- Samsung GQ65Q7FN im Test
- Samsung GQ65Q7FN: AV-Qualität und Test-Fazit
AV-QualitätDer 65Q7FN ist also ausstattungs- und bedientechnisch nahezu identisch zum großen Referenzbruder und sieht sogar gefälliger aus. Entscheidend für den Kauf ist also nur, inwieweit sich das schlankere Gehäuse und das erheblich primitivere Backlight auf die audiovisuellen Fähigkeiten a...

AV-Qualität
Der 65Q7FN ist also ausstattungs- und bedientechnisch nahezu identisch zum großen Referenzbruder und sieht sogar gefälliger aus. Entscheidend für den Kauf ist also nur, inwieweit sich das schlankere Gehäuse und das erheblich primitivere Backlight auf die audiovisuellen Fähigkeiten auswirken.
Was den Klang betrifft, darf man sagen, dass der Q7 enorm positiv überrascht. Erstaunlich tiefe Bässe und präzise Klangszenarien scheinen aus dem Nichts zu kommen. Es ist kein Lautsprecher sichtbar. So ein Downfiring-Konzept, ergänzt durch einen Woofer hinten kennen wir zur Genüge, nur wurde es klanglich selten so wohltuend umgesetzt.
Beim Q9 schien das Ganze allerdings noch etwas dynamischer aufzuspielen. Der große Zugewinn gegenüber den Vorgängern lässt sich vielleicht damit erklären, dass Sound eine wichtigere Rolle spielt, seit die Harman-Gruppe von Samsung übernommen wurde. Bei einem Besuch im neuen Audio-Entwicklungszentrum in Santa Clarita (Kalifornien) konnten wir uns Anfang des Jahres davon überzeugen, wie aufwendig und anspruchsvoll Samsung Audioprodukte entwickelt und testet.

Dort gibt es eine gewaltige reflexionsarme Messkammer mit 360°-Mikrofonie und Referenzwand speziell für TV-Geräte.Bei den Bildtests interessierte uns natürlich zuerst, wie das ach so wichtige Dimmen umgesetzt wurde. Die Quantum-Dot-LEDs der Hintergrundbeleuchtung befinden sich im Q7 nur im unteren Rahmen und ihr Licht wird über Folien auf den gesamten Schirm verteilt.
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Unsere speziellen Tests zeigten, dass es gerade einmal sechs vertikal angeordnete Zonen sind, mit denen Samsung spielen und so den Schwarzwert optimieren kann. Zur Erinnerung: beim Q9FN waren es 480! Die Lokalität des Dimmens ist jedoch künstlich noch stärker eingeschränkt als gedacht.
Das Licht der Nebenzonen wird immer etwas angepasst, sodass die Cluster mit dem Auge kaum erkennbar sind. Samsung kombiniert dies exzellent mit intelligentem globalem Dimmen. Dunkle Szenen haben nur einen Bruchteil der maxi malen Leuchtstärke von hellen. Dadurch wird der Eindruck von Schwarz deutlich verbessert.
In Kombination mit der exzellenten Frontscheibe ist der Kontrast für einen LCD-TV mit Randdimmung außerordentlich gut gelungen. Im direkten Vergleich wirkt das Bild zwar flauer als das unserer OLED-TVs, jedoch deutlich knackiger als bei Standard-LCDs.
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Durch einen "HDR+"-Booster nebst Kontrastverstärker lässt sich jede Quelle brutal in ihrer Strahlkraft maximieren.Nicht ganz unwichtig beim Gesamteindruck sind die QLED-Farben. Sie sind messtechnisch wie auch im Shootout exzellent abgestimmt und gleichzeitig das Intensivste, das man momentan bekommen kann – so lange man sich direkt vor dem Schirm befindet.
Die Blickwinkelstabilität ist für ein VA-Panel hoch, im Systemvergleich aber nur Mittelmaß.Bei dieser Jagd nach Lichtrekorden ist der TV-Empfang wohl etwas auf der Strecke geblieben. Für miese Quellen hat Samsung die digitale Nachbearbeitung in den Features optimiert und in der Bedienung vereinfacht.
Trotzdem wirken Zuschauerränge in Fußballstadien oft wie ab-strakte Farbkleckse, haben sie doch Details und Zeichnung verloren, dafür harte Kanten zwischen groben Flächen erhalten. Erst das Abschalten der Säuberung bringt Linderung, wobei dann aber das Bild seinen Kick verliert. Unbedingt sollte auch ein Einsteiger auf jedem Eingang den Filmmodus auswählen und dann nach Bedarf das Backlight hochdrehen.

Gutes wird besser
Schaut man sich einen Blu-ray-Film, am besten in 4K-HDR an, betrachtet Ultra-HD-Sendungen oder streamt hochwertig, sieht es schon anders aus. Hier punktet der Q7 durch satte Farben, hohe Kontraste und viel Schärfe. Vor allem die Bewegtschärfe ist überzeugend, gestützt durch das schnelle Panel und die nicht immer artefaktfreie Bewegungsglättung. Gamer wird freuen, dass im Spielemodus Freesync unterstützt wird und selbst bei klas-sischer Zuspielung die Latenz von75 auf 30 Millisekunden sinkt. Zudem ist selbst in HDR keinerlei Memory-Effekt auszumachen und das Risiko des Einbrennens ist gleich null.
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Fazit
Bei Licht betrachtet ist kaum ein Unterschied zum Referenzbruder Q9FN auszumachen. Der Q7 ist in HDR sogar brillanter als beworben. Erst im völlig abgedunkelten Wohnzimmer zeigt sich, dass bei düsteren Szenen mehr geht. Gegen basistechnisch vergleichbare TV-Geräte steht der Q7 exzellent da – erst recht, wenn man Ausstattung, Design, Klang und Bedienung hinzuzieht.