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Canon-Kamera

Canon EOS 80D: Bedienungs-Tipps

Mehr zum Thema: Canon

Autor: Annette Kniffler • 1.8.2017 • ca. 2:55 Min

Inhalt
  1. Canon EOS 80D im Praxis-Test
  2. Canon EOS 80D: Bedienungs-Tipps

Belichtungsmessmethode​Für die Belichtungsmessung besitzt die 80D einen 7500-Pixel-Sensor, der sichtbares und Infrarot-Licht erfasst und in der Regel sehr zuverlässig arbeitet. Bei der in diesem Beispiel und als Standard verwendeten Mehrfeldmessung wertet sie die Daten auf 63 Feldern aus. Die ak...

Belichtungsmessmethode

​Für die Belichtungsmessung besitzt die 80D einen 7500-Pixel-Sensor, der sichtbares und Infrarot-Licht erfasst und in der Regel sehr zuverlässig arbeitet. Bei der in diesem Beispiel und als Standard verwendeten Mehrfeldmessung wertet sie die Daten auf 63 Feldern aus. Die aktiven Fokuspunkte gewichtet sie dabei stärker, damit die Belichtung zur Bildgestaltung passt – daher der beträchtliche Helligkeitsunterschied zwischen Bild (1), bei dem der Spot-Autofokuspunkt auf einem helleren Motivdetail im Gebüsch lag, und Bild (2) mit Fokussierung auf den Baumstamm. Für Serienaufnahmen bewegter Objekte eignet sich oft die mittenbetonte Belichtungsmessung besser, für Gegenlichtaufnahmen die Selektiv- bzw. Spotmessung, die 6 bzw. 3,8 % des Sucherbereichs in der Bildmitte berücksichtigt.​

Belichtung Canon EOS 80D
Helligkeitsunterschiede Bild1 und Bild 2.
© Christian Rottenegger

Automatische Belichtungsoptimierung

​Die automatische Belichtungsoptimierung greift in JPEG-Aufnahmen ein, wenn das Motiv ansonsten zu dunkel oder der Kontrast zu gering erscheinen würde. Im Vergleich zum Ergebnis mit der Grundeinstellung „Standard“ (1) zeigt die Kirchenfassade bei ausgeschalteter Belichtungsoptimierung deutlich weniger (2), bei „Hoch“-geregelter Belichtungsoptimierung mehr Details (3).​

Vergleich automatische Belichtung
Vergleich automatische Belichtung mit Grundeinstellung "Standard" (links), ausgeschaltet (mitte) und mit hoher Belichtungsoptimierung (rechts).
© Christian Rottenegger

Auto-Weißabgleich

​Der automatische Weißabgleich lässt sich in der EOS 80D beeinflussen, wenn Sie bei „AWB“-Einstellung die Info-Taste drücken: „Auto: Priorität Umgebung“ betont die Wirkung von warmem Kunstlicht und entspricht der für Canon-SLRs üblichen AWB-Funktion (1). Mit „Auto: Priorität Weiß“ neigt die 80D zu einem kühleren Weißabgleich (2).​

Auto-Weißabgleich
Unterschiede beim Weißabgleich: Links mit "Auto: Priorität Umgebung", rechts mit "Auto: Priorität Weiß".
© Christian Rottenegger

JPEG-Aufnahmen mit großem Dynamikumfang

Wenn in einem Bild sehr helle und deutlich dunklere Bereiche aufeinandertreffen, reicht der von der 80D darstellbare Kontrastumfang (max. 9,3 Blenden) bei Weitem nicht aus: In diesem Beispiel hat der Himmel dadurch bei Standardeinstellung fast keine Zeichnung mehr, sogar das Hausdach im Hintergrund lässt sich kaum noch ausmachen (1). In der Aufnahme mit zugeschalteter Funktion „Tonwert Priorität“, die ausgefressene Lichter reduzieren soll, ist das Dach schon besser erkennbar (2). Noch klarer kommt es jedoch in dem von der 80D zusammengesetzten HDR-Bild heraus – HDR-Stufe „±1 EV“, HDR-Effekt „Standard“ (3).

Dynamikerweiterung Canon EOS 80D
Je nach Einstellung kommt das Hausdach im Bild unterschiedlich stark zur Geltung.
© Christian Rottenegger

HDR-Aufnahmen ohne Stativ 

Weil im HDR-Modus mehrere in Serie erstellte Bilder zusammengerechnet werden, kommen viele Kameras hier schon wegen minimaler Bewegungen von Motiv oder Kamera ins Straucheln und liefern unbrauchbare Ergebnisse. Ähnliche Probleme zeigen sich in der Freihandaufnahme der 80D. Allerdings entstand die bei manuell ausgeschaltetem „Auto Bildabgleich“. In der Standardkonfiguration ist eben diese Korrekturfunktion aktiv und zeigt erstaunliche Erfolge: Das leichte Zittern der Hand war damit offensichtlich kein Stolperstein mehr. Wenn Sie ein Stativ dabei haben, sollten Sie es aber trotzdem nutzen und den Bildabgleich deaktivieren, zumal er möglicherweise die Auflösung reduziert und den Bildrand beschneidet.

RAW gegen JPG

Die beste Bildqualität lässt sich aus der 80D wie so oft mit schonend entwickelten RAWs erzielen. Zwar bleiben dann womöglich stärkere Rauschstörungen im Bild, dafür aber auch feine Strukturen, die im Zuge der internen JPEG-Signalverarbeitung verloren gehen. Hier sehen Sie die RAW-Bilder und zum Vergleich von der 80D bearbeitete JPEGs. Die JPEGs wurden mit dem Bildstil „Feindetail“ als Grundeinstellung fotografiert. Der bringt eine sichtlich bessere Feinzeichnung als „Standard“ mit deutlichen Detailverlusten.

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Testbilder Nachtaufnahme

Die rauschärmsten Nachtaufnahmen gelingen mit Stativ, statischem Motiv, niedriger ISO-Zahl und entsprechend langer Belichtungszeit, hier ISO 100 und 30 s. Sobald sich das Motiv bewegt oder das Stativ im Gepäck fehlt, sodass kürzere Belichtungszeiten unumgänglich werden, geht es mit der Bildqualität zwangsläufig bergab. Wer einfach nur die ISO-Zahl erhöht, muss mit störendem Rauschen rechnen. Wer zusätzlich im Menü unter „High ISO Rauschreduzierung“ die Multi-Shot-Funktion wählt, kann dadurch sichtbar bessere Ergebnisse erzielen. Allerdings sind der Multi-Shot-Rauschreduktion in Sachen Belichtungszeit und Bewegungsgeschwindigkeit ebenfalls enge Grenzen gesetzt, weil die 80D dabei mehrere Bilder in Folge aufnimmt, um sie gleich im Anschluss zu verrechnen. Etwas mehr Spielraum bietet das Motivprogramm „Nachtaufnahme ohne Stativ“. Auch hier erstellt die 80D eine Bilderserie, die sie zusammensetzt, allerdings mit deutlich höherem Tempo. Dazu nutzt sie in der Regel automatisch sehr hohe Empfindlichkeiten, in diesem Fall ISO 12 800, und gibt sich im Notfall auch mit einem unterbelichteten, scheinbar unscharfen, detailarmen, stark verrauschten Bild zufrieden.

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