Pentax K-1 Mark II im Test: Autofokus, Bildqualität und Fazit
- Pentax K-1 Mark II im Test: Vollformatkamera mit tollen Verbesserungen
- Pentax K-1 Mark II im Test: Autofokus, Bildqualität und Fazit
Belichtung und AutofokusFür die Belichtungsmessung ist in der K-1-Reihe ein RGB-Sensor mit 86 000 Pixeln zuständig. Neben den üblichen Belichtungsprogrammen bietet die Kamera als Besonderheiten die Modi Sv (ISO-Vorwahl) und TAv für kombinierte Zeit-/Blendenvorwahl. Der Lamellenschlitzverschluss ...

Belichtung und Autofokus
Für die Belichtungsmessung ist in der K-1-Reihe ein RGB-Sensor mit 86 000 Pixeln zuständig. Neben den üblichen Belichtungsprogrammen bietet die Kamera als Besonderheiten die Modi Sv (ISO-Vorwahl) und TAv für kombinierte Zeit-/Blendenvorwahl. Der Lamellenschlitzverschluss ermöglicht Belichtungszeiten bis 1/8000 s und hat aufgrund der guten Dämpfung des Spiegelschlags eine angenehm weiche Auslösung.
Der Phasen-AF der K-1 II arbeitet unverändert mit 33 Messfeldern, darunter 25 Kreuzsensoren. Das System erlaubt Einzel-AF (AF-S) und kontinuierlichen AF (AF-C); die Ansprechschwelle liegt bei LW -3. Neben Messfeldautomatik sind Einzelpunkt-AF und Messfeldgruppierung (Zonen-AF) möglich. Dabei lässt sich die Lage der AF-Punkte im Sucher oder am Monitor in einer Grafik ablesen bzw. festlegen.
Im Live-View-Modus kommt der Kontrast-AF zum Einsatz; dabei hat man die Wahl zwischen Messfeldautomatik, Einzelfeld-AF, Schärfenachführung und Gesichtserkennung. Laut Hersteller wurden die AF-Algorithmen optimiert, was die Messwerte aber nur bedingt belegen. Die Auslöseverzögerung inklusive AF-Zeit mittels Phasen-AF betrug im Labor 0,60/0,60 s bei 300/30 Lux – eine kleine Verbesserung zumindest bei wenig Licht (K-1: 0,60/0,74 s). Im Serienbildmodus sind bis zu 4,5 B/s möglich.
Bei Videos muss man auf kontinuierlichen AF verzichten und mit der AF-Taste nachfokussieren. Und auch die Beschränkung auf Full-HD-Videos legt nahe, dass Filmen nicht zu den Kernkompetenzen der K-1-Serie zählt.
Bildqualität
Mit 36-MP-Sensor ohne Tiefpassfilter schafft die K-1 II eine maximale Grenzauflösung von 2182 LP/BH, die erst ab ISO 3200 knapp unter die 2000er-Marke sinkt. Stärker ins Auge fallen die im Vergleich zur Vorgängerin hohen DL-Werte (HC/DC): 1538/1489 LP/BH gegenüber 1300/1301 (ISO 100). Erkauft werden die Höhenflüge mit einer kräftigen Anhebung des Farbkontrasts. Bei höheren ISO-Werten schmilzt der Vorsprung der Mark II; bei den DL-Werten für niedrigkontrastige Strukturen kann die K-1 ab ISO 1600 sogar wieder leichte Vorteile für sich verbuchen.
Die höhere Empfindlichkeit der Mark II schlägt sich offenbar im geringeren Rauschen ab ISO 3200 nieder. Auch bei ISO 6400 wird noch ein passabler VN-Wert von 2,6 erreicht (K-1: VN 3,2). Wer etwas mehr Rauschen in Kauf nimmt, kann beim Wechsel in den RAW-Modus auf praktisch allen ISO-Stufen eine noch bessere Feinzeichnung erreichen. RAW bietet die Pentax wahlweise in einer eigenen PEF-Variante oder als DNG an. Letztere wurde in diesem Test verwendet, weil der Adobe-RAW-Konverter die PEF-Dateien der Mark II noch nicht öffnen konnte.
WiFi und GPS
Wie bereits bei der Vorgängerin ist in der K-1 II eine GPS-Funktion integriert. Nachdem man diese mit der GPS-Taste aktiviert hat, zeichnet die Kamera Positionsdaten für jedes Bild auf, protokolliert Routen (GPS-Protokoll) oder stellt einen kalibrierbaren Kompass bereit. Die Verbindung zum Smartphone mittels WLAN ließ sich nach Installation der App „Image Sync“ schnell herstellen; der Bildaustausch zwischen Kamera und Smartphone klappte problemlos.
Im Remote-Betrieb lassen sich die für die Aufnahme wichtigsten Einstellungen am Smartphone anzeigen und verändern; das Belichtungsprogramm ändert man am Moduswahlrad der Kamera. Auch Touch-AF soll möglich sein, was sich allerdings nicht überprüfen ließ, weil die Live-Bild-Anzeige zum Testzeitpunkt noch nicht möglich war. Dafür verwendet wurde ein Huawei P10.

Fazit
Spiegelreflexkameras mit Vollformatsensor und Sensor-Shift-Bildstabilisator: Mit dieser Kombination hat die K-1-Reihe von Pentax ein Alleinstellungsmerkmal im Markt. Alles in allem lassen Ausstattung und Funktionalität der K-1 II nur wenige Wünsche offen. Was mancher vermissen könnte, ist Bluetooth LE für den stromsparenden Bildtransfer oder einen touchfähigen Monitor.
Andererseits punktet die K-1 II mit integriertem GPS. Die Bildqualität überzeugt vor allem im RAW-Modus und – im Vergleich zur Vorgängerin – durch etwas weniger Rauschen bei höheren ISO- Einstellungen. Ein Umstieg auf die Mark II erscheint in dieser Hinsicht allerdings nicht zwingend. Wer will, kann auch das kostenpflichtige Hardware-Update des Herstellers in Anspruch nehmen, wenn er seine K-1 auf den neuesten Stand bringen möchte.