Adobe Photoshop Lightroom 4 im Test
Als schnelle Bildverwaltung mit effizienten Bearbeitungswerkzeugen hat sich Lightroom unter Profis einen Namen gemacht.

Abschreckend war hingegen der Preis von 300 Euro. Version 4 ist nun zum Preis von 130 Euro zu haben und damit für Hobby-Anwender und potentielle Photoshop-Elements-Nutzer, die Fotos nicht aufwändig retuschieren wollen, eine Alternative. Auch wenn der Preis günstiger ist, Adobe spart nicht mit Neu...
Abschreckend war hingegen der Preis von 300 Euro. Version 4 ist nun zum Preis von 130 Euro zu haben und damit für Hobby-Anwender und potentielle Photoshop-Elements-Nutzer, die Fotos nicht aufwändig retuschieren wollen, eine Alternative. Auch wenn der Preis günstiger ist, Adobe spart nicht mit Neuerungen. So besitzt Lightroom 4 zwei neue Module: Karte und Buch. Unter Karte blendet Lightroom Satelliten-Fotos und Straßenkarten von Google ein. Hier können Anwender ihre Fotos auf der Karte ablegen, um sie mit GPS-Informationen zu versehen. Bilder mit Koordinaten zeigt die Software auf der Karte an.
Im Modul Buch gestalten Anwender ihr eigenes Fotobuch. Zahlreiche Vorlagen stehen zur Wahl und decken die meisten Gestaltungswünsche ab. Nachträgliche Korrekturen an Bildern übernimmt Lightroom automatisch ins Fotobuch. Selbst platzierte Bild- und Textboxen erlaubt die Software jedoch nicht. Ob die Auflösung eines Fotos genügt, zeigt ein gelbes Ausrufezeichen an.
Im Test war ein 10-Megapixel-Bild knapp zu klein für die Ausgabe über zwei Seiten im Standardquerformat (25x20 cm). Daneben gibt es das 18x18-cm-Format, ein Standardhochformat und ein großes Querformat (33x28 cm) sowie ein großes Quadrat mit 30x30 cm. Das fertige Buch exportiert man als PDF oder sendet es direkt zum Druckdienst "Blurb".

Stark erweitert hat Lightroom die Videofunktionalität. So versteht sich das Programm inzwischen auf alle gängigen Videoformate und spielt die Sequenzen direkt ab. Zudem sind einfache Korrekturen wie Belichtung, Kontrast, Weiß- und Schwarzpunkt, Temperatur, Tonwert und Dynamik sowie das Anwenden von Vorlagen möglich. Das ganze Repertoire an Werkzeugen lässt sich allerdings nur über einen Umweg nutzen: Man erstellt zunächst ein Einzelbild aus dem Video, und passt es dann mit dem vollständigen Werkzeugsatz an. Anschließend kopiert man die vorgenommenen Einstellungen (STRG+SHIFT+C) und fügt sie in der Videodatei ein (STRG+SHIFT+V). Kürzen der Videos ist ebenfalls kein Problem mehr. Wie bei Fotos bleibt das Original bei Änderungen unangetastet - sämtliche Korrekturen fließen in die Datenbank und sind so nur in Lightroom oder nach einem Export sichtbar.
Auch an den Basisfunktionen hat Adobe gearbeitet. Für Profis besonders interessant ist das integrierte Softproofing. Anhand der Farbprofile von Monitoren und Druckern kann Lightroom anzeigen, welche Bildbereiche vom jeweiligen Gerät nicht ausgegeben werden können. Durch selektive Anpassungen von Sättigung oder Tonwert lassen sich diese Bereiche dann ins Profil einpassen. Die selektive Korrektur per Pinsel hat Adobe außerdem um Entrauschen und das Entfernen von Moires erweitert. Auch ein Weißabgleich lässt sich nun mit dem Pinsel vornehmen - besonders praktisch bei Mischlichtsituationen wie etwa beim Aufhellblitzen mit Umgebungslicht

Ratgeber: Adobe Lightroom richtig bedienen
Testfazit
Mit der vierten Auflage von Lightroom präsentiert Adobe eine konsequente Weiterentwicklung. Die Videofunktionalität ist inzwischen durchaus brauchbar, im Detail jedoch noch umständlich handzuhaben. Die Fotobuchfunktion ist gut, etwas mehr Gestaltungsspielraum hätten sich die Tester dennoch gewünscht. Für viele Anwender dürfte die gelungene GPS-Integration ein Kaufargument darstellen - besonders zum Preis von gerade mal 130 Euro.