Testbericht
Nikon D2Hs und D2X
Bei der Bildqualität und in der Gesamtwertung bildet die D2Hs wegen ihrer niedrigen Auflösung das Schlusslicht unter den getesteten Profi-SLR-Kameras. Empfehlenswert nur für Fotografen, die im Nikon-System bleiben wollen und eine schnelle Kamera benötigen. Davon abgesehen, stellt die rund 1000 Euro teurere D2X für Nikon-Fotografen die bessere Wahl dar. Bereits von Nikon vorgestellt, aber noch nicht getestet: das Nachfolgemodell D2Xs mit gleicher Auflösung, aber Detailverbesserungen wie dem optimierten Serienschuss-Modus.
- Nikon D2Hs und D2X
- Datenblatt

Mit einer nominellen Auflösung von 2464 x 1632 (ca. 4 Mio.) Pixeln wirkt die Nikon D2Hs fast wie ein Exot im Testfeld der digitalen Profi-SLRs. Die auf Schnelligkeit getrimmte Reportagekamera schafft 6,5 B/s und kann mehr als 50 Aufnahmen in Serie speichern. Übertroffen wird sie darin allerdings von der Canon EOS 1D Mark IIN (8,6 B/s und 55 in Serie), die zudem eine doppelt so hohe Auflösung (rund 8 Mio. Pixel) besitzt.

Das spritzwassergeschützte Gehäuse mit integriertem Akkuhandgriff besteht aus einer Magnesiumlegierung, ist hervorragend verarbeitet und liegt optimal in der Hand. Hier und in vielen anderen Punkten ist die D2Hs mit dem Schwestermodell D2X fast 1:1 vergleichbar. Dazu gehört auch, dass die Akku-Kapazität besonders präzise berechnet und angezeigt wird - eine Forderung vieler Profis, die Nikon ernst genommen hat. Weitere Gemeinsamkeiten: der 2,5-Zoll-TFT-Monitor, darunter ein schmales LC-Display, das die obligatorische LC-Anzeige an der Gehäuseoberseite ergänzt. Alle Bedienelemte, vier Räder sowie diverse Tasten sind ergonomisch angeordnet und erlauben eine Bedienung der Kamera auch ohne Handbuch.

Beim Weißabgleich arbeitet die D2Hs wie die D2X mit drei Mess-Systemen: Ein Sensor am Prisma misst die Farbtemperatur des Umgebungslichts unabhängig von den Objektfarben (Lichtmessung) und beeinflusst damit die vom Bildsensor und von der 3D-Farbmatrixmessung gelieferten Werte - auch bei Blitzaufnahmen. Über einen Sender, der an die Bodenplatte des Gehäuses geschraubt wird, ist die kabellose Übertragung der Bilder von der Kamera an ein lokales Netzwerk (LAN) möglich. Als Schnittstelle für den Bildtransfer zum Sender oder zu einem direkt angeschlossenen PC dient USB 2.0.

Nikons Topmodell D2X besitzt das gleiche Gehäuse wie das High-Speed-Modell D2Hs. Im Unterschied zu Canon verwendet Nikon beim Flaggschiff allerdings keinen Vollformat-Chip, sondern einen Bildsensor im APS-Format mit 23,7 x 15,7 mm nutzbarer Fläche - was dem Bildsensor einer D70s oder D200 entspricht. Der Bildwinkelfaktor von 1,5 bei Verwendung von KB-Objektiven bleibt damit wie gehabt, während die Auflösung den hausinternen Spitzenwert von mehr als 12 Megapixel erreicht. Wie bei der D2Hs verwendet Nikon einen CMOS und keinen RGB-CCD wie bei den anderen DSLRs des Hauses.

Im Sucher fällt ein rechteckiger Rahmen auf, die Suchermarkierung für den High-Speed-Modus der D2X: Dabei wird das Bildformat auf einen zentralen Bildausschnitt mit insgesamt 6,8 Megapixel Auflösung begrenzt. Die Bildrate erhöht sich dabei laut Hersteller auf 8 B/s, wobei auch bei voller Auflösung noch 5,2 B/s und bis zu 20 Bilder in Folge möglich sind. Die Auslöseverzögerzung mit AF-Zeit ist mit 0,22 s deutlich schneller als bei Nikon sonst üblich.

Bildqualität: Die Nikon D2X bekommt 62 Punkte für die Bildqualität bei ISO 100 (59,5 Punkte bei ISO 400). Mit APS-C-Format-Sensor erreicht sie eine höhere Auflösung (1315 LP/BH bei ISO 100) als die Canon EOS 5D mit Vollformat-Sensor (1261 LP/BH bei ISO 100). Anders die Stallgefährtin D2Hs: Als 4-Mio.-Pixel-Kamera mit einer Auflösung von 720 LP/BH bei ISO 100 bleibt sie weit unter den in dieser Klasse üblichen Werten für die Bildqualität (45,5/43,5 Punkte bei ISO 100/400). Beim Rauschen erreichen beide Kamera vergleichbare Werte, bei der Farbgenauigkeit und beim Objektkontrast ist die D2X wiederum besser.


Nikon D2x
Nikon D2x | |
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Hersteller | Nikon |
Preis | 4200.00 € |
Wertung | 79.5 Punkte |