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Mit Apps gesünder leben?

5 Gesundheits-Apps im Test

Weniger gestresst sein, besser schlafen und sich fitter fühlen: Gesundheits-Apps können Sie bei einem gesünderen Lebensstil unterstützen. Aber welche Apps bieten was und welche lohnen sich? Wir haben verschiedene Apps im Alltag getestet.

Autor: Claudia Frickel • 7.12.2023 • ca. 6:55 Min

5 Gesundheits-Apps im Praxistest
Mit Apps gesünder durchs Leben? 5 Gesundheits-Apps im Check
© ORION PRODUCTION / shutterstock.com

Mindestens sieben Stunden Schlaf pro Nacht, das Normalgewicht halten, wenigstens 150 Minuten pro Woche bewegen, besser, aber mehr – und dabei immer möglichst ruhig und gelassen bleiben: Wenn wir gesund und fit bleiben wollen, müssen wir Medizinern und Studien zufolge einiges beachten. Ausreichen...

Mindestens sieben Stunden Schlaf pro Nacht, das Normalgewicht halten, wenigstens 150 Minuten pro Woche bewegen, besser, aber mehr – und dabei immer möglichst ruhig und gelassen bleiben: Wenn wir gesund und fit bleiben wollen, müssen wir Medizinern und Studien zufolge einiges beachten. Ausreichend Nachtruhe ist nötig, damit sich Körper und Geist erholen können. Übergewicht, zu wenig Bewegung und Stress erhöhen das Risiko etwa für Herzerkrankungen.

Welche Smarte Helfer für den Alltag gibt es?

Im Alltagstrott ist es nicht immer einfach, auf all das zu achten – oder überhaupt zu wissen, wie viel Schlaf wir tatsächlich hatten oder wie viele Schritte wir zurückgelegt haben. Smartwatches und Fitnesstracker können beides akkurat erfassen und somit Fortschritte festhalten.

Es geht jedoch auch ohne Wearables: Ein Smartphone ist ausreichend, auf dem Sie Gesundheits-Apps installiert haben. Diese können helfen, den eigenen mentalen und körperlichen Gesundheitszustand in den Fokus zu rücken und dauerhaft im Blick zu bekommen halten. Dafür erinnern die Anwendungen an Aktivitäten, schlagen Workouts vor, erstellen personalisierte Trainings und zeichnen den Verlauf auf. Viele der Apps können Sie auf Wunsch mit Smartwatch und Fitnesstracker verknüpfen, um noch genauere Ergebnisse und Analysen zu erhalten.

Welchen Vorteil haben Gesundheits-Apps?

Der große Vorteil von Gesundheits-Apps: Das Handy haben Sie wahrscheinlich immer in der Nähe und griffbereit. Die Hürde ist damit geringer, etwas für sich zu tun: Der Gang ins Fitness- oder Yogastudio muss nicht sein. Das ist etwa bei Übungen zur Entspannung nützlich: Sie können diese jederzeit und überall absolvieren, egal ob Sie im Zug sitzen oder im Büro.

Oft handelt es sich dabei um Meditationen. Diese Techniken beruhigen und verringern Stressgefühle. Wenn Sie sich zum Beispiel auf Ihren Atem konzentrieren, stoppt das Kopfkino und Sie finden Ruhe. Meditieren ist allerdings nicht immer einfach, weil Gedanken abschweifen können. Spezielle Apps helfen weiter, denn sie liefern Anleitungen und passende Klänge, damit Sie in die richtige Stimmung kommen.

Welche Bereiche decken Gesundheits-App ab?

Auf dem Markt gibt es neben Meditationsprogrammen unzählige Apps rund um die Gesundheit. Die Smartphone-Hersteller liefern ihre Geräte mit vorinstallierten Anwendungen aus, so wie Apple Health für iPhones, Google Fit für Android-Handys oder Samsung Health für die hauseigenen Modelle der südkoreanischen Firma.

Diese Apps können beispielsweise Schritte zählen oder Aktivitätsminuten messen. In Verbindung zum Beispiel mit einer Smartwatch wie der Apple Watch dienen diese als Schaltzentrale für alle Gesundheitsdaten. Darüber hinaus gibt es Apps, die zu smarten Geräten gehören, unter anderem Waagen oder Blutdruckmessgeräte.

Die Krankenkassen bieten ebenfalls in der Regel eigene Apps an. Damit können Mitglieder meist Dokumente einreichen, Bescheinigungen anfordern oder an Bonusprogrammen teilnehmen. Andere mobile Gesundheitsanwendungen wollen Nutzern ebenso den Alltag erleichtern, beispielsweise mit Diagnosen, Erinnerungen an die Medikamenteneinnahme und als elektronische Gesundheitsakte.

Die App Ada stellt Fragen zu Symptomen. Aus den Antworten der User schließt sie auf ein mögliches Krankheitsbild. Das erspart die mühsame und oft wenig hilfreiche Google-Suche nach Symptomen. In Apps wie Pillen Wecker hinterlegen Sie Angaben zu Ihren Medikamenten, der Dosis und dem Zeitpunkt der Einnahme. Die Anwendung sendet zum richtigen Zeitpunkt eine Erinnerung. Die App Vivy wiederum speichert persönliche Gesundheitsdaten, etwa Laborwerte, Medikationspläne und Impfungen. So haben Sie diese an einem Ort immer im Blick.

Gesundheits-Apps können darüber hinaus Usern mit bestimmten Krankheiten oder Problemen Hilfestellung bieten. Unzählige Programme für spezielle Bedürfnisse sind verfügbar, unter anderem für Menschen mit einer Krebserkrankung, mit Migräne, Tinnitus, Asthma oder Angststörungen.

Apps für einen gesünderen Lebensstil im Check

In den App-Stores häufig vertreten sind jedoch vor allem Anwendungen, die Nutzer bei einem gesünderen Lebensstil unterstützen wollen. Hoch im Kurs stehen Apps für Fitness, Entspannung, Schlaf und Ernährung. Diese Art von Programmen haben wir uns genauer angesehen und aus der Vielfalt des Angebots beliebte Apps herausgepickt.

Wir wollten wissen, was sie den Anwendern bieten, wie übersichtlich sie sind und wie gut sie ihr Ziel erreichen. Alle fünf vorgestellten Programme haben wir einem Alltags-Check unterzogen. Das heißt, wir machten Workouts, trackten die Nachtruhe und Nahrungsmittel und meditierten.

Hier sind die von uns gecheckten Gesundheits-Apps:

Fitness-App ist nicht gleich Fitness-App

Die fünf Apps unterscheiden sich deutlich voneinander. Eine analysiert die Nachtruhe, eine hilft beim Zählen von Kalorien, eine unterstützt beim Stressabbau und zwei weitere beschäftigen sich mit Bewegung. Generell sollten Sie bei Gesundheits-Apps genau hinsehen, was sie beinhalten.

So gibt es beispielsweise Schlaf-, Meditations- und Bewegungs-App, bei denen Anweisungen oder Erzählungen nur teilweise deutsch sind. Englischsprachige Entspannungsübungen oder Einschlafgeschichten sind jedoch nicht für alle einfach zu verstehen.

Aber auch sonst gibt es große Unterschiede. Die Fitness-Apps in unserem Check verfolgen beispielsweise andere Ansätze: Seven – 7 Minuten Training setzt auf kurze, knappe und möglichst intensive Workouts zu Hause. Sie absolvieren zwölf Übungen nach dem Sieben-Minuten-Prinzip. Jeweils 30 Sekunden lang müssen Sie dann Hampelmänner, Liegestützen, Kniebeugen oder Planken machen. Wenn Sie dabei alles geben, geraten Sie ins Schwitzen, trainieren Ihre Muskeln und verbrennen Kalorien. Nach jeder Einheit folgen zehn Sekunden Pause, sodass Sie insgesamt auf ein Sieben-Minuten-Training kommen.

Diese Workouts mit hoher Intensität ersetzen zwar kein Ausdauerprogramm. Sie sind aber eine nützliche Ergänzung etwa für Tage, an denen Sie wenig Zeit haben. Weiterhin eignen Sie sich als Einstieg, wenn Sie ein niedriges Fitness-Level haben. Das Handy dient bei Seven nur als Abspielgerät. Zudem erinnert Sie die App an Workouts und protokolliert Aktivitäten.

Dagegen geht es bei adidas Running: Laufen, Cardio um alle möglichen Sportarten, die Sie tracken können. Trotz des Namens steht nicht allein das Laufen im Fokus. Die Anwendung erfasst diverse Parameter, zum Beispiel Tempo, Dauer und Route. Das Smartphone misst diese Werte – Sie müssen es also beim Training dabeihaben.

Auswertungen und Analysen in Diagrammen und Schaubildern

Alle diese Fitnessdaten können später in der adidas-App eingesehen werden, inklusive detaillierter Analysen. Das ist auch bei anderen Gesundheits-Apps im Check möglich – bei Sleep Cycle und bei MyFitnessPal. So können Sie Ihre Fortschritte über einen längeren Zeitraum verfolgen und auswerten. In der Regel stellen die Apps die Informationen gut aufbereitet in Diagrammen, Grafiken und Tabellen dar.

Bei dem Schlaf-Tracker Sleep Cycle haben Sie auf diese Weise im Blick, wie viele Stunden Sie durchschnittlich schlafen oder ob die Uhrzeiten, zu denen Sie ins Bett gehen, stark voneinander abweichen. MyFitnessPal erlaubt es, Ihre Ernährung zu tracken. Hilfreich ist das vor allem, wenn Sie abnehmen oder sich gesünder ernähren möchten.

Bei fast allen Apps Anmeldung notwendig

Wenn Sie Apps nutzen, die Ihren Schlaf protokollieren, Ihr Gewicht kennen, Workouts vorschlagen oder Mahlzeiten erfassen, muss Ihnen bewusst sein, dass die Anwendungen eine Menge über Sie erfahren. Bei fast allen Apps in unserem Check müssen Sie ein Konto erstellen und sich mit E-Mail-Adresse und Passwort anmelden, um sie nutzen zu können.

Überdies sollen Sie weitere persönliche Informationen hinterlegen, etwa Geburtsdatum, Größe und Gewicht. Die Anbieter kennen also persönliche Informationen und können diese mit den Ergebnissen und weiteren Eingaben in den Apps verknüpfen. Sie müssen sich bei diesen und anderen Gesundheits-Apps entscheiden, ob und inwieweit Sie den Anbietern vertrauen.

Eine Ausnahme ist Seven – 7 Minuten Training: Hier ist das Anlegen eines Accounts freiwillig. Es hat allerdings auch Vorteile, wenn Sie ein Konto bei einem Dienst haben: Daten und Ergebnisse werden dann über verschiedene Geräte hinweg synchronisiert. Generell sollten Sie wie immer beim Download von Apps darauf achten, ob die Anwendung auf dem aktuellen Stand ist, von wem sie entwickelt wurde und welche Berechtigungen sich die App einräumt.

Alle Apps im Check arbeiten mit Abomodellen

Vier der fünf Apps in unserem Check stehen entweder als kostenlose Version oder als Abo-Modell zur Verfügung. In der Regel spielen die Gratis-Apps Werbung aus und bieten abgespeckte Funktionen. Das fällt mal mehr und mal weniger auf. Bei 7Mind Meditation & Achtsamkeit haben Sie ohne Abo Zugriff auf nur wenige, ausgewählte Inhalte.

In der App adidas Running: Laufen, Cardio können Sie dagegen viele Features nutzen und müssen lediglich auf einige detaillierte Analysen verzichten. Seven – 7 Minuten Training können Sie dagegen gar nicht verwenden, wenn Sie kein Abo haben. In den App-Stores finden Sie Alternativen, die ebenfalls Sieben-Minuten-Workouts anbieten. Allerdings müssen Sie dort mit Werbeeinblendungen leben – die gibt es bei Seven nicht.

Die Preise für die Abos bei den fünf Apps bewegen sich zwischen sieben und zwölf Euro pro Monat. Wenn Sie die Programme regelmäßig nutzen, lohnt sich der Abschluss eines Jahresabos: Die Kosten liegen zwischen 30 und 60 Euro. Alle fünf Anwendungen bieten einen Gratiszeitraum von ein bis zwei Wochen. Während dieser Zeit können Sie alle Funktionen der kostenpflichtigen Version testen. Kündigen Sie nicht, läuft das Abo kostenpflichtig weiter. Ausnahme ist hier nur 7Mind. Hier werden User nach der Probezeit automatisch auf das kostenlose Abo-Modell zurückgestuft – sehr löblich.

Einige Krankenkassen zahlen Gesundheits-Apps

Die Kosten für einige Gesundheits-Apps können Sie sich sparen: Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen seit Ende 2020 die Kosten. Allerdings gilt das nur für ganz bestimmte Programme, die einer Prüfung unterzogen wurden und noch dazu vom Arzt verordnet werden müssen. In diese Kategorie fällt keine der Apps in unserem Check.

Aber eine Erstattung ist mitunter trotzdem möglich. Das ist bei 7Mind der Fall: Die Kassen können einen Onlinekurs zahlen, etwa zum besseren Umgang mit Stress, für erholsamen Schlaf oder progressive Muskelentspannung. In dem Fall erlaubt der Anbieter einen sechsmonatigen Zugang zu allen Inhalten der App, und das ohne Abo. Die Kostenübernahme müssen Sie bei Ihrer Krankenkasse beantragen.