Fujifilm: Neue Objektive fürs Mittelformat

Fujifilm Fujinon GF 5,6/30 mm T/S und GF 5,6/110 mm Macro T/S

Die spannendste Neuheit sind die beiden Tilt/Shift-Modelle GF 5,6/30 mm T/S für 4500 Euro und GF 5,6/110 mm Macro T/S für 3000 Euro. Auf Kleinbild umgerechnet bietet diese beiden Spezialisten 24 und 87 mm Brennweite. Das 30er kommt im Oktober, das 110er einen Monat später in den Handel.

Das Besondere an den Tilt/Shift-Objektiven ist die mechanische Vorrichtung zur Neigung der optischen Achse und zur deren parallelen Verschiebung. Das setzt eine sehr präzise Mechanik und einen Bildkreis voraus, der deutlich größer als der Sensor ist. Deswegen sind diese Objektive teuer und schwer. So wiegen die Fujifilm-Neuheiten rund 1300 Gramm. Doch dafür kann der Anwender zum Beispiel bei Architektur­aufnahmen stürzende Linien vermeiden oder bei Produktaufnahmen, die Schärfeebene exakt nach Wunsch positionieren.

Die neuen Tilt-Shift-Objektive der GFX Serie leuchten einen im Durchmesser 85 mm großen Bild­kreis aus und erlauben eine Verschiebung der optischen Achsen (Shift) um bis zu +/-15 mm. Das Tilten ist beim 5,6/30 mm bis zu +/-8,5 Grad und beim 5,6/110 mm bis zu +/- 10 Grad möglich. Die Tilt- und die Shift-Funktionen können kombiniert werden. Zusätzlich bieten beide Modelle die für Tilt/Shift-Optiken typische Rotationsfunktion: diese erlaubt das Drehen des Objektivs um die eigene Achse um bis zu 90 Grad zu jeder Seite.

Beide Objektive verfügen über Sensoren, die den Verschiebungs- und Rotationsgrad an die Kamera über­mitteln. So kann die Kamera diese Infos im Sucher oder auf dem Display anzeigen und in den Bildmetadaten der RAWs für die spätere Nachbearbeitung speichern. Die Scharfstellung erfolgt manuell.

Fujifilm Fujinon GF 1,7/55 mm R WR

Das neue Fujifilm GF 1,7/55 mm R WR (44 mm KB) kostet 2600 Euro. Es ist eine universell einsetzbare Optik. Mit offener Blende von F1,7 ist diese Festbrennweite besonders lichtstark – nur eine weitere Optik, das GF 1,7/80 mm R WR, in GF-Portfolio bietet die gleich große offene Blende. Die Kehrseite der Lichtstärke ist das Gewicht von 780 Gramm. Die Fassung ist spritzwasser- und staubgeschützt.

Der optische Aufbau umfasst insgesamt 14 Linsen, darunter zwei asphärische Elemente und zwei ED-Linsen. Fujifilm verspricht eine exzellente optische Abbildungsleistung, geringe Verluste am Rand und ein weiches Bokeh durch eine Irisblende mit elf Lamellen.

Für die Fokussierung ist ein Gleichstrommotor zuständig. Die Schärfe und auch die Blende kann der Fotograf alternativ auch manuell einstellen.

Pläne für 2024/2025

Die neueste Roadmap kündigt für das laufende Jahr keine neuen GF-Objektive mehr an. 2024 soll eine Telefestbrennweite das Portfolio erweitern. Das kommende Fujifilm GF 5,6/500 mm wird dann die Optik mit der längsten Brennweite im System sein: auf Kleinbild umgerechnet wären es 396 mm. Im Moment bietet das GF 4/250 mm R LM OIS WR die längste Brennweite.

Für das Jahr 2025 kündigt Fujifilm ein neues Zoomobjektiv an. Seine genauere Bezeichnung ist noch nicht bekannt, aber vermutlich wird dieses einen Brennweitenbereich zwischen 30 und 40 mm (24-32 mm KB) abdecken. Sowohl die Blende als auch die AF- und die Zoomeinstellung werden motorgesteuert sein. Fujifilm sieht die Anwendung des kommenden Zooms vor allem bei Videos.