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Testbericht

Olympus E-410

Mit der E-410 wird das bislang attraktivste Konzept von Olympus für digitale Spiegelreflexkameras um die Live-View-Funktion erweitert. Das macht die Kamera für Umsteiger aus dem Kompaktkameralager interessanter, auch wenn das Live-View wegen der höheren Auslöseverzögerung und des Autofokusproblems nicht in allen Situationen anwendbar ist. Sollte die Kamera tatsächlich auch bei der Bildqualität zugelegt haben, ist die "Kleine" von Olympus am Ende tatsächlich die Größte.

Autoren: Redaktion pcmagazin und Karl Stechl • 25.12.2007 • ca. 3:45 Min

Olympus E-410 Vorderansicht
Olympus E-410 Vorderansicht
© Archiv

Unter den SLR-Kameras von Olympus mit "Four-Thirds"-Bildsensor war die E-400 bisher die attraktivste. Und das liegt nicht nur daran, dass sie als erste Olympus-Kamera im Test die 70-Punkte-Marke erreichen konnte, sondern auch am besonders kompakten und gefälligen Gehäusedesign mit einem Gewicht vo...

Olympus E-410 Rückansicht
Die Farbwiedergabe lässt sich in verschiedenen Stufen einstellen; neben "Natural" stehen eine weniger gesättigte Variante (Muted) und eine stärker gesättigte (Vivid) bereit.
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Unter den SLR-Kameras von Olympus mit "Four-Thirds"-Bildsensor war die E-400 bisher die attraktivste. Und das liegt nicht nur daran, dass sie als erste Olympus-Kamera im Test die 70-Punkte-Marke erreichen konnte, sondern auch am besonders kompakten und gefälligen Gehäusedesign mit einem Gewicht von nur 375 g. Wer gerne Bezüge zur Historie herstellt, wird in ihr am ehesten eine moderne Nachfolgerin der früher gefeierten OM-Modelle von Olympus sehen, die Liebhaber klassischer Kameratechnik bis heute ins Schwärmen bringen.

Die neue E-410 liegt ganz auf dieser Linie, setzt bei der Ausstattung aber noch eins drauf. Erhältlich ist die Kamera mit dem Standardzoom 3,5-5,6/14-42 mm für 850 Euro. An der E-410 entspricht dieses Objektiv im Bildwinkel einem 28-84-mm-Objektiv an einer Kleinbildkamera (Faktor 2,0). Der neue Bildsensor (Live MOS) besitzt die für das "Four-Thirds"-Format typischen Abmessungen von 17,3 x 13 mm und 10 Megapixel Auflösung. Ob er bessere Ergebnisse bringt als der 10-Megapixel-CCD der E-400, muss der Labortest in der nächsten Ausgabe zeigen. Der Hersteller selbst weist auf eine "effektivere Rauschunterdrückung" beim neuen Modell hin. Wünschenswert wäre ein Qualitätszuwachs vor allem bei höheren Empfindlichkeiten ab ISO 400. Denn der Leistungsabfall von ISO 100 auf ISO 400 ist bei der E-400 größer als bei den meisten Kameras mit dem größeren APS-Format-Sensor.

Olympus E-410 Bajonett
Beim Four-Thirds-Format ist eben alles ein Stück kleiner - auch der Umlenkspiegel, der nach Abnehmen des Objektivs zu sehen ist.
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Zuwachs verzeichnet die E-410 auf jeden Fall bei der Ausstattung, bietet sie doch jetzt eine Live-View-Funktion: Der TFT-Monitor mit einer Diagonale von 2,5 Zoll (6,4 cm) kann auch als Sucher bei der Aufnahme verwendet werden. Dazu wird der Umlenkspiegel aus dem Strahlengang geklappt und der Bildsensor zum Generieren des Live-Bildes verwendet. Dies entspricht dem Live-Modus B bei der E-330. Auf Modus A, bei dem ein eigener Sensor für das Live-View herangezogen wird, hat man bei der E-410 verzichtet.

Im Gegensatz zur E-330 ist der Live-Modus B nicht nur bei manueller, sondern auch bei automatischer Fokussierung möglich: Zur automatischen Fokussierung klappt der Spiegel kurz zurück in den Strahlengang. Um bei Bedarf manuell genauer fokussieren zu können, lässt sich eine 7- oder 10-fache Vergrößerung wählen. Auch an eine Histogrammanzeige und Weißabgleichsvorschau hat man gedacht. Zum exakten Ausrichten der Kamera lässt sich im Monitor ein Raster anzeigen. Ob mit oder ohne Autofokus: Im wesentlichen bleibt der Live-View-Modus dem Fotografieren unbewegter Motive vom Stativ vorbehalten.

Olympus E-410 Blitzgerät
Das eingebaute Blitzgerät synchronisiert mit dem Verschluss mit einer kürzesten Zeit von 1/180 s.
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Wie vielfach üblich, verzichteten die Konstrukteure auf ein LC-Display für Aufnahmedaten an der Oberseite der Kamera; die Daten werden stattdessen im Aufnahmemodus am TFT-Monitor angezeigt. Auf die angezeigten Werte hat man Zugriff, wenn man die OK-Taste im Zentrum des 4-Wege-Schalters drückt. Dann wird das erste Anzeigefeld (IS0-Zahl) gelb unterlegt dargestellt. Werte verändert man entweder über das Daumen-Einstellrad oder durch nochmaliges Drücken der OK-Taste, wodurch sich ein Untermenü öffnet. Mit den Pfeiltasten kann man jederzeit vom ISO-Feld zu einem von sieben weiteren Einstellfeldern wechseln: Weißabgleich, Blitzmodus, Bildmodus, Belichtungsmessung, AF-Feld, AF-Modus, Einzel-/Serienbild/Selbstauslöser, Bildqualität und Speichermedium (wahlweise CF- und xD-Card). Dass Olympus neben der xD-Card nach wie vor CompactFlash als Speichermedium anbietet, ist bemerkenswert. So klein wie das Gehäuse ist, würde man eher eine SD-Card vermuten.

Zum klassischen Erscheinungsbild passt das Moduswahlrad. Dieses weist die gängigen Belichtungsprogramme (Auto, P, A, S, M) und weitere fünf Rastpositionen für Motivprogramme aus. Zusätzliche automatische Belichtungsprogramme verstecken sich unter dem Begriff "Scenes". Dort findet man Variationen gängiger Motivprogramme und Spezielles wie "Sonnenuntergang", "Feuerwerk" oder "Kerzenlicht".

Olympus E-410 Bedienfeld
Das Moduswahlrad zeigt die üblichen Belichtungsprogramme, ergänzt durch "Scenes", spezielle Motivprogramme.
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Die E-410 ist mit den üblichen Belichtungsmessmethoden ausgestattet: Matrixmessung (Digital ESP mit 49 Messfeldern), mittenbetonte Integralmessung und Spot (rund 2% des Sucherbilds). Der elektronisch gesteuerte Schlitzverschluss erlaubt Belichtungszeiten zwischen 1/4000 und 60 s, wobei sich die längstmögliche Zeit je nach Belichtungsprogramm auf 2-4 s reduzieren kann; im Bulb-Modus sind Langzeiten bis 8 min. möglich. Die kürzeste Blitzsynchronisationzeit beträgt 1/180 s.

Der Autofokus arbeitet wie bei anderen Olympus-Modellen mit drei Messfeldern, von denen das mittlere ein Kreuzsensor ist. Die Messfelder lassen sich einzeln anwählen, gruppieren sich allerdings eng um das Sucherzentrum. Will man auf stark dezentrale Motivpartien fokussieren, muss man entweder die AF-Speicherung verwenden oder auf manuelle Fokussierung wechseln.Ein gemeinsames Merkmal aller aktuellen SLR-Kameras von Olympus ist die Staubschutzfunktion: Ein Staubfilter über dem Sensor wird durch Ultraschall zu Vibrationen angeregt und schüttelt auf diese Weise anhaftende Staubpartikel ab, die anschließend nach unten auf  eine adhäsive Folie fallen, wo sie den Bildsensor nicht weiter tangieren können. Einen Bildstabilisator bietet die E-410 nicht, der bleibt der größeren, aber bauähnlichen E-510 mit gleichem 10-Megapixel-Sensor vorbehalten, die ebenfalls im Frühsommer auf den Markt kommt.

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Test
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Beurteilung nach neuen Testkriterien

Olympus E-410

Die 10 Megapixel-Kamera ist die preisgünstigste und in Bezug auf Auslöseverzögerung langsamste der Olympus-Kameras in dieser Kategorie. Ist die Bildqualität bei ISO 100 und auch bei ISO 400 noch gut, fallen die Werte in den höheren Empfindlichkeitsbereichen in die schwachen bis schlechten Benotungen ab. Was nicht am Texturverlust liegt, auf dem Gebiet halten sich die Olympus-Kameras ganz gut - Bildrauschen und Objektkontrast zehren an den Werten.

Detaillierte Testergebnisse - Olympus E-410

Olymps E-410 Übersichtsmenü
Alle aufnahmerelevanten Daten werden in einer Übersicht am Monitor angezeigt und können direkt verändert werden.
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Olympus E-410 Menü Blitzbelichtung
Für das eingebaute Blitzgerät und externe Systemblitzgeräte bietet die E-410 alle relevanten Betriebsarten.
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Olympus E-410 Menü Blitzkorrektur
Die Blitzbelichtung lässt sich an einer Balkengrafik im Menü unabhängig von der Hauptbelichtung korrigieren.
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Olympus E-410 Menü Gitterlinien
Im Live-View-Modus können auch Gitterlinien am Monitor angezeigt werden, die beim Ausrichten der Kamera helfen.
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