mit der Q-Taste ruft man das Schnellmenü auf; die Anzahl der dort angezeigten Funktionsfelder ist variabel: 4, 8, 12 oder 16. Im Schnellmenü kann man auch mithilfe der Touchfunktion navigieren sowie Einstellungen verändern – anders als im Hauptmenü, wo das Navigieren ausschließlich mit dem Joystick als Richtungsschalter möglich ist.

Das Hauptmenü der GFX 50S II ist durch vertikale Karteireiter übersichtlich struk­turiert, gibt aufgrund zahlreicher Unterseiten mit bis zu acht Einträgen pro Seite jedoch so manches Rätsel auf. Vor allem das verschachtelte „Ein­richtung“-Menü ist schwer zu über­blicken. Tipp: Unter „Mein Menü“ (MY) kann man sich Einträge nach Bedarf selbst zusammenstellen.

Sehr praktisch ist das große Angebot an User-Speicherplätzen, auf die man über das Programmwahlrad Zugriff hat. Bis zu sechs Sets von Kameraeinstellungen lassen sich speichern und abrufen. Im Hauptmenü kann man den Speicherplätzen aussagekräftige Namen wie Portrait, Landschaft oder Studio geben. Leider zeigt das Display aber trotzdem nur die Nummern der Speicherplätze (C1-C6) an, wenn man ­einen Speicherplatz wählt, nicht aber die vom Anwender vergebenen Namen.

Fujifilm-GFX50S-II_Bildqualitaet
Die GFX50S II zeichnet Motivstrukturen mit ­hoher Präzision, schärft bis ISO 1600 aber auch merkbar nach. Ab ISO 3200 fällt die Nachschärfung geringer aus, auch die Dead-Leaves-Werte gehen deutlich ­zurück, was sich durch Texturverluste vor allem in Bereichen geringen Kon­trasts bemerkbar macht. Im RAW-Modus, bei moderater Rausch‑ minderung, lässt sich das verhindern – das Bild wirkt dann schärfer und detailreicher.
© Karl Stechl

Bildqualität

Mit einer sehr hohen Auflösung um 3000 LP/BH bei ISO 100/400 und einer entsprechend präzisen Detailwiedergabe ist die Fujifilm GFX 50S II mit dem 50-MP-Sensor ein überzeugendes Aus­hängeschild für das Mittelformat. Die Elek­tronik schärft deutlich, aber nicht überzogen nach­, wie an den Kantenprofilen zu sehen ist. Die mit 50-MP-Kleinbildsensor ausgestattete Sony ­Alpha 1 liefert weniger Auf­lösung, zum Teil aber höhere Dead-Leaves-Werte – zumindest bei hochkontrastigen Strukturen. Zudem rauschen die JPEGs aus der Kamera bei Sony weniger, was sich be­sonders bei höheren Empfindlichkeiten ab ISO 3200 bemerkbar macht.

Die GFX 50S II erreicht ihre höchsten Dead-Leaves-Werte bei ISO 100 (1828/1983 LP/BH) und ISO 400 (1851/1903 LP/BH). Den Farbkontrast hebt die Kamera dabei vor ­allem im niedrigkontrastigen Bereich an, wie die DL-Low-Werte zeigen. Bei ISO 800 liegen die DL-Werte für ­hohe und niedrige Kontraste auf vergleichbarem Niveau (1788/1785 LP/BH), ab ISO 1600 drehen sich die Verhältnisse zugunsten der DL-High-Werte. Sogar bei ISO 3200 sind noch gute Bildergebnisse zu erzielen, wobei der Wechsel zum RAW-Modus die Texturwiedergabe nochmals verbessert. Dabei nimmt das Rauschen etwas zu, tritt dank der feinkörnigen Struktur aber kaum störend in Erscheinung. Die Artefakte steigen bei höheren ISO-Einstellungen vor allem im Bereich niedriger Kontraste an. Bitte beachten: Wegen unserer ­neuen Testcharts sind die Test­ergebnisse der Fujifilm GFX 50S II nicht mit den Resul­taten der anderen Fujifilm-Modelle vergleichbar, die den gleichen Bildsensor verwenden (GFX 50S und GFX 50R).

Online-Siegel
Kauftipp Mittelformat
Zusätzliche Infos
Getestet durch Redaktion ColorFoto
Dezember 2021

Fujinon-Objektive mit GF-Bajonett

Aktuell bietet Fujifilm 13 GF-Objek­tive für 1000 und 3300 Euro an. Alle ­Fujinons tragen den Namenszusatz WR für „Water Resistant“, sind also wie die Kameragehäuse gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet. Neben dem neuen Standardzoom GF 4,5-5,6/35-70 mm (28-56 mm KB) gibt es drei weitere Zooms: 4/32-64 mm (26-51 mm KB), 4/45-100 mm (36-80 mm KB) und 5,6/100-200 mm (80-160 mm KB). Neun Festbrennweiten zwischen 23 mm (18 mm KB) und 250 mm (200 mm KB) stehen bereit, darunter das 3,5/50 mm (40 mm KB) als kleinstes GF-Objektiv und das 4/120 mm Macro OIS (96 mm KB). Ein 1,4-fach-Telekonverter erweitert den Telebereich. Geplant für 2022 ist ein Weitwinkelzoom (16-28 mm KB); 2023 sollen das lichtstarke GF 1,7/55 mm (44 mm KB) und eine Shift-/Tilt-Optik folgen.

Fujifilm-GFX50S-II_group-shot-with-GF-lenses-01
Aktuell bietet Fujifilm 13 GF-Objek­tive für 1000 und 3300 Euro an.
© Fujifilm

Fazit

Die neuen Kleider der Fujifilm sind keine Mogelpackung wie im Märchen vom eitlen Kaiser. Im Gegenteil: Mit dem Gehäuse der GFX100S wird die GFX50S II noch ein Stück attraktiver, auch der nunmehr bildstabilisierte 50-Megapixel-Sensor trägt sein Teil dazu bei. Zugegeben, der Sensor ist nicht mehr der neueste, die damit erzielbare Bildqualität aber überzeugt nach wie vor sehr. Nur die Beschränkung auf einen Kontrast-AF würde man bei einer Kleinbildkamera heute nicht mehr akzeptieren. Die GFX50S II ist für ein Mittelformatmodell erstaunlich handlich, selbst in Kombination mit dem neuen und zumindest im Kamera-Kit günstigen Standardzoom GF 4,5-5,6/35-70 mm WR. Die 13 derzeit verfügbaren GF-Objektive werden vielen Anwendern ausreichen, ein Brennweitenangebot wie im Kleinbildsektor darf man aber nicht erwarten– auch nicht von Fremdherstellern. Die GFX50S II ist weniger eine Konkurrenz zu Kleinbildkamera A oder B als eine generelle Alternative – attraktiv, wenn man von der Bildqualität und -ästhetik des Mittelformats fasziniert ist.

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