Samsung S10+ vs. Honor View 20: Focus, Formate der Kameras & Fazit
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- Samsung S10+ vs. Honor View 20: Focus, Formate der Kameras & Fazit
AutofokusDie Samsung-Hauptkamera stellt sicher und schnell scharf. Gesichter, auch mehrere, werden schnell erkannt, durch einen dünnen Rahmen markiert und zuverlässig verfolgt. Das Tracking von leblosen Objekten wie Auto ist mit aktiviertem Verfolgungsautofokus möglich. Per Touch kann der Fokuspu...
Autofokus
Die Samsung-Hauptkamera stellt sicher und schnell scharf. Gesichter, auch mehrere, werden schnell erkannt, durch einen dünnen Rahmen markiert und zuverlässig verfolgt. Das Tracking von leblosen Objekten wie Auto ist mit aktiviertem Verfolgungsautofokus möglich. Per Touch kann der Fokuspunkt immer korrigiert werden. Außerdem kann der Fotograf im Pro-Modus den Messpunkt für AF und Belichtung trennen.
Auch Honor stellt per Phasen-AF scharf. Es erkennt Gesichter und folgt diesen automatisch. Die Erkennung klappt aber in der Regel eine Spur langsamer als beim Samsung. Leblose Objekte kann man nicht verfolgen. Die Trennung von AF- und Belichtungsmessung ist sowohl im Pro- als auch Foto-Modus möglich.
Bildqualität
Für die Bewertung der Bildqualität konzentrieren wir uns auf das DNG- Format, schauen uns aber natürlich auch die JPEGs an.
RAW – Hauptkamera
Bei gutem Licht liefert Samsungs Hauptkamera RAW-Aufnahmen in guter Qualität. Das Detailniveau ist für einen 12-Megapixel-Sensor hoch, und die Abstimmung des Bildes ist natürlich in gefälligen Farben. Allerdings sieht man im Bild etwas mehr Rauschen, als zum Beispiel beim Pixel 3XL – zugegeben erst bei starker Vergrößerung.
Das Umschalten der Blende von 1,5 auf f2,4 verbessert die Abbildungsleistung und erhöht die Schärfentiefe, aber auch hier gilt: Sichtbar wird das erst bei starker Vergrößerung. Dennoch reicht Samsung bei gutem Licht nicht an das Honor heran: Das View20 spielt hier seinen Auflösungsvorteil aus.
Die RAWs haben grundsätzlich 48 Megapixel. Diese sind aber nicht nur ein Segen, denn das Bild wirkt in der 100%-Ansicht leicht unscharf. Im Vergleich bildet das Huawei P20 Pro das Motiv – mit 40 Megapixeln – schärfer ab. Bei schlechtem Licht baut das Honor schneller ab als das Huawei – die kleineren Pixel rauschen mehr.
Das Rauschen steigt natürlich auch bei Samsung an, doch leidet die Abbildungsqualität weniger stark. An die geschickte Signalverarbeitung eines Pixel 3XL – ebenfalls zwölf Megapixel – kommt freilich auch dieses neue Samsung nicht heran.

JPEG – Hauptkamera
Wie üblich greift bei JPEGs die Signalverarbeitung beider Geräte sichtbar in die Daten ein, um Kontraste, Schärfe und Farben zu optimieren und zu verstärken.
Generell treibt Samsung die „Optimierungen“ nicht auf die Spitze und liefert gute JPEGs mit schönen Farben. Im Fotomodus fallen Schärfungseffekte stärker aus als im Pro-Modus und vor allem die kleinen Detail werden dann kaputt gerechnet.
Wenn das Licht stimmt, greift der Fotomodus meist zu Blende f2,4 bei der Hauptoptik – das macht Sinn. Auch Honor stimmt die JPEGs der Hauptoptik vergleichsweise moderat ab. Doch anders als beim Samsung arbeitet eher der Fotomodus weniger aggressiv als der Pro-Modus.
Samsung Ultraweitwinkelkamera
Die Ultraweitwinkeleinheit des S10+ kann nur in JPEG fotografieren und nur im Fotomodus angesprochen werden: Alle Motive, aufgenommen auf kurze bis mittlere Distanz, erscheinen selbst bei gutem Licht verwaschen und weniger gut aufgelöst. Sie eignet sich daher vielleicht für Panoramas und ähnliche Stimmungsaufnahmen, die nicht vergrößert betrachtet werden.
Samsung Telekamera
Auf die Teleoptik mit 54-mm-KB-Brennweite hat man ebenfalls nur im Fotomodus Zugriff – und nur wenn das Licht ausreicht. Bei wenig Licht schaltet die Kamera auf die Hauptoptik um. Da die dann gecroppten Bilder erneut auf zwölf Megapixel hochgerechnet werden, ist der Detailverlust groß.
Die JPEG-Aufnahmen mit der 54-mm-Kamera werden meist in etwa gleich hart abgestimmt wie bei der Hauptkamera, haben aber oft kräftigere Farben. Bei Porträts und ähnlichen Aufnahmen mit einem bestimmten Hauptmotiv lohnt sich der Teleeinsatz.
Nimmt man vom gleichen Standort Bilder mit der Tele- und der Hauptkamera auf, so arbeitet die 54-mm-Kamera die Details besser heraus – das können dann auch DNGs der Hauptoptik nicht mehr ausgleichen. Im Vergleich liefert die Samsung-Teleoptik die bessere Bildqualität als die entsprechenden Crops bei Honor.
Fazit
48 Megapixel und eine Optik oder doch drei Optiken mit 12 bis 16 MP? Bei viel Licht gewinnt das Honor mit seiner 48-MP-Auflösung. Bei wenig Licht punkten die größeren Pixel des Samsung, obwohl Honor dann je vier Pixel zu einer noch größeren Einheit zusammenschaltet.
Hinzu kommt als echtes Plus, etwa bei Porträts, die Teleoptik von Samsung, deren enger Bildwinkel kann die größere Auflösungsreserve des Honor nicht ausgleichen. Das Samsung-Ultraweitwinkel taugt nur für Schnappschüsse. Bis auf ein paar Schwächen erlaubt die App von Samsung eine bessere Kontrolle.
Auch stellt die S10+ Hauptoptik schneller scharf und trackt auch unbelebte Objekte. So gewinnt Samsung den Vergleich der Konzepte – kostet aber bei gleicher Speicherkapazität circa das Doppelte.