Antivirus-Test 2024: Welche Software schützt am besten?

Wenn eine Malware nicht erkannt wird und das System infiziert, nutzt auch der beste Passwortmanager oder die sicherste VPN-Verbindung nichts mehr. Der Trend beim Angriff auf Normalanwender geht jedoch in Richtung Identitätsdiebstahl.

Ein leer geräumtes Bankkonto kann viele tausend Euro einbringen. Das große Geld mit Erpressungstrojanern machen die Kriminellen bei Firmen und Betreibern von wichtiger Infrastruktur wie Krankenhäuser und Verwaltung. Diesen Trend spiegelt auch die Ausstattung der Security-Suiten.

Kamen sie früher mit Virenscanner und Firewall aus, sind inzwischen Passwortmanager und VPNs integriert. Doch braucht man das wirklich? Wer einen kommerziellen VPN wie Cyberghost, Atlas, Surfshark und Nord VPN im Abo hat, benötigt keinen abgespeckten VPN, wie er bei den Security-Suiten dabei ist. Andererseits genügen die mitgelieferten Tools für mehr als 90 Prozent der Anwender vollkommen.

Tools zum Schutz der Privatsphäre, Browsererweiterungen und Checker für Einstellungen sind wichtig. Damit jeder die passende Suite findet, wächst das Angebot mit unterschiedlichen Modulen bei allen Anbietern. Zudem gibt es Jahres- und Zweijahresabos für Einzelplatz-PCs beziehungsweise drei, fünf oder zehn Geräte sowie Familienpakete.

Der Viren- und Malware-Schutz steht immer noch an erster Stelle

Eine Security-Suite kann noch so gut ausgestattet sein – am wichtigsten ist ihre Kerndisziplin. Und das ist die Viren- und Malware-Erkennung. Denn was helfen VPN und Passwortmanager, wenn Schädlinge nicht zuverlässig erkannt werden? Bis auf Trend Micro erreichten alle Hersteller im Virentest im Labor von AV-Comparatives eine Erkennungsrate von 99,9x Prozent.

Mitgründer Peter Stelzhammer urteilt: „Die meisten Hersteller verwenden für alle ihre Programme – egal ob Virenscanner oder Security-Suite – die gleiche AV-Engine. Unabhängig von der übrigen Ausstattung ist der Basisschutz gegen Viren und Malware auch bei den Security-Suiten das wichtigste Merkmal. Darum ist es sinnvoll, die Messergebnisse entsprechend hoch zu gewichten und in die Gesamtwertung der Security-Suiten einfließen zu lassen.“

Onlinesicherheit wird immer wichtiger – die Gefahren steigen

Jeder PC und jedes Notebook, das mit dem Internet verbunden ist, ist potenziell gefährdet. Allerdings errichtet Windows 11 mit den Bordmitteln einen ersten Schutzwall, und auch Webbrowser integrieren immer mehr Schutzfunktionen gegen den Diebstahl von Onlinekonten und Web-Identitäten. Ein Plus an Onlinesicherheit bieten die Security-Suiten und liefern einige Argumente für ihren Kauf.

Sie erweitern etwa den Webbrowser um Anti-Tracker und sichere Suche, bieten Phishing-Schutz, filtern E-Mails und stellen besonders gesicherte Surfsessions für Shop- und Finanz-Webseiten bereit. Die meisten Hersteller gehen sogar noch weiter und installieren einen Secure-Browser, der auf höchsten Datenschutz getrimmt ist. Verbreitet sind Tools zum Aufspüren von Passwort-Leaks – sie beantworten die Frage, ob die eigene Mail-Adresse oder Kreditkartendaten im Darknet aufgetaucht sind.

Gut: Alle Hersteller der Security-Suiten im Testfeld bieten nicht nur Schutz für Windows. Immer dabei sind Apps für MacOS, iOS und Android – McAfee und Trend Micro unterstützen sogar ChromeOS. Wir haben in unserem Test jedoch ausschließlich die Windows-Versionen berücksichtigt.