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Bridgekamera

Fujifilm HS50 EXR im Test

In der Klasse der Megazooms will die Bridgekamera Fujifilm Finepix HS50EXR die Konkurrenz mit ihrem neuen 1/2-Zoll-EXR-Sensor das Fürchten lehren. Ob das gelingt, verrät unser Test.

Autoren: Reinhard Merz und Erich Baier • 29.8.2013 • ca. 4:20 Min

Fujifilm HS50 EXR Test
Fujifilm HS50 EXR Test
© Fujifilm
Inhalt
  1. Fujifilm HS50 EXR im Test
  2. Datenblatt

Die Fujifilm Finepix HS50EXR ist ein echter Brummer und wiegt satte 820 Gramm. Da ist kaum noch ein Unterschied zu den aktuellen kleinen SLRs. Doch - es gibt sogar zwei ganz wesentliche Unterschiede. Bei Bridgekameras ist das Objektiv immer fest eingebaut und der Sensor ist deutlich kleiner als bei ...

Pro

  • 1/2-Zoll-Bildsensor
  • fantastische Ausstattung

Contra

  • Bilder werden kaputtgerechnet
  • langsamer Autofokus im Tele
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Die Fujifilm Finepix HS50EXR ist ein echter Brummer und wiegt satte 820 Gramm. Da ist kaum noch ein Unterschied zu den aktuellen kleinen SLRs. Doch - es gibt sogar zwei ganz wesentliche Unterschiede. Bei Bridgekameras ist das Objektiv immer fest eingebaut und der Sensor ist deutlich kleiner als bei einer SLR, was den riesigen Brennweitenbereich erst ermöglicht. Und die Fujifilm Finepix HS50EXR ist eine Bridgekamera, auch wenn sie aussieht wie eine SLR-Kamera.

Auch die Bedienung, die Anordnung der Bedienelemente und die Handhabung der HS50EXR sind wie bei einer SLR. Am gummierten Griff ist die Digitalkamera sehr gut zu halten, Tasten und Räder sind von der Halteposition aus gut zu bedienen. Die Kennzeichnung der Bedienelemente ist deutlich, von angenehmer Größe und das Haupteinstellrad an der Kameraoberseite rastet satt.

Die möglichen Positionen sind die bekannten Einstellungen P, S, A, M, und C. Darüber hinaus stehen noch sechs Positionen mit verschiedenen Funktionen zur Verfügung. Ein weiteres Einstellrad befindet sich rechts vom Haupteinstellrad der HS50EXR. Damit werden Menüpositionen und/oder Einstellwerte "durchfahren". Die Tasten mit einem Durchmesser von 6,5 mm haben deutliche Druckpunkte.

24 Parameter fürs perfekte Bild

An der linken Kameraseite ist ein Drehschalter für drei Fokuseinstellungen. "Manuell Fokus", "Single Fokus" oder "Continous Fokus" können hier vorgewählt werden. Dieser kräftig rastende Schalter hat in der Mitte zusätzlich noch eine Taste. Im Manuell-Modus kann damit die Lupe aktiviert werden. Mit der Menütaste in der Mitte des Vierwegetasters gelangt man zum Haupt- und Aufnahmemenü.

Das Hauptmenü der Fujifilm HS50EXR bietet Einstellmöglichkeiten auf 18 Positionen, vom Datum bis zu Display-Einstellungen werden hier die Grundeinstellungen der Kamera abgespeichert. Und das Aufnahmemenü bietet 24 Positionen für die Aufnahmeparameter. Da bleibt kein Einstellungswunsch offen.

In der Praxis ist es aber einfach zu langwierig, zwischen den Aufnahmen im Menü zu wühlen und unterschiedliche Werte umzustellen. Mit einem Quick-Menü hat Fujifilm das gut gelöst. Eine "Q"-Taste bietet direkten Zugriff auf eine Palette von wichtigen Aufnahmeeinstellungen. Und damit nicht genug. Eine Fn-Taste kann individuell mit einer von 13 wählbaren Funktionen belegt werden. Drücken der Fn-Taste bewirkt dann die sofortige Aktivierung der vorgewählten Einstellung. Damit wird das umfangreiche Menü recht handzahm.

Fujifilm HS50 EXR
© Fujifilm

Schwenkbares Display

Das dreh- und schwenkbare 3-Zoll-Display HS50EXR hat eine Auflösung von 307.000 RGB-Bildpunkten. Die Abbildung ist gestochen scharf, Farben werden tadellos wiedergegeben und die Helligkeit ist um 5 Stufen verstellbar. So muss ein Display sein.

Der elektronische 0,26-Zoll-Sucher der Finepix HS50EXR hat ebenfalls eine Auflösung von ca. 307.000 Bildpunkten, die Sucheranzeige unterscheidet sich jedoch von der Darstellung am Display. Farben bildet es nicht ganz so sauber ab, helle Bildpartien sind stets etwas grünlich. Hohe Kontraste bereiten offensichtlich Probleme, es flirrt etwas an den Hell-Dunkel-Kanten. Symbole und Schriften sind sowohl auf dem Display als auch im Sucher deutlich erkennbar.

Die Brennweite der Fujifilm Finepix HS50EXR reicht von 24 bis 1000 mm (KB). Die Lichtstärke beginnt bei 2,8 und geht bei den langen Brennweiten herunter auf 5,6. Im Moment ist es noch nicht vorstellbar, mit einer SLR-Optik einen solchen Brennweitenbereich zu bestreichen - ein solches Objektiv hätte bei der Größe des Sensors monströse Dimensionen. Hier spielen die Bridgekameras ihre Stärke aus.

Trotz der immer besser funktionierender Bildstabilisatoren, kann die Verwendung eines stabilen Stativs bei langen Brennweiten nicht schaden. Ein 58er Filtergewinde erlaubt die Verwendung von Filtern, Makroaufnahmen sind im Supermakromodus ab 1 cm möglich.

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Der integrierte Blitz der Fujifilm Finepix HS50EXR schnellt auf Tastendruck aus dem Gehäuse. Ist er ausgeklappt, hat man Zugriff auf Blitzeinstellungen. Zurück im Gehäuse, besteht mit der Blitztaste kein Zugriff auf Blitzfunktionen. Das ist ein guter Schutz vor Fehlbedienung. Am Blitzschuh kann ein externes, lichtstärkeres Blitzgerät angebracht werden. Fujifilm bietet dazu zwei eigene Geräte optional an, das EF-42 und EF-20.

Fujifilm HS50 EXR
© Fujifilm

Griffige Bedienelemente

Die Fujifilm HS50EXR wirkt robust, und ein dickes Extra-Plus gibt es für die griffige Gestaltung des Drehzooms und den Ring für die manuelle Scharfstellung. Ein weiterer Vorteil ist das seitliche Fach für die Speicherkarte auf der rechten Kameraseite. So kann die optimal eingerichtete Kamera auf dem Stativ befestigt bleiben und muss nicht abgeschraubt werden, um die Karte zu wechseln.

Als letztes Ausstattungsmerkmal ist die EXR-Funktion der Fujifilm HS50EXR hervorzuheben, mit der das Kontrastverhalten verbessert werden kann. Der neu entwickelte Sensor der HS50EXR hat dieses Feature von den Vorgängermodellen übernommen. Selbst schwierige Lichtverhältnisse sollen sich mit dieser Funktion meistern lassen. Hier geht Fujifilm einen ganz eigenen Weg wie übrigens auch beim Sensorformat, das mit 1/2 Zoll Diagonale zwischen den 1 / 2,3-Zoll-Winzlingen und den 1/1,7-Zöllern angesiedelt ist.

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Ernüchternde Aufnahmen

Das alles liest sich beindruckend, und wir waren gespannt wie Flitzebogen auf die Bilder der Fujifilm HS50EXR. Umso größer war die Enttäuschung. Konnten die Messdaten den guten Eindruck der Kamera noch ansatzweise untermauern, brachte die visuelle Beurteilung es gnadenlos an den Tag: Die Bilder werden kaputtgerechnet. Statt ein bisschen Rauschen zu tolerieren - 1/2 Zoll Diagonale sind nun mal kein Fußballfeld - werden die Bilder so massiv geglättet, dass sie jede lebendige Struktur verlieren. Bei ISO 100 hält sich der Effekt noch in Grenzen, aber schon bei ISO 400 schmiert die HS50EXR trotz ihres größeren Sensors völlig ab. Die Gesichter unserer Models sehen so lebendig aus wie eine Totenmaske.

Man fragt sich allen Ernstes, was die Entwickler wohl bei der Programmierarbeit geraucht haben. So verspielt die Fujifilm HS50EXR nicht nur den Kauftipp, sondern sicher auch viele Sympathien bei engagierten Fotografen. Bleibt nur die Hoffnung, dass Fujifilm sich vielleicht eines Besseren besinnt und im Rahmen eines Firmware-Updates die schlimmsten Prozessorartefakte ausbügelt. Bis dahin kann man sich nur mit dem RAW-Format behelfen, das die Kamera natürlich auch beherrscht.

Testfazit

Die Fujifilm HS50 EXR könnte eine Spitzen-Megazoomkamera sein. Wären da nicht die kaputtgerechneten Bilder. Schade eigentlich.

Fujifilm Finepix HS50EXR

Vollbild an/aus
Fujifilm Finepix HS50EXR
Fujifilm Finepix HS50EXR
HerstellerFujifilm
Preis475.00 €
Wertung53.0 Punkte
Testverfahren1.6
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