Rückblick 2023: Diese Themen prägten das Jahr

Das Jahr 2023 geht zu Ende. In unserem Jahresrückblick 2023 schauen wir auf Technik-Themen und relevante Nachrichten, die Menschen in den vergangenen zwölf Monaten bewegt, erfreut, unterhalten und auch verärgert haben.

Themen wie ChatGPT gehören dazu, aber auch der späte Auftritt des Cybertrucks, das große Stolpern bei Twitter und vieles mehr.

Januar 2023: Gaming, Streaming und ... arbeiten

Das Jahr 2023 beginnt nicht mit einem Paukenschlag, sondern mit einem Stotterstart. Während Sony endlich Licht am Ende des Tunnels für die Playstation 5 sieht, segeln andere Teile der Tech-Welt in schwierigen Gewässern.

Sony spielt auf Sieg

Eine gute Nachricht für Spielefans: Sony kündigt an, dass die Verfügbarkeit der Playstation 5 endlich besser wird. Nach monatelangen Engpässen könnte das Warten für viele bald ein Ende haben. Die PS5, die seit ihrer Einführung für Furore sorgt, könnte nun in mehr Händen landen als je zuvor.

Netflix und das Account-Sharing-Dilemma

Der Streaming-Gigant Netflix plant, künftig konsequent gegen das unerlaubte, bislang aber geduldete Account-Sharing vorzugehen. So will der Anbieter die Abonnentenzahlen im zunehmend umkämpften Streaming-Markt weiter erhöhen. Im Herbst legt Disney mit ähnlichen Maßnahmen nach. Ist das das Ende der großzügigen Streaming-Kultur, wie wir sie kennen?

Microsoft startet holprig ins neue Jahr

Nicht ganz so rund läuft es bei Microsoft. Nutzer von Office 365 erleben einen holprigen Start ins neue Jahr mit Ausfällen von Microsoft Teams und Outlook. Diese Ausfälle sind mehr als nur ein Ärgernis in einer Welt, in der Telearbeit und Online-Zusammenarbeit zum Alltag gehören.

Februar 2023: KI - Der Game Changer des Jahres

Das Jahr 2023 steht im Zeichen der künstlichen Intelligenz. Angeführt von ChatGPT, einer KI, die Texte nicht nur versteht, sondern auch schreibt, erleben wir eine Revolution, die alle Technologiebereiche erfasst.

Microsoft und die KI-Welle

Satya Nadella, CEO von Microsoft, sieht in der KI die "nächste große Welle der Informatik". Mit dieser Vision im Rücken stürzt sich Microsoft kopfüber in die Integration von KI. Windows und Office werden mit KI-Funktionen ausgestattet, die das Nutzererlebnis mittelfristig grundlegend verändern könnten. Wir in Europa dürfen ab 2024 den Copilot nutzen.

Google Docs: KI-gestützte Office-Suite

Für Google ist der Erfolg von ChatGPT ein Weckruf. Dort forscht man zwar schon seit Jahren an KI, hatte aber zunächst kein endkundentaugliches Produkt vorzuweisen. Erst in der zweiten Jahreshälfte gibt es etwas zu sehen, zum Beispiel KI-Funktionen in Google Docs und Tabellen.

Apple, traditionell eher zurückhaltend, ist ebenfalls am Ball, auch wenn die Details noch im Dunkeln liegen. KI ist nicht mehr nur ein Modewort, sondern eine Realität, die die Welt der Technologie neu definiert.

März 2023: Windows im Wandel

In der Windows-Welt heißt es 2023 "Bye bye" und "Herzlich Willkommen". Beginnen wir mit dem Abschied: Im März 2023 kündigt Valve an, dass Steam, die meistgenutzte Spieleplattform, ab 2024 nicht mehr auf Windows 7 laufen wird. Später im Jahr gibt Microsoft bekannt, dass der Support für Windows 10 schon 2025 enden wird. Diese Ankündigung bedeutet für viele Nutzer, dass sie sich auf den Kauf neuer PCs vorbereiten müssen. Ältere Geräte werden die Anforderungen der neuen Windows-Versionen möglicherweise nicht mehr erfüllen.

Windows 11 zeigt sich unterdessen quicklebendig. Im Herbst 2023 erhält es ein großes Update, das aus früheren Windows-Versionen bekannte und lange schmerzlich vermisste Funktionen zurückbringt.

Parallel zu diesen Entwicklungen heizt sich die Gerüchteküche um Windows 12 langsam aber sicher auf. Microsoft tut die Gerüchte zunächst als Scherz ab, doch im Laufe des Jahres gibt es immer mehr Hinweise auf den Nachfolger von Windows 11.

April 2023: Turbulenzen bei Twitter

Der April 2023 ist nur einer von vielen Monaten des Jahres, in denen Twitter für negative Schlagzeilen sorgt. Seit Musks Übernahme im Vorjahr hat sich der Unternehmenswert von Twitter halbiert. Eine beträchtliche Summe, die die Frage aufwirft, ob Musks unkonventionelle Führungsmethoden mehr schaden als nützen.

1. Die Geburt von "X": In einem unerwarteten Zug benennt Musk Twitter in "X" um. Ein Schritt, der für viel Verwirrung und Diskussion sorgt. Ist das der Anfang vom Ende für das einst so beliebte soziale Netzwerk?
2. Freie Meinungsäußerung oder Chaos? Musk erlaubt es gesperrten Nutzern, wieder auf der Plattform aktiv zu werden, auch wenn sie rechte Parolen verbreiten. Er bezeichnet das als Förderung der Meinungsfreiheit. Die neue Unternehmenspolitik führt dazu, dass sich wichtige Werbekunden wie Apple, Disney und Microsoft von Twitter abwenden. Musks Reaktion darauf ist alles andere als diplomatisch.
3. Das Ende der blauen Häkchen: Die blauen Häkchen, einst ein Symbol für verifizierte Authentizität, werden nun für einen kleinen monatlichen Betrag an jeden verkauft. Rasch entstehen unzählige Fake-Accounts, die die Vertrauenswürdigkeit von Infos aus dem sozialen Netzwerk weiter mindern.

Inmitten dieser und weiterer Turbulenzen entstehen neue Plattformen, die als Nachfolger von Twitter gehandelt werden. Mastodon, Threads und Bluesky sind nur einige der Kandidaten. Doch bisher konnte keiner "X" wirklich den Rang ablaufen.

Mai 2023: Android 14 - Frischer Wind im Google-Universum

Im Mai 2023 stellt Google das noch in der Entwicklung befindliche Android 14 vor und enthüllt dabei eine Reihe spannender neuer Funktionen. Als die finale Version im Herbst 2023 veröffentlicht wird, bringt sie unter anderem diese neuen Funktionen mit:

• Personalisierter Sperrbildschirm: Nutzer können ihren Sperrbildschirm von der Uhr bis zu den Schnellzugriffstasten individuell gestalten.
• Verbessertes Freigabemenü: Benutzerdefinierte Aktionen erleichtern die Freigabe von Inhalten zwischen Apps.
• Separate Lautstärkeregler: Individuelle Einstellungen für Klingelton und Benachrichtigungen.

Eine detaillierte Übersicht über die Neuerungen in Android 14 findet sichauf connect.de.

Juni 2023: Vision Pro - Apples neues, großes Ding?

Der Juni 2023 steht ganz im Zeichen von Mixed und Virtual Reality, angeführt von Apples bahnbrechender Vision Pro. Die hochpreisige Brille setzt neue Maßstäbe in der Welt der Mixed Reality.

Apple Vision Pro: Die Luxusbrille

• Preis: Mit einem stolzen Preis von 3.500 Euro ist die Vision Pro ein echtes Luxusgadget. Der Verkauf soll aber erst 2024 starten und zunächst auf die USA beschränkt sein.
• Fokus auf Vielfalt: Auf Vision Pro laufen die vom iPhone und iPad bekannten Apps, außerdem speziell für die Brile entwickelte Apps. Von Produktivität bis hin zu Entertainment soll die Brille sehr vieles leisten.
• Technologische Innovation: Die Vision Pro bietet eine beeindruckende Mischung aus VR und AR, die den Nutzer in eine völlig neue Welt eintauchen lässt. Entsprechend aufwendig und teuer ist die Hardware, die in der Brille steckt.

Meta Quest 3: Die günstige Alternative

Gerade noch rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft 2023 erscheint Metas Meta Quest 3, die mit einem Preis ab 550 Euro deutlich günstiger ist, aber auch weniger spektakulär. Dennoch ist sie eine solide und immerhin sofort verfügbare Option für VR-Enthusiasten.

Konkurrenz am Horizont: Samsung und Google

Samsung und Google arbeiten ebenfalls an einer Brille, die 2024 auf den Markt kommen könnte. Ob sie eine ernsthafte Konkurrenz zu Apples Vision Pro darstellt oder eher der Meta Quest ähnelt, bleibt abzuwarten. Den Markt für Mixed und Virtual Reality Geräte wird sie jedenfalls zusätzlich beleben.

Juli 2023: iOS 17 - Apples neuestes Betriebssystem-Update

Im Juli 2023 veröffentlicht Apple die erste öffentliche Beta von iOS 17, einen Monat nach der Präsentation des neuen Betriebssystems auf der Entwicklerkonferenz WWDC. Mit dem finalen Produkt kommen im Herbst 2023 einige spannende Neuerungen auf das iPhone:

• Stand-by-Funktion: Verwandelt das iPhone beim Aufladen in ein Multifunktionsdisplay, besonders praktisch auf dem Nachttisch oder im Büro.
• Kontaktposter: Ermöglicht es, individuelle Anrufposter für Kontakte zu erstellen, um Anrufe zu personalisieren.
• Tracking: Informiert ausgewählte Kontakte, wenn der Nutzer sicher am Ziel angekommen ist und löst eine Benachrichtigung aus, wenn er sich nicht bewegt.
• Verbesserte Nachrichten-App: Übersichtlicher und mit neuen Funktionen wie schnellerem Zugriff auf Kamera und Fotos.

Weitere Informationen zu den neuen Funktionen von iOS 17 finden Sie auf connect.de.

August 2023: San Francisco und die Abenteuer selbstfahrender Taxis

Autonom fahrende Autos scheinen seit Jahren "in Kürze" bevorzustehen. Im August 2023 unternimmt die Stadt San Francisco einen entsprechenden Feldversuch. Sie genehmigt selbstfahrende Taxis. Doch daraus entwickeln sich ganz unerwartete Probleme. Eine Auswahl:

• Taxi im Beton: Eines der autonomen Fahrzeuge entscheidet sich für einen Ausflug auf frischem Beton. Ob es nun seine Spuren für die Nachwelt verewigen wollte oder sich schlicht verfahren hat, wird sein Geheimnis bleiben.
• Liebe im Robotaxi: In einer anderen Ecke der Stadt nutzten kreative Köpfe die Privatsphäre von Robotaxis für intime Momente. Ja, richtig gelesen: Sex im Robotaxi kam im spätsommerlichen San Francisco zuletzt häufiger vor.
• Kollision mit der Feuerwehr: Als ob das noch nicht genug wäre, geht ein anderes Taxi auf Kollisionskurs mit einem Feuerwehrauto. Schuld daran soll unter anderem gewesen sein, dass die Software des Taxis die Länge des sich im Gegenverkehr bewegenden Feuerwehrfahrzeugs nicht korrekt erfasst habe. Das Ergebnis? Ein leicht verletzter Fahrgast. Aufgrund weiterer Vorfälle mit Taxis desselben Anbieters entzieht die Stadt diesem kurze Zeit später die Testerlaubnis "bis auf weiteres".

September 2023: Apples iPhone 15 - Ein turbulenter Start

September 2023, die Zeit des Jahres, in der Apple traditionell seine neuen iPhones vorstellt. Dieses Jahr bringt das iPhone 15 einige bemerkenswerte Neuerungen mit sich, aber auch einige Startschwierigkeiten.

• USB-C und Titan-Gehäuse: Mit dem iPhone 15 verabschiedet sich Apple vom Lightning-Anschluss und wechselt zum weiter verbreiteten USB-C. Viele Nutzer dürften sich darüber freuen. Das Pro-Modell erhält zudem ein leichteres Gehäuse aus Titan, das es zugleich auch robuster macht.
• Die Aktionstaste und das Zubehör-Dilemma: Eine interessante Neuerung ist die Aktionstaste, die den Stummschalter ersetzt. Eine Änderung, die einen Zubehörhersteller kalt erwischt: Peak Design hatte bereits 30.000 Hüllen produziert, in der Annahme, dass die Aktionstaste nicht kommen würde. Eine Fehlkalkulation, die sicherlich schmerzhaft war.
• Technische Probleme bei der Markteinführung: Der Start des iPhone 15 verläuft ebenfalls nicht ganz reibungslos. Ein Fehler im Betriebssystem iOS führt dazu, dass einige Geräte in einer Endlosschleife hingen. Hinzu kommt eine ungewöhnliche Wärmeentwicklung bei einigen Geräten. Glücklicherweise konnte Apple diese Probleme mit Software-Updates beheben.

Oktober 2023: Youtube - Zwischen Werbung und Veränderung

Auch für YouTube-Nutzer ist 2023 kein einfaches Jahr. Die Beliebtheit der maximal 60 Sekunden langen "Shorts" ist Fluch und Segen zugleich. Die Kurzvideos bescheren YouTube mehr Abrufe, lassen aber kaum Zeit für Werbeeinblendungen. Wie lässt sich Kreativität im Zeitraffer monetarisieren?

YouTube knallt mit der Peitsche. Zunächst einmal fordert die Google-Tochter Ihre Besucher bereits im Frühjahr 2023 dazu auf, eventuell eingesetzte Werbeblocker zu deaktivieren. Später im Jahr geht YouTube aktiv gegen Adblocker vor und zwingt viele Nutzer so, diese Programme zu deinstallieren. Datenschützer äußern unterdessen Bedenken, dass Youtubes Anti-Werbeblocker-Technik gegen europäisches Datenschutzrecht verstoßen könnte.

Ein Ausweg kündigt sich im Oktober 2023 an. YouTube führt das "Premium Lite"-Abo in Deutschland ein, das für 6 Euro im Monat ein werbefreies Erlebnis verspricht. Das ist deutlich günstiger als YouTube Premium (ohne "Lite"-Zusatz). Doch in anderen europäischen Ländern stellt YouTube den Lite-Tarif gerade ein und auch in Deutschland können nur wenige Nutzer den Tarif wirklich buchen.

Als wäre das immer noch nicht genug folgt im November der nächste Schlag. Die Preise für YouTube Premium, das werbefreie Videos und Musikstreaming beinhaltet, steigen um bis zu 6 Euro pro Monat.

Das vorerst letzte Wort in dieser Saga haben aber die Nutzer. Sie greifen zu einer Chrome-Erweiterung, die Werbung in achtfacher Geschwindigkeit abspielt und so einen 16 Sekunden langen Werbeclip auf schlanke zwei Sekunden reduziert. Die Fortsetzung folgt 2024.

November 2023: Tesla Cybertruck - ein futuristisches Puzzle

"Gut' Ding will Weile haben", sagt ein altes Sprichtwort. Aber ist der Cybertruck, den Tesla mit zweijähriger Verspätung im November 2023 erstmals ausliefert, ein gutes Ding? Zumindest polarisiert der futuristische Elektro-Pickup mit seinem Design. Fans bewundern das kompromisslos kantige Design. Andere sehen in ihm einen "Fußgänger-Killer". Das gilt vor allem in Deutschland, wo Sicherheitsbedenken die Zulassungsfähigkeit des Fahrzeugs in Frage stellen. Die scharfen Kanten und das hohe Gewicht des Cybertrucks könnten ein erhöhtes Unfallrisiko darstellen.

Zudem ist der Cybertruck mit Preisen von bis zu 100.000 US-Dollar nur für wenige Käufer erschwinglich. Der breite Umstieg auf Elektrofahrzeuge erfordert günstigere, für die breite Masse der Kunden bezahlbare Fahrzeuge. Der Cybertruck gehört nicht dazu.

Dezember 2023: mit Ach und Krach in die Zukunft

Der Dezember 2023 rundet ein ereignisreiches Jahr ab, zu dem diese Themen gehören:

GTA 6 und ein plaudernder Entwicklersohn

Bei Rockstar Games dürfte man sich die Haare gerauft haben, als der Sohn eines Entwicklers des lang erwarteten Spiels "GTA 6" am Küchentisch Geheimnisse ausplauderte. Eine unerwartete Wendung, die zeigt, dass manchmal die größten Geheimnisse in den kleinsten Kreisen gelüftet werden.

Ein 10-Jähriger gegen Apple

In Großbritannien hat der 10-jährige Teddy eine Petition gestartet, um Apple dazu zu bewegen, das Emoji "Nerd Face" zu ändern. Er findet das Emoji, das ein Gesicht mit Brille und Hasenzähnen zeigt, beleidigend für Brillenträger und fühlt sich durch die Bezeichnung "Nerd" ausgegrenzt. Ein kleiner Junge mit einer großen Mission, der zeigt, wie Emojis unsere Wahrnehmung und unser Selbstbild beeinflussen können.

Die Hot-Chip-Herausforderung

Der Hersteller der extrem scharfen Tortilla-Chips, die unter dem Namen "Hot Chip Challenge" verkauft wurden, muss sein Produkt zurückrufen. Die Chips waren zu einer Mutprobe in sozialen Netzwerken geworden und hatten bei einigen Jugendlichen zu Schleimhautverletzungen und Kreislaufproblemen geführt. Ein Beispiel dafür, wie virale Trends manchmal unerwartete und unangenehme Folgen haben können.Wir sind gespannt, was uns das Jahr 2024 bringen wird ...